Gattung

Ostamerikanischer Maulwurf

1 Spezies

Der Ostamerikanische Maulwurf (Scalopus aquaticus) ist eine Säugetierart aus der Familie der Maulwürfe (Talpidae). Er bewohnt weite Teile des östlichen Nordamerikas vom südlichsten Kanada über den zentralen und östlichen Teil der USA bis in das nördlichste Mexiko. In diesem ausgedehnten Verbreitungsgebiet nutzt die Art zahlreiche unterschiedliche Lebensräume von offenen Landschaften bis hin zu Wäldern sowohl auf Meeresspiegelniveau bis in mittlere Gebirgslagen. Hierbei bevorzugen die Tiere Standorte mit feuchten lehmigen bis sandigen Böden. Es handelt sich um einen mittelgroßen Vertreter der Neuweltmaulwürfe. Wie alle Angehörigen der Gruppe ist auch der Ostamerikanische Maulwurf an eine grabende Lebensweise angepasst. Dadurch besitzt er einen walzenförmigen Körper, einen kurzen Hals und grabschaufelartige Vorderbeine. Die Fellfärbung variiert von silbergrau bis schwarz, teilweise kommt eine auffallende Fleckenbildung vor. Typisch sind die lange Schnauze, schwimmhautartige Hautlappen zwischen den Fingern und das reduzierte Gebiss. Bezüglich der Zahnanzahl bestehen allerdings Abweichungen, da gelegentlich Zähne fehlen oder überzählige ausgebildet sind.

Die Lebensweise des Ostamerikanischen Maulwurfs ist partiell gut erforscht. Die Tiere legen Gangsysteme im Untergrund an, die in mehreren Ebenen verlaufen: oberflächennahe Tunnel zur Nahrungssuche und tiefere Gänge als Rückzugsgebiete. In letzteren befinden sich auch mit Pflanzen ausgepolsterte Nestkammern. Oberirdisch markieren charakteristische Maulwurfshügel die Gangsysteme. Generell lebt der Ostamerikanische Maulwurf einzelgängerisch und beansprucht ein eigenes Gangsystem als Territorium. Männliche und weibliche Individuen kommen nur zur Paarungszeit zusammen. Diese findet im ersten Jahresdrittel statt. Ein Wurf umfasst zwei bis fünf Jungen. Der Nachwuchs wird nur für einen kurzen Zeitraum von rund vier Wochen aufgezogen, danach verlassen die Jungtiere das mütterliche Nest. Die Nahrung besteht aus Regenwürmern und Insekten. Zusätzlich beinhaltet sie einen gewissen Anteil an pflanzlichen Bestandteilen. Die Nahrungssuche erfolgt unterirdisch mit Hilfe des Geruchssinns.

Bereits kurz nach der Besiedlung Nordamerikas durch die Europäer wurde der Ostamerikanische Maulwurf bekannt. Die wissenschaftliche Erstbenennung der Art stammt aus dem Jahr 1758. Eine eigene Gattung erhielt sie knapp ein halbes Jahrhundert später. Vor allem im 19. Jahrhundert war die Gattung eher unter der Bezeichnung Scalops bekannt. Es werden insgesamt 16 Unterarten unterschieden, von denen einzelne aber nur wenig dokumentiert sind. Fossil traten noch weitere Arten auf, die vom heutigen Ostamerikanischen Maulwurf durch eine eigene Untergattung abgetrennt werden. Der stammesgeschichtlich früheste Nachweis datiert in das Obere Miozän vor gut 7 bis 6 Millionen Jahren. Weitere Reste sind aus dem Pliozän belegt. Der heutige Ostamerikanische Maulwurf tritt erstmals im Übergang vom Pleistozän zum Holozän in Erscheinung. Das Fundmaterial insgesamt ist überwiegend spärlich erhalten. Der heutige Bestand der Art gilt als nicht gefährdet.

Das Verbreitungsgebiet des Ostamerikanischen Maulwurfs ist das größte aller Neuweltmaulwürfe in Nordamerika . Es erstreckt sich vom südlichen Kanada über weite Teile der östlichen und zentralen USA bis in das nordöstliche Mexiko . In Kanada ist die Art auf die Südspitze von Ontario beschränkt, wo sie auf einer Fläche von rund 10 km² im Essex County zwischen den Ortschaften Essex im Westen und Leamington im Osten einschließlich des westlichen Teils des Point-Pelee-Nationalparks vorkommt. In den USA verteilt sie sich auf einen Raum von Florida im Süden entlang der Ostküste nordwärts bis nach Massachusetts und westwärts bis nach Texas , Kansas und den Südwesten von Wyoming . Die Nordgrenze verläuft durch das südliche South Dakota und Minnesota sowie Michigan . Für Mexiko wurden lediglich zwei Reliktpopulationen in den nördlichen Bundesstaaten Tamaulipas und Coahuila beschrieben, letztere ist auf die Sierra del Carmen beschränkt, einem nördlichen Ausläufer der Sierra Madre Oriental.

