Grasläufer
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Calidris subruficollis

Der Grasläufer (Calidris subruficollis, Syn.: Tryngites subruficollis) ist ein kleiner Watvogel, der in Nordamerika vorkommt und ist ein seltener Irrgast, also eine Ausnahmeerscheinung in Europa. Am häufigsten wird er in Großbritannien beobachtet, wo sich zwischen 1958 und 1982 insgesamt 680 Individuen einfanden. Dabei handelt es sich meist um Jungvögel, die im Frühherbst dorthin verdriftet werden. In Deutschland wurde er zwischen 1977 und 1997 insgesamt achtzehn Mal beobachtet.

Aussehen

Der Grasläufer erreicht eine Körperlänge von 18 bis 20 Zentimeter. Die Flügelspannweite beträgt 43 bis 48 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 55 und 75 Gramm.

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Der Grasläufer hat ein sandfarbenes Gefieder. Das Rückengefieder ist deutlich dunkler und weist eine dunkle Fleckung auf. Auffällig ist das dunkle Auge, das sich deutlich vom hellen Gefieder abhebt. Die Beine sind orange-gelb. Der Schnabel ist dunkel. Auffällig ist, dass die Art beim Gehen die Füße weit anhebt. Der Abflug erfolgt meist niedrig über dem Boden. Während des Nahrungserwerbs auch schnell rennend. Die Fluchtdistanz zum Menschen ist häufig sehr gering, bei Beunruhigung nehmen sie häufig zunächst eine starre Haltung an.

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Verteilung

Erdkunde

C. subruficollis brütet in der offenen arktischen Tundra Nordamerikas und ist ein Langstreckenzieher, der die Nichtbrutsaison hauptsächlich in Südamerika, insbesondere in Argentinien, verbringt.

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Er wandert vor allem durch das zentrale Nordamerika und ist an den Küsten selten anzutreffen. Er kommt als regelmäßiger Wanderer in Westeuropa vor und wird in Großbritannien und Irland, wo kleine Schwarmbildende aufgetreten sind, nicht als selten eingestuft. Nur der Graubruststrandläufer ist ein häufigerer amerikanischer Küstenvogel, der Europa besucht.

Diese Art nistet bis nach Kanada, einschließlich Alaska, auf dem Boden und legt vier Eier. Das Männchen zeigt seine weißen Unterseiten, indem es die Flügel anhebt. Dies geschieht auch auf der Tierwanderung, wenn keine anderen Grasläufer anwesend sind. Außerhalb der Brutzeit findet man diesen Vogel normalerweise auf kurzrasigen Lebensräumen wie Flugplätzen oder Golfplätzen und nicht in der Nähe von Gewässern.

Diese Vögel nehmen ihre Nahrung mit den Augen auf und fressen hauptsächlich Insekten und andere wirbellose Tiere. Die Grasläufer sind bekannt dafür, dass sie Bombus polaris, eine Hummelart, die innerhalb des Polarkreises vorkommt, fressen. Sie fressen die Bienen entweder oder verfüttern sie an ihre Jungen. Sie sind oft sehr zahm.

Es wird vermutet, dass Grasläufer mit Weißbürzelstrandläufern oder Bairdstrandläufern gekreuzt haben.

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Grasläufer Lebensraum-Karte
Grasläufer Lebensraum-Karte
Grasläufer
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Gewohnheiten und Lebensstil

Der Grasläufer brütet in den mit Gräsern bewachsenen Ebenen der Tundra des nördlichen Nordