Land

Osttimor

704 Spezies

Osttimor, amtlich Demokratische Republik Timor-Leste, ist ein Inselstaat in Südostasien und war der erste Staat, der im 21.

Klima

Das lokale Klima ist tropisch, im Allgemeinen heiß und schwül und von einer ausgeprägten Regen- und Trockenzeit charakterisiert. Während des Ostmonsuns zwischen Mai und November herrscht oft anhaltende Dürre, die Nordküste erreicht dann praktisch kein Regen und die braune Landschaft ist ausgedörrt. In diesen Dürreperioden kommt die Landwirtschaft zum Erliegen. Die kühleren Gebirgsregionen im Zentrum der Insel und die Südküste bekommen in der Trockenzeit gelegentlich Regen, daher bleibt hier die Landschaft grün. Die Regenzeit dauert von Ende November bis April. In dieser Zeit werden die Felder wieder bewirtschaftet. An das Ende der Regenperiode schließt sich die Erntezeit an. Mit dem Regen kommen oft Überschwemmungen, die trockenen Flussbetten können sich in kürzester Zeit füllen und zu großen Strömen heranschwellen, die Erde und Geröll mit sich reißen und Straßen unterbrechen. Am 4. April 2021 führten starke Regenfälle fast im gesamten Land zu großen Schäden. Nahezu die gesamte Hauptstadt Dili wurde überschwemmt. Es war die größte Naturkatastrophe in Osttimor seit über 40 Jahren.

Dili besitzt einen durchschnittlichen Jahresniederschlag von 840 mm; der Regen fällt zum größten Teil von Dezember bis März. Dagegen erhält die Stadt Manatuto, östlich von Dili gelegen, durchschnittlich nur 565 mm Jahresniederschlag. Die Südküste Osttimors ist mit 1500 bis 2000 mm Jahresniederschlag regenreicher; der meiste Regen fällt an der mittleren Südküste und an den südlichen Bergen. Allerdings schaffen die Berge oft ein besonderes lokales Mikroklima, wodurch zum Beispiel der Ort Lolotoe in der Gemeinde Bobonaro die höchste jährliche Niederschlagsmenge in Osttimor mit 2837 mm aufweist. Auch gibt es im Laufe der Jahre sehr starke Unterschiede bei der Niederschlagsmenge (siehe Tabelle für Dili).

Die Temperatur in der Trockenzeit beträgt um die 30 bis 35 °C im Flachland (nachts 20 °C). Teile der Nordküste erreichen am Ende der Trockenzeit Temperaturen bis über 35 °C, allerdings bei geringer Luftfeuchtigkeit und fast keinen Niederschlägen. In den Bergen ist es tagsüber ebenfalls warm bis heiß, nachts kann die Temperatur aber auf unter 15 °C absinken, in höheren Lagen deutlich tiefer. Auf 500 m Höhe liegt der jährliche Temperaturdurchschnitt bei 24 °C, auf 1000 m bei 21 °C, 1500 m bei 18 °C und auf 2000 m bei 14 °C. Der Wind weht in Dili im Monatsdurchschnitt am schwächsten im Mai mit 7 km/h und am stärksten im August mit 12 km/h.

Fauna und Flora

Die Insel Timor gehört zu Wallacea, einem Gebiet der biogeographischen Übergangszone zwischen der asiatischen und der australischen Flora und Fauna. Allerdings gibt es nur wenige australische Arten, wie den Grauen Kuskus. Die wenigen Säugetierarten auf Timor, wie der Mähnenhirsch, Musangs, Arten der Taxa Flughunde, Spitzmäuse und Affen, sowie Vögel und Insekten ähneln gewöhnlichen malaiischen Phänotypen. 23 Vogelarten kommen jedoch nur in der Timor and Wetar Endemic Bird Area vor, was Osttimor gerade für Ornithologen interessant macht. Zu den insgesamt etwa 240 Vogelarten gehören unter anderem zahlreiche Arten von Papageien sowie Amadinen, Kakadus und Tauben. Vor der Nordküste finden sich Dugongs und Blauwale, Pottwal und andere Meeressäuger ziehen regelmäßig direkt vor Dili vorbei.

