Land

Mali

835 Spezies

Mali ist ein Binnenstaat in Westafrika.

Geographie

Mali ist ein Binnenstaat im Inneren Westafrikas mit 1.240.192 Quadratkilometern Fläche, von denen 20.002 km² auf Gewässer entfallen. Es liegt in der Großlandschaft Sudan sowie im Sahel. Mali teilt sich seine 7243 Kilometer lange Landgrenze mit sieben Nachbarstaaten. Im Nordosten und Norden mit Algerien (1376 Kilometer Länge), im Nordwesten mit Mauretanien (2237 km), im Osten mit Niger (821 km) sowie im Südosten mit Burkina Faso (1000 km). An Mali grenzen außerdem Senegal (419 km) im Westen, Guinea (858 km) im Südwesten und die Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire, 532 km) im Süden. Nördlich des Nigerbogens liegt die Wüste Sahara, die zwei Drittel der Landesfläche bedeckt.

Relief

Die häufigste Landschaftsform Malis ist die Ebene. Die monotonen, weitläufigen Ebenen wie die Kaarta, der Gourma oder die Gondo-Ebene werden nur örtlich von flachen Tafelbergen oder Dünenformationen aufgelockert. Der Süden des Affolé, das Mandingo-Plateau, das Bandiagara-Plateau oder das Mahardates-Plateau haben Untergründe aus Sandstein. Sie sind durch Erosion vielfältig gegliedert und erreichen Höhen zwischen 300 und 700 Metern über dem Meeresspiegel. In einigen Regionen besteht der Untergrund aus den uralten Gesteinen des afrikanischen Schildes, der zu Ausdruckslosigkeit und breiten Tälern neigt: Im Westen und Osten des Landes, im Südwesten des Affolé, im Bambouk, im Adrar des Ifoghas und im Vorland der Tamboura-Stufe. Dünenlandschaften, seien die Dünen fossiler oder rezenter Herkunft, bedecken weite Teile des Nordens und reichen bis in die Kaarta im Süden. Nennenswerte Dünenlandschaften sind im Hodh, im Erg von Niafunké, im Gourma, in der Gondo-Ebene, in den Ergs von Azaouad, von Erigat, von Mreyyé oder im Erg Chech anzutreffen. Während die fossilen Dünen meist parallel zueinander verlaufen, sind im Aklé Aouana chaotische und sehr mobile Dünenfelder verbreitet. Schichtstufen, die steile, hunderte Meter tief abfallende Hänge bilden, sind für Westafrika generell charakteristisch, für Mali sind die Bandiagara-Stufe, die Tamboura-Stufe oder die Affolé-Stufe zu nennen. Die wenigen Bergländer Malis sind Dolerit-Formationen, die über die Plateaus hinausragen. Dazu gehören die Erhebungen von Soninke. Der höchste Berg Malis ist der Hombori Tondo mit 1153 m.

Klima

Das Klima Malis wird primär von der Lage des Landes am Übergangsbereich zwischen wechselfeuchter Savanne im Süden und vollarider Sahara im Norden beeinflusst. Die Wechselwirkung zwischen nordwärts wandernder innertropischer Konvergenzzone im Sommer und trockenem Nordost-Passat (Harmattan) im Winter beschert allen Regionen des Landes eine ausgeprägte Einteilung in Trocken- und Regenzeit. Die Trockenzeit fällt in den Winter und die Regenzeit in den Sommer. Die durchschnittlichen Jahresniederschläge nehmen von über 1200 Millimeter im Süden auf weniger als 25 Millimeter im Norden ab. Großflächige Landwirtschaft wird wegen der klimatisch günstigeren Verhältnisse fast ausschließlich im Süden betrieben. Im Norden gibt es in den Oasen nur kleine landwirtschaftliche Nutzflächen.

