Der Hyazinth-Ara (Anodorhynchus hyacinthinus) ist ein in Südamerika endemischer Papagei aus der Gattung der Blauaras (Anodorhynchus). Mit bis zu 1,3 kg Gewicht und einer Länge von bis zu einem Meter, ist der Hyazinth-Ara der größte, flugfähige Papagei der Welt.
Auf der roten Liste gefährdeter Arten des IUCN wird der Hyazinth-Ara bereits seit 2016 als „gefährdet“ geführt. Der Bestand erwachsener Hyazinth-Aras lag damals bei weniger als 4.300 Tieren.Die weltweit größte Population lebt im Biosphärenreservat Pantanal.
Hyazinth-Aras sind mit rund einem Meter Länge und mit einem Gewicht von 1,5 kg, selten auch bis 1,7 kg, die Papageienart mit der größten Körperlänge; vom Gewicht die zweitschwerste nach dem in Neuseeland beheimateten, flugunfähigen Kakapo. Das Gefieder ist einheitlich kobaltblau, die unbefiederte Haut um die Augen herum und am Unterschnabel leuchtend gelb. Diese Aras haben vier Zehen je Fuß. Durch die Zuhilfenahme ihres Schnabels sind sie gewandte Kletterer.
Die Großpapageien sind derzeit noch in drei Gebieten Brasiliens anzutreffen. Eine Population lebt im östlichen Amazonien, entlang der Flüsse Rio Xingu, Rio Tapajós und Tocantins und eine weitere ist in der Region Cerrado heimisch. Die größte weltweit Population gibt es jedoch in den Feuchtgebieten des Pantanal, im Bereich von Mato Grosso und Mato Grosso do Sul.
Hyazinth-Aras bevorzugen Landschaften, die dem Auwald ähnlich sind, sogenannte Várzeas, sowie Savannen und Randgebiete des Regenwaldes.
Hyazinth-Aras sind sehr soziale Vögel. Sie können allein gesehen werden, bilden aber normalerweise Gruppen von bis zu 4 Vögeln. Sie sind auch oft in größeren Gruppen von 12 bis 20 Vögeln anzutreffen, zu denen oft Paare und Familientrios (Eltern und Küken) gehören. Sie fressen hauptsächlich am Morgen und am späten Nachmittag und sind manchmal auch in mondbeschienenen Nächten aktiv. Während der Hitze des Tages ruhen sie in den Baumkronen. Paare bleiben dicht beieinander. Wenn sie gestört werden, fliegen sie aus der Baumkrone und kreisen über den Baumkronen, wobei sie ihre lauten Rufe von sich geben. Sie sind sehr laute Vögel.
Als Nahrungsspezialisten ernähren sich Hyazinth-Aras fast ausschließlich von den harten Samen einiger endemischer Palmengewächsen wie Attalea und der Macauba-Palme.
Diese werden mit Hilfe des kräftigen Schnabels problemlos geknackt. Der Hyazinth-Ara frisst vorwiegend in Bäumen, er pickt aber auch Fallobst und Nüsse vom Boden auf. Auf Nahrungssuche geht er in den Morgen- und Abendstunden.
Sie sind gesellige Vögel und leben in kleinen Familienverbänden, bestehend aus mehreren Paaren und deren Jungtieren.
Hyazinth-Aras leben monogam und bleiben ein Leben lang zusammen.Zwischen Juli und Dezember nisten die Brutpaare in großen Baumhöhlen, insbesondere von Manduvi-Bäumen oder Stinkbäumen. Das Gelege umfasst normalerweise zwei Eier, wobei in der Regel jedoch nur ein Jungtier flügge wird. Während der Brutzeit, die 28 bis 30 Tage beträgt, fällt fast jedes vierte Ei (24 Prozent) Nesträubern zum Opfer. Nach dem Schlupf bleiben die Nestlinge, die nackt und blind geboren werden, für etwa 107 Tage im Nest. Die vollständige Trennung von den Eltern erfolgt erst nach 12 bis 18 Monaten.
Während der gesamten Brutzeit ist das Weibchen allein für das Gelege verantwortlich, während das Männchen sich um die Futtersuche kümmert. Die Jungtiere erreichen die Geschlechtsreife mit drei Jahren.In Gefangenschaft liegt die Lebenserwartung bei bis zu 90 Jahren, in Freiheit bei rund 25 Jahren.
Der 2016 von der internationalen Naturschutzorganisation IUCN (International Union for Conservation of Nature) auf 4.300 ausgewachsene Vögel geschätzte Bestand ist weiter rückläufig. Der Vogel wird zwar aktuell nur als gefährdet eingestuft, es ist jedoch durch illegalen Wildfang und den Verkauf als Haustier stark dezimiert worden. In den 1980er Jahren wurden über 10.000 Hyazinth-Aras gefangen, von denen etwa die Hälfte auf dem brasilianischen Markt verkauft wurde. Weitere Probleme sind die Ausbreitung menschlicher Siedlungen, Brandrodung (zum Schaffen von Anbau- oder Weideflächen).
Der internationale Handel wurde nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen entsprechen CITES-Anhang I eingeschränkt.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Hyazinth-Aras auf 6.500 Individuen (davon 4.300 geschlechtsreife Tiere), von denen sich 5.000 in der Pantanal-Region befinden. Der Bestand der Hyazinth-Aras ist heute abnehmend und sie werden auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet (VU) eingestuft.
Hyazinth-Aras spielen durch die Verbreitung von Nüssen und Samen in ihrem Revier eine wichtige Rolle im Ökosystem.