Osttimor kann nur mit wenigen Froscharten aus der Klasse der Amphibien aufwarten, die meist auch nicht endemisch, also nur auf Timor beschränkt sind. Auch Reptilien bereichern die Tierwelt Timors, so etwa der nach der Insel benannte Timor-Waran (Varanus timorensis), der Timor-Wasserpython (Liasis mackloti) und die im Meer lebende Timor-Riffschlange (Aipysurus fuscus). Endemisch ist die an der Ostspitze der Insel lebende und erst 2007 entdeckte Timorschildkröte, die teils als Unterart von McCords Schlangenhalsschildkröte (Chelodina mccordi), teils als eigene Art Chelodina timorensis angesehen wird.

Eine besondere kulturelle Bedeutung hat das in Meer und Flüssen lebende Leistenkrokodil, das „Großvater Krokodil“ genannt wird. Die Insel Timor soll der Sage nach aus einem Krokodil entstanden sein. CrocBITE, die Datenbank für Krokodilangriffe der Charles Darwin University, registrierte seit 2007 (Stand: September 2016) 15 tödliche und fünf weitere Attacken auf Menschen in Osttimor. Auch Haustiere werden immer öfter gerissen, weswegen 2010 eine Crocodile Task Force aus zehn Männern aufgebaut wurde.

Endemische Süßwasserfische in den Flüssen Timors sind der nur vier Zentimeter lange Oryzias timorensis aus der Familie der Reisfische (Adrianichthyidae) und Craterocephalus laisapi aus der Gattung der Hartköpfchen. Nicht wenige Arten Osttimors sind eher im Brackwasser der Flussmündungen und Mangroven lebend, unter anderem aus den Familien der Kreuzwelse (Ariidae), der Grundeln (Gobiidae), der Schützenfische (Toxotidae) und Kuhlia mugil aus der Familie der Flaggenschwänze (Kuhlia). Der Karpfen, der Afrikanische Raubwels und die Zahnkärpflinge Guppy, Koboldkärpflinge und Panchax wurden vom Menschen eingeführt. Die Gewässer um Timor gehören zum so genannten Korallendreieck, einer Region mit der größten Biodiversität an Korallen und Rifffischen in der Welt. Den Spitzenwert für Fische liefern die Riffe um die Insel Atauro. Bis zu 314 Arten entdeckte man 2016 an einzelnen Stellen, ein Wert, der nirgends auf der Welt übertroffen wird. Insgesamt wurden um Atauro 643 Fischarten nachgewiesen, mehrere sind wissenschaftlich noch nicht einmal beschrieben.

Man schätzt, dass es in Osttimor etwa 2500 Pflanzenarten gibt. Die Vegetation Osttimors besteht hauptsächlich aus Sekundärwald, Savannen und Grasland. Es gibt zumeist Arten aus der Familie Kasuarinengewächse, der Gattung Eukalyptus, der Gattung Sappanholz, Sandelholz (tetum Ai-kameli) und Palmyrapalmen (Lontarpalmen). Die Fläche des ursprünglichen Primärwaldes Osttimors ist auf 220.000 ha, oder ein Prozent des Territoriums, zusammengeschrumpft. Dichten Wald findet man nur noch im Süden des Landes und in den Bergregionen. Mangrovenwälder bedecken nur etwa 7500 ha Osttimors, da im Gegensatz zu anderen Inseln des Archipels nur wenige Ausbuchtungen in der Küstenlinie vorhanden sind. Diese kommen hauptsächlich an der Nordküste vor, an der das Meer ruhiger ist. Beispielsweise findet man Mangrovenwälder bei Metinaro, Tibar und Maubara. An der Südküste breiten sich die Mangroven nicht viel weiter als über die Flussmündungen und sumpfigen Gelände hinaus aus.

