Eisbär
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Ursus maritimus
Populationsgrösse
22-31 Thou
Lebensdauer
25-30 years
Höchstgeschwindigkeit
40
25
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
150-800
330-1760
kglbs
kg lbs 
Höhe
2
5
mft
m ft 
Länge
1.8-2.5
5.9-8.2
mft
m ft 

Der Eisbär (Ursus maritimus), auch Polarbär genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Bären (Ursidae). Er bewohnt die nördlichen Polarregionen und ist eng mit dem Braunbären verwandt. Neben Kamtschatkabären und Kodiakbären gelten Eisbären als die größten an Land lebenden Raubtiere der Erde.

Aussehen

Erwachsene männliche Eisbären erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 2,00 bis 2,50 Metern, in Einzelfällen sogar von bis zu 3,40 Metern; die Schulterhöhe beträgt bis zu 1,60 Meter. Das Gewicht variiert gewöhnlich zwischen 420 und 500 Kilogramm. Bei Weibchen erreicht die Kopf-Rumpf-Länge 1,60 bis 2,50 Meter; das Körpergewicht liegt bei ihnen gewöhnlich zwischen 150 und 300 Kilogramm. Das Gewicht hängt wesentlich vom Ernährungszustand der Tiere ab: Im Sommer wiegen ausgehungerte Eisbären deutlich weniger als während der Zeit winterlicher Robbenjagd. Eine Rolle spielen auch regionale Größenunterschiede. Die kleinsten Tiere leben auf Spitzbergen und die größten in der Nähe der Beringstraße. Wie alle Bärenarten besitzen auch Eisbären nur einen Stummelschwanz von 7 bis 13 Zentimetern Länge.

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Beim Körperbau unterscheiden sich Eisbären von anderen Bärenarten durch einen langen Hals und einen relativ kleinen, flacheren Kopf. Im Gegensatz zu den nahe verwandten Braunbären fehlt ihnen der Muskelberg am Nacken. Die Augen sind verhältnismäßig klein. Die Ohrmuscheln sind nach vorn aufgerichtet und rund geformt. Wie die meisten Bären besitzen Eisbären 42 Zähne, und wie alle Bären sind sie Sohlengänger. Ihre Vorderbeine sind lang und kräftig; die großen Vordertatzen sind paddelförmig ausgebildet und mit Schwimmhäuten versehen, was ein schnelles Schwimmen ermöglicht. Auf den muskulösen Hinterbeinen können sich die Eisbären zu maximaler Höhe erheben (etwa bei Kämpfen oder für besseren Rundblick); die Hintertatzen dienen beim Schwimmen als Steuerruder. Die Fußsohlen sind dicht behaart, was dem Kälteschutz dient und auch das Ausrutschen auf dem Eis verhindert. Alle vier Pfoten sind jeweils mit fünf nicht einziehbaren Krallen bewehrt.

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Video

Verteilung

Erdkunde

Eisbären sind ausschließlich in der Arktis verbreitet, und zwar zirkumpolar, also in der Polarregion rund um den Nordpol. Die meisten hocharktischen Eisbären halten sich das ganze Jahr über an den Küsten oder auf dem Meereseis auf, um dort Robben zu jagen. Sie bevorzugen dabei Gebiete, in denen das Eis durch Wind und Meeresströmungen in Bewegung bleibt und immer wieder aufgerissen wird, wodurch eisfreie Stellen entstehen (Polynjas). Im Sommer halten sich Eisbären überwiegend an den südlichen Rändern des Treibeises auf. Mit Wintereinbruch wandern sie südwärts, den offenen Stellen folgend. An der Südküste der Hudson Bay (Kanada) sind die Tiere während des Sommers allerdings gezwungen, an Land zurückzukehren. Nach kilometerweiten Wanderungen ins Landesinnere müssen sie sich dann mit dem Wenigen begnügen, was ihnen Tundra und Taiga an Fressbarem bieten.

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Lange Zeit galt die Auffassung, dass Eisbären ausgesprochene Wanderer seien, die der Bewegung des Eises großräumig rund um den Nordpol folgen. Neuere Beobachtungen ergaben jedoch, dass es eine größere Anzahl standorttreuer Populationen gibt (19 insgesamt). Hierzu gehören etwa die Eisbären des Wapusk-Nationalparks und des Ukkusiksalik-Nationalparks.

Eisbären kommen in jeweils meist mehreren Populationen in folgenden Erdregionen vor (mit Überschneidungen):

  • auf Spitzbergen und dem Franz-Josef-Land (Barentssee-Population)
  • im nördlichen kontinentalen Eurasien (Populationsbereiche: Karasee, Laptewsee, Tschuktschensee mit der Wrangelinsel )
  • im nördlichen Alaska und in Kanada, vor allem auf den arktischen Inseln, aber auch entlang der Hudson Bay und an der Nordküste der Labrador-Halbinsel (Populationsbereiche: südliche Beaufortsee, nördliche Beaufortsee, Viscount-Melville-Sound, McClintock-Kanal, Lancaster-Sound, Norwegian Bay, Golf von Boothia, westliche Hudson Bay, südliche Hudson Bay, Foxe Basin, Davisstraße, Baffin Bay, Kane Basin)
  • auf Grönland (Ost-Grönland-Population)
  • rund um den Nordpol (Sammelpopulation des arktischen Beckens)

Die nördlichste geographische Breite, auf der Eisbären beobachtet wurden, beträgt 88°, die am weitesten südlich vorkommenden Tiere halten sich entlang der Hudson Bay und der Nordwestküste der sich etwas weiter südöstlich anschließenden James Bay auf. Regelmäßig werden vereinzelte Eisbären auch auf Neufundland und Island gesichtet.

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Eisbär Lebensraum-Karte
Eisbär Lebensraum-Karte
Eisbär
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Eisbären sind tagaktiv und vor allem während des ersten Tagesdrittels in Bewegung. Etwa 29 Prozent ihrer Zeit nehmen Wandern und Schwimmen in Anspruch und nur 5 Prozent sind dem Jagen und Fressen zuzurechnen. Etwa 66 Prozent ihrer Zeit verbringen sie jedoch schlafend, ruhend oder auf Beute lauernd. Das Säugen der Jungen erfolgt überwiegend zur Mittagszeit (Sonnenhöchststand).

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Die Eisbären an der Südküste der Hudson Bay, die im Grenzbereich von Tundra und Taiga leben, legen sich während des Sommers zuweilen Erdmulden an, um den Permafrostboden zur Kühlung zu nutzen. Im Gegensatz zu anderen Bärenarten halten Eisbären jedoch keine Winterruhe, da der Winter für sie optimale Bedingungen zur Robbenjagd bietet. Bei extremen Wetterverhältnissen lassen sie sich einschneien und trotzen so auch starken Schneestürmen und Blizzards.

Nur trächtige Weibchen benutzen Höhlen (→ Fortpflanzung). Sie ziehen sich von Oktober oder November bis März in eine von ihnen selbst angelegte oder wieder hergerichtete frühere Geburtshöhle zurück. Während des Aufenthalts in der Höhle gehen Atemfrequenz und Herzschlag deutlich zurück. Da die Körpertemperatur dennoch nur leicht sinkt, stellt dieser Zustand keinen echten Winterschlaf, sondern nur eine Winterruhe dar. Die Körpertemperatur passt sich somit, anders als bei übrigen Bären, nicht an ein verringertes Nahrungsangebot an, sondern soll den Jungtieren nach der Geburt größtmöglichen Schutz bieten.

