Damagazelle
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Nanger dama
Populationsgrösse
Bnelow 500
Lebensdauer
12-19 years
Höchstgeschwindigkeit
48-56
29.8-34.7
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
35-75
77-165
kglbs
kg lbs 
Höhe
90-120
35.4-47.2
cminch
cm inch 
Länge
140-168
55.1-66.1
cminch
cm inch 

Die Damagazelle (Nanger dama, Syn.: Gazella dama) ist eine Gazellenart aus der Familie der Hornträger (Bovidae). Diese große, auffallend rot-weiß gemusterte Gazelle lebt im nördlichen Afrika und ist hochgradig vom Aussterben bedroht.

Aussehen

Damagazellen zählen zu den größten Gazellen. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 140 bis 165 Zentimeter, eine Schulterhöhe von 90 bis 120 Zentimeter und ein Gewicht von 40 bis 75 Kilogramm. Die Fellfärbung ist variabel: das Gesicht, der Bauch und die Gesäßregion sind weiß, der Nacken ist rotbraun, stets ist ein charakteristischer weißer Fleck an der Kehle vorhanden. Bei den westlichen Populationen (Mhorrgazelle, N. d. mhorr) ist der Rumpf überwiegend rotbraun gefärbt, während bei den östlichen Populationen (Rothalsgazelle, N. d. ruficollis) der Körper überwiegend weiß gefärbt ist und lediglich der Nacken und der Rücken bräunlich sind. Auch die Gesichtsfärbung ist variabel: bei östlichen Damagazellen ist es rein weiß, bei weiter westlichen lebenden Tieren ist ein schwarzer Streifen vorhanden, der von den Augen zur Schnauze führt. Die Hörner sind S-förmig gebogen und 20 bis 45 Zentimeter lang, wie bei allen Gazellen sind die Hörner der Männchen größer als die der Weibchen.

Verteilung

Erdkunde

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Damagazellen umfasste den ganzen Norden Afrikas und erstreckte sich von Marokko und Senegal bis zum Sudan. Vor allem aufgrund der starken Bejagung ging ihr Lebensraum drastisch zurück, heute leben nur mehr wenige Tausend Tiere zwischen dem Senegal (wo die Art wiedereingeführt wurde) und dem Tschad. Ihr Lebensraum sind trockene, offene Gebiete, wie Grasländer, Halbwüsten und Wüstenregionen. Sie unternehmen jahreszeitliche Wanderungen zwischen der Sahara und der Sahelzone.

Damagazelle Lebensraum-Karte
Damagazelle Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Damagazellen leben in Gruppen zusammen, deren Größe sich nach der Jahreszeit ändert. In der Regenzeit, wenn sie in Wüstenregionen wandern, bilden sie Gruppen von manchmal mehreren hundert Tieren; in der Trockenzeit, wenn sie sich in feuchtere Regionen begeben, bilden sie kleinere Gruppen von meist 15 bis 20 Tieren. Solche Gruppen sind oft Haremsgruppen, die aus einem Männchen, mehreren Weibchen und dem gemeinsamen Nachwuchs bestehen; man findet aber auch Gruppen, die sich nur aus Weibchen und Jungtieren zusammensetzen sowie Zusammenschlüsse von Männchen, sogenannte Junggesellengruppen. Während der Paarungszeit etabliert das Männchen ein Paarungsrevier, aus dem es andere Männchen vertreibt.

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Damagazellen sind wie alle Gazellen Pflanzenfresser und ernähren sich von Blättern und Kräutern. Manchmal erheben sie sich zur Nahrungsaufnahme ähnlich den Giraffengazellen auf die Hinterbeine.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Damagazellen sind Pflanzenfresser (Blattfresser), sie pflegen eine weidende Ernährung, die im Allgemeinen aus Sträuchern, Kräutern sowie groben Wüstengräsern besteht. Außerdem sind diese Tiere dafür bekannt, dass sie Blätter von Akazienbäumen bevorzugen.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Paarung erfolgt in den Monaten August bis Oktober, nach einer fünf- bis sechsmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses wird nach drei bis vier Monaten entwöhnt und erreicht mit einem bis zwei Jahren die Geschlechtsreife. Die Lebenserwartung in freier Wildbahn beträgt maximal zwölf Jahre, Tiere in Gefangenschaft können knapp 20 Jahre alt werden.

