Müller-amazone
Die Mülleramazone (Amazona farinosa), auch Müller-Amazone geschrieben, ist eine Papageienart aus der Unterfamilie der Neuweltpapageien. Die Grundfärbung des Gefieders dieser 38 Zentimeter groß werdenden Amazonenart ist grün, wobei die Körperoberseite leicht bläulich überhaucht ist. Einzelne Individuen weisen einen deutlich ausgeprägten gelben Scheitelfleck auf. Bei anderen ist dieser Scheitelfleck auf wenige Federn begrenzt. Kopfoberseite, der Nacken sowie die Federn am Hals sind breit graublau gesäumt und weisen violettschwarze Säume auf. Die Vögel weisen keinen Geschlechtsdimorphismus auf. Sie wiegen zwischen 535 und 766 Gramm.
Das Verbreitungsgebiet dieser Art, für die neben der Nominatform vier Unterarten beschrieben werden, reicht vom südlichen Mexiko bis ins nördliche Bolivien und Brasilien. Der bevorzugte Lebensraum dieser Amazonenart ist der tropische Regenwald. Sie lebt bevorzugt in den Wäldern der Tiefebenen und wird nur gelegentlich auch in Vorgebirgen bis zu einer Höhe von 1000 Metern angetroffen. Anders als bei anderen Amazonasarten sind größere Schwärme dieser Art selten. Sie leben entweder paarweise oder in kleinen Familiengruppen. Sie vergesellschaften sich aber auch mit anderen Amazonasarten wie beispielsweise mit einer Unterart der Rotstirnamazone, der Salvinamazone oder der Venezuela-Amazone. Auch eine Vergesellschaftung mit Greisenkopfpapageien (Pionus seniloides) wurde bereits beobachtet. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Früchten und Samen.
Die Mülleramazone erreicht eine Gesamtlänge von etwa 38-41 cm (15-16 in) und wiegt 540-700 g (19-25 oz). Gefangene Tiere sind in der Regel schwerer. Sie gehört zu den größten Papageien Amerikas und wird hauptsächlich von den großen Aras übertroffen. Wie die anderen Mitglieder der Gattung Amazonenpapageien hat er einen relativ kurzen und quadratisch geformten Schwanz.
Die Mülleramazone ist hauptsächlich grün. Der Rücken und der Nacken haben oft eine weißliche Tönung, fast so, als ob sie mit einer dünnen Schicht Mehl ("meal"; daher der Name) bedeckt wären. Die distale Hälfte des Schwanzes ist blasser und gelber als die basale Hälfte, was ihr ein deutlich zweifarbiges Aussehen verleiht. Im Flug zeigt er eine bläulich-schwarze Hinterkante des Flügels und ein auffälliges rotes Spekulum. Gelegentlich sind ein paar gelbe Federn auf der Oberseite des Kopfes zu sehen.
In Südamerika wird sie häufig mit der Gelbscheitelamazone verwechselt, kann aber an ihrer größeren Größe, weniger Gelb auf dem Scheitel (nicht ganz zuverlässig, da manche Gelbscheitelamazone fast kein Gelb aufweist), der weißlichen Tönung ihres Gefieders, dem breiteren weißen Augenring und dem Rot der Flügelvorderkante in der Nähe der Phalanx (nicht in der Nähe der Radiale) erkannt werden, was jedoch oft schwer zu erkennen ist (vor allem bei sitzenden Vögeln). Auch ihre Stimmen sind auffallend unterschiedlich.
Die südliche Mülleramazone wurde früher als Artgenosse der nördlichen Mülleramazone angesehen. Die Arten wurden aufgrund der Ergebnisse einer genetischen Studie, die 2012 veröffentlicht wurde, getrennt.
Die Mülleramazone kommt im tropischen Mittelamerika und Südamerika vor. Sie kommt in feuchten bis halbfeuchten Wäldern (nur selten in Laubwäldern) und Plantagen vor. In Regionen, die von offenen/trockenen Lebensräumen dominiert werden, ist sie auf Galeriewälder beschränkt oder kommt gar nicht vor.
Die Mülleramazone ist sozial und kommt paarweise oder in großen Schwärmen vor. Es ist sogar bekannt, dass sie mit anderen Papageien, wie z. B. Aras, interagieren. Sie sind normalerweise ruhig, können aber in der Abend- und Morgendämmerung laut sein. In Gefangenschaft sind sie als eine der sanftmütigsten und ruhigsten aller Amazonen bekannt.
Die Ernährung der mehligen Amazone besteht hauptsächlich aus Früchten, Samen, Beeren, Nüssen, Blüten und Blattknospen.