Der Lebensraum umfasst zahlreiche unterschiedliche Landschaftstypen. Die Tiere sind in nahezu allen bewaldeten oder offenen Habitaten zu finden, letztere schließen Felder, Wiesen, Weiden, Parks und bewohnte Gebiete ein. Sie bevorzugen aber weitgehend feuchte und gut entwässerte sandige oder lehmige Böden. Stark gewässerten Untergrund beziehungsweise sehr trockene Areale meiden sie. Gleiches gilt für schwere tonige Böden, tiefgründig locker-sandige Bereiche oder steinige bis geröllige Gebiete. Derartige Substrate können als Ausbreitungsbarrieren für den Ostamerikanischen Maulwurf wirken, ebenso wie saure Böden, die das Nahrungsangebot einschränken. Flüsse hingegen beeinträchtigen die Migration der Art nicht. Der Ostamerikanische Maulwurf fehlt in den Everglades, besiedelt aber einzelne andere größere Feuchtlandschaften im Südosten der USA. Optimale Voraussetzungen für die Art bilden ein Mosaik aus Wald- und Offenlandschaften. Für die mexikanischen Bestände werden Vegetationslandschaften durchsetzt mit Mexikanischer Nusskiefer und Alligator-Wacholder angegeben. Die Höhenverbreitung reicht vom Meeresspiegelniveau bis auf 1375 m in den USA und 1633 m in Mexiko. Die Populationsdichte schwankt sehr stark, basierend auf Untersuchungen in drei Gebieten in South Carolina während und kurz nach der Fortpflanzungsphase. Demnach variiert sie von 0,86 bis 12,5 Individuen je Hektar. Die Art tritt im südlichen Teil des Verbreitungsgebietes häufiger auf als im nördlichen.

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Der Ostamerikanische Maulwurf (Scalopus aquaticus) ist eine Säugetierart aus der Familie der Maulwürfe (Talpidae). Er bewohnt weite Teile des östlichen Nordamerikas vom südlichsten Kanada über den zentralen und östlichen Teil der USA bis in das nördlichste Mexiko. In diesem ausgedehnten Verbreitungsgebiet nutzt die Art zahlreiche unterschiedliche Lebensräume von offenen Landschaften bis hin zu Wäldern sowohl auf Meeresspiegelniveau bis in mittlere Gebirgslagen. Hierbei bevorzugen die Tiere Standorte mit feuchten lehmigen bis sandigen Böden. Es handelt sich um einen mittelgroßen Vertreter der Neuweltmaulwürfe. Wie alle Angehörigen der Gruppe ist auch der Ostamerikanische Maulwurf an eine grabende Lebensweise angepasst. Dadurch besitzt er einen walzenförmigen Körper, einen kurzen Hals und grabschaufelartige Vorderbeine. Die Fellfärbung variiert von silbergrau bis schwarz, teilweise kommt eine auffallende Fleckenbildung vor. Typisch sind die lange Schnauze, schwimmhautartige Hautlappen zwischen den Fingern und das reduzierte Gebiss. Bezüglich der Zahnanzahl bestehen allerdings Abweichungen, da gelegentlich Zähne fehlen oder überzählige ausgebildet sind.

Die Lebensweise des Ostamerikanischen Maulwurfs ist partiell gut erforscht. Die Tiere legen Gangsysteme im Untergrund an, die in mehreren Ebenen verlaufen: oberflächennahe Tunnel zur Nahrungssuche und tiefere Gänge als Rückzugsgebiete. In letzteren befinden sich auch mit Pflanzen ausgepolsterte Nestkammern. Oberirdisch markieren charakteristische Maulwurfshügel die Gangsysteme. Generell lebt der Ostamerikanische Maulwurf einzelgängerisch und beansprucht ein eigenes Gangsystem als Territorium. Männliche und weibliche Individuen kommen nur zur Paarungszeit zusammen. Diese findet im ersten Jahresdrittel statt. Ein Wurf umfasst zwei bis fünf Jungen. Der Nachwuchs wird nur für einen kurzen Zeitraum von rund vier Wochen aufgezogen, danach verlassen die Jungtiere das mütterliche Nest. Die Nahrung besteht aus Regenwürmern und Insekten. Zusätzlich beinhaltet sie einen gewissen Anteil an pflanzlichen Bestandteilen. Die Nahrungssuche erfolgt unterirdisch mit Hilfe des Geruchssinns.

