Kurzgesichtmaulwurf
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Klasse
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SPEZIES
Scaptochirus moschatus

Der Kurzgesichtmaulwurf (Scaptochirus moschatus) ist eine Säugetierart aus der Familie der Maulwürfe (Talpidae). Er kommt im nordöstlichen Teil Chinas vor und bewohnt dort trockene, offene Landschaften bestehend aus Grasflächen bis hin zu wüstenartigen Gebieten. Über die Lebensweise liegen kaum Informationen vor. Es handelt sich um einen mittelgroßen Vertreter der Maulwürfe. Wie alle Eigentlichen Maulwürfe zeichnet er sich durch einen walzenförmigen Körper mit kurzem Hals und grabschaufelartigen Vordergliedmaßen aus. Das Fell ist grau braun gefärbt, die Schnauze kurz gestaltet. Die Art wurde im Jahr 1867 wissenschaftlich eingeführt, gemeinsam mit der Gattung Scaptochirus, deren einzigen heute lebenden Angehörigen sie repräsentiert. Teilweise wurde ihr aber der im westlichen Eurasien auftretende Pater-David-Maulwurf zur Seite gestellt. Fossil trat Scaptochirus bereits im Pliozän in Erscheinung, aus dem Pleistozän wurden zwei ausgestorbene Arten beschrieben. In der stammesgeschichtlichen Vergangenheit kamen die Vertreter der Gattung auch deutlich weiter südlich in Ostasien vor. Der Bestand des Kurzgesichtmaulwurfs gilt als nicht gefährdet.

Aussehen

Der Kurzgesichtmaulwurf ist ein mittelgroßer Vertreter der Maulwürfe. Seine Kopf-Rumpf-Länge variiert von 10,0 bis 12,6 cm. Der Schwanz wird 1,4 bis 2,3 cm lang. Angaben zum Gewicht liegen nicht vor. Ähnlich den anderen Angehörigen der Eigentlichen Maulwürfe (Talpini) weist er eine an die unterirdische Lebensweise angepasste Gestalt auf. Der Körper ist walzenförmig, der Hals kurz und die Vordergliedmaßen sind zu Grabwerkzeugen umgebildet. Die Hinterfüße messen zwischen 1,5 und 1,9 cm in der Länge. Das Fell ist deutlich grau braun gefärbt. Lediglich an der Schnauze und an den Vorderbeinen beziehungsweise auf der Unterseite kommen einzelne hellere Bereiche vor, die unter bestimmten Lichtverhältnissen teils silbrig schimmern. Die einzelnen Haare sind kurz. Sie haben schieferfarbene Basen und kurze bräunliche Spitzen. Am Maul selbst tritt nur ein dünner Haarflaum auf, ebenso auf der Rückseite der breiten Vorder- und der schmalen Hinterfüße. Der Schwanz ist schlank, kürzer als die Hinterfüße und nur spärlich mit Haaren bedeckt. Allerdings sitzt an der Spitze ein kleines Büschel an.

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Der Schädel ist 30,2 bis 35,7 mm lang und an den Jochbögen 13,3 bis 14,7 mm breit. An den Warzenfortsätzen wird der Hirnschädel 16,9 bis 18,1 mm breit. Insgesamt wirkt der Schädel vergleichsweise robust, allerdings ist das Rostrum kurz und breit. Seine Weite auf Höhe der Molaren beträgt 9,7 bis 11,1 mm. Die Paukenblasen sind breit und lang sowie flach. Der Unterkiefer ist massig, die drei Fortsätze (Kronenfortsatz, Gelenkfortsatz und Winkelfortsatz) heben sich durch ihren kräftigen Bau hervor. Im Gebiss sind 40 Zähne ausgebildet, die Zahnformel lautet:. Demnach ist gegenüber anderen Vertretern der Eigentlichen Maulwürfe die Anzahl der Prämolaren reduziert, was zu Kürzungen im Gesichtsbereich und somit zu der kurzen Schnauze führte. Es treten aber Variationen in der Zahnanzahl auf, da mitunter weitere Prämolaren reduziert sein können oder zusätzliche auftreten. Die individuelle Zahnanzahl schwankt daher zwischen 38 und 42. Wie bei den anderen Eigentlichen Maulwürfen ähnelt der untere Eckzahn den Schneidezähnen (incisiviform), während der vordere untere Prämolar vergrößert ist und eine eckzahnartige Gestalt (caniniform) besitzt. Die oberen Schneidezähne sind relativ klein, der Eckzahn groß und spitz. Die Länge der oberen Zahnreihe variiert von 12,5 bis 15,7 mm, die der unteren von 12,5 bis 14,4 mm.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente

Der Kurzgesichtmaulwurf ist im nordöstlichen Teil von China beheimatet. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von West nach Ost über die Provinzen Gansu, Shaanxi, Hubei, Shanxi, Hebei, Henan bis nach Shandong und Jiangsu sowie weiter nordöstlich über Liaoning bis nach Heilongjiang. Es schließt auch die Autonomen Gebiete Ningxia und die östliche und zentrale Innere Mongolei mit ein. Die Art bewohnt dadurch den kalten und trockenen Bereich Chinas und ist an diese Bedingungen stärker angepasst als andere Vertreter der Maulwürfe. Als Lebensräume dienen sandige Graslandschaften, Wiesen und Lössregionen. Teilweise kommen die Tiere auch in Randgebieten von Wüsten vor, so etwa auf dem Ordos-Plateau.

Kurzgesichtmaulwurf Lebensraum-Karte

Biom

Kurzgesichtmaulwurf Lebensraum-Karte
Kurzgesichtmaulwurf

Gewohnheiten und Lebensstil

Über die Lebensweise des Kurzgesichtmaulsurfs ist wenig bekannt, sie dürfte aber mit der der übrigen Eigentlichen Maulwürfe übereinstimmen. Demnach leben die Tiere größtenteils unter der Erde, wo sie Gangsysteme errichten. Ihre Nahrung besteht vorrangig aus Regenwürmern, Larven von Käfern und anderen Gliederfüßern.

Lebensstil

POPULATION

Populationsgefährdung

Laut IUCN ist der Bestand des Kurzgesichtmaulwurfs „nicht gefährdet“ (least concern) Begründet wird dies mit der weiten Verbreitung und der relativ hohen Populationsdichte. Größere Gefährdungen für den Bestand sind nicht bekannt. Die Art ist in zahlreichen Naturschutzgebieten präsent.

Referenzen

1. Kurzgesichtmaulwurf artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kurzgesichtmaulwurf
2. Kurzgesichtmaulwurf auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/41476/115188844

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