Nicht nur die durchschnittlichen Jahresniederschläge, sondern auch die Regentage pro Jahr, die Länge der Regenzeit und die Regelmäßigkeit der Niederschläge verhalten sich im Süden weitaus günstiger als im Norden. In Sikasso regnet es durchschnittlich an 97 Tagen im Jahr, in Bamako an 76 Tagen, in Timbuktu an 29 und in Kidal an 18 Tagen pro Jahr. Während in Kidal weit mehr als die Hälfte des Jahresniederschlages auf Juli und August entfällt, erfreut sich der Süden einer Regenzeit, die im Mai einsetzt, im August ihren Höhepunkt erreicht und im Oktober abklingt. Je weiter man nach Norden vordringt, umso mehr fallen die Niederschläge in Form von kurzen, heftigen und lokal begrenzten Gewitterregen. Dies erschwert die Landwirtschaft noch zusätzlich, denn die Feldfrüchte verdorren häufig zwischen zwei Regengüssen und zwingen die Bauern zu mehreren Aussaatversuchen.

Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen liegen in Mali zwischen 27 °C und 30 °C. Vom geographischen Breitengrad sind sie weitgehend unabhängig. Die Jahresamplituden sind jedoch im Norden deutlich höher als im Süden: in Gao oder Timbuktu sind die Sommer mit Durchschnittstemperaturen von bis zu 35 °C heißer und die Winter mit Januar-Temperaturen um die 20 °C kälter. In Bamako hingegen bewegen sich die durchschnittlichen Temperaturen zwischen 25 °C im Winter und 32 °C im April. Die Extremtemperaturen werden aus den Orten am Rande der Sahara gemeldet: sie liegen nahe dem Gefrierpunkt in kalten Winternächten und nahe 50 °C im Schatten an Sommertagen. Temperatur-Amplituden von 30 °C innerhalb eines Tages sind dort normal.

Die Regenmenge eines Jahres hängt maßgeblich davon ab, wie weit sich die innertropische Konvergenzzone nach Norden bewegt und wie gleichförmig sie ausgeprägt ist. Ist sie nicht stetig, sondern wellenförmig oder unterbrochen ausgeprägt, fällt weniger Regen oder die Regenzeit beginnt später. Treten mehrere Jahre mit ungünstiger Ausprägung der innertropischen Konvergenzzone hintereinander auf, kommt es zu Dürreperioden. Diese Erscheinung tritt in der Sahelzone in unregelmäßigen Abständen auf. Seit den 1960er Jahren kommen Dürreperioden aber immer häufiger vor. Auch ein langfristiger Rückgang der Niederschläge kann für diese Zeitspanne nachgewiesen werden. Dies wird mit verminderter Verdunstung in den Innertropen aufgrund von Umweltzerstörung erklärt. Für die Zukunft erwarten manche Wissenschaftler, dass die Niederschläge in Mali weiterhin abnehmen und dass die Vegetationszonen sich nach Süden verschieben. Die Auswirkungen auf Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit wären in diesem Falle schwerwiegend.

Flora und Fauna

Die Vegetation in Mali ist das Ergebnis jahrhundertelanger menschlicher Eingriffe. Eine natürliche Vegetation ist nur noch in eng begrenzten Gebieten vorhanden. Die durch Beweidung, Ackerbau und Brandrodung entstandene Kulturlandschaft lässt sich, abhängig von der Menge des Niederschlags, in vier Zonen einteilen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen ist den Pflanzen dieser Zonen gemeinsam, dass sie zu Beginn der Regenzeit austreiben und in den trockenen Monaten ihr Laub abwerfen bzw. den oberirdischen Teil absterben lassen.

Der Bereich der dichten bis offenen Trockenwälder im südlichen Teil des Landes ist durch Baumarten wie Kapokbaum (Ceiba pentandra), Karitébaum (Vitellaria paradoxa), Afrikanischer Affenbrotbaum (Adansonia digitata) oder Anabaum (Faidherbia albida) bestimmt. Alle diese Bäume werden durch den Menschen intensiv genutzt. Auf weniger günstigem Boden gedeihen Combretum-Gehölze. Horstgräser wie Hyparrhenia-, Pennisetum-, Loudetia- und Andropogon-Arten bilden die Grasschicht. Nördlich der Trockenwälder, wo weniger als 600 mm Jahresniederschlag fallen, breitet sich die sahelische Dornstrauchsavanne aus. Es dominieren verschiedene Akazien-Arten, Wüstendattel (Balanites aegyptiaca) oder Combretum glutinosum, sowie die Gras-Arten Cenchrus biflorus oder Aristida mutabilis. Eragrostis tremula besiedelt häufig Flächen, auf denen Hirse angebaut wurde. Bei dieser Savanne handelt es sich um den Tigerbusch; dort wechseln sich Flächen mit und ohne Vegetation in Streifenform ab.