Umwelt

Seit 2000 ist die kommerzielle Holzgewinnung verboten, doch noch immer geht in geringerem Umfang Waldfläche verloren, meist durch Brennholzgewinnung (mehr als 94 % der Haushalte kochen auf Feuerholz, 80 % davon stammen aus dem Wald), Brandrodung, Abweidung und starke Regenfälle, die auch in vielen Teilen Timors eine starke Erosion verursachen. Darunter leidet auch die Wasserqualität der Küste, was wiederum Korallen und Fischbestände gefährdet. Hausmüll und seine Entsorgung sind ein Problem in Dili. Oft wird Müll einfach in die Wassergräben oder neben überfüllte Mülltonnen gestellt, von wo der Müll in der Regenzeit in das Meer gespült wird. Schon jetzt sieht das Gesetz Strafen für Müllsünder von zwischen 5 und 500 US-Dollar vor. Müllbrigaden und Freiwillige sammeln in Dili regelmäßig Müll auf den Straßen und an den Stränden.

20 % dieses Mülls besteht aus Kunststoff. Bereits 2019 gab die Kmanek-Supermarktgruppe Tüten aus, die aus Maniokstärke hergestellt und biologisch abbaubar sind. Am 23. September 2020 wurden mit dem Gesetz 37/2020 weitreichende Einschränkungen beim Import, Produktion und Verbreitung von Plastik eingeführt. Unter anderem sind aus Plastik bestehendes Einweggeschirr, Tabletts für Mahlzeiten, Kapseln für Getränkespender, Trinkhalme, Einwegplastiktüten, Flaschen oder andere Arten von Getränkeverpackungen mit einem Fassungsvermögen von weniger als 0,5 Litern, Eisbecher und Müllsäcke verboten. Auch Verpackungen für Obst und Gemüse aus Plastik sind nicht mehr erlaubt. Am 17. Mai 2019 wurde der Bau einer neuen Chemiefabrik in Osttimor vereinbart, in der mittels eines katalytischen hydrothermalen Reaktors (Cat-HTR) soll dort Plastik in neue Rohstoffe umgewandelt werden. Ziel ist es, auf diese Weise Osttimor „plastikneutral“ zu machen.

Der Klimawandel führt in Osttimor zu stärkeren Unwettern, die die Erosion weiter vorantreiben, und steigenden Temperaturen. Der El-Niño-Effekt erscheint öfter als bisher, weswegen extreme Wetterlagen zunehmen, was zu häufigeren Dürren und Überflutungen führt. Die CO2-Emissionen pro Kopf betrugen 2006 etwa 0,2 t. 2009 unterzeichnete Osttimor das Montreal-Protokoll zum Schutz der Ozonschicht.

Mit der nationalen Kampagne „Ein Bürger, ein Baum“ will man für die Wiederaufforstung des Landes werben.

2000 gründete die UNTAET 15 Wildschutzgebiete (Protected Natural Areas PNA). Sie sind auch durch das Gesetz des unabhängigen Osttimor geschützt. Sowohl auf See als auch auf dem Land sollen sie Landschaften, seltene Arten und kulturelle Werte schützen. Dazu zählen Korallen, Feuchtgebiete und Mangroven ebenso wie historische, kulturelle und künstlerische Orte. Unter den geschützten Gebieten sind unter anderem der Tasitolu-Friedenspark mit drei Salzseen und die Berge Tatamailau, Matebian, Saboria und Monte Mundo Perdido. Außerdem wurden von BirdLife International insgesamt 17 Gebiete zu Important Bird Areas erklärt. Sie haben eine Gesamtfläche von 2.013 km², was in etwa 13,4 % der Gesamtfläche Osttimors entspricht.