POPULATION

Populationsgefährdung

Hauptgrund für den drastischen Rückgang der Bestände war die Bejagung, insbesondere seit der Einführung von motorisierten Jagdmethoden. Hinzu kommt, dass ihr Verbreitungsgebiet häufig in Viehweiden umgewandelt wird und die Tiere gezwungen sind, sich in trockenere, weniger geeignete Habitate zurückzuziehen. Die einzigen größeren Populationen leben heute im Tschad, in Niger und in Mali. In Senegal gibt es heute eine kleine, wiederangesiedelte Population, in anderen Ländern (wie Sudan und Algerien) könnte es ebenfalls noch kleine Bestände geben. Der Gesamtbestand wird auf weniger als 500 Tiere geschätzt, die IUCN listet die Art als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered).

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In einigen Tiergärten wird versucht, durch Nachzuchten der traditionell anerkannten Unterarten Mhorrgazelle und Rothalsgazelle den Bestand der Art zu sichern; erstere ist in freier Wildbahn bereits ausgestorben.

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Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beträgt die Gesamtpopulation der Damagazelle weniger als 500 Individuen, darunter 100-200 ausgewachsene Tiere. Derzeit ist diese Art als "vom Aussterben bedroht" (CR) eingestuft und ihre Zahl nimmt weiter ab.

Ökologische Nische

Aufgrund ihrer Gewohnheit, Weidegänger zu sein, fungieren diese Säugetiere als wichtige Samenverbreiter von Akazienbäumen. Außerdem werden Damagazellen von zahlreichen Prädatoren ihres Verbreitungsgebiets gejagt (Schakale, Geparden, Hyänen, Löwen), die ihre Beute in der Regel in der Ebene jagen.

Lustige Fakten für Kinder

  • Die prächtige Damagazelle ist die größte Art ihrer Gattung. Wenn sie aufrecht steht, kann ein Individuum bis zu 1,2 Meter lang sein.
  • Das Wort "Gazelle" leitet sich von "gazal" ab, einem arabischen Wort, das häufig in Liebesgedichten verwendet wird.
  • Wenn sie sich von Akazienblättern ernähren, stehen diese Tiere normalerweise auf ihren Hinterbeinen und strecken ihren Körper oft bis zu 6 Fuß über den Boden.
  • Damagazellen haben einen höheren Wasserbedarf als andere Wüstenantilopen. Dennoch sind diese Tiere in der Lage, lange Zeit ohne Wasser zu leben.
  • Sie sind ständig auf der Hut, um den zahlreichen Prädatoren in ihrem Verbreitungsgebiet zu entkommen. Sobald sie eine Bedrohung erspähen, warnen diese Gazellen ihre Artgenossen durch das so genannte "Pronking"-Signal, bei dem sie mit versteiften Gliedmaßen in die Luft springen.
  • Zusammen mit 4 anderen verwandten Arten gehört die Damagazelle zu den Wüstengazellen, die in der altägyptischen Kunst ein häufiges Thema waren. Während eines langen Zeitraums von mehr als 4.000 Jahren wurden diese Tiere häufig auf felsigem Terrain, Tempeln, Grabwänden, Holztafeln, Stäben und Keramikgegenständen dargestellt. Strandberg zufolge könnten diese Gazellen als "Repräsentanten für die Wüstenberge als Schauplatz von Tod und Wiedergeburt" verehrt werden.

Referenzen

1. Damagazelle artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Damagazelle
2. Damagazelle auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/8968/0

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