Die Grenze zwischen Dornbaumsavanne und Nordsahel liegt bei 250 bis 100 mm Jahresniederschlag. In feuchten Niederungen des Nordsahel gedeihen noch Akazien-Arten, Strauch-Arten wie Leptadenia pyrotechnica oder die wichtigen Futterpflanzen Maerua crassifolia oder Zahnbürstenbaum (Salvadora persica). Die Sahara beginnt dort, wo der Jahresniederschlag 100 mm unterschreitet. In diesen Gebieten treten Akazien-Arten nur noch in Wadis auf. An günstigen Standorten gedeihen Horstgräser wie Aristida pungens, Aristida longiflora oder Panicum turgidum.

In Mali endemische Arten sind Maerua de waillyi aus der Familie der Kaperngewächse, Elatine fauquei aus der Familie der Tännelgewächse, Pteleopsis habeensis (Flügelsamengewächse), Hibiscus pseudohirtus (Malvengewächse), Acridocarpus monodii (Malpighiengewächse), Gilletiodendron glandulosum (Hülsenfrüchtler), Brachystelmam edusanthernum (Gattung Brachystelma), Pandanus raynalii (Schraubenbaumgewächse).

Aufgrund der Überjagung durch Einheimische und andere Jäger, der Desertifizierung weiter Gebiete mit starken Trockenheiten und der fortschreitenden Kultivierung und Konkurrenz mit Weidetieren sind in Mali vor allem größere Wildtiere viel seltener als in vielen anderen afrikanischen Staaten. Ebenso wie in Mauretanien lagen in der Vergangenheit die Aussterberaten für Populationen von Säugetieren in Mali im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten sehr hoch, trotz der niedrigen Bevölkerungsdichte.

Insgesamt sind etwa 140 Säugetierarten in Mali heimisch. Zahlreiche Arten von Großsäugern sind ausgestorben, darunter die ehemals häufige Säbelantilope und die Mendesantilope (die vielleicht noch im Grenzgebiet zu Mauretanien vorkommt), oder wurden auf kleine Restpopulationen reduziert. Die Westafrikanische Giraffe kam ursprünglich in weiten Teilen in Zentralmali vor, wurde jedoch durch intensive Bejagung auf eine Restpopulation im Grenzgebiet zu Niger reduziert und gilt heute ebenfalls als ausgestorben. Etwa 350 Elefanten leben in der Region Gourma im Grenzgebiet zum nördlichen Burkina Faso. Bei letzteren handelt es sich um die nördlichste Population der Afrikanischen Elefanten und sie zeigen ein periodisches Wanderverhalten im Grenzgebiet, wobei das in Mali befindliche Areal den größeren Teil des Verbreitungsgebiets ausmacht. Im Niger, dem Nigerbinnendelta, dem Débo-See sowie im Senegal kommt zudem der Afrikanische Manati vor, eine Art der Seekühe. Die gefährdete und international geschützte Art kommt regelmäßig vor, die Bestände sind jedoch durch Bejagung und die Verschlechterung der Wasserqualität rückläufig und sollen in Zukunft besonders geschützt werden.

