Geflecktes Rüsselhündchen

Geflecktes Rüsselhündchen

Gefleckte rüsselhündchen

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Rhynchocyon cirnei
Gewicht
408-550
14.4-19.4
goz
g oz 
Länge
22.9-30.5
9-12
cminch
cm inch 

Das Gefleckte Rüsselhündchen (Rhynchocyon cirnei) ist eine Säugetierart aus der Ordnung der Rüsselspringer (Macroscelidea). Es weist ein vergleichsweise großes Verbreitungsgebiet auf und kommt in Zentral- und Ostafrika vor. Wie alle Rüsselspringer ist die Art durch ihre rüsselartig verlängerte Nase und die schlanken Gliedmaßen gekennzeichnet, bei denen die Hinterbeine länger als die Vorderbeine sind. Die Tiere bewohnen Wälder des Flach- und Berglandes und sind tagaktiv, über ihre Lebensweise liegen aber kaum Informationen vor. Aufgrund des großen Verbreitungsgebietes und der mitunter variablen Fellgestaltung werden dem Gefleckten Rüsselhündchen mehrere Unterarten zugewiesen, deren Status aber nicht in allen Fällen gesichert ist. Die Art wurde in den 1840er Jahren von Wilhelm Peters während seiner Afrikareise entdeckt und beschrieben. Ihr Bestand gilt derzeit als wenig bedroht.

Ta

Tagaktiv

Fl

Fleischfresser

In

Insektenfresser

La

Lauf

Te

Terrestrisch

Re

Revier

Mo

Monogam

So

Sozial

Ke

Keine Tierwanderung

C

beginnt mit

Aussehen

Das Gefleckte Rüsselhündchen ist ein kleiner bis mittelgroßer Vertreter der Rüsselhündchen. Die Gesamtlänge variiert von 43,9 bis 50,9 cm. Nach Untersuchungen von rund 20 Individuen aus unterschiedlichen Bereichen des Verbreitungsgebietes beträgt die Kopf-Rumpf-Länge 22,9 bis 27,3 cm und die Schwanzlänge 19,6 bis 24,6 cm. Der Schwanz erreicht damit etwa 90 % der Länge des restlichen Körpers. Das Gewicht konnte dabei aber nur von wenigen Tieren bestimmt werden und schwankte zwischen 320 und 420 g. Weitere sieben Individuen aus dem nordöstlichen Mosambik wurden insgesamt 51,3 bis 55,3 cm lang bei einer Schwanzlänge von 23,9 bis 26,3 cm und wogen 440 bis 630 g. Im Körperbau gleicht das Gefleckte Rüsselhündchen mit der rüsselartig verlängerten Nase sowie den kurzen Vorder- und langen Hinterbeinen den übrigen Rüsselhündchen. Das Rückenfell ist sehr variabel gefärbt, die Grundfärbung entspricht einem Gelb- bis Dunkelbraun, teilweise mit einem rötlichen Einschlag. Auf dem Rücken sind sechs Streifen in Reihen angeordnet (drei auf jeder Seite), die etwa vom vorderen Drittel oder der Hälfte des Rumpfes bis zur Schwanzwurzel reichen. Die Ausbildung des Streifenmusters kann ebenfalls sehr variantenreich sein. Die beiden Mittelstreifen zeigen in der Regel keine Unterbrechung und sind häufig schwarz oder kastanienbraun. Die jeweils äußeren bestehen aus einer Reihe von Flecken, die abwechselnd hell oder dunkel beziehungsweise gleichmäßig gefärbt erscheinen. Bei Populationen mit sehr dunkler Grundfärbung zeichnen sich die Streifen eher undeutlich ab. Der Bauch ist überwiegend weißlich gefärbt. Der nahezu haarlose Schwanz besitzt eine auffällig weiße Spitze. Am Kopf dominiert eine graugelbe bis cremefarbene Tönung. Die Ohren stehen aufrecht und sind nackt, ihre Länge beträgt 27 bis 31 mm. Die rüsselartige Nase ist beweglich und sehr berührungsempfindlich. Vorder- und Hinterbeine haben eine gelblichbraune Färbung, die Füße besitzen jeweils vier Strahlen, die kräftige Krallen tragen. Der Hinterfuß wird 63 bis 76 mm lang.

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Der Schädel erreicht eine Länge von 62,2 bis 70,8 mm, die größte Breite zwischen den Jochbögen liegt bei 33,5 bis 38 mm. Das Gebiss besteht aus 34 bis 36 Zähnen, die Zahnformel lautet:. An der Ausprägung des jeweiligen oberen Eckzahns ist ein sekundärer Geschlechtsdimorphismus erkennbar. Bei Männchen wird dieser zwischen 3,3 und 6,3 mm lang, bei Weibchen dagegen 1,7 bis 5,9 mm. Die Länge der oberen Zahnreihe schwankt zwischen 23,8 und 28,7 mm.

