Javaneraffe

Javaneraffe

Langschwanzmakak, Krabbenesser

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Teilordnung
Gattung
SPEZIES
Macaca fascicularis
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
15-30 years
Gewicht
3-9
6.6-19.8
kglbs
kg lbs 
Länge
38-55
15-21.7
cminch
cm inch 

Der Javaneraffe, Langschwanzmakak oder Krabbenesser (Macaca fascicularis) ist eine Primatenart aus der Gattung der Makaken innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten.

Ta

Tagaktiv

Al

Allesfresser

Te

Terrestrisch

Ne

Nesthocker

Ba

Baumbewohner

Re

Revier

Vi

Viviparie

Ve

Verbiss

Po

Polygynie

Po

Polygynandrie

So

Sozial

Do

Dominanzhierarchie

Ke

Keine Tierwanderung

L

beginnt mit

Aussehen

Charakteristisches Merkmal der Javaneraffen ist der lange Schwanz, der mit einer Länge von 36 bis 71,5 Zentimetern bei den Männchen bzw. 31,5 bis 63 Zentimetern bei den Weibchen meist länger als das übrige Tier ist. Die Kopfrumpflänge der Männchen beträgt 37 bis 63 Zentimeter, die der Weibchen liegt bei 31,5 bis 54,5 Zentimeter. Männchen sind mit 3,4 bis 12 Kilogramm deutlich schwerer als Weibchen, die 2,5 bis 5,4 Kilogramm erreichen. Daneben haben Männchen auch deutlich größere Eckzähne. Das Fell ist grau, graubraun oder rötlichbraun und an der Unterseite heller, das nackte Gesicht ist bräunlich oder grau gefärbt. An der Oberseite des Kopfes kann sich ein dunkel gefärbter Haarschopf befinden, beide Geschlechter können Backenbärte oder weiße Zeichnung an den Augenlidern haben. Das Rückenfell der Neugeborenen ist dunkelbraun oder schwarz, ihr haarloses Gesicht pigmentlos oder rosig.

Video

Verteilung

Erdkunde

Javaneraffen leben in Südostasien, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Myanmar und Thailand über Malaysia bis nach Indonesien (Sumatra, Java, Borneo, Lombok, Sumbawa, Flores, Timor), Osttimor und auf die Philippinen. Sie sind damit mit Ausnahme des Menschen die am weitesten südöstlich verbreitete Primatenart. Auf Mauritius, Neuguinea, Neubritannien, Hongkong und Taiwan, Angaur (Palau) und einige andere pazifische Inseln wurden sie vom Menschen eingeführt, in der Global Invasive Species Database werden sie zu den hundert schädlichsten invasiven Neobiota weltweit gezählt.

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Lebensraum dieser Tiere sind Wälder, sie kommen in verschiedenen Waldtypen vor, so findet man sie beispielsweise in Regenwäldern, Mangrovenwäldern, Sumpfgebieten und Bambuswäldern. Sie bevölkern auch Plantagen, Gärten, Tempelbezirke und scheuen die Anwesenheit der Menschen nicht. Einzige Voraussetzung ist die Nähe von Wasser.

In der freien Natur zählen Javaneraffen aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und ihres großen Verbreitungsgebietes zu den weniger bedrohten Makakenarten, wenngleich ihr Lebensraum durch Rodungen immer weiter eingeschränkt wird. Sie werden als potenziell gefährdet eingestuft.

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Javaneraffe Lebensraum-Karte

Klimazonen

Javaneraffe Lebensraum-Karte
Javaneraffe
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Javaneraffen sind wie alle Altweltaffen tagaktiv und halten sich vorwiegend auf Bäumen auf. Sie bewegen sich meist quadruped (auf allen vieren) fort, können aber auch Distanzen bis zu 5 Metern springend zurücklegen. Zur Nahrungssuche kommen sie auch auf den Boden.

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Sie leben in Gruppen von 6 bis 60 Tieren zusammen, die aus mehreren Weibchen und Männchen bestehen. Die Weibchen bleiben zeitlebens in ihrer Geburtsgruppe und etablieren eine Rangordnung, die unter anderem bei der gegenseitigen Fellpflege und beim Zugang zu Nahrungsressourcen sichtbar wird. Auch die Männchen bauen eine Hierarchie auf, diese wird unter anderem durch teils heftige Kämpfe – unter anderem Bisse mit den Eckzähnen – ermittelt, wobei es oftmals zu Verletzungen kommt. Es sind territoriale Tiere, die ihr Revier gegenüber anderen Gruppen verteidigen. Dazu gehören lautes Geschrei, das Hüpfen auf den Ästen oder das Präsentieren der langen Eckzähne. Notfalls wird der andere Trupp auch mit Gewalt vertrieben.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Javaneraffen sind Allesfresser, die sich vorrangig von Früchten ernähren. Wenn keine Früchte verfügbar sind, nehmen sie auch Blätter, Blüten, Gräser, Pilze, aber auch Tiere wie Insekten und andere Wirbellose und Vogeleier zu sich. Tiere, die am Meer leben, fressen auch Krebstiere, Schnecken und Muscheln.

