Land

Mauritius

805 Spezies

Mauritius ist ein Inselstaat im Südwesten des Indischen Ozeans ungefähr 870 Kilometer östlich von Madagaskar.

Klima

Mauritius liegt auf der Südhalbkugel. So sind die Jahreszeiten denjenigen auf der Nordhalbkugel entgegengesetzt. Aufgrund der Lage in den sommerfeuchten Tropen beträgt die Durchschnittstemperatur an der Küste um 23,3 °C und auf den Höhen um 19,4 °C. Die relative Feuchte schwankt um 80 %. Dabei ist der Winter (Juni bis Oktober) die trockenste, der Sommer (Dezember bis April) die feuchteste Jahreszeit. Auffällig sind die Kontraste zwischen Ost- und Westküste: Während die Ostküste im direkten Einflussbereich der SO-Passatwinde liegt, ist die Westküste gut geschützt im Regenschatten (Lee) der Gebirge. Daher ist die Ostküste im Jahresverlauf etwa 2,5 Mal niederschlagsreicher (1960 mm pro Jahr) als die Westküste (780 mm pro Jahr). Daneben ist die Westküste im Jahresmittel aufgrund des Lee-Effektes (Föhn) geringfügig wärmer als die Ostseite.

Zyklone

Über dem südwestlichen Indischen Ozean (SW-Indik), in dem Mauritius liegt, werden jährlich durchschnittlich ca. 15 tropische Stürme beobachtet. Die Zyklonsaison dauert auf Mauritius vom 15. November bis 15. Mai. Nicht jeder Sturm erreicht das Zyklonstadium (Windgeschwindigkeiten > 118 km/h), nicht jeder Sturm zieht über die Insel hinweg. Häufiger streifen sie Ausläufer mit starker Bewölkung, zunehmendem Wind und hohem Wellengang an der Küste.

Fauna

Wie häufig auf isolierten Inseln ist die Fauna von Mauritius nicht sehr artenreich, hat aber einen hohen Anteil endemischer Arten.

Vor Ankunft des Menschen gab es außer Fledertieren keine landbewohnenden Säugetiere. Zu diesen Fledertieren gehören die Mauritius-Grabfledermaus, der Maskarenen-Flughund (Pteropus niger) und der inzwischen ausgestorbene Kleine Maskarenen-Flughund. Daneben sind weitere Fledermaus- und Flughund-Arten auf der Insel heimisch. Weil die Maskarenen-Flughunde die Ernte von Mangos und Litschis schädigen, hat die Regierung im Oktober 2015 beschlossen, 20 Prozent dieser Flughunde zu töten. Tierschützer und die Weltnaturschutzunion IUCN warnten, das könne die Spezies an den Rand des Aussterbens führen.

Durch den Menschen wurden zahlreiche Tierarten eingeführt, darunter Ratten, Mäuse, Mangusten, der Mähnenhirsch und der Javaneraffe.

Auf Mauritius gibt es zudem über 100 Vogelarten, insbesondere die endemischen Arten sind durch Habitatveränderungen und die eingeführten Säugetiere teilweise stark bedroht oder bereits ausgestorben. Der bekannteste Vogel ist der auch im Wappen der Insel vertretene Dodo (Raphus cucullatus), der bereits um 1690 ausgerottet war. Andere endemische Arten sind der Maskarenen-Brillenvogel, der Mauritiusfalke, der Mauritiussittich und die Rosentaube. Bereits ausgestorben sind unter anderem der Mauritius-Grausittich, die Mauritius-Gans, der Mauritius-Nachtreiher, der Mauritius-Papagei, die Mauritius-Ralle und die Mauritiusente. Eingeführt wurden unter anderem die Hirtenmaina, der Rotohrbülbül und die Sperbertaube.

Wie auf vielen Inseln des westlichen Indischen Ozeans gab es auch auf Mauritius Riesenschildkröten (Gattung Cylindraspis); sie wurden aber gegen 1800 ausgerottet. Zu den sonstigen Reptilien gehören vor allem Geckos (unter anderem Günthers Taggecko und Ornament-Taggecko) und Skinke wie das Telfair-Skink. Die seltene Round-Island-Boa ist auf der kleinen Insel im Norden, deren Namen sie trägt, endemisch.

Ende August 2020 verendeten 18 Breitschnabeldelfine an Stränden von Mauritius, was aufgrund der sich kurz zuvor ereigneten Ölkatastrophe durch die Havarie der Wakashio ein größeres Medienecho hervorrief. Ein Zusammenhang mit der Katastrophe konnte noch nicht nachgewiesen werden.

Flora

Von den 670 Arten von Blütenpflanzen ist etwa die Hälfte endemisch. Große Teile der Insel waren ursprünglich von tropischem Regenwald bedeckt. Das endemische Malvengewächs Trochetia boutoniana gilt als Nationalblume.

Nationalparks, Naturreservate, Ramsar-Gebiete

Auf der Hauptinsel Mauritius bestehen (Stand 2020) zwei größere Nationalparks, außerdem wurden 8 Nebeneilande zu einem Inselnationalpark (Islet National Park) erklärt:

  • Black River Gorges National Park, seit 15. Juni 1994
  • Bras D’Eau National Park, seit 25. Oktober 2011
  • Île D’Ambre (128 Hektar)
  • Ile aux Flamants (0,8 Hektar)
  • Île aux Fouquets (2,49 Hektar)
  • Ile aux Fous (0,3 Hektar)
  • Ile aux Oiseaux (0,7 Hektar)
  • Ilot Vacoas (1,36 Hektar)
  • Pigeon Rock (0,63 Hektar)
  • Rocher aux Oiseaux (0,1 Hektar)

Weitere 7 Inseln sind als Naturreservate ausgewiesen:

  • Serpent Island (31,66 Hektar)
  • Round Island (168,84 Hektar)
  • Flat Island (253,26 Hektar)
  • Gabriel Island (42,21 Hektar)
  • Gunner’s Coin (76 Hektar)
  • Ilot Mariannes (4,05 Hektar)
  • Île aux Aigrettes (26 Hektar)

Auf dem Staatsgebiet von Mauritius sind derzeit (2022) drei Gebiete entsprechend dem Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung (Ramsar-Konvention) definiert:

  • Rivulet Terre Rouge Estuary Bird Sanctuary (RTREBS), seit 30. September 2001
  • Blue Bay Marine Park (BBMP), seit 31. Januar 2008
  • Pointe d’Esny, seit 16. September 2011
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Mauritius ist ein Inselstaat im Südwesten des Indischen Ozeans ungefähr 870 Kilometer östlich von Madagaskar.

Klima

Mauritius liegt auf der Südhalbkugel. So sind die Jahreszeiten denjenigen auf der Nordhalbkugel entgegengesetzt. Aufgrund der Lage in den sommerfeuchten Tropen beträgt die Durchschnittstemperatur an der Küste um 23,3 °C und auf den Höhen um 19,4 °C. Die relative Feuchte schwankt um 80 %. Dabei ist der Winter (Juni bis Oktober) die trockenste, der Sommer (Dezember bis April) die feuchteste Jahreszeit. Auffällig sind die Kontraste zwischen Ost- und Westküste: Während die Ostküste im direkten Einflussbereich der SO-Passatwinde liegt, ist die Westküste gut geschützt im Regenschatten (Lee) der Gebirge. Daher ist die Ostküste im Jahresverlauf etwa 2,5 Mal niederschlagsreicher (1960 mm pro Jahr) als die Westküste (780 mm pro Jahr). Daneben ist die Westküste im Jahresmittel aufgrund des Lee-Effektes (Föhn) geringfügig wärmer als die Ostseite.

Zyklone

Über dem südwestlichen Indischen Ozean (SW-Indik), in dem Mauritius liegt, werden jährlich durchschnittlich ca. 15 tropische Stürme beobachtet. Die Zyklonsaison dauert auf Mauritius vom 15. November bis 15. Mai. Nicht jeder Sturm erreicht das Zyklonstadium (Windgeschwindigkeiten > 118 km/h), nicht jeder Sturm zieht über die Insel hinweg. Häufiger streifen sie Ausläufer mit starker Bewölkung, zunehmendem Wind und hohem Wellengang an der Küste.

Fauna

Wie häufig auf isolierten Inseln ist die Fauna von Mauritius nicht sehr artenreich, hat aber einen hohen Anteil endemischer Arten.

