Insel

Ilhas Selvagens

29 Spezies

Die Ilhas Selvagens sind eine zur portugiesischen Autonomen Region Madeira gehörige kleine, unbewohnte Inselgruppe westlich der nordafrikanischen Atlantik-Küste.

Geographie

Der Archipel, der etwa 280 Kilometer von der Insel Madeira und 165 Kilometer von den Kanarischen Inseln entfernt liegt, bildet mit diesen Inselgruppen und den Azoren sowie den Kapverdischen Inseln die Inselregion Makaronesien. Die Inselgruppe wird daher geographisch zu Afrika gezählt. Politisch gehört sie zu Portugal.

Die Inselgruppe besteht aus drei größeren und 18 kleineren Inseln vulkanischen Ursprungs. Der Archipel setzt sich aus zwei Inselgruppen zusammen, die etwa 15 Kilometer voneinander entfernt liegen:

  • Der Nordostgruppe mit Selvagem Grande (2,45 km²), der größten Insel der Ilhas Selvagens, und den drei Inselchen Ilhéu Sinho, Palheiro do Mar und Palheiro de Terra. Höchster Gipfel ist der Pico da Atalaia auf Selvagem Grande mit 163 Metern.
  • Der Südwestgruppe mit den Inseln Selvagem Pequena (0,30 km²) und Fora (0,08 km²) sowie zahlreichen, teilweise sehr kleinen Eilanden, etwa Alto, Comprido, Redondo und den Norte Inseln. Höchste Erhebung ist der Pico do Veado mit 49 Metern auf Selvagem Pequena.

Der Archipel ist von gefährlichen Riffen umgeben, was eine Landung an manchen Inseln unmöglich macht. Nur wenige Stellen sind direkt mit dem Schiff erreichbar. Auf den etwas größeren Inseln finden sich Kegel von erloschenen Vulkanen, wie etwa der Pico da Atalaia auf Selvagem Grande.

Die Gesamtfläche aller Inseln beträgt 2,83 km². Alle Inseln sind aufgrund ihrer schlechten Zugänglichkeit und des Fehlens jeglicher Süßwasserquellen unbewohnt.

Naturschutzgebiet

Seit 1971 sind die Inseln ein Naturschutzgebiet. Die Inseln Selvagem Pequena und Ilhéu de Fora weisen eine einzigartige intakte Pflanzenwelt auf, weil dort niemals Pflanzenfresser eingeführt wurden. Von den 90 kartographierten Pflanzenarten, die die Selvagens besiedeln, sind zehn endemisch. Die Inseln dienen außerdem vielen Meeresvögeln als Nistplatz und sind daher auch als „ornithologisches Paradies“ bekannt.

Die Inseln sind als Vogelschutzgebiet ausgewiesen, das von je zwei ganzjährig auf Selvagem Grande sowie von Mai bis Oktober auf Selvagem Pequena stationierten Personen betreut wird, die alle drei Wochen abgelöst werden. Darüber hinaus führen sie wissenschaftliche Arbeiten wie Artenzählungen und Tierbeobachtungen durch. Versorgt werden sie von der Küstenwache und der portugiesischen Marine. Seit 1989 obliegt die Überwachung und Verwaltung dem Amt für Naturschutz von Madeira.

Besonders erwähnenswert ist die endemische Insektenwelt der Ilhas Selvagens, die nach morphologischen und molekulargenetischen Untersuchungen in erster Linie auf Faunenelemente der Kanaren zurückgeführt werden kann, insbesondere der von Fuerteventura und Gran Canaria.

Das Naturschutzgebiet der Ilhas Selvagens wurde 2002 in die Tentativliste zum UNESCO-Welterbe eingetragen. Nach vorübergehendem Rückzug schlug Portugal das Gebiet 2017 in einem zweiten Anlauf erneut als Welterbestätte vor.

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Die Ilhas Selvagens sind eine zur portugiesischen Autonomen Region Madeira gehörige kleine, unbewohnte Inselgruppe westlich der nordafrikanischen Atlantik-Küste.

Geographie

Der Archipel, der etwa 280 Kilometer von der Insel Madeira und 165 Kilometer von den Kanarischen Inseln entfernt liegt, bildet mit diesen Inselgruppen und den Azoren sowie den Kapverdischen Inseln die Inselregion Makaronesien. Die Inselgruppe wird daher geographisch zu Afrika gezählt. Politisch gehört sie zu Portugal.

Die Inselgruppe besteht aus drei größeren und 18 kleineren Inseln vulkanischen Ursprungs. Der Archipel setzt sich aus zwei Inselgruppen zusammen, die etwa 15 Kilometer voneinander entfernt liegen:

  • Der Nordostgruppe mit Selvagem Grande (2,45 km²), der größten Insel der Ilhas Selvagens, und den drei Inselchen Ilhéu Sinho, Palheiro do Mar und Palheiro de Terra. Höchster Gipfel ist der Pico da Atalaia auf Selvagem Grande mit 163 Metern.
  • Der Südwestgruppe mit den Inseln Selvagem Pequena (0,30 km²) und Fora (0,08 km²) sowie zahlreichen, teilweise sehr kleinen Eilanden, etwa Alto, Comprido, Redondo und den Norte Inseln. Höchste Erhebung ist der Pico do Veado mit 49 Metern auf Selvagem Pequena.

Der Archipel ist von gefährlichen Riffen umgeben, was eine Landung an manchen Inseln unmöglich macht. Nur wenige Stellen sind direkt mit dem Schiff erreichbar. Auf den etwas größeren Inseln finden sich Kegel von erloschenen Vulkanen, wie etwa der Pico da Atalaia auf Selvagem Grande.

Die Gesamtfläche aller Inseln beträgt 2,83 km². Alle Inseln sind aufgrund ihrer schlechten Zugänglichkeit und des Fehlens jeglicher Süßwasserquellen unbewohnt.

Naturschutzgebiet

Seit 1971 sind die Inseln ein Naturschutzgebiet. Die Inseln Selvagem Pequena und Ilhéu de Fora weisen eine einzigartige intakte Pflanzenwelt auf, weil dort niemals Pflanzenfresser eingeführt wurden. Von den 90 kartographierten Pflanzenarten, die die Selvagens besiedeln, sind zehn endemisch. Die Inseln dienen außerdem vielen Meeresvögeln als Nistplatz und sind daher auch als „ornithologisches Paradies“ bekannt.

Die Inseln sind als Vogelschutzgebiet ausgewiesen, das von je zwei ganzjährig auf Selvagem Grande sowie von Mai bis Oktober auf Selvagem Pequena stationierten Personen betreut wird, die alle drei Wochen abgelöst werden. Darüber hinaus führen sie wissenschaftliche Arbeiten wie Artenzählungen und Tierbeobachtungen durch. Versorgt werden sie von der Küstenwache und der portugiesischen Marine. Seit 1989 obliegt die Überwachung und Verwaltung dem Amt für Naturschutz von Madeira.

Besonders erwähnenswert ist die endemische Insektenwelt der Ilhas Selvagens, die nach morphologischen und molekulargenetischen Untersuchungen in erster Linie auf Faunenelemente der Kanaren zurückgeführt werden kann, insbesondere der von Fuerteventura und Gran Canaria.

Das Naturschutzgebiet der Ilhas Selvagens wurde 2002 in die Tentativliste zum UNESCO-Welterbe eingetragen. Nach vorübergehendem Rückzug schlug Portugal das Gebiet 2017 in einem zweiten Anlauf erneut als Welterbestätte vor.

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