Der Schimpanse kommt nur im äußersten Südwesten des Landes im Grenzgebiet zu Guinea vor, wo seine Anwesenheit erst 1977 zum ersten Mal dokumentiert wurde. Ihre Zahl wurde 1984 auf 500–1000 Individuen geschätzt, 1993 kam man hingegen auf eine Zahl von 1800 bis 3500. Wichtigste Habitate sind die von Gilletiodendron glandulosum aus der Familie der Hülsenfrüchtler durchsetzten Wälder, die im Gilletiodendron-Wald etwa 60 für Schimpansen essbare Pflanzenarten bieten. Die Gruppen sind dort größer als in denjenigen Verbänden, die in der Savanne leben. Wichtigstes Schutzgebiet ist daneben die 1990 eingerichtete Réserve faunique du Bafing. Weitere in Mali anzutreffende Primaten sind der Husarenaffe, die Westliche Grünmeerkatze, der Anubispavian, sowie der Guinea-Pavian (nur im äußersten Westen) und der Senegal-Galago. An Raubtieren waren in der Vergangenheit unter anderem Löwen und Geparden in Mali anzutreffen, deren Bestände aber immer weiter abnahmen, sodass sie heute ebenso wie der Afrikanische Wildhund auch in den geschützten Gebieten nicht mehr vorhanden sind. Kleinere Raubtiere wie der Blassfuchs, die Sandkatze, die Falbkatze, einige Schleichkatzen und Marder kommen weiterhin in Mali vor. Andere Säugetiere sind einige Arten kleinerer Antilopen, die Mähnenziege, das Erdferkel und das Flusspferd, daneben leben zahlreiche Kleinsäuger in dem Land.

Nach Angaben von BirdLife International sind für Mali insgesamt 562 Vogelarten nachgewiesen, davon 117 Wasservögel. 229 Arten werden als Zugvögel klassifiziert. Zahlreiche Vogelarten leben vor allem im Binnendelta des Niger, in diesem Gebiet überwintern auch viele Zugvögel aus Europa. Erwähnenswert ist der Mali-Amarant, der in Reiseführern gelegentlich als Endemit für Mali ausgewiesen wird, jedoch auch in den Nachbarländern vorkommt. Zu den gefährdeten Vögeln Malis gehören größere bodenlebende Vögel wie der Afrikanische Strauß, Trappen wie die Arabientrappe und die Nubische Trappe sowie Perlhühner.

Unter den Reptilien Malis gibt es über 170 Echsenarten, unter anderem Warane und Dornschwanz-Agamen, und über 150 Schlangenarten. Hierzu zählen Vipern wie die Puffotter, diverse Sandrasselottern und die Wüsten-Hornviper sowie Giftnattern wie mehrere Kobras und die Boomslang, die im Süden präsent ist. Auch der Nördliche Felsenpython ist Bestandteil der Herpetofauna des Landes. Im Niger und anderen Flüssen leben zudem wie in den meisten größeren Flüssen Afrikas Krokodile, vor allem das Nilkrokodil. Neben diesen Arten sind auch 15 Schildkrötenarten für Mali nachgewiesen.

Die Flüsse und Seen Malis werden von über 140 Fischarten bewohnt, darunter sind 18 Welsarten, 14 Salmlerarten, 9 Buntbarsche (u. a. die Niltilapie, Sarotherodon galilaeus und Coptodon zillii) und 4 Karpfenfische. Der größte Fisch Malis ist der planktonfressene Afrikanische Knochenzüngler.

Für die Ökosysteme der Sahelzone sind Termiten wichtig, die den Boden auflockern und Humus bilden. Besonders auffallend sind die Bauten der Art Cubitermes fungifaber. Die Webervögel-Arten sind gefürchtete Schädlinge in den Reisfeldern. Noch mehr Sorgen bereiten der Bevölkerung Wanderheuschrecken. Die Wüstenheuschrecke, die ihre Brutgebiete im Maghreb hat, kann in Jahren mit ausreichend Niederschlag in riesigen Schwärmen über die Sahara in den Sahel wandern und natürliche Vegetation wie auch Nutzpflanzen vernichten.

Einziger Nationalpark Malis ist der Boucle-du-Baoulé-Nationalpark im Westen des Landes, rund 200 km nördlich von Bamako. Er umfasst eine Fläche von 5430 km² und dient dem Schutz von Flusspferden, Giraffen, Wasserböcken, Pferdeantilope, Riesen-Elen- und Leierantilopen sowie Warzenschweinen, dazu einer entsprechenden Flora. Allerdings sind seine Wälder durch agrarische und pastorale Übernutzung ebenso gefährdet wie die der südlich anschließenden Réserve de Fina.

