Schuppenfingergecko
Der Jungferngecko (Lepidodactylus lugubris), auch Schuppenfingergecko genannt, ist ein kleinbleibender, nacht- und dämmerungsaktiver Gecko.
Der Jungferngecko erreicht eine Länge von acht Zentimetern. Mehr als die Hälfte der Länge entfällt auf den Schwanz. Die Zehen tragen zwei Reihen rötlicher Haftlamellen, welche sich nach vorn verbreitern. Die fünfte Zehe hat eine kleine Kralle. Die Grundfarbe ist braun. Rücken und Schwanz werden von hellen und dunklen Querbändern gezeichnet. Bei hohen Temperaturen erscheinen auf Rücken und Schwanz schwarze oder dunkelbraune Punkte, die Grundfärbung wird beige.
Er kommt aus Sri Lanka, den Nikobaren und Andamanen, von der Malaiischen Halbinsel, dem Indo-Australischen Archipel und vielen Inseln Ozeaniens. Durch den Menschen wurde er an vielen weiteren Örtlichkeiten ausgesetzt, unter anderem in Neuseeland, dem nördlichen Südamerika, der Westküste Mittelamerikas und den Galápagos-Inseln. Der Jungferngecko ist sehr anpassungsfähig. Oft hält er sich in Strandnähe in den Blattachseln von Palmen oder Schraubenbäumen auf. Er besiedelt aber auch Gebäudewände. Jungferngeckos ernähren sich von kleinen Insekten und Spinnen.
Jungferngeckos sind soziale Reptilien. Sie sind kathemeral und man kann sie praktisch zu jeder Tages- und Nachtzeit dabei beobachten, wie sie sich gegenseitig anzwitschern und jagen. Geckos sind sehr flinke Kletterer. Das liegt an ihren spezialisierten Zehenballen, mit denen sie glatte und vertikale Oberflächen erklimmen und sogar Zimmerdecken mühelos überqueren können. Wenn sie bedroht werden, fliehen sie in der Regel und verstecken sich unter den nächstgelegenen Oberflächenobjekten oder in Felsspalten. Wenn sie gefangen werden, verlieren sie zur Verteidigung ihre Schwänze, ein Prozess, der Autotomie genannt wird.
Jungferngeckos sind Allesfresser und ernähren sich in der Regel von Insekten, Früchten und Pollen.
Die Weibchen sind revierbildend und verteidigen ihr Territorium durch Beißereien und Verfolgungsjagden. Sie pflanzen sich parthenogenetisch fort, das heißt, die Weibchen legen, in kurzen Abständen von 14 bis 60 Tagen, 1–2 unbefruchtete Eier, aus denen nach 68 bis 93 Tagen Klone des Muttertieres schlüpfen. Die Jungtiere sind beim Schlupf 3,5 bis 3,7 Zentimeter lang.
Populationen, bei denen Männchen vorkommen und die sich geschlechtlich fortpflanzen, scheinen zu einem getrennten Taxon zu gehören, das zwar mit dem parthenogenetischen, rein weiblichen Taxon verwandt, aber nicht dessen direkter Vorfahre ist.
Diese Art ist in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet sehr weit verbreitet und ist keiner größeren Bedrohung ausgesetzt.
Derzeit ist der Jungferngecko nicht in der Roten Liste der IUCN aufgeführt und sein Erhaltungszustand wurde nicht bewertet.