Am 27. Juli 2007 wurde Osttimors erster Nationalpark, der Nationalpark Nino Konis Santana, gegründet und am 4. August 2008 feierlich eröffnet. Er beinhaltet unter anderem die Important Bird Areas Paitchau, Ira Lalaro und Lore sowie Tutuala, die Insel Jaco und im Meer das Korallendreieck. Der Nationalpark hat eine Gesamtfläche von 123.600 Hektar (68.000 Hektar Landfläche und 55.600 Hektar des Meeres). Am 21. Oktober 2015 kam der Nationalpark Kay Rala Xanana Gusmão mit den Cablac-Bergen zwischen Ainaro und Manufahi dazu. Er umfasst 126,23 km².

Es gibt Pläne, auch den Tasitolu-Friedenspark in einen Nationalpark umzuwandeln. Außerdem bereitet man zusammen mit australischen Wissenschaftlern ein Meeresschutzgebiet vor. Gerade die Nordküste ist der Lebensraum von geschützten Arten, wie dem Buckelwal und dem Grindwal. Zudem gibt es entlang der Küste viele Korallenriffe. Der Fischreichtum der Meeresgebiete wird durch illegale Fischerei durch ausländische Flotten gefährdet. Zum Beispiel wurden 2017 bei einer gemeinsamen Aktion der Polizei mit Sea Shepherd 15 chinesische Fischerboote vor Com aufgebracht, die illegal 40 Tonnen Haie gefangen hatten.

Das Konzept des Luliks (in etwa heilig) wollte man sich vom Staat aus für den Umweltschutz zu Nutze machen. Wälder und andere Landschaften wurden mit Unterstützung der Regierung durch animistische Rituale unter Schutz gestellt, um die dortigen Geister nicht zu stören. Doch die einheimische Bevölkerung nahm das Verbot pragmatisch. Man nutzte weiter die natürlichen Ressourcen der Schutzgebiete, da man sich darauf verließ, dass die Geister reagieren würden, wenn ihnen etwas missfällt. Außerdem könnte man im Problemfall mit ihnen verhandeln.

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Osttimor, amtlich Demokratische Republik Timor-Leste, ist ein Inselstaat in Südostasien und war der erste Staat, der im 21.

Klima

Das lokale Klima ist tropisch, im Allgemeinen heiß und schwül und von einer ausgeprägten Regen- und Trockenzeit charakterisiert. Während des Ostmonsuns zwischen Mai und November herrscht oft anhaltende Dürre, die Nordküste erreicht dann praktisch kein Regen und die braune Landschaft ist ausgedörrt. In diesen Dürreperioden kommt die Landwirtschaft zum Erliegen. Die kühleren Gebirgsregionen im Zentrum der Insel und die Südküste bekommen in der Trockenzeit gelegentlich Regen, daher bleibt hier die Landschaft grün. Die Regenzeit dauert von Ende November bis April. In dieser Zeit werden die Felder wieder bewirtschaftet. An das Ende der Regenperiode schließt sich die Erntezeit an. Mit dem Regen kommen oft Überschwemmungen, die trockenen Flussbetten können sich in kürzester Zeit füllen und zu großen Strömen heranschwellen, die Erde und Geröll mit sich reißen und Straßen unterbrechen. Am 4. April 2021 führten starke Regenfälle fast im gesamten Land zu großen Schäden. Nahezu die gesamte Hauptstadt Dili wurde überschwemmt. Es war die größte Naturkatastrophe in Osttimor seit über 40 Jahren.

Dili besitzt einen durchschnittlichen Jahresniederschlag von 840 mm; der Regen fällt zum größten Teil von Dezember bis März. Dagegen erhält die Stadt Manatuto, östlich von Dili gelegen, durchschnittlich nur 565 mm Jahresniederschlag. Die Südküste Osttimors ist mit 1500 bis 2000 mm Jahresniederschlag regenreicher; der meiste Regen fällt an der mittleren Südküste und an den südlichen Bergen. Allerdings schaffen die Berge oft ein besonderes lokales Mikroklima, wodurch zum Beispiel der Ort Lolotoe in der Gemeinde Bobonaro die höchste jährliche Niederschlagsmenge in Osttimor mit 2837 mm aufweist. Auch gibt es im Laufe der Jahre sehr starke Unterschiede bei der Niederschlagsmenge (siehe Tabelle für Dili).

