Piroltrupial
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Icterus pustulatus
Gewicht
70-85
2.5-3
goz
g oz 
Länge
200
8
mminch
mm inch 
Spannweite
90-118
3.5-4.6
mminch
mm inch 

Der Piroltrupial (Icterus pustulatus) ist ein mittelgroßer Singvogel aus der artenreichen Familie der Stärlinge. Die in auffälligen Gelb- und Orangetönen gefärbte Art bewohnt trockene und zumeist offene Landschaften in Mittelamerika.

Ta

Tagaktiv

Fl

Fleischfresser

In

Insektenfresser

Zo

Zoochorie

In

Inselendemisch

Te

Terrestrisch

Mo

Monogam

Do

Dominanzhierarchie

So

Sozial

Ke

Keine Tierwanderung

S

beginnt mit

Aussehen

Beim Piroltrupial handelt es sich um einen der größeren Vertreter der Trupiale. Ausgewachsene Exemplare erreichen eine Größe zwischen 19 und 23 cm bei einem durchschnittlichen Gewicht von etwa 37 g. Die Flügelspannweite liegt bei 30 bis 34 cm. Auffälligstes Merkmal ist die gelb-orange Färbung des Gefieders am Kopf, den Flanken, dem Unterbauch sowie im unteren Brustbereich. Ihre Ausprägung variiert von Exemplar zu Exemplar, ist jedoch immer im Bereich des Kopfes am kräftigsten und nimmt zum Schwanzansatz hin graduell immer weiter ab. An den Flügeln und am Rücken zeigt sich ein eigentlich typisches Muster aus schwarzen Streifen, die von weißlichen Linien und Flecken unterbrochen werden. Bei einigen Individuen ist diese Musterung jedoch kaum noch erkennbar, stattdessen sind die Konturfedern der Flügel bei ihnen fast vollständig schwarz. Eine schwarze Färbung findet sich ebenfalls im oberen Brustbereich sowie an den Zügeln, wo sie sich in einem schmalen Streifen bis hinter die Augen fortsetzt. Die Federn des langen Schwanzes sind ebenfalls überwiegend schwarz, besitzen jedoch eine schmale weiße Bänderung an den Spitzen. Der dunkel- bis hellgraue Schnabel ist an der Basis recht breit und nach vorne hin spitz zulaufend. Die untere Mandibel ist generell heller als die obere, in der Nähe der Basis geht ihre Färbung in einen typischen Grauton über, der teilweise zur Unterscheidung von ähnlichen Arten wie dem Tropfentrupial (Icterus pectoralis) herangezogen wird. Die unbefiederten Beine und Füße sind in hellen Grautönen gehalten und enden in verhältnismäßig langen, gebogenen Krallen.

Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet des Piroltrupials liegt in Mittelamerika, wo es sich entlang der Pazifikküste von Sinaloa in Zentralmexiko bis hinab nach Nicaragua und in den Westen Costa Ricas erstreckt. Aus Guatemala (außer dem äußersten Süden) und dem äußersten Südosten Mexikos sind hingegen fast keine Nachweise bekannt. Weiter nördlich als Sinaloa kommen an der mexikanischen Küste keine Piroltrupiale mehr vor, stattdessen können die Vögel weiter im Inland in Teilen der Bundesstaaten Sonora und Chihuahua angetroffen werden. Gelegentliche Sichtungen sind des Weiteren aus dem Südwesten der Vereinigten Staaten bekannt. Der Piroltrupial bewohnt dabei vergleichsweise tiefliegende Gebiete bis auf eine Höhe von circa 2000 m. Die Art kommt grundsätzlich gut mit vom Menschen veränderten Landschaften zurecht und gilt als nicht gefährdet. Die IUCN stuft den Piroltrupial folglich auf der niedrigsten Gefährdungsstufe least concern ein und geht von einer stabilen Populationsentwicklung aus. Schätzungen des globalen Bestandes gehen von mindestens 5 Mio. lebenden Individuen aus und reichen bis zu einem Zehnfachen dieses Wertes.

