Liberia-Manguste
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Liberiictis kuhni
Populationsgrösse
5,200
Gewicht
2
4
kglbs
kg lbs 

Die Liberia-Manguste oder Liberia-Kusimanse (Liberiictis kuhni) ist eine in Westafrika lebende Raubtierart aus der Familie der Mangusten. Sie wurde erst im Jahr 1958 wissenschaftlich beschrieben und gilt als bedroht.

Ta

Tagaktiv

Fl

Fleischfresser

In

Insektenfresser

Wu

Wurmfressend

Te

Terrestrisch

Vi

Viviparie

Be

Behausung

Ba

Baumbewohner

So

Sozial

Ke

Keine Tierwanderung

L

beginnt mit

Aussehen

Liberia-Mangusten haben ein vorwiegend dunkelbraun gefärbtes Fell. Am Nacken erstreckt sich ein dunkler, von zwei hellen Streifen flankierter Fellstreifen, die Kehle ist hell. Die sehr dunklen Füße sind mit Grabkrallen ausgestattet. Der Kopf ist länglich, die Schnauze zugespitzt und beweglich. Die rundlichen Ohren sind relativ klein. Die Zahnformel lautet I 3/3 – C 1/1 – P 4/4 – M 2/2, insgesamt also 40 Zähne. Die Zähne sind klein und die Kiefer relativ schwach. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 43 bis 47 Zentimetern und eine Schwanzlänge von rund 20 Zentimetern, das Gewicht beträgt rund 2,3 Kilogramm. Es ist kein Geschlechtsdimorphismus bekannt, die Geschlechter sind also gleich groß.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Subkontinente
Biogeografische Bereiche

Liberia-Mangusten haben ein sehr kleines Verbreitungsgebiet. Sie sind nur aus dem nordöstlichen Liberia sowie aus angrenzenden Gebieten der Elfenbeinküste bekannt. Vermutlich leben sie auch im südlichen Guinea. Ihr Lebensraum sind dicht bewachsene Wälder, meist in der Nähe von Flüssen.

Liberia-Manguste Lebensraum-Karte

Klimazonen

Liberia-Manguste Lebensraum-Karte
Liberia-Manguste

Gewohnheiten und Lebensstil

Liberia-Mangusten sind tagaktiv und halten sich vorwiegend am Boden auf. In der Nacht schlafen sie in hohlen Baumstämmen, unter umgestürzten Bäumen und gelegentlich in Termitenhügeln. Der gleiche Schlafplatz wird selten zweimal hintereinander verwendet. Sie leben in Gruppen von vier bis sechs Tieren, es gibt aber auch Berichte von größeren Gruppen. Ausgewachsene Männchen leben hingegen häufig allein, ein mit Radiohalsband überwachtes Männchen wechselte regelmäßig zwischen drei stabilen Gruppen und hielt sich dort jeweils für einen bis drei Tage auf. Sie sind sehr leise und kommunizieren nur mit Grunzlauten. Gelegentlich halten sie sich in der Nähe von Rußmangaben auf und reagieren auf deren Alarmschreie.

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Mit ihren Grabkrallen und der zugespitzten Schnauze sind diese Mangusten gut an eine Nahrungssuche im Boden angepasst. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus großen Würmern aus der Familie der Megascolecidae. Daneben fressen sie auch Erdwühlen und möglicherweise weitere Wirbeltiere sowie Insektenlarven und Früchte.

Über die Fortpflanzung ist kaum etwas bekannt. Die Geburten fallen vermutlich in die Regenzeit zwischen Mai und September, wenn das Nahrungsangebot am größten ist.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Liberia-Mangusten sind Fleischfresser (insektenfressend, wurmfressend). Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus verschiedenen Insekten und Regenwürmern.

Paarungsgewohnheiten

Informationen über das Fortpflanzungsverhalten dieser Art sind rar. Die Entnahme von Jungtieren Ende Juli und eines säugenden Weibchens Anfang August lässt vermuten, dass die Brutzeit der Liberia-Mangusten mit der Regenzeit zusammenfällt, wenn das Nahrungsangebot zunimmt.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die westliche Wissenschaft erhielt erst 1958 Kenntnis von dieser Art, erst 1989 wurden die ersten lebenden Exemplare gesichtet. Zu ihren Bedrohungen zählen die Zerstörung ihres Lebensraumsaufgrund von Landwirtschaft und Bergbau sowie die Bejagung wegen ihres Fleisches. Auch Pestizide stellen eine Gefahr dar, da diese sich in ihren Beutetieren ansammeln und die Tiere so vergiften. Die Weltnaturschutzunion IUCN schätzt, dass die Gesamtpopulation in den letzten 15 Jahren um mehr als 30 % zurückgegangen ist, sie befürchtet einen weiteren Rückgang und listet die Art als „gefährdet“ (vulnerable).

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Liberia-Manguste auf etwa 5.200 ausgewachsene Tiere. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet (VU) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Neuere Arbeiten haben gezeigt, dass Liberia-Mangusten als Ökosystem-Ingenieure fungieren können, indem sie die Heterogenität des Waldbodens aufrechterhalten. Bei ihrer Nahrungssuche stören sie die Laubstreu und den Boden. Schätzungen zufolge können sie den gesamten Waldboden in einem Zeitraum von 8 Monaten umwälzen. Diese Veränderung der Streuumgebung wirkt sich indirekt auf die Prädation und Keimung von Samen aus.

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Referenzen

1. Liberia-Manguste artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Liberia-Manguste
2. Liberia-Manguste auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/11933/45198780

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