Die Temperatur in der Trockenzeit beträgt um die 30 bis 35 °C im Flachland (nachts 20 °C). Teile der Nordküste erreichen am Ende der Trockenzeit Temperaturen bis über 35 °C, allerdings bei geringer Luftfeuchtigkeit und fast keinen Niederschlägen. In den Bergen ist es tagsüber ebenfalls warm bis heiß, nachts kann die Temperatur aber auf unter 15 °C absinken, in höheren Lagen deutlich tiefer. Auf 500 m Höhe liegt der jährliche Temperaturdurchschnitt bei 24 °C, auf 1000 m bei 21 °C, 1500 m bei 18 °C und auf 2000 m bei 14 °C. Der Wind weht in Dili im Monatsdurchschnitt am schwächsten im Mai mit 7 km/h und am stärksten im August mit 12 km/h.

Fauna und Flora

Die Insel Timor gehört zu Wallacea, einem Gebiet der biogeographischen Übergangszone zwischen der asiatischen und der australischen Flora und Fauna. Allerdings gibt es nur wenige australische Arten, wie den Grauen Kuskus. Die wenigen Säugetierarten auf Timor, wie der Mähnenhirsch, Musangs, Arten der Taxa Flughunde, Spitzmäuse und Affen, sowie Vögel und Insekten ähneln gewöhnlichen malaiischen Phänotypen. 23 Vogelarten kommen jedoch nur in der Timor and Wetar Endemic Bird Area vor, was Osttimor gerade für Ornithologen interessant macht. Zu den insgesamt etwa 240 Vogelarten gehören unter anderem zahlreiche Arten von Papageien sowie Amadinen, Kakadus und Tauben. Vor der Nordküste finden sich Dugongs und Blauwale, Pottwal und andere Meeressäuger ziehen regelmäßig direkt vor Dili vorbei.

Osttimor kann nur mit wenigen Froscharten aus der Klasse der Amphibien aufwarten, die meist auch nicht endemisch, also nur auf Timor beschränkt sind. Auch Reptilien bereichern die Tierwelt Timors, so etwa der nach der Insel benannte Timor-Waran (Varanus timorensis), der Timor-Wasserpython (Liasis mackloti) und die im Meer lebende Timor-Riffschlange (Aipysurus fuscus). Endemisch ist die an der Ostspitze der Insel lebende und erst 2007 entdeckte Timorschildkröte, die teils als Unterart von McCords Schlangenhalsschildkröte (Chelodina mccordi), teils als eigene Art Chelodina timorensis angesehen wird.

Eine besondere kulturelle Bedeutung hat das in Meer und Flüssen lebende Leistenkrokodil, das „Großvater Krokodil“ genannt wird. Die Insel Timor soll der Sage nach aus einem Krokodil entstanden sein. CrocBITE, die Datenbank für Krokodilangriffe der Charles Darwin University, registrierte seit 2007 (Stand: September 2016) 15 tödliche und fünf weitere Attacken auf Menschen in Osttimor. Auch Haustiere werden immer öfter gerissen, weswegen 2010 eine Crocodile Task Force aus zehn Männern aufgebaut wurde.

