Zentralafrikanischer Graumull

Zentralafrikanischer Graumull

Ockerfarbige, Zentralafrikanische graumull

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Fukomys ochraceocinereus

Der Ockerfarbige oder Zentralafrikanische Graumull (Fukomys ochraceocinereus, Syn.: Cryptomys ochraceocinereus) ist eine Art der Graumulle (Fukomys) innerhalb der Sandgräber (Bathyergidae), die vor allem an die unterirdische und grabende Lebensweise angepasst ist. Die Art kommt in Zentralafrika südlich der Sahara von der Zentralafrikanischen Republik bis in den Südsudan vor.

Aussehen

Der Zentralafrikanische Graumull ist ein mittelgroßer Graumull und erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 15,7 bis 20,0 Zentimetern. Der sehr kurze Schwanz wird etwa 14,0 bis 27,0 Millimeter lang, die Hinterfußlänge beträgt 27 bis 35 Millimeter. Ein ausgeprägter Sexualdimorphismus kommt nicht vor, die Weibchen und Männchen unterscheiden sich weder in Größe noch in Färbung. Das Rückenfell der Tiere ist kurz, dicht und weich. Die Rückenfärbung ist mittelbraun, teilweise mit einem silbrigen Effekt. Das Bauchfell entspricht in seiner Färbung dem Rücken. Auf der Stirn befindet sich bei vielen Individuen ein auffälliger runder weißer Fleck mit einem Durchmesser von etwa 5 bis 15 Millimeter, dieser kann regional jedoch auch fehlen (vor allem in Uganda). Die Augen sind blau und von einem deutlichen weißen Augenring umgeben. Die Vorder- und Hinterfüße sind klein, breit und unbehaart. Sowohl die Vorder- wie auch die Hinterfüße haben jeweils fünf Zehen mit scharfen Krallen und die Hinterfüße besitzen kurze Kämme blasser weißer Haare an der Fußbasis. Der Schwanz ist kurz und erreicht etwa 10 % der Kopf-Rumpf-Länge. Er ist kaum sichtbar und mit kurzen, borstenartigen Haaren besetzt. Die Weibchen besitzen ein Paar Zitzen im Brustbereich und eines in der Lende, insgesamt also 4 Zitzen. Das Genom besteht aus einem diploiden Chromosomensatz von 2n = 44 Chromosomen (FN=76).

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Die Schädellänge beträgt 39,7 bis 48,2 Millimeter und an der breitesten Stelle ist der Schädel 27,1 bis 32,9 Millimeter breit. Die Zahnreihe vom vierten Prämolar bis zum letzten Molar des Oberkiefers ist 6,9 bis 8,8 Millimeter lang. Wie bei allen anderen Graumullen ist er kräftig gebaut, die Mahlzähne sind klein und einfach ausgebildet. Das Infraorbitalfenster ist bei dieser Art rundoval und dickwandig. Die oberen Schneidezähne sind nicht gefurcht.

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Verteilung

Erdkunde

Der Zentralafrikanische Graumull kommt in Zentralafrika südlich der Sahara im Savannengebiet nördlich der Regenwälder von der Zentralafrikanischen Republik über Teile der Demokratischen Republik Kongo und Uganda bis in den Südsudan vor. Möglich sind weitere Vorkommen in Teilen von Kamerun und im Nordwesten Kenias, dies gilt jedoch als unsicher.

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Zentralafrikanische Graumull lebt unterirdisch in der Baumsavanne, etwa in Isoberlinia-Beständen, und in landwirtschaftlichen Flächen. Über die Biologie der Art liegen nur sehr wenige Angaben vor, sie entspricht jedoch wahrscheinlich der anderer Graumulle. Die Tiere leben wie andere Graumulle in Kolonien in komplexen unterirdischen Bauen, die eine Gesamtlänge von etwa 320 Metern erreichen und zahlreiche Auswurfstellen aufweisen. Diese sind 7 bis 10 Zentimeter hoch und haben an der Basis einen Durchmesser von 20 bis 25 Zentimeter, sie sind ungleichmäßig verteilt und häufig in Clustern von drei bis vier nahe beieinander liegenden Hügeln vorhanden. Ein verbreiterter Bereich in den Gängen bildet das Nest, das mit Gräsern und Wurzelstücken ausgelegt ist. Die Tiere sind herbivor und ernähren sich von unterirdischen Knollen, Wurzeln und anderen Pflanzenteilen. Im Nationalpark Garamba stellen Yamswurzeln eine wichtige Nahrungsquelle dar.

Lebensstil

POPULATION

Erhaltung

Der Zentralafrikanische Graumull wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (least concern) eingeordnet. Begründet wird dies durch das vergleichsweise große und weitgehend unberührte Verbreitungsgebiet sowie die angenommen großen Bestände, obwohl die Tiere nur selten gesehen werden. Bestandsgefährdende Risiken sind für die Art nicht bekannt und auch die Lebensräume sind vor Veränderungen vergleichsweise sicher.

Referenzen

1. Zentralafrikanischer Graumull artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralafrikanischer_Graumull
2. Zentralafrikanischer Graumull auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/5757/22184661

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