Vor Ankunft des Menschen gab es außer Fledertieren keine landbewohnenden Säugetiere. Zu diesen Fledertieren gehören die Mauritius-Grabfledermaus, der Maskarenen-Flughund (Pteropus niger) und der inzwischen ausgestorbene Kleine Maskarenen-Flughund. Daneben sind weitere Fledermaus- und Flughund-Arten auf der Insel heimisch. Weil die Maskarenen-Flughunde die Ernte von Mangos und Litschis schädigen, hat die Regierung im Oktober 2015 beschlossen, 20 Prozent dieser Flughunde zu töten. Tierschützer und die Weltnaturschutzunion IUCN warnten, das könne die Spezies an den Rand des Aussterbens führen.

Durch den Menschen wurden zahlreiche Tierarten eingeführt, darunter Ratten, Mäuse, Mangusten, der Mähnenhirsch und der Javaneraffe.

Auf Mauritius gibt es zudem über 100 Vogelarten, insbesondere die endemischen Arten sind durch Habitatveränderungen und die eingeführten Säugetiere teilweise stark bedroht oder bereits ausgestorben. Der bekannteste Vogel ist der auch im Wappen der Insel vertretene Dodo (Raphus cucullatus), der bereits um 1690 ausgerottet war. Andere endemische Arten sind der Maskarenen-Brillenvogel, der Mauritiusfalke, der Mauritiussittich und die Rosentaube. Bereits ausgestorben sind unter anderem der Mauritius-Grausittich, die Mauritius-Gans, der Mauritius-Nachtreiher, der Mauritius-Papagei, die Mauritius-Ralle und die Mauritiusente. Eingeführt wurden unter anderem die Hirtenmaina, der Rotohrbülbül und die Sperbertaube.

Wie auf vielen Inseln des westlichen Indischen Ozeans gab es auch auf Mauritius Riesenschildkröten (Gattung Cylindraspis); sie wurden aber gegen 1800 ausgerottet. Zu den sonstigen Reptilien gehören vor allem Geckos (unter anderem Günthers Taggecko und Ornament-Taggecko) und Skinke wie das Telfair-Skink. Die seltene Round-Island-Boa ist auf der kleinen Insel im Norden, deren Namen sie trägt, endemisch.

Ende August 2020 verendeten 18 Breitschnabeldelfine an Stränden von Mauritius, was aufgrund der sich kurz zuvor ereigneten Ölkatastrophe durch die Havarie der Wakashio ein größeres Medienecho hervorrief. Ein Zusammenhang mit der Katastrophe konnte noch nicht nachgewiesen werden.

Flora

Von den 670 Arten von Blütenpflanzen ist etwa die Hälfte endemisch. Große Teile der Insel waren ursprünglich von tropischem Regenwald bedeckt. Das endemische Malvengewächs Trochetia boutoniana gilt als Nationalblume.

Nationalparks, Naturreservate, Ramsar-Gebiete

Auf der Hauptinsel Mauritius bestehen (Stand 2020) zwei größere Nationalparks, außerdem wurden 8 Nebeneilande zu einem Inselnationalpark (Islet National Park) erklärt:

  • Black River Gorges National Park, seit 15. Juni 1994
  • Bras D’Eau National Park, seit 25. Oktober 2011
  • Île D’Ambre (128 Hektar)
  • Ile aux Flamants (0,8 Hektar)
  • Île aux Fouquets (2,49 Hektar)
  • Ile aux Fous (0,3 Hektar)
  • Ile aux Oiseaux (0,7 Hektar)
  • Ilot Vacoas (1,36 Hektar)
  • Pigeon Rock (0,63 Hektar)
  • Rocher aux Oiseaux (0,1 Hektar)

Weitere 7 Inseln sind als Naturreservate ausgewiesen:

  • Serpent Island (31,66 Hektar)
  • Round Island (168,84 Hektar)
  • Flat Island (253,26 Hektar)
  • Gabriel Island (42,21 Hektar)
  • Gunner’s Coin (76 Hektar)
  • Ilot Mariannes (4,05 Hektar)
  • Île aux Aigrettes (26 Hektar)

Auf dem Staatsgebiet von Mauritius sind derzeit (2022) drei Gebiete entsprechend dem Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung (Ramsar-Konvention) definiert:

  • Rivulet Terre Rouge Estuary Bird Sanctuary (RTREBS), seit 30. September 2001
  • Blue Bay Marine Park (BBMP), seit 31. Januar 2008
  • Pointe d’Esny, seit 16. September 2011
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