Endemische Süßwasserfische in den Flüssen Timors sind der nur vier Zentimeter lange Oryzias timorensis aus der Familie der Reisfische (Adrianichthyidae) und Craterocephalus laisapi aus der Gattung der Hartköpfchen. Nicht wenige Arten Osttimors sind eher im Brackwasser der Flussmündungen und Mangroven lebend, unter anderem aus den Familien der Kreuzwelse (Ariidae), der Grundeln (Gobiidae), der Schützenfische (Toxotidae) und Kuhlia mugil aus der Familie der Flaggenschwänze (Kuhlia). Der Karpfen, der Afrikanische Raubwels und die Zahnkärpflinge Guppy, Koboldkärpflinge und Panchax wurden vom Menschen eingeführt. Die Gewässer um Timor gehören zum so genannten Korallendreieck, einer Region mit der größten Biodiversität an Korallen und Rifffischen in der Welt. Den Spitzenwert für Fische liefern die Riffe um die Insel Atauro. Bis zu 314 Arten entdeckte man 2016 an einzelnen Stellen, ein Wert, der nirgends auf der Welt übertroffen wird. Insgesamt wurden um Atauro 643 Fischarten nachgewiesen, mehrere sind wissenschaftlich noch nicht einmal beschrieben.

Man schätzt, dass es in Osttimor etwa 2500 Pflanzenarten gibt. Die Vegetation Osttimors besteht hauptsächlich aus Sekundärwald, Savannen und Grasland. Es gibt zumeist Arten aus der Familie Kasuarinengewächse, der Gattung Eukalyptus, der Gattung Sappanholz, Sandelholz (tetum Ai-kameli) und Palmyrapalmen (Lontarpalmen). Die Fläche des ursprünglichen Primärwaldes Osttimors ist auf 220.000 ha, oder ein Prozent des Territoriums, zusammengeschrumpft. Dichten Wald findet man nur noch im Süden des Landes und in den Bergregionen. Mangrovenwälder bedecken nur etwa 7500 ha Osttimors, da im Gegensatz zu anderen Inseln des Archipels nur wenige Ausbuchtungen in der Küstenlinie vorhanden sind. Diese kommen hauptsächlich an der Nordküste vor, an der das Meer ruhiger ist. Beispielsweise findet man Mangrovenwälder bei Metinaro, Tibar und Maubara. An der Südküste breiten sich die Mangroven nicht viel weiter als über die Flussmündungen und sumpfigen Gelände hinaus aus.

Umwelt

Seit 2000 ist die kommerzielle Holzgewinnung verboten, doch noch immer geht in geringerem Umfang Waldfläche verloren, meist durch Brennholzgewinnung (mehr als 94 % der Haushalte kochen auf Feuerholz, 80 % davon stammen aus dem Wald), Brandrodung, Abweidung und starke Regenfälle, die auch in vielen Teilen Timors eine starke Erosion verursachen. Darunter leidet auch die Wasserqualität der Küste, was wiederum Korallen und Fischbestände gefährdet. Hausmüll und seine Entsorgung sind ein Problem in Dili. Oft wird Müll einfach in die Wassergräben oder neben überfüllte Mülltonnen gestellt, von wo der Müll in der Regenzeit in das Meer gespült wird. Schon jetzt sieht das Gesetz Strafen für Müllsünder von zwischen 5 und 500 US-Dollar vor. Müllbrigaden und Freiwillige sammeln in Dili regelmäßig Müll auf den Straßen und an den Stränden.

20 % dieses Mülls besteht aus Kunststoff. Bereits 2019 gab die Kmanek-Supermarktgruppe Tüten aus, die aus Maniokstärke hergestellt und biologisch abbaubar sind. Am 23. September 2020 wurden mit dem Gesetz 37/2020 weitreichende Einschränkungen beim Import, Produktion und Verbreitung von Plastik eingeführt. Unter anderem sind aus Plastik bestehendes Einweggeschirr, Tabletts für Mahlzeiten, Kapseln für Getränkespender, Trinkhalme, Einwegplastiktüten, Flaschen oder andere Arten von Getränkeverpackungen mit einem Fassungsvermögen von weniger als 0,5 Litern, Eisbecher und Müllsäcke verboten. Auch Verpackungen für Obst und Gemüse aus Plastik sind nicht mehr erlaubt. Am 17. Mai 2019 wurde der Bau einer neuen Chemiefabrik in Osttimor vereinbart, in der mittels eines katalytischen hydrothermalen Reaktors (Cat-HTR) soll dort Plastik in neue Rohstoffe umgewandelt werden. Ziel ist es, auf diese Weise Osttimor „plastikneutral“ zu machen.

