Die Gabelracke bzw. Gabelrake (Coracias caudatus), auch Grünscheitelracke oder Gabelschwanzracke genannt, ist eine im südlichen und östlichen Afrika vorkommende Vogelart aus der Ordnung der Rackenvögel (Coraciiformes).
Die Gabelracke wird 35–45 cm groß. Ihr Gefieder ist außerordentlich bunt gefärbt: Die Brust ist violett, der Bauch hellblau. Kopf und Nacken sind grün, um den Oberschnabel und über den Augen zieht sich ein weißer Streifen. Das Gesicht ist rötlich, die Flügel eher bräunlich. Die Unterseite der Flügel ist leuchtend blau.
Die Gabelracke ist in Ostafrika von Äthiopien über Somalia, Kenia bis ins nördliche Südafrika, im Westen von der Atlantikküste Angolas und Namibias landeinwärts anzutreffen.
Die Gabelracke lebt in Baumsavannen, offenem Buschland und Kulturland.
Gabelracken sind tagsüber aktiv und werden in der Regel allein oder in Paaren angetroffen. Sie sitzen auffällig in den Wipfeln von Bäumen, Pfählen oder anderen hohen Aussichtspunkten, von wo aus sie Insekten, Eidechsen oder andere Beutetiere beobachten können, die sich am Boden bewegen. Gabelracken jagen von einer Sitzstange aus und halten von einem höheren Aussichtspunkt aus Ausschau (auch von der Spitze großer Pflanzenfresser), bevor sie sich herabstürzen und ihre Beute mit dem Schnabel packen. Wenn ihre Beute klein ist, schlucken sie sie auf dem Boden. Größere Beutetiere tragen diese aggressiven Vögel zurück zu einer Sitzstange und schlagen sie, bis sie zerlegt sind. Außerhalb geschützter Gebiete wie Nationalparks kann man Gabelracken häufig beobachten, wenn Landwirte Land für die landwirtschaftliche Nutzung abbrennen. Solche Buschfeuer wirbeln Insekten und andere wirbellose Tiere auf, und man kann Vögel beobachten, die sich auf die leichte Beute stürzen. In Ostafrika schließen sie sich anderen Barschjägern wie Taitawürgern und Melaenornis pallidus an, um Graslandbrände opportunistisch zu nutzen. In Südafrika sieht man sie auch zusammen mit Milanen, Störchen, Schwalben und Bienenfressern, wenn das Abbrennen von Feuerschneisen kleine Tiere auf die Straßen treibt. Der Ruf dieser akrobatischen Flieger ist ein raues, sägendes 'rak rak rak', das während des Fluges ertönt. Sie geben auch laute Rufe während der Flugvorführungen von sich und setzen sich zum Singen hin.
Die Gabelracke jagt Insekten, Raupen, Skorpione und Spinnen. Ein erhöhter Punkt wie eine Astgabel oder ein Zaunpfahl dient als Ansitz.
Bei der Gabelracke handelt es sich um einen Höhlenbrüter.
Gegenwärtig gibt es keine größeren Bedrohungen für diese Art.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße der Gabelracke. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihr Bestand ist heute stabil.