Weniger anzeigen

Mali ist ein Binnenstaat in Westafrika.

Geographie

Mali ist ein Binnenstaat im Inneren Westafrikas mit 1.240.192 Quadratkilometern Fläche, von denen 20.002 km² auf Gewässer entfallen. Es liegt in der Großlandschaft Sudan sowie im Sahel. Mali teilt sich seine 7243 Kilometer lange Landgrenze mit sieben Nachbarstaaten. Im Nordosten und Norden mit Algerien (1376 Kilometer Länge), im Nordwesten mit Mauretanien (2237 km), im Osten mit Niger (821 km) sowie im Südosten mit Burkina Faso (1000 km). An Mali grenzen außerdem Senegal (419 km) im Westen, Guinea (858 km) im Südwesten und die Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire, 532 km) im Süden. Nördlich des Nigerbogens liegt die Wüste Sahara, die zwei Drittel der Landesfläche bedeckt.

Relief

Die häufigste Landschaftsform Malis ist die Ebene. Die monotonen, weitläufigen Ebenen wie die Kaarta, der Gourma oder die Gondo-Ebene werden nur örtlich von flachen Tafelbergen oder Dünenformationen aufgelockert. Der Süden des Affolé, das Mandingo-Plateau, das Bandiagara-Plateau oder das Mahardates-Plateau haben Untergründe aus Sandstein. Sie sind durch Erosion vielfältig gegliedert und erreichen Höhen zwischen 300 und 700 Metern über dem Meeresspiegel. In einigen Regionen besteht der Untergrund aus den uralten Gesteinen des afrikanischen Schildes, der zu Ausdruckslosigkeit und breiten Tälern neigt: Im Westen und Osten des Landes, im Südwesten des Affolé, im Bambouk, im Adrar des Ifoghas und im Vorland der Tamboura-Stufe. Dünenlandschaften, seien die Dünen fossiler oder rezenter Herkunft, bedecken weite Teile des Nordens und reichen bis in die Kaarta im Süden. Nennenswerte Dünenlandschaften sind im Hodh, im Erg von Niafunké, im Gourma, in der Gondo-Ebene, in den Ergs von Azaouad, von Erigat, von Mreyyé oder im Erg Chech anzutreffen. Während die fossilen Dünen meist parallel zueinander verlaufen, sind im Aklé Aouana chaotische und sehr mobile Dünenfelder verbreitet. Schichtstufen, die steile, hunderte Meter tief abfallende Hänge bilden, sind für Westafrika generell charakteristisch, für Mali sind die Bandiagara-Stufe, die Tamboura-Stufe oder die Affolé-Stufe zu nennen. Die wenigen Bergländer Malis sind Dolerit-Formationen, die über die Plateaus hinausragen. Dazu gehören die Erhebungen von Soninke. Der höchste Berg Malis ist der Hombori Tondo mit 1153 m.

Klima

Das Klima Malis wird primär von der Lage des Landes am Übergangsbereich zwischen wechselfeuchter Savanne im Süden und vollarider Sahara im Norden beeinflusst. Die Wechselwirkung zwischen nordwärts wandernder innertropischer Konvergenzzone im Sommer und trockenem Nordost-Passat (Harmattan) im Winter beschert allen Regionen des Landes eine ausgeprägte Einteilung in Trocken- und Regenzeit. Die Trockenzeit fällt in den Winter und die Regenzeit in den Sommer. Die durchschnittlichen Jahresniederschläge nehmen von über 1200 Millimeter im Süden auf weniger als 25 Millimeter im Norden ab. Großflächige Landwirtschaft wird wegen der klimatisch günstigeren Verhältnisse fast ausschließlich im Süden betrieben. Im Norden gibt es in den Oasen nur kleine landwirtschaftliche Nutzflächen.