Der Klimawandel führt in Osttimor zu stärkeren Unwettern, die die Erosion weiter vorantreiben, und steigenden Temperaturen. Der El-Niño-Effekt erscheint öfter als bisher, weswegen extreme Wetterlagen zunehmen, was zu häufigeren Dürren und Überflutungen führt. Die CO2-Emissionen pro Kopf betrugen 2006 etwa 0,2 t. 2009 unterzeichnete Osttimor das Montreal-Protokoll zum Schutz der Ozonschicht.

Mit der nationalen Kampagne „Ein Bürger, ein Baum“ will man für die Wiederaufforstung des Landes werben.

2000 gründete die UNTAET 15 Wildschutzgebiete (Protected Natural Areas PNA). Sie sind auch durch das Gesetz des unabhängigen Osttimor geschützt. Sowohl auf See als auch auf dem Land sollen sie Landschaften, seltene Arten und kulturelle Werte schützen. Dazu zählen Korallen, Feuchtgebiete und Mangroven ebenso wie historische, kulturelle und künstlerische Orte. Unter den geschützten Gebieten sind unter anderem der Tasitolu-Friedenspark mit drei Salzseen und die Berge Tatamailau, Matebian, Saboria und Monte Mundo Perdido. Außerdem wurden von BirdLife International insgesamt 17 Gebiete zu Important Bird Areas erklärt. Sie haben eine Gesamtfläche von 2.013 km², was in etwa 13,4 % der Gesamtfläche Osttimors entspricht.

Am 27. Juli 2007 wurde Osttimors erster Nationalpark, der Nationalpark Nino Konis Santana, gegründet und am 4. August 2008 feierlich eröffnet. Er beinhaltet unter anderem die Important Bird Areas Paitchau, Ira Lalaro und Lore sowie Tutuala, die Insel Jaco und im Meer das Korallendreieck. Der Nationalpark hat eine Gesamtfläche von 123.600 Hektar (68.000 Hektar Landfläche und 55.600 Hektar des Meeres). Am 21. Oktober 2015 kam der Nationalpark Kay Rala Xanana Gusmão mit den Cablac-Bergen zwischen Ainaro und Manufahi dazu. Er umfasst 126,23 km².

Es gibt Pläne, auch den Tasitolu-Friedenspark in einen Nationalpark umzuwandeln. Außerdem bereitet man zusammen mit australischen Wissenschaftlern ein Meeresschutzgebiet vor. Gerade die Nordküste ist der Lebensraum von geschützten Arten, wie dem Buckelwal und dem Grindwal. Zudem gibt es entlang der Küste viele Korallenriffe. Der Fischreichtum der Meeresgebiete wird durch illegale Fischerei durch ausländische Flotten gefährdet. Zum Beispiel wurden 2017 bei einer gemeinsamen Aktion der Polizei mit Sea Shepherd 15 chinesische Fischerboote vor Com aufgebracht, die illegal 40 Tonnen Haie gefangen hatten.

Das Konzept des Luliks (in etwa heilig) wollte man sich vom Staat aus für den Umweltschutz zu Nutze machen. Wälder und andere Landschaften wurden mit Unterstützung der Regierung durch animistische Rituale unter Schutz gestellt, um die dortigen Geister nicht zu stören. Doch die einheimische Bevölkerung nahm das Verbot pragmatisch. Man nutzte weiter die natürlichen Ressourcen der Schutzgebiete, da man sich darauf verließ, dass die Geister reagieren würden, wenn ihnen etwas missfällt. Außerdem könnte man im Problemfall mit ihnen verhandeln.

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