Antioquiakolibri

Antioquiakolibri

Antioquia-andenkolibri, Grünmusketier

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Coeligena orina

Der Antioquiakolibri (Coeligena orina), auch als Antioquia-Andenkolibri oder Grünmusketier bezeichnet, ist eine seltene Kolibriart aus der Gattung der Waldnymphen (Coeligena). Er ist endemisch in Kolumbien.

Herkunft der Tiernamen

Das Wort »Coeligena« leitet sich aus den lateinischen Worten »coelum bzw. caelum« für »Himmel« und »genus« für »Nachkomme« ab. »Orina« setzt sich aus den griechischen Vorsilbe »o- ο-« als zur Verstärkung bzw. Betonung von »rhis, rhinos ῥις, ῥινος« für »Nase« zusammen. Eine zweite Ableitung könnte das griechische »oreinos ορεινος« für »Bergbewohner« sein.

Aussehen

Der Antioquiakolibri galt früher als Unterart des Goldbauchmusketiers (Coeligena bonapartei). Aufgrund der morphologischen Unterschiede und der dunkleren Färbung wird er jedoch heute als eigenständige Art angesehen. Er erreicht eine Länge von vierzehn Zentimetern und ein Gewicht von sieben Gramm. Das Männchen hat ein glänzendes Gefieder. Der Mantel ist samtschwarz. Der Rücken und die Flügeldecken sind grün. Der Oberrücken ist stumpf schwarz. Die Färbung am Unterrücken ist grün und geht am Bürzel und den oberen Schwanzfedern in ein helles leuchtendes Gelbgrün über. Der Schwanz ist grün. Kehle und Brust sind dunkelgrün und mit schwarzen Anflug. Die Mitte der Kehle ist durch einen großen hellen blauen Flecken charakterisiert. Der Kopf ist samtschwarz. Die Stirn ist schimmernd blaugrün bis goldgrün. Der dünne gerade schwarze Schnabel ist 33 mm lang. Die Augen sind dunkelbraun. Die Beine und Füße sind schwarz. Beim Weibchen sind Kopf, Mantel und Flügeldecken grün. Die Federn haben schwarze Spitzen und verleihen dem Gefieder ein schuppenartiges Aussehen. Backenbereich und Kehle sind beige zimtfarben. Zwischen dem gelbbraunen Bereich unter den Augen und der Kehle ist eine grüne Linie zu erkennen. Bürzel, Schwanz und Unterschwanzdecken sind stumpfer gefärbt als beim Männchen. Der Bauch ist gelbgrün, aber stumpfer gefärbt als beim Männchen.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Der Antioquia-Andenkolibri bewohnt die Baumgrenze zwischen Páramo und Elfenwald sowie den angrenzenden Feuchtwald in Höhenlagen von 3100 bis 3500 m. Elfenwälder sind Bergnebelwälder mit knorrigen, verkrüppelten Bäumen, die mit Moosen und Flechten bedeckt sind.

Antioquiakolibri Lebensraum-Karte
Antioquiakolibri Lebensraum-Karte
Antioquiakolibri
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Gewohnheiten und Lebensstil

Der Antioquia-Andenkolibri ernährt sich von Wespen, Spinnen, Zweiflüglern und Blütennektar. Über seine Brutbiologie ist nichts bekannt.

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Der Antioquiakolibri wurde bei der Nektaraufnahme an Pflanzen der Gattungen Aetanthus, Bejaria, Bomarea, Cavendishia und Centropogon beobachtet. In den Mägen von Exemplaren wurden Spinnen, Wespen, Fliegen und etwas, das ein Psocoptera zu sein schien, gefunden.

POPULATION

Erhaltung

Der Antioquia-Andenkolibri wurde 1951 von Melbourne Armstrong Carriker entdeckt und 1953 von Alexander Wetmore beschrieben. Er war lange nur vom Typusexemplar bekannt, bis er im August 2004 vom dänischen Ornithologen Niels Krabbe in Waldresten an den Hängen des Páramo Frontino und des Farallones del Citará im nordwestlichen Kolumbien wiederentdeckt wurde. Sein Lebensraum umfasst eine Fläche von 25 km². Die Region am Páramo Frontino hat reiche Gold-, Kupfer- und Zinkvorkommen, jedoch hat die politische Instabilität in der Region eine Ausbeutung der Ressourcen bisher verhindert. Das Gebiet ist gegenwärtig ungeschützt und von der Entwaldung bedroht. 2005 erklärte die kolumbianische Naturschutzorganisation Fundacion ProAves 5000 Morgen Feuchtwald am Páramo Frontino zum Vogelreservat, das jedoch nur unzureichend geschützt wird. BirdLife International schätzt den Bestand auf weniger als 250 Exemplare.

Referenzen

1. Antioquiakolibri artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Antioquiakolibri
2. Antioquiakolibri auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22687828/179510387
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/690924

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