Goldstumpfnase
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Teilordnung
SPEZIES
Rhinopithecus roxellana
Populationsgrösse
15,000
Lebensdauer
26 years
Gewicht
6.5-39
14.3-85.8
kglbs
kg lbs 
Länge
57-76
22.4-29.9
cminch
cm inch 

Die Goldstumpfnase (Rhinopithecus roxellana) ist eine stark gefährdete Primatenart aus der Gruppe der Schlankaffen (Presbytini). Sie bewohnt gebirgige Wälder im zentralen China und ist eine der kältetolerantesten Primatenarten überhaupt.

Aussehen

Die Kopfrumpflänge der Goldstumpfnasen variiert von 48 bis 68 Zentimeter, der Schwanz ist ebenso lang wie der Körper oder länger. Männchen sind größer als Weibchen und werden auch deutlich schwerer: Weibchen wiegen durchschnittlich rund 11 bis 12 Kilogramm, während Männchen 18 bis 20 Kilogramm erreichen können. Je nach Jahreszeit und Lebensraum sind allerdings erhebliche Gewichtsschwankungen möglich.

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Der Rumpf und die Gliedmaßen dieser Affen sind rötlich-gelb gefärbt, wobei die Färbung von bräunlich bis hellorange variieren kann. Rücken und Schwanz sind dunkelbraun, ein Streifen am Kopf sowie die Schultern sind schwarz gefärbt. Das Fell dieser Tiere ist mit 5 bis 8 Zentimetern für Primaten relativ lang, bei Männchen wächst im Alter eine mähnenartige, goldgelbe Behaarung am Rücken, wobei die Haare bis zu einem halben Meter lang werden können. Die Schnauze ist weiß und haarlos, die Region um die Augen ist hellblau. Wie alle Stumpfnasen sind sie durch eine kurze Stupsnase charakterisiert, deren Öffnungen nach vorne gerichtet sind. In den Mundwinkeln wachsen bei ausgewachsenen Männchen warzenähnliche Auswüchse. Diese Auswüchse kommen sonst bei keiner Primatenart vor; ihre Funktion ist nicht bekannt.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Subkontinente
Biogeografische Bereiche

Goldstumpfnasen sind in China endemisch. Sie leben in den Provinzen Sichuan, Gansu, Hubei und Shaanxi.Lebensraum dieser Art sind gebirgige Koniferen- oder Mischwälder, sie kommen in Höhen zwischen 1200 und 3300 Meter vor. Ihr Lebensraum ist im Winter oft mehrere Monate schneebedeckt, diese Tiere zählen zu den kältetolerantesten aller Primaten. In den kälteren Regionen ihres Verbreitungsgebietes, etwa dem Shennongjia-Wald oder dem Qinling-Gebirge, kann die Durchschnittstemperatur im Winter −8 °C bis −4 °C betragen, im Sommer hingegen 22 °C bis 24 °C.

Goldstumpfnase Lebensraum-Karte
Goldstumpfnase Lebensraum-Karte
Goldstumpfnase
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Gewohnheiten und Lebensstil

Wie alle Altweltaffen sind Goldstumpfnasen tagaktiv. Sie haben zwei Aktivitätshöhepunkte, einmal am Morgen und einmal am frühen Nachmittag. Zu diesen Zeiten durchstreifen sie ihr Revier und verbringen die nachfolgenden Stunden mit Nahrungssuche. Zu Mittag rasten sie. Diese Affen dürften sowohl in den Bäumen als auch am Boden (semi-terrestrisch) leben – hier sind unterschiedliche Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Am Boden bewegen sie sich meist vierfüßig fort, unternehmen jedoch auch vereinzelt zweibeinige Schritte. Auch auf den Bäumen sind sie oft vierfüßig unterwegs, daneben schwingen sie sich auch an den Ästen (Brachiation) oder überbrücken Distanzen springend. Täglich legen sie durchschnittlich zwischen 700 und 2100 Meter zurück, im Winter weniger als im Sommer.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Goldstumpfnasen sind Pflanzenfresser, die Ernährung variiert jedoch beträchtlich nach der Jahreszeit. Flechten (zum Beispiel Bartflechten) nehmen einen Gutteil der Nahrung ein, daneben verzehren sie in den wärmeren Monaten auch Blätter, Früchte, Knospen und Samen, selten auch Gräser. Im Winter spielt neben den Flechten auch Baumrinde eine wichtige Rolle.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Fortpflanzung ist saisonal, im Qinling-Gebirge etwa fällt die Paarung in die Monate September bis November. Der Impuls zur Paarung geht meist vom Weibchen aus. Es nimmt Augenkontakt mit dem Männchen auf und läuft dann ein kurzes Stück weg, manchmal präsentiert sie ihm auch ihren Genitalbereich. Wenn das Männchen Interesse zeigt, was nicht immer der Fall ist, kommt es zur Begattung. Nach einer rund sechsmonatigen Tragzeit kommt zwischen März und Mai meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses ist zunächst am Rücken und am Kopf schwarz und am Bauch weißgrau gefärbt, nach mehreren Wochen erscheint die typische gelbe Fellfärbung. Die Erziehung des Jungtieres ist Aufgabe der Weibchen, wobei auch andere Weibchen der Gruppe sich darum kümmern, was als „allomaternale Pflege“ bezeichnet wird.

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Nach rund fünf Monaten nimmt es erstmals feste Nahrung zu sich, endgültig entwöhnt wird es mit einem bis eineinhalb Jahren. Männliche Jungtiere müssen mit rund drei Jahren ihre Geburtsgruppe verlassen, sie werden vom Vater vertrieben. Die meisten Weibchen hingegen bleiben zeitlebens in ihrer Geburtsgruppe.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Goldstumpfnasen zählen zu den gefährdeten Arten. Die Hauptursache stellt die Zerstörung ihres Lebensraumes durch Waldrodungen dar. Die Jagd spielt hingegen nur eine sehr untergeordnete Rolle. Ihr Siedlungsgebiet ist in viele kleine Teile zersplittert. Die chinesische Regierung hat große Teile ihres verbleibenden Verbreitungsgebietes in Naturschutzgebiete umgewandelt; positiv wirkt sich dabei aus, dass in Teilen ihres Lebensraums der Große Panda lebt und die Goldstumpfnase von den Schutzmaßnahmen für diesen Bären profitiert. Schätzungen über die Gesamtpopulation belaufen sich auf 8.000 bis 20.000 Tiere; die Weltnaturschutzunion IUCN gibt etwa 15.000 Tiere an und listet die Art in der Roten Liste gefährdeter Arten als stark gefährdet (Endangered) auf.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Goldstumpfnasenaffen auf etwa 15.000 Individuen, einschließlich Schätzungen der Populationen der folgenden Unterarten: Moupin Goldstumpfnasenaffen - 10.000 Individuen/ 100 Gruppen in Sichun (nämlich 6.000 im Mingshan Berg, 3.500 im Qionglaishan Berg und 500 - im Daxiangling und Xiaoxianling Berg), 800 Tiere/ 8 Gruppen in Gansu und schließlich 170-200 Affen/ 1-2 Gruppen in Shaanxi; Goldstumpfnasenaffen in Quinling - etwa 3.800-4.000 Individuen/ 39 Gruppen; und Goldstumpfnasenaffen in Hubei - etwa 600-1.000 Tiere/ 5-6 Gruppen. Insgesamt ist die Population der Goldstumpfnasenaffen heute abnehmend, und die Tiere werden auf der Roten Liste der IUCN als Stark gefährdet (EN) eingestuft.

Lustige Fakten für Kinder

  • Die Goldstumpfnasen-Affen gehören zur Gruppe der Altwelt-Affen. Die Schwänze dieser Tiere sind mit einem dicken Fell bedeckt, das ihnen als Sitzkissen dient. Ihre Schwänze sind jedoch nutzlos, um an Bäumen zu hängen oder Gegenstände zu greifen. Außerdem haben sie menschenähnliche Nasenlöcher, die nahe beieinander liegen.
  • Wenn sie schlafen, kauern sie sich in Gruppen zusammen. Diese Art zu schlafen hilft ihnen, in kühlen Nächten die Wärme zu bewahren. Die Weibchen und ihr Nachwuchs kuscheln sich normalerweise zusammen, während die Männchen getrennt schlafen.
  • Der Ursprung ihrer ungewöhnlichen Nase und Gesichtszüge ist derzeit unbekannt.
  • Diese Art erhielt ihren wissenschaftlichen Namen nach Roxellana, der Gemahlin von Süleyman dem Prächtigen, dem osmanischen Sultan. Sie soll rötlich-goldenes Haar und eine Stupsnase gehabt haben.

Referenzen

1. Goldstumpfnase artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Goldstumpfnase
2. Goldstumpfnase auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/19596/0

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