Piroltrupial Lebensraum-Karte

Klimazonen

Piroltrupial Lebensraum-Karte
Piroltrupial
Attribution License

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Piroltrupial ist ein vergleichsweise leicht zu beobachtender Bewohner offener und halboffener Gebiete Mittelamerikas. Die Vögel können vor allem in trockenem Buschland und Galeriewäldern entlang von Wasserläufen angetroffen werden, besiedeln aber auch regelmäßig vom Menschen geprägte Landschaftsformen wie Felder und Farmen. Piroltrupiale werden normalerweise paarweise gesichtet, assoziieren sich jedoch gelegentlich auch mit Vertretern anderer Trupialarten. Bei Auseinandersetzungen mit anderen Trupialen um Futter- und Ruheplätze bildet sich zumeist schnell eine Rangordnung aus, bei der die Piroltrupiale sich unterwürfig gegenüber Waglertrupialen (I. wagleri) zeigen, ähnlich große Bullock-Trupiale (I. bullockii) hingegen dominieren. Der Piroltrupial gilt allgemein als schlechter Sänger, dessen Lautäußerungen eher denen von Zaunkönigen oder Spechten als denen verwandter Arten ähneln sollen. Der Gesang wird als eine Abfolge von häufig wiederholten Pfeiftönen beschrieben, während andere Rufe eher wie ein kurzes Schnattern oder Rasseln oder wie ein nasal vorgetragenes ehk klingen sollen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass weibliche Piroltrupiale deutlich häufiger zu hören sind als ihre männlichen Artgenossen, was bei Singvögeln nur sehr selten zu beobachten ist. Während in südlicheren, tropischen Regionen beheimatete Populationen als Standvögel gelten, migrieren weiter nördlich lebende Exemplare zumindest über vergleichsweise kurze Strecken.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Piroltrupiale sind vornehmlich Insektenfresser, zeigen sich bei der Wahl ihrer Nahrung jedoch nicht wählerisch. So werden bei entsprechender Verfügbarkeit neben Insekten auch Früchte, Sämereien und Nektar aufgenommen. In einigen Regionen nimmt die Art dadurch eine bedeutende Rolle bei der Verteilung von Samen verschiedener Pflanzen ein.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Der Zeitraum der Brutzeit kann lokal variieren, beginnt jedoch im Allgemeinen Mitte bis Ende des Frühlings und endet entsprechend Mitte bis Ende des Sommers. Haben die Vögel sich zu Paaren zusammengefunden, bleiben diese für die Dauer einer Brutzeit monogam. Das Nest ist eine etwa 70 cm lange, länglich geformte Korbstruktur, die an die Spitze eines Zweiges gehängt wird und aus Pflanzenfasern besteht. Als Standort werden dornenbildende Bäume wie etwa die größeren Vertreter der Gattung Mimosa bevorzugt. Der Nestbau obliegt allein dem Weibchen, das bei der Wahl des Standorts zumeist darauf achtet, dass das Nest im Schatten des Baumes liegt, um vor der größten Hitze geschützt zu sein. Nach der Fertigstellung des Nests legt das Weibchen typischerweise drei bis vier blassblaue, gefleckte Eier. Die Inkubationszeit liegt bei 12 bis 14 Tagen, woran sich eine Nestlingsphase von weiteren zwei Wochen anschließt. Nach dem Schlüpfen beteiligt sich auch der männliche Altvogel am Brutgeschäft und versorgt gemeinsam mit seiner Partnerin den Nachwuchs mit Nahrung. Junge Piroltrupiale erreichen bereits nach einem Jahr selbst die Geschlechtsreife, die erste eigene Brut findet typischerweise noch im Jugendkleid vor der Ausbildung des adulten Gefieders statt.

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Brütende Piroltrupiale werden zumindest gelegentlich Opfer von Brutparasitismus durch den Rotaugenkuhstärling (Molothrus aeneus), wobei jedoch die erfolgreiche Aufzucht eines jungen Rotaugenkuhstärlings durch ein Piroltrupialpaar noch nicht direkt beobachtet werden konnte. Seit den 2000er-Jahren ist außerdem bekannt, dass auch der ebenfalls parasitierende Riesenkuhstärling (M. oryzivorus) den Piroltrupial in einigen Fällen als Wirtsart nutzt. Bis zu dieser Beobachtung gingen Forscher davon aus, dass der Riesenkuhstärling ausschließlich in Kolonien brütende Arten als Wirte akzeptiert.

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POPULATION

Referenzen

1. Piroltrupial artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Piroltrupial
2. Piroltrupial auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22724111/136761152
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/678384

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