Gattung

Riesenalk

1 Spezies

Der Riesenalk (Pinguinus impennis, Syn.: Alca impennis) ist ein ausgestorbener flugunfähiger Seevogel. Mit einer Körpergröße von bis zu 85 Zentimetern und einem Gewicht von etwa fünf Kilogramm war er der größte der Alkenvögel. Er ist die einzige Art aus dieser Familie, die in historischer Zeit ausstarb. Die letzte verlässliche Sichtung dieser Art erfolgte im Jahr 1852. Trotz seines Namens und seiner äußeren Ähnlichkeit ist er mit den heute noch auf der Südhalbkugel lebenden Pinguinen nicht verwandt.

Der Riesenalk kam früher auf Inseln im Nordatlantik vor. Steile Klippen, an denen eine Reihe anderer Alken brüten, waren für den flugunfähigen Riesenalk als Niststandort unzugänglich. Er musste darum mit den seltenen kahlen, ziemlich flachen Inselchen weit vor dem Festland vorliebnehmen, damit ihm Beutegreifer wie Eisbären nicht gefährlich werden konnten. Es sind lediglich acht Brutkolonien sicher belegt. Funk Island, eine kleine unbewohnte Insel vor der Küste Neufundlands, beherbergte vermutlich die größte Kolonie. Es wird davon ausgegangen, dass dort zum Zeitpunkt des Eintreffens der ersten Europäer an diesem Küstenabschnitt 100.000 Riesenalken brüteten. Auf der vor der Küste Süd-Neufundlands gelegenen Penguin Island brüteten ebenfalls Riesenalken. Im Sankt-Lorenz-Golf befand sich auf einer der Inseln eine weitere Brutkolonie; als mögliche, aber nicht sicher belegte ehemalige Brutkolonie gilt die dort in der Nähe liegende Kap-Breton-Insel. Vor der isländischen Küste waren Geirfuglasker, Eldey und Vestmannaeyjar von Riesenalken besiedelt. Im Osten des Atlantiks zählten die Färöer , St. Kilda und Papa Westray zu den Inseln mit Brutkolonien, wobei letztere Insel möglicherweise nicht permanent besiedelt war. Calf of Man, eine vor der Isle of Man liegende Insel, gilt als weiterer möglicher Brutstandort. Ein weiteres Tier, dessen Balg heute in einem Kopenhagener Museum aufbewahrt wird, wurde als Brutvogel in Grönland erlegt. Allerdings ist die exakte Stelle des Fangs nicht bekannt.

Knochenfunde von Riesenalken kennt man von Ausgrabungen in Florida, Neuengland, Labrador, verschiedenen Stellen im Westen Grönlands, Island, der gesamten Küste Norwegens, Dänemark, Holland, der Bretagne, von verschiedenen Stellen in Italien und Südwesteuropa und auch in Marokko. In ihrer Verteilung ähneln sie – von den Funden in Florida abgesehen – sehr den Funden für den nächsten Verwandten des Riesenalks, den Tordalk . Es scheint daher, dass der Riesenalk als Brutvogel auf die borealen und subarktischen Gewässer begrenzt war, aber während des Winterhalbjahrs nach Süden wanderte. Die Reichhaltigkeit der Funde in Norwegen lässt darauf schließen, dass er dort als Brutvogel einst weit verbreitet war, da er für den Menschen eigentlich nur in der Brutzeit erlegbar war. Es wird zwar nicht ausgeschlossen, dass Riesenalken während des Winterhalbjahrs bis nach Florida wanderten, jedoch ist es auch möglich, dass Bälge und Knochen dieser Art bis nach Florida gehandelt wurden. Gesichert ist, dass Riesenalken sich von September bis Januar in grönländischen Gewässern aufhielten und vor der Küste Massachusetts' noch im 18. Jahrhundert regelmäßig im Winter gesichtet wurden. Riesenalken scheinen sich grundsätzlich in der Nähe von Küstengewässern und Kontinentalschelfen aufgehalten zu haben, denn die Sichtung von Riesenalken galt den früheren Seeleuten als Zeichen, dass die Neufundlandbank erreicht war.

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Der Riesenalk (Pinguinus impennis, Syn.: Alca impennis) ist ein ausgestorbener flugunfähiger Seevogel. Mit einer Körpergröße von bis zu 85 Zentimetern und einem Gewicht von etwa fünf Kilogramm war er der größte der Alkenvögel. Er ist die einzige Art aus dieser Familie, die in historischer Zeit ausstarb. Die letzte verlässliche Sichtung dieser Art erfolgte im Jahr 1852. Trotz seines Namens und seiner äußeren Ähnlichkeit ist er mit den heute noch auf der Südhalbkugel lebenden Pinguinen nicht verwandt.

Der Riesenalk kam früher auf Inseln im Nordatlantik vor. Steile Klippen, an denen eine Reihe anderer Alken brüten, waren für den flugunfähigen Riesenalk als Niststandort unzugänglich. Er musste darum mit den seltenen kahlen, ziemlich flachen Inselchen weit vor dem Festland vorliebnehmen, damit ihm Beutegreifer wie Eisbären nicht gefährlich werden konnten. Es sind lediglich acht Brutkolonien sicher belegt. Funk Island, eine kleine unbewohnte Insel vor der Küste Neufundlands, beherbergte vermutlich die größte Kolonie. Es wird davon ausgegangen, dass dort zum Zeitpunkt des Eintreffens der ersten Europäer an diesem Küstenabschnitt 100.000 Riesenalken brüteten. Auf der vor der Küste Süd-Neufundlands gelegenen Penguin Island brüteten ebenfalls Riesenalken. Im Sankt-Lorenz-Golf befand sich auf einer der Inseln eine weitere Brutkolonie; als mögliche, aber nicht sicher belegte ehemalige Brutkolonie gilt die dort in der Nähe liegende Kap-Breton-Insel. Vor der isländischen Küste waren Geirfuglasker, Eldey und Vestmannaeyjar von Riesenalken besiedelt. Im Osten des Atlantiks zählten die Färöer , St. Kilda und Papa Westray zu den Inseln mit Brutkolonien, wobei letztere Insel möglicherweise nicht permanent besiedelt war. Calf of Man, eine vor der Isle of Man liegende Insel, gilt als weiterer möglicher Brutstandort. Ein weiteres Tier, dessen Balg heute in einem Kopenhagener Museum aufbewahrt wird, wurde als Brutvogel in Grönland erlegt. Allerdings ist die exakte Stelle des Fangs nicht bekannt.

Knochenfunde von Riesenalken kennt man von Ausgrabungen in Florida, Neuengland, Labrador, verschiedenen Stellen im Westen Grönlands, Island, der gesamten Küste Norwegens, Dänemark, Holland, der Bretagne, von verschiedenen Stellen in Italien und Südwesteuropa und auch in Marokko. In ihrer Verteilung ähneln sie – von den Funden in Florida abgesehen – sehr den Funden für den nächsten Verwandten des Riesenalks, den Tordalk . Es scheint daher, dass der Riesenalk als Brutvogel auf die borealen und subarktischen Gewässer begrenzt war, aber während des Winterhalbjahrs nach Süden wanderte. Die Reichhaltigkeit der Funde in Norwegen lässt darauf schließen, dass er dort als Brutvogel einst weit verbreitet war, da er für den Menschen eigentlich nur in der Brutzeit erlegbar war. Es wird zwar nicht ausgeschlossen, dass Riesenalken während des Winterhalbjahrs bis nach Florida wanderten, jedoch ist es auch möglich, dass Bälge und Knochen dieser Art bis nach Florida gehandelt wurden. Gesichert ist, dass Riesenalken sich von September bis Januar in grönländischen Gewässern aufhielten und vor der Küste Massachusetts' noch im 18. Jahrhundert regelmäßig im Winter gesichtet wurden. Riesenalken scheinen sich grundsätzlich in der Nähe von Küstengewässern und Kontinentalschelfen aufgehalten zu haben, denn die Sichtung von Riesenalken galt den früheren Seeleuten als Zeichen, dass die Neufundlandbank erreicht war.

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