Wüstenlerche
Die Steinlerche (Ammomanes deserti), auch Wüstenlerche genannt, ist eine an Wüstenhabitate angepasste Art der Lerchen. Sie ist in Nordafrika, Vorder- und Zentralasien verbreitet. Das Gefieder gleicht in seiner Färbung dem sandigen Untergrund, auf dem der Vogel hervorragend getarnt ist. Es werden mehrere Unterarten unterschieden.
Die Steinlerche erreicht eine Körperlänge von 15 bis 17 Zentimetern, wovon 5,8 bis 6,8 Zentimeter auf den Schwanz entfallen. Die Schnabellänge beträgt vom Schädel aus gemessen 1,3 bis 1,68 Zentimeter. Sie wiegen zwischen 21 und 26,6 Gramm. Es besteht kein auffallender Geschlechtsdimorphismus.
Das Gefieder der Lerche variiert stark, abhängig von der Unterart, typisches Merkmal ist aber die geringe Strichelung des Gefieders. Die Gefiederfarbe der Körperoberseite reicht von hell sandfarben-grau über rosa-zimtfarben bis zu dunkel schiefergrau bei der in Jordanien auf schwarzer Lavawüste vorkommenden Unterart Ammomanes desserti annae. Beim Schnabel gibt es ebenfalls Unterschiede bei den einzelnen Unterarten. Während der Oberschnabel dunkel hornfarben ist, reicht die Färbung des Unterschnabels von hell horngelb, weißlich bis grau fleischfarben.
Der Singflug des Männchens ist steil aufsteigend, das Männchen erreicht dabei jedoch in der Regel nur eine Höhe von sechs bis zwölf Meter über dem Erdboden. Gelegentlich singt das Männchen aber auch von Ansitzwarten auf dem Boden.
Es werden 22 Unterarten unterschieden:
Die Steinlerche ist ein typischer Wüstenbewohner. Regen verträgt das weiche Gefieder dieser Lerche nicht gut. Vom Regen überraschte Lerchen werden so nass, dass sie fast flugunfähig sind. Bei den im Lebensraum der Steinlerchen seltenen Regenfällen suchen Steinlerchen unter dachförmigen Steinen und in Ritzen von Felswänden Schutz. Wie für Wüstenbewohnern typisch liegt der Aktivitätshöhepunkt dieser Lerche in den kühleren Morgen- und Abendstunden. Die Nahrung besteht aus den Samen diverser Wüstenpflanzen wie beispielsweise der Quirligen Bodenhirse und diversen Sorghumhirsen. Daneben frisst sie auch Insekten.
Die Steinlerche ist wie alle Lerchen ein Bodenbrüter. Ihr Nest baut die Steinlerche gewöhnlich an einem Felsen oder in einem Grasbüschel. An der Windseite wird es mit kleinen Steinen befestigt.
Im trockenen Inneren der Wüsten legen Weibchen meist drei Eier, in den Randgebieten der Wüsten auch vier bis fünf. Nur das Weibchen brütet. Die Jungvögel werden jedoch von beiden Elternvögeln gefüttert und versorgt. Gefüttert werden die Nestlinge ausschließlich mit animalischer Kost. Die Nestlinge verlassen das Nest im Alter von neun bis 10 Tagen bzw. wenn sie eine Flügellänge von etwa 5,2 Zentimeter aufweisen und am Bauch nahezu befiedert sind.