Bereits kurz nach der Besiedlung Nordamerikas durch die Europäer wurde der Ostamerikanische Maulwurf bekannt. Die wissenschaftliche Erstbenennung der Art stammt aus dem Jahr 1758. Eine eigene Gattung erhielt sie knapp ein halbes Jahrhundert später. Vor allem im 19. Jahrhundert war die Gattung eher unter der Bezeichnung Scalops bekannt. Es werden insgesamt 16 Unterarten unterschieden, von denen einzelne aber nur wenig dokumentiert sind. Fossil traten noch weitere Arten auf, die vom heutigen Ostamerikanischen Maulwurf durch eine eigene Untergattung abgetrennt werden. Der stammesgeschichtlich früheste Nachweis datiert in das Obere Miozän vor gut 7 bis 6 Millionen Jahren. Weitere Reste sind aus dem Pliozän belegt. Der heutige Ostamerikanische Maulwurf tritt erstmals im Übergang vom Pleistozän zum Holozän in Erscheinung. Das Fundmaterial insgesamt ist überwiegend spärlich erhalten. Der heutige Bestand der Art gilt als nicht gefährdet.

Das Verbreitungsgebiet des Ostamerikanischen Maulwurfs ist das größte aller Neuweltmaulwürfe in Nordamerika . Es erstreckt sich vom südlichen Kanada über weite Teile der östlichen und zentralen USA bis in das nordöstliche Mexiko . In Kanada ist die Art auf die Südspitze von Ontario beschränkt, wo sie auf einer Fläche von rund 10 km² im Essex County zwischen den Ortschaften Essex im Westen und Leamington im Osten einschließlich des westlichen Teils des Point-Pelee-Nationalparks vorkommt. In den USA verteilt sie sich auf einen Raum von Florida im Süden entlang der Ostküste nordwärts bis nach Massachusetts und westwärts bis nach Texas , Kansas und den Südwesten von Wyoming . Die Nordgrenze verläuft durch das südliche South Dakota und Minnesota sowie Michigan . Für Mexiko wurden lediglich zwei Reliktpopulationen in den nördlichen Bundesstaaten Tamaulipas und Coahuila beschrieben, letztere ist auf die Sierra del Carmen beschränkt, einem nördlichen Ausläufer der Sierra Madre Oriental.

Der Lebensraum umfasst zahlreiche unterschiedliche Landschaftstypen. Die Tiere sind in nahezu allen bewaldeten oder offenen Habitaten zu finden, letztere schließen Felder, Wiesen, Weiden, Parks und bewohnte Gebiete ein. Sie bevorzugen aber weitgehend feuchte und gut entwässerte sandige oder lehmige Böden. Stark gewässerten Untergrund beziehungsweise sehr trockene Areale meiden sie. Gleiches gilt für schwere tonige Böden, tiefgründig locker-sandige Bereiche oder steinige bis geröllige Gebiete. Derartige Substrate können als Ausbreitungsbarrieren für den Ostamerikanischen Maulwurf wirken, ebenso wie saure Böden, die das Nahrungsangebot einschränken. Flüsse hingegen beeinträchtigen die Migration der Art nicht. Der Ostamerikanische Maulwurf fehlt in den Everglades, besiedelt aber einzelne andere größere Feuchtlandschaften im Südosten der USA. Optimale Voraussetzungen für die Art bilden ein Mosaik aus Wald- und Offenlandschaften. Für die mexikanischen Bestände werden Vegetationslandschaften durchsetzt mit Mexikanischer Nusskiefer und Alligator-Wacholder angegeben. Die Höhenverbreitung reicht vom Meeresspiegelniveau bis auf 1375 m in den USA und 1633 m in Mexiko. Die Populationsdichte schwankt sehr stark, basierend auf Untersuchungen in drei Gebieten in South Carolina während und kurz nach der Fortpflanzungsphase. Demnach variiert sie von 0,86 bis 12,5 Individuen je Hektar. Die Art tritt im südlichen Teil des Verbreitungsgebietes häufiger auf als im nördlichen.

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