Nicht nur die durchschnittlichen Jahresniederschläge, sondern auch die Regentage pro Jahr, die Länge der Regenzeit und die Regelmäßigkeit der Niederschläge verhalten sich im Süden weitaus günstiger als im Norden. In Sikasso regnet es durchschnittlich an 97 Tagen im Jahr, in Bamako an 76 Tagen, in Timbuktu an 29 und in Kidal an 18 Tagen pro Jahr. Während in Kidal weit mehr als die Hälfte des Jahresniederschlages auf Juli und August entfällt, erfreut sich der Süden einer Regenzeit, die im Mai einsetzt, im August ihren Höhepunkt erreicht und im Oktober abklingt. Je weiter man nach Norden vordringt, umso mehr fallen die Niederschläge in Form von kurzen, heftigen und lokal begrenzten Gewitterregen. Dies erschwert die Landwirtschaft noch zusätzlich, denn die Feldfrüchte verdorren häufig zwischen zwei Regengüssen und zwingen die Bauern zu mehreren Aussaatversuchen.

Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen liegen in Mali zwischen 27 °C und 30 °C. Vom geographischen Breitengrad sind sie weitgehend unabhängig. Die Jahresamplituden sind jedoch im Norden deutlich höher als im Süden: in Gao oder Timbuktu sind die Sommer mit Durchschnittstemperaturen von bis zu 35 °C heißer und die Winter mit Januar-Temperaturen um die 20 °C kälter. In Bamako hingegen bewegen sich die durchschnittlichen Temperaturen zwischen 25 °C im Winter und 32 °C im April. Die Extremtemperaturen werden aus den Orten am Rande der Sahara gemeldet: sie liegen nahe dem Gefrierpunkt in kalten Winternächten und nahe 50 °C im Schatten an Sommertagen. Temperatur-Amplituden von 30 °C innerhalb eines Tages sind dort normal.

Die Regenmenge eines Jahres hängt maßgeblich davon ab, wie weit sich die innertropische Konvergenzzone nach Norden bewegt und wie gleichförmig sie ausgeprägt ist. Ist sie nicht stetig, sondern wellenförmig oder unterbrochen ausgeprägt, fällt weniger Regen oder die Regenzeit beginnt später. Treten mehrere Jahre mit ungünstiger Ausprägung der innertropischen Konvergenzzone hintereinander auf, kommt es zu Dürreperioden. Diese Erscheinung tritt in der Sahelzone in unregelmäßigen Abständen auf. Seit den 1960er Jahren kommen Dürreperioden aber immer häufiger vor. Auch ein langfristiger Rückgang der Niederschläge kann für diese Zeitspanne nachgewiesen werden. Dies wird mit verminderter Verdunstung in den Innertropen aufgrund von Umweltzerstörung erklärt. Für die Zukunft erwarten manche Wissenschaftler, dass die Niederschläge in Mali weiterhin abnehmen und dass die Vegetationszonen sich nach Süden verschieben. Die Auswirkungen auf Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit wären in diesem Falle schwerwiegend.

Flora und Fauna

Die Vegetation in Mali ist das Ergebnis jahrhundertelanger menschlicher Eingriffe. Eine natürliche Vegetation ist nur noch in eng begrenzten Gebieten vorhanden. Die durch Beweidung, Ackerbau und Brandrodung entstandene Kulturlandschaft lässt sich, abhängig von der Menge des Niederschlags, in vier Zonen einteilen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen ist den Pflanzen dieser Zonen gemeinsam, dass sie zu Beginn der Regenzeit austreiben und in den trockenen Monaten ihr Laub abwerfen bzw. den oberirdischen Teil absterben lassen.

Der Bereich der dichten bis offenen Trockenwälder im südlichen Teil des Landes ist durch Baumarten wie Kapokbaum (Ceiba pentandra), Karitébaum (Vitellaria paradoxa), Afrikanischer Affenbrotbaum (Adansonia digitata) oder Anabaum (Faidherbia albida) bestimmt. Alle diese Bäume werden durch den Menschen intensiv genutzt. Auf weniger günstigem Boden gedeihen Combretum-Gehölze. Horstgräser wie Hyparrhenia-, Pennisetum-, Loudetia- und Andropogon-Arten bilden die Grasschicht. Nördlich der Trockenwälder, wo weniger als 600 mm Jahresniederschlag fallen, breitet sich die sahelische Dornstrauchsavanne aus. Es dominieren verschiedene Akazien-Arten, Wüstendattel (Balanites aegyptiaca) oder Combretum glutinosum, sowie die Gras-Arten Cenchrus biflorus oder Aristida mutabilis. Eragrostis tremula besiedelt häufig Flächen, auf denen Hirse angebaut wurde. Bei dieser Savanne handelt es sich um den Tigerbusch; dort wechseln sich Flächen mit und ohne Vegetation in Streifenform ab.