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Die im äußersten Nordwesten des Verbreitungsgebietes vorkommende Unterart (Macaca fascicularis aurea) benutzt Steine um Nüsse, Muscheln, Schnecken und hartschalige Krebstiere zu öffnen und an das nahrhafte Innere zu kommen.

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Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die höhergestellten Männchen genießen Vorrechte bei der Paarung und pflanzen sich mit so vielen Weibchen wie möglich fort. Nach rund 180-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen ein Jungtier zur Welt, wobei die meisten Geburten in die Regenzeit von Mai bis Juli fallen. Nur die Weibchen kümmern sich um den Nachwuchs, der im zweiten Lebenshalbjahr entwöhnt wird und mit 3 bis 4 Jahren (Weibchen) beziehungsweise 6 Jahren (Männchen) geschlechtsreif wird. Die Lebenserwartung dieser Tiere kann in menschlicher Obhut bis zu 40 Jahre betragen.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die Bedrohungen für die Population dieser Art variieren je nach geografischem Standort. Zum Beispiel werden Javaneraffen auf den Philippinen als Nahrung und zum Sport gejagt. Andererseits werden die Tiere auf dem Festland (einschließlich Kambodscha und Vietnam) häufig von Menschen gefangen: Während die Weibchen zur Zucht genommen werden, werden die Männchen in der Laborforschung eingesetzt. In bestimmten Teilen ihres Verbreitungsgebiets gelten diese Tiere als Schädlinge und werden daher verfolgt. In anderen Gebieten sind sie vom Verlust ihres natürlichen Lebensraums bedroht. Diese Primaten sind jedoch von Natur aus sehr anpassungsfähig und können in einer Vielzahl von Umgebungen leben.

Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen enthalten keine Angaben zur Größe der Gesamtpopulation des Javaneraffen. Laut der Roten Liste der IUCN wurde jedoch eine bestimmte Population in der Demokratischen Volksrepublik Laos geschätzt, die aus 300-500 Individuen besteht. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Stark gefährdet (EN) eingestuft, und ihre Zahl ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Javaneraffen fressen Durians und gelten als wichtige Samenverbreiter für diese Frucht.

Lustige Fakten für Kinder

  • Eines der ungewöhnlichsten Merkmale dieser Primaten ist ihre Fähigkeit, erlernte oder kulturelle Verhaltensweisen zu zeigen. Dies steht vor allem im Zusammenhang mit der Zubereitung von Nahrung. So wurde zum Beispiel beobachtet, wie ein erwachsenes Weibchen dieser Art ein Stück Obst in den Fluss tauchte, bevor es es aß, offenbar um den Sand von der Mahlzeit zu entfernen.
  • Die Schlafplätze der Javaneraffen befinden sich in Bäumen, die entlang von Flüssen wachsen. Ein idealer Schlafplatz befindet sich in der Spitze oder Krone eines Baumes, vorzugsweise am Rand eines Astes, der über den Fluss hinausragt. Jede Gruppe bewohnt einen einzigen Baum. Beim Schlafen kuscheln sich diese Tiere zusammen, um Wärme zu speichern.
  • Dank ihrer guten Schwimmfähigkeiten können diese Primaten Prädatoren entkommen. Wenn sie bedroht werden, suchen sie in der Regel Zuflucht im Wasser.
  • Javaneraffen sind in erster Linie Fruchtfresser. So verbringen sie etwa 96% ihrer Fresszeit mit dem Verzehr von Früchten. Einigen Beobachtungen zufolge wählen sie die Früchte nach ihrem Reifegrad aus, den sie an der Farbe erkennen.
  • Diese Primaten sind dafür bekannt, dass sie im täglichen Leben Werkzeuge benutzen. Um die Schalen von Krabben aufzubrechen, verwenden sie Steine. Nüsse, Austern und Zähne helfen ihnen, die Schale von Süßkartoffeln zu schälen.
  • Zu den wichtigsten Kommunikationsformen gehören Laute, visuelle Signale wie die Körperhaltung sowie Geruchssignale wie eine chemische Substanz, die der Körper abgibt.
  • Neugeborene dieser Spezies haben eine schwarze Gesamtfärbung, die sich allmählich ändert, wenn sie heranwachsen.

Referenzen

1. Javaneraffe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Javaneraffe
2. Javaneraffe auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/12551/0

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