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Verteilung

Erdkunde

Das Gefleckte Rüsselhündchen kommt in Zentral- und Ostafrika vor. Das Verbreitungsgebiet umfasst im Norden den südöstlichen Teil der Demokratischen Republik Kongo, das südliche Tansania und das nordöstliche Sambia. Hier konnte die Südwestgrenze durch Feldforschungen seit dem Jahr 2015 bis zur Mutinondo Wilderness ausgedehnt werden. Weiter reicht es von Malawi nach Süden bis in das nördliche Mosambik mit dem Sambesi als natürlicher Barriere. Dabei ist die Art im südlichen Tansania und in Malawi bis in eine Höhe von 2280 m beobachtet worden. Verglichen mit den übrigen Rüsselhündchen hat das Gefleckte Rüsselhündchen damit ein relativ großes Verbreitungsgebiet. Es umfasst die Regenwald-Regionen sowie die Sambesi-Waldlandzone und Teile der Somalia-Massai-Buschzone. Der bevorzugte Lebensraum findet sich in Wäldern des Flachlands, aber auch in Bergwäldern und Uferdickichten. Das Kronendach sollte geschlossen sein und den Boden eine dichte Blätterschicht bedecken. Allgemein gilt die Art als relativ häufig, jedoch sind keine genaueren Informationen verfügbar.

Geflecktes Rüsselhündchen Lebensraum-Karte

Klimazonen

Geflecktes Rüsselhündchen Lebensraum-Karte
Geflecktes Rüsselhündchen

Gewohnheiten und Lebensstil

Über die Lebensweise des Gefleckten Rüsselhündchens liegen trotz der weiten Verbreitung nur wenige Informationen vor, möglicherweise ähnelt sie aber der des besser untersuchten Goldenen Rüsselhündchens (Rhynchocyon chrysopygus). Es ist tagaktiv und bodenbewohnend. Zur Nachtruhe zieht es sich in Nester zurück. Diese bestehen aus einer kleinen, in den Boden gegrabenen Mulde, die das Tier mit Pflanzenmaterial auskleidet, das sich teilweise domartig aufwölbt. Es legt wie andere Rüsselhündchen auch keine Pfade durch die Vegetation an. Der überwiegende Teil der bekannten Sichtungen bezieht sich auf singuläre Individuen, nur selten wurden Paare beobachtet. Die Hauptnahrung dürfte aus Insekten bestehen, ein einzelner bisher untersuchter Magenrest setzte sich aus Käfern, Hautflüglern und Larven von Zweiflüglern zusammen. Der Nachwuchs umfasst überwiegend nur ein Jungtier pro Wurf, in einzelnen Regionen wie in Sambia oder Malawi wurden aber Weibchen mit zwei Föten beobachtet.

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An bekannten Fressfeinden treten die Schwarzweiße Hutschlange, der Gemeine Schimpanse und die Afrikanische Goldkatze in Erscheinung. Das Fleckenmuster am Rücken hat möglicherweise einen tarnenden Effekt. Als äußere Parasiten sind Zecken der Gattung Ixodes, Flöhe der Gattung Chimaeropsylla und Zweiflügler der Gattung Cordylobia nachgewiesen. Außerdem wurde das Protozoon Sarcocystis als innerer Parasit bei dem Gefleckten Rüsselhündchen beschrieben.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

POPULATION

Populationsgefährdung

Hauptbedrohung für den Bestand des Gefleckten Rüsselhündchens ist die Zerstörung der Wälder und damit der Verlust an geeignetem Lebensraum. Besonders betroffen sind dabei die Unterarten R. c. hendersoni, welche auf einige isolierte Bergwälder in Malawi beschränkt ist, und R. c. cirnei, deren Verbreitungsgebiet ein begrenztes Areal im Norden vom Mosambik umfasst. Möglicherweise gilt dies auch für R. c. macrurus, das wahrscheinlich ebenfalls im nördlichen Mosambik auftritt. Lokal kann auch die Bejagung der Tiere als Nahrungsressource, etwa durch die Nyanja in Ostafrika, eine negative Auswirkung haben. Da das Gefleckte Rüsselhündchen aber ein deutlich größeres Verbreitungsgebietes im Vergleich zu den anderen Rüsselhündchen hat, listet die IUCN die Art momentan als „gering gefährdet“ (near threatened). Es ist aber anzunehmen, dass bei weiter anhaltender Waldzerstörung der Bedrohungsstatus auf „gefährdet“ (vulnerable) erhöht werden muss. Spezielle Schutzmaßnahmen existieren für das Gefleckte Rüsselhündchen nicht, allerdings könnte es von den Erhaltungsbemühungen für Antilopen und Primaten profitieren.

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Das Gefleckte Rüsselhündchen wird selten in Zoos gepflegt, der einzige europäische Halter ist gegenwärtig der Zoo Pilsen in Tschechien, der im Jahr 2015 den Bestand aus dem Tierpark Berlin übernahm.

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Coloring Pages

Referenzen

1. Geflecktes Rüsselhündchen artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Geflecktes_R%C3%BCsselh%C3%BCndchen
2. Geflecktes Rüsselhündchen auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/19709/166489513

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