Die Grenze zwischen Dornbaumsavanne und Nordsahel liegt bei 250 bis 100 mm Jahresniederschlag. In feuchten Niederungen des Nordsahel gedeihen noch Akazien-Arten, Strauch-Arten wie Leptadenia pyrotechnica oder die wichtigen Futterpflanzen Maerua crassifolia oder Zahnbürstenbaum (Salvadora persica). Die Sahara beginnt dort, wo der Jahresniederschlag 100 mm unterschreitet. In diesen Gebieten treten Akazien-Arten nur noch in Wadis auf. An günstigen Standorten gedeihen Horstgräser wie Aristida pungens, Aristida longiflora oder Panicum turgidum.

In Mali endemische Arten sind Maerua de waillyi aus der Familie der Kaperngewächse, Elatine fauquei aus der Familie der Tännelgewächse, Pteleopsis habeensis (Flügelsamengewächse), Hibiscus pseudohirtus (Malvengewächse), Acridocarpus monodii (Malpighiengewächse), Gilletiodendron glandulosum (Hülsenfrüchtler), Brachystelmam edusanthernum (Gattung Brachystelma), Pandanus raynalii (Schraubenbaumgewächse).

Aufgrund der Überjagung durch Einheimische und andere Jäger, der Desertifizierung weiter Gebiete mit starken Trockenheiten und der fortschreitenden Kultivierung und Konkurrenz mit Weidetieren sind in Mali vor allem größere Wildtiere viel seltener als in vielen anderen afrikanischen Staaten. Ebenso wie in Mauretanien lagen in der Vergangenheit die Aussterberaten für Populationen von Säugetieren in Mali im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten sehr hoch, trotz der niedrigen Bevölkerungsdichte.

Insgesamt sind etwa 140 Säugetierarten in Mali heimisch. Zahlreiche Arten von Großsäugern sind ausgestorben, darunter die ehemals häufige Säbelantilope und die Mendesantilope (die vielleicht noch im Grenzgebiet zu Mauretanien vorkommt), oder wurden auf kleine Restpopulationen reduziert. Die Westafrikanische Giraffe kam ursprünglich in weiten Teilen in Zentralmali vor, wurde jedoch durch intensive Bejagung auf eine Restpopulation im Grenzgebiet zu Niger reduziert und gilt heute ebenfalls als ausgestorben. Etwa 350 Elefanten leben in der Region Gourma im Grenzgebiet zum nördlichen Burkina Faso. Bei letzteren handelt es sich um die nördlichste Population der Afrikanischen Elefanten und sie zeigen ein periodisches Wanderverhalten im Grenzgebiet, wobei das in Mali befindliche Areal den größeren Teil des Verbreitungsgebiets ausmacht. Im Niger, dem Nigerbinnendelta, dem Débo-See sowie im Senegal kommt zudem der Afrikanische Manati vor, eine Art der Seekühe. Die gefährdete und international geschützte Art kommt regelmäßig vor, die Bestände sind jedoch durch Bejagung und die Verschlechterung der Wasserqualität rückläufig und sollen in Zukunft besonders geschützt werden.

Der Schimpanse kommt nur im äußersten Südwesten des Landes im Grenzgebiet zu Guinea vor, wo seine Anwesenheit erst 1977 zum ersten Mal dokumentiert wurde. Ihre Zahl wurde 1984 auf 500–1000 Individuen geschätzt, 1993 kam man hingegen auf eine Zahl von 1800 bis 3500. Wichtigste Habitate sind die von Gilletiodendron glandulosum aus der Familie der Hülsenfrüchtler durchsetzten Wälder, die im Gilletiodendron-Wald etwa 60 für Schimpansen essbare Pflanzenarten bieten. Die Gruppen sind dort größer als in denjenigen Verbänden, die in der Savanne leben. Wichtigstes Schutzgebiet ist daneben die 1990 eingerichtete Réserve faunique du Bafing. Weitere in Mali anzutreffende Primaten sind der Husarenaffe, die Westliche Grünmeerkatze, der Anubispavian, sowie der Guinea-Pavian (nur im äußersten Westen) und der Senegal-Galago. An Raubtieren waren in der Vergangenheit unter anderem Löwen und Geparden in Mali anzutreffen, deren Bestände aber immer weiter abnahmen, sodass sie heute ebenso wie der Afrikanische Wildhund auch in den geschützten Gebieten nicht mehr vorhanden sind. Kleinere Raubtiere wie der Blassfuchs, die Sandkatze, die Falbkatze, einige Schleichkatzen und Marder kommen weiterhin in Mali vor. Andere Säugetiere sind einige Arten kleinerer Antilopen, die Mähnenziege, das Erdferkel und das Flusspferd, daneben leben zahlreiche Kleinsäuger in dem Land.

Nach Angaben von BirdLife International sind für Mali insgesamt 562 Vogelarten nachgewiesen, davon 117 Wasservögel. 229 Arten werden als Zugvögel klassifiziert. Zahlreiche Vogelarten leben vor allem im Binnendelta des Niger, in diesem Gebiet überwintern auch viele Zugvögel aus Europa. Erwähnenswert ist der Mali-Amarant, der in Reiseführern gelegentlich als Endemit für Mali ausgewiesen wird, jedoch auch in den Nachbarländern vorkommt. Zu den gefährdeten Vögeln Malis gehören größere bodenlebende Vögel wie der Afrikanische Strauß, Trappen wie die Arabientrappe und die Nubische Trappe sowie Perlhühner.

Unter den Reptilien Malis gibt es über 170 Echsenarten, unter anderem Warane und Dornschwanz-Agamen, und über 150 Schlangenarten. Hierzu zählen Vipern wie die Puffotter, diverse Sandrasselottern und die Wüsten-Hornviper sowie Giftnattern wie mehrere Kobras und die Boomslang, die im Süden präsent ist. Auch der Nördliche Felsenpython ist Bestandteil der Herpetofauna des Landes. Im Niger und anderen Flüssen leben zudem wie in den meisten größeren Flüssen Afrikas Krokodile, vor allem das Nilkrokodil. Neben diesen Arten sind auch 15 Schildkrötenarten für Mali nachgewiesen.

Die Flüsse und Seen Malis werden von über 140 Fischarten bewohnt, darunter sind 18 Welsarten, 14 Salmlerarten, 9 Buntbarsche (u. a. die Niltilapie, Sarotherodon galilaeus und Coptodon zillii) und 4 Karpfenfische. Der größte Fisch Malis ist der planktonfressene Afrikanische Knochenzüngler.

Für die Ökosysteme der Sahelzone sind Termiten wichtig, die den Boden auflockern und Humus bilden. Besonders auffallend sind die Bauten der Art Cubitermes fungifaber. Die Webervögel-Arten sind gefürchtete Schädlinge in den Reisfeldern. Noch mehr Sorgen bereiten der Bevölkerung Wanderheuschrecken. Die Wüstenheuschrecke, die ihre Brutgebiete im Maghreb hat, kann in Jahren mit ausreichend Niederschlag in riesigen Schwärmen über die Sahara in den Sahel wandern und natürliche Vegetation wie auch Nutzpflanzen vernichten.

Einziger Nationalpark Malis ist der Boucle-du-Baoulé-Nationalpark im Westen des Landes, rund 200 km nördlich von Bamako. Er umfasst eine Fläche von 5430 km² und dient dem Schutz von Flusspferden, Giraffen, Wasserböcken, Pferdeantilope, Riesen-Elen- und Leierantilopen sowie Warzenschweinen, dazu einer entsprechenden Flora. Allerdings sind seine Wälder durch agrarische und pastorale Übernutzung ebenso gefährdet wie die der südlich anschließenden Réserve de Fina.

Weniger anzeigen