Blaukronenamazone
Die Hispaniolaamazone (Amazona ventralis), früher Blaukronenamazone, seltener Haitiamazone oder auch San-Domingo-Amazone genannt, ist eine Papageienart aus der Unterfamilie der Neuweltpapageien. Die Grundfärbung des Gefieders dieser 28 Zentimeter groß werdenden Amazonenart ist grün. An Kopf, Brust und Oberseite weisen die Federn einen schwarzen Saum auf. Am Kopf sind die Stirn sowie die Augenzügel weiß. Die Ohrendecken und die Oberaugenstreifen sind bei dieser Art schwarz. Der Unterbauch ist rotbraun. Die Armschwingen und die Armschwingendecken sind bei dieser Amazonenart blau, wobei die Federn an den Außenfahnen grün gesäumt sind. Die Art weist keinen Geschlechtsdimorphismus auf.
Hispaniolaamazone zählen zu den endemischen Arten der Amazonenpapageien. Ihre Verbreitung ist auf die Insel Hispaniola und einige angrenzende Inseln begrenzt. Auf Puerto Rico ist diese Art eingeführt worden. Ihr Lebensraum reicht vom ariden Flachland bis zu den Bergwäldern. Ähnlich wie andere Amazonenpapageien nomadisieren die in Paaren, Familiengruppen und gelegentlich auch kleinen Schwärmen lebenden Papageien in ihrem Verbreitungsgebiet. Sie fressen Früchte, Samen, Beeren, Nüssen und möglicherweise auch Blüten. Dabei fallen sie gelegentlich auch auf landwirtschaftlich genutzte Flächen ein. Angaben zur Fortpflanzung dieser Tiere gibt es nur aus Gefangenschaft. Danach schlüpfen die Jungvögel nach einer Brutdauer von 25 Tagen.
Der Bestand der Tiere wird auf etwa 4.000 bis 5.000 Individuen geschätzt. Die Bestände sind dabei in der Dominikanischen Republik drastisch zurückgegangen. Auf Haiti gilt die Art als fast ausgestorben. Nachzuchten in menschlicher Obhut gab es unter anderem in den Zuchtstationen der sehr seltenen Puerto-Rico-Amazone. Bruterfahrene Hispaniolaamazone wurden dort auch als Ammen zur Aufzucht dieser seltenen Amazonenart eingesetzt.
Sein Gefieder ist grün, und die meisten Federn sind blau gesäumt. Er hat eine ausgeprägte weiße Stirn und Augenpartie, einige blaue Flecken auf Wangen und Scheitel, einen roten Fleck unter dem Kinn und schwarze Ohrdecken. Diese Amazone hat außerdem rote Federn am Bauch, blaue Winddecken, grüne Ränder an den äußeren Schwimmhäuten, gelblich-grünes Gefieder unter dem Schwanz, einen grünen Schwanz auf der Oberseite mit gelben Spitzen, rote äußere Schwanzfedern an der Basis, einen hornfarbenen Schnabel und braune Iris mit hellen Füßen. Seine Körperlänge beträgt etwa 28 cm. Ein erwachsener Vogel wiegt im Durchschnitt 250 g und hat einen schweren und kräftigen Schnabel. Es wurde festgestellt, dass sein Biss die Haut aufschneiden und tief einschneiden kann.
Obwohl die Amazone relativ häufig vorkommt, ist ihr Bestand in freier Wildbahn aufgrund von Lebensraumverlust, Jagd und Fallenfang für die Vogelzucht stark rückläufig. Ihre Fähigkeit, die menschliche Sprache und Intelligenz zu imitieren, macht sie zu einem bevorzugten Ziel für den illegalen Handel mit Haustieren. Diese Amazonen leben am liebsten in kleinen Gruppen oder in Paaren. Sie sind laut und vorsichtig und verbringen den größten Teil ihrer Tage mit Fressen und Ausruhen in Bäumen. Wenn sie fliegen, haben sie einen sehr schweren Flügelschlag und sind langsam. Sie ernähren sich von Früchten, Beeren, Samen, Nüssen und möglicherweise Blumen und plappern beim Fressen ständig. Es ist bekannt, dass sie Schäden an Bananen-, Guaven-, Mais- und Kaktusfruchtkulturen verursachen.
Wie andere Amazonen auch, bevorzugt er bewaldete Gebiete, in denen es reichlich Nahrung gibt. Dieser Papagei lebt in den verschiedenen Waldbiomen von Haiti und der Dominikanischen Republik, wenngleich er in letzterer viel häufiger vorkommt. In den letzten Jahren wurden sie jedoch illegal aus ihrem natürlichen Lebensraum gefangen, um sie als Haustiere zu halten, die in der Dominikanischen Republik sehr beliebt sind. Gegenwärtig schwankt die Population zwischen 10.000 und 19.000 Individuen in freier Wildbahn, Tendenz abnehmend.
Die abnehmende Population der Hispaniolaamazonen findet sich in einem kleinen Gebiet auf Haiti, dem größten Teil der Dominikanischen Republik und einigen vorgelagerten Inseln. Er wurde in Puerto Rico eingeführt.
Diese Papageien legen ihre Nester in Baumhöhlen an; das Gelege besteht aus 2 bis maximal 4 Eiern. Die Eier schlüpfen in etwa 30 Tagen, und die Küken werden in der Regel im Alter von 10 bis 12 Wochen flügge. Menschen entfernen jedoch oft die Neugeborenen aus den Baumhöhlen und zerstören die Nester, die im Laufe der Jahre immer wieder benutzt wurden, und verhindern so, dass sich der Papagei fortpflanzen kann.
Die Zucht in der Vogelzucht ist oft nicht erfolgreich, und wenn sie paarweise auftreten, müssen sie isoliert werden; dies gilt als der Hauptgrund für den Rückgang der Hispaniolaamazonenpopulation. Es ist schwierig, sie zu züchten, und wenn sie einmal als Haustiere gehalten werden, können sie nicht überleben, wenn sie in die freie Wildbahn entlassen werden.
