Schwarze stelzenläufer, Kaki
Der Schwarze Stelzenläufer (Himantopus novaezelandiae, maorisch Kaki) ist eine Vogelart aus der Familie der Säbelschnäbler (Recurvirostridae), die in Neuseeland endemisch ist.
Gestaltlich ähnelt der Schwarze Stelzenläufer dem gemeinen Stelzenläufer, ist von diesem aber leicht durch sein vollständig schwarzes Gefieder zu unterscheiden. Außerdem sind die Beine etwas kürzer und der Schnabel ist etwas länger als bei der verwandten Art. Die Beine sind rosafarben. Flügel und Rücken schimmern in einem metallischen Grünton.
Bei Jungtieren sind das Gesicht, der Hals und die Unterseite des Rumpfes weiß. Noch im zweiten Lebensjahr zeigen juvenile Schwarze Stelzenläufer weiße Flecken im Gefieder.
Der Schwarze Stelzenläufer ist auf Neuseeland endemisch. Während er früher auf beiden Inseln Neuseelands weit verbreitet war, brütet er heute nur noch im Mackenzie-Becken im Zentrum der Südinsel. Außerhalb der Brutzeit bleiben die meisten Vögel in der Nähe des Brutgebiets, einige ziehen zur Küste, sehr wenige ziehen noch weiter und überwintern auf der Nordinsel.
Schwarze Stelzenläufer sind einzelgängerische Vögel. Ihre Brutzeit fällt in die Zeit zwischen September und Januar. Ihr Gelege umfasst drei bis sechs Eier, die von beiden Partnern bebrütet werden. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus den Larven von Eintagsfliegen, Köcherfliegen, Steinfliegen, Libellen und Mücken sowie aus kleinen Fischen, seltener auch aus ausgewachsenen Insekten, Mollusken und Würmern.
Insgesamt gibt es im Verhalten weitgehende Übereinstimmungen mit dem gemeinen Stelzenläufer.
Schwarze Stelzenläufer sind Fleischfresser. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Insekten, aber sie fressen auch Weichtiere, Krebstiere, Wasserwürmer und kleine Fische.
Schwarze Stelzenläufer sind monogam und bleiben ein Leben lang ein Paar. Sie nisten in der Regel in solitären Paaren, schließen sich aber manchmal mit anderen Paaren von Schwarzen Stelzenläufern und Kolonien von Himantopus leucocephalus zusammen. Sowohl das Männchen als auch das Weibchen arbeiten beim Nestbau im Juli oder August auf stabilen Inseln oder an Ufern in einem kiesigen Flussbett zusammen; die Paare neigen dazu, jedes Jahr am selben Ort zu nisten. Das Nest ist eine kleine Vertiefung aus Zweigen, Gras und Wasserkräutern, die mit Vegetation ausgekleidet ist. Es wird normalerweise in Grasbüscheln angelegt. Das Weibchen legt von September bis Dezember 3 bis 5 Eier, die im Oktober ihren Höhepunkt erreichen, und beide Elternteile bebrüten sie etwa 25 Tage lang. Die Küken können das Nest schon bald nach dem Schlüpfen verlassen und es dauert 6-8 Wochen, bis sie flügge sind. Sie bleiben weitere 6 bis 8 Monate bei ihren Eltern und beginnen im Alter von 2-3 Jahren zu brüten.
In den 1940ern gab es etwa 500 bis 1000 Schwarze Stelzenläufer. Vor allem auf Neuseeland eingeschleppte Beutegreifer wie Katzen und Wiesel sowie Ratten und Igel führten den Zusammenbruch der Population herbei, indem sie adulte Vögel, Junge und Eier fraßen. Auch die Trockenlegung von Sumpfgebieten sowie die Begradigung von Flüssen trugen zum drastischen Bestandsrückgang bei.
2001 gab es nur noch sieben Brutpaare. Seitdem hat sich die Anzahl brütender Vögel durch intensive Schutzmaßnahmen konstant erhöht und lag 2005 bei 17. Mit dieser extrem geringen Anzahl wird der Schwarze Stelzenläufer von der IUCN als vom Aussterben bedroht eingestuft.
Die Schutzmaßnahmen umfassen Renaturierungen in vormals trockengelegten Gebieten sowie eine aktive Bekämpfung der Beutegreifer in den Brutgebieten der Vögel. So werden rund um die Nistgebiete Fallen aufgestellt. 25 Schwarze Stelzenläufer werden in Gefangenschaft gehalten, die Aussetzung auf einer Insel ohne Beutegreifer ist in Vorbereitung.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Schwarzen Stelzenläufers auf 106 erwachsene Vögel. Laut der Wikipedia-Ressource wird die aktuelle Wildpopulation auf 169 wilde Altvögel geschätzt (Stand: Mai 2020). Insgesamt wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN derzeit als "vom Aussterben bedroht" (CR) eingestuft, aber ihr Bestand nimmt heute zu.