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Fressverhalten und Ernährung

Von allen Bärenarten sind Eisbären am ausgeprägtesten auf Fleischversorgung angewiesen, aber wie die meisten Bären sind sie omnivor (Allesfresser). Sie stehen an der Spitze der natürlichen arktischen Nahrungskette, sind also Spitzenprädatoren. Den Hauptbestandteil ihrer Nahrung machen Robben aus, vorwiegend Ringelrobben, aber auch Bart- und Sattelrobben, Klappmützen sowie junge oder geschwächte Walrosse.

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Im offenen Wasser gelingt es Eisbären kaum, Robben zu erbeuten. Während des Winters bieten sich dagegen auf Packeisfeldern an Eisspalten beste Jagdbedingungen. Eisbären können durch ihren guten Geruchssinn Robben in mehr als einem Kilometer Entfernung oder unter ein Meter dicken Eis- oder Schneeschichten aufspüren. Üblicherweise erbeuten sie Robben an deren Atemlöchern. Durch sein helles Fell getarnt ist der Eisbär an die Umgebung angepasst und wird vom Beutetier unter dem Wasserspiegel nur schwer wahrgenommen. An den Eislöchern harren die Jäger oft stundenlang aus, bis eine Robbe zum Luftholen an die Oberfläche kommt, und erlegen dann die Beute durch blitzschnellen Zugriff mit Gebiss und Pranken. Bei einer anderen beobachteten Jagdmethode wittern sie die oft winzigen Luftlöcher, unter denen sich sogenannte Robbenhöhlen befinden, aus enormen Entfernungen. Hier durchbrechen sie dann die Eisschicht unter Verwendung ihrer enormen Kraft und zerren die Beute dank des kräftigen Halses an die Oberfläche. Allerdings verläuft nur rund einer von zehn Fangversuchen erfolgreich.

Wohlgenährte Eisbären fressen vom frisch erlegten Beutetier nur Haut und Speck, der Rest bleibt liegen. Über die Beutereste machen sich schwächere Bären oder Polarfüchse her, aber auch aasfressende Seevögel wie Möwen. Viele Polarfüchse haben sich regelrecht darauf spezialisiert, Nahrungsreste von Eisbären zu verwerten.

Exakte Zahlen zur Menge der Nahrungsaufnahme der Eisbären lassen sich nicht angeben, da sie sehr unregelmäßig und an ihre arktischen Lebensverhältnisse angepasst fressen. Sie verzehren ein enormes Quantum, wenn sie wochen- oder monatelang gehungert haben. Mit ihrem großvolumigen Magen, der im Vergleich zu anderen Raubtieren überdimensioniert ist, sind sie in der Lage, auch sehr große Nahrungsmengen zu sich zu nehmen und dann wieder wochenlang zu hungern.

Eisbären sind die Raubtiere mit dem größten Fettverzehr. Extremfälle sind bekannt, bei denen sich Eisbären bis zu 150 Kilogramm über ihr Durchschnittsgewicht angefressen haben und so über einen im Körper gespeicherten Vorrat von mehr als einem Jahr verfügten. Generell stellen sich Eisbären in Regionen, wo sie nicht regelmäßig Beute machen können, von normalem Stoffwechsel auf Fasten um und halten dies vier bis acht, selten sogar zwölf Monate durch, in denen sie sich dann meist nur Seetang oder Seegras zuführen, um das Verdauungssystem aktiv zu halten.

Zur Nahrung von Eisbären zählen außer Robben und Walrossen auch Kleinsäuger, etwa Erdhörnchen, Lemminge und Wühlmäuse, sowie Vögel, Vogeleier und Fische. Gelegentlich erlegen sie laufbehinderte Rentiere und noch seltener kleine Narwale und Weißwale. Vor allem im Sommer, wenn das Nahrungsangebot gering ist, verzehren Eisbären Kadaver oder von Jägern zurückgelassene Fleischreste und pflanzliche Materialien. Aufgrund der Globalen Erwärmung geht die Eisbedeckung zurück. Viele Eisbären sind daher immer häufiger gezwungen, neue Nahrungsquellen auf Land zu erschließen. Auf Grönland und Spitzbergen konnte beobachtet werden, dass von ihnen dabei vermehrt Brutkolonien von Enten und Gänsen angegangen und die Gelege geplündert wurden.

Nur selten können Eisbären in schnee- und eisfreien Regionen beobachtet werden. Dort kommen sie auch einer vegetarischen Ernährung nach, bevorzugt suchen sie in Nordamerika Rauschbeere und Schwarze Krähenbeere.

Im Gegensatz zu anderen Bären, wie z. B. dem Grizzlybär, sind Eisbären keine geschickten Fischfänger. Da jedoch die Jagd auf Robben aufgrund des Klimawandels für immer längere Zeiträume nicht möglich ist, wurden mittlerweile auch Eisbären beim Fischfang beobachtet. Unabhängig voneinander zeigen Populationen dieses neue Verhalten sowohl in Kanada (beobachtet an der Westspitze der Prince Patrick Island), als auch in Russland (Filmaufnahmen von der Wrangelinsel).

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die rund eine Woche dauernde Paarungszeit fällt, je nach nördlicher Breite, in die Monate März bis Juni. Die Zeit von der Befruchtung bis zur Geburt beträgt etwa acht Monate. Allerdings kommt es erst Ende August, Anfang September zur Einnistung des Eies und damit zu einer zwei bis drei Monate dauernden eigentlichen Tragzeit. Dies ist ein natürlicher Schutzvorgang; falls die werdende Mutter durch Nahrungsmangel im Sommer zu sehr ausgehungert ist, wird das Ei vor der Einnistung resorbiert und die Trächtigkeit abgebrochen.

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Die Geburt der Bären erfolgt zwischen November und Januar, also im Winter. Trächtige Weibchen beziehen etwa einen Monat vor der Geburt eine Geburtshöhle, in der sie Winterruhe halten (s. o.). Die Höhle besteht aus einer Vertiefung, die in den womöglich torfigen Boden gegraben und mit Schnee überwölbt wird. Hierdurch ergibt sich ein einen bis drei Meter langer, oft steil nach oben gerichteter Tunnel mit einer ovalen Kammer, die ein Volumen von etwa drei Kubikmetern hat. Der Eingang dieser Geburtshöhlen wird gewöhnlich als Kältefalle ausgestaltet. Die Weibchen verlassen diese Geburtshöhle mit ihren Jungen erst vier Monate später (im März oder April). Die Gegenden, in denen die Weibchen ihre Jungen gebären, werden als „Denning Areas“ (Höhlengebiete) bezeichnet.

Das in seiner Ausdehnung größte Geburtshöhlengebiet der gesamten Arktis liegt im kanadischen Wapusk-Nationalpark, der sich an der Südküste der Hudson Bay rund 70 Kilometer südöstlich der Stadt Churchill, zwischen dem Nelson River und Cape Churchill ausdehnt („Wapusk“ ist die Bezeichnung der Cree-Indianer für „weißer Bär“). Große kanadische Höhlengebiete erstrecken sich außerdem um die Mündung des Winisk River in die Hudson Bay (südöstlich des Wapusk-Nationalparks), um die Agu Bay an der Westküste der Baffininsel nahe dem westlichen Ende der Fury-und-Hecla-Straße und entlang der zum Ukkusiksalik-Nationalpark gehörenden Wager Bay sowie in der Nordwestecke der Hudson Bay. Außerhalb Kanadas befinden sich ausgedehnte Geburtshöhlengebiete in Alaska, auf Grönland, auf Spitzbergen und auf der Wrangelinsel im Nordosten Sibiriens.

Der Wurf besteht aus einem bis (äußerst selten) vier, überwiegend jedoch zwei etwa kaninchengroßen, bei der Geburt sehr fein behaarten, zunächst noch blinden und tauben Jungen von 400 bis 900 Gramm Gewicht. In den ersten beiden Monaten erreichen sie ein Gewicht von 10 bis 15 Kilogramm und ihr weißes Fell wird immer dichter. Die Jungen werden 1½ bis 2½ Jahre gesäugt. Während dieser Zeit lernen sie das Jagdverhalten der Mutter und werden schließlich von ihr verlassen. Unter den harten Bedingungen der Arktis überlebt nur etwa die Hälfte der Jungtiere die ersten fünf Jahre nach der Geburt.

Wie auch bei Braunbären, ist die Tötung von Jungtieren bei ausgewachsenen männlichen Eisbären nicht ungewöhnlich. Der Tod der Jungen löst beim Weibchen erneute Paarungsbereitschaft aus, sodass sich die Wahrscheinlichkeit, eigenen Nachwuchs zu zeugen, dadurch für das Männchen erhöht. Die Tatsache, dass junge Eisbären mitunter nicht nur getötet, sondern auch gefressen werden, ist daher keine Folge eines knappen Nahrungsangebots, sondern dient in erster Linie der Erhöhung der eigenen Nachkommenschaft. So lange ausgewachsene Bären eine Gefahr für ihre Jungen darstellen, weichen Eisbärmütter diesen daher meist gezielt aus oder versuchen sie mit Drohgebärden zu verjagen, um einen Kampf zu vermeiden.

Eisbären werden mit etwa fünf bis sechs Jahren geschlechtsreif. Ab einem Alter von etwa 20 Jahren geht die Fruchtbarkeit der Weibchen deutlich zurück.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Schon vor der Berührung mit Europäern jagten die indigenen Völker Nordasiens und Nordamerikas Eisbären, insbesondere wegen des Eisbärfells und des Specks. Im 20. Jahrhundert intensivierte sich die Bejagung aufgrund der kommerziellen Nutzung aller Körperteile, vor allem aber aus reiner Vergnügung (Trophäenjagd). Die ausgiebige Nutzung von Flugzeugen zur Lokalisierung der Tiere und als Transportmittel führte zur drastischen Schrumpfung der Populationen in den 1950er- und 1960er-Jahren auf weltweit insgesamt 5.000 bis 10.000 Tiere. Im Jahr 1973 beschlossen Kanada, die Vereinigten Staaten, Dänemark (für Grönland), Norwegen (für Svalbard) und die Sowjetunion ein Abkommen, das die Jagd einschränken, die Habitate schützen und die gemeinsame Forschung verstärken sollte. Die Jagd durch Trophäenjäger ist weiterhin in Kanada, dem Land mit dem größten Eisbärbestand, sowie seit 2005 wieder in Grönland erlaubt und wird offiziell durch Jagdquoten beschränkt. Hobbyjäger zahlen für die Jagd auf einen Eisbären bis zu 30.000 Euro. Kanada und Grönland unterzeichneten im Oktober 2009 ein Abkommen, welches die Jagdquoten auf ein nachhaltiges Maß begrenzen soll. Darüber hinaus gibt es Sonderregelungen für indigene Völker. Ein Antrag der USA nach einem strikten Handelsverbot außerhalb der fünf Länder mit Eisbär-Population wurde im März 2010 auf der Konferenz der Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzabkommens in Doha unter anderem mit den Stimmen der Europäischen Union abgelehnt.

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In jüngerer Zeit sind allerdings zwei weitere Faktoren für die Bedrohung der Eisbären maßgeblich geworden. Zum einen wird durch die verstärkte Förderung von Erdöl und Erdgas in den arktischen Regionen ihr Lebensraum eingeschränkt. Insbesondere die Gebiete, in denen sich die Weibchen zur Winterruhe und zur Geburt zurückziehen, werden hierdurch in Mitleidenschaft gezogen. Zum anderen wird befürchtet, dass die Lebensräume der Eisbären durch die globale Erwärmung generell drastisch zurückgehen würden. Bei dem prognostizierten Rückgang des arktischen Meereises sei zu erwarten, dass bis Mitte des 21. Jahrhunderts 2/3 der gegenwärtigen Eisbärenpopulation verloren gehe. Verschwindet das Meereis komplett, sei es unwahrscheinlich, dass die Eisbären als Art überleben. Die IUCN führte im Jahr 2015 den Eisbär im Status gefährdet (vulnerable). Den Bestand schätzte sie auf ca. 26.000 Tiere, die Bestandsentwicklung ist demnach unklar.

Die Biologen Ian Stirling und Andrew Derocher von der University of Alberta in Kanada kamen in einer vielbeachteten Studie (Stirling/Derocher 2012) zu dem Schluss:

„Wenn das Klima sich wie prognostiziert erwärmt und das Meereis schwindet, werden Eisbären bis zur Mitte des Jahrhunderts aus den südlichen Teilen ihres Lebensraumes weitgehend verschwinden. Mag sein, dass sie im hohen Norden auf den kanadischen Arktis-Inseln und im nördlichen Grönland für die absehbare Zukunft überleben; aber langfristig ist ihr Bestand – mit einer stark reduzierten Weltpopulation in einem Rest ihres einstigen Siedlungsgebiets – unsicher.“

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Populationszahl

Nach Angaben der IUCN lebten 2010 schätzungsweise zwischen 22.000 und 31.000 Eisbären in der Nähe des Nordpols, die meisten davon in Nordkanada. Derzeit ist diese Art auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet (VU) eingestuft.

Ökologische Nische

Eisbären sind die größten Fleischfresser der Arktis. Die von den Bären hinterlassenen Robbenreste sind wahrscheinlich eine wichtige Nahrungsquelle für jüngere, weniger erfahrene Bären und Polarfüchse.

Lustige Fakten für Kinder

  • Polarbären sind marine Säugetiere, weil sie viele Monate des Jahres auf See verbringen. Sie sind jedoch die einzigen lebenden marinen Säugetiere mit starken, großen Gliedmaßen und Füßen, die es ihnen ermöglichen, Kilometer zu Fuß zurückzulegen und an Land zu rennen.
  • Das Fell eines Eisbären ist hohl und reflektiert Licht, es ist also nicht wirklich weiß ist. Ihr Fell ist auch wasserabweisend und ölig. Die Bären können sich nach einem Schwimmen trocken schütteln.
  • Polarbären haben einen sehr gut entwickelten Geruchssinn, der in der Lage ist, Robben fast 1,6 km entfernt und unter 1 m (3 ft) Schnee begraben finden zu können. Ihr Gehör ist ungefähr so akkurat wie das eines Menschen, und ihr Sehvermögen ist auch auf große Entfernungen gut.
  • Polarbären sind ausgezeichnete Schwimmer und schwimmen oft tagelang. Mit ihrem Körperfett schwimmen die Bären ähnlich wie Hunde mit ihren großen Vorderpfoten als Antrieb. Eisbären können mit 10 km/Std. schwimmen. Beim Gehen haben sie eher einen schwerfälligen Gang und halten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 5,6 km/Std. Beim Sprinten können sie bis zu 40 km/Std. (25 Meilen pro Stunde) erreichen!
  • Weibliche Eisbären bevorzugen es, ihre Höhlen mit ""Altem Schnee"" aus früheren Jahren statt frisch gefallenem Schnee zu bauen.
  • Weibliche Eisbären sind als sehr gute Mütter bekannt und können andere Cubs adoptieren.
  • Ein Eisbär ist stark genug, um ein Tier zu töten, indem er ihm einen Schlag mit seiner Pfote versetzt.
  • Wenn ein Bär sich zusammengerollt hat, kann er eine Pfote über seinen Mund legen, um die Wärme zu erhalten.

Coloring Pages

Referenzen

1. Eisbär artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Eisb%C3%A4r
2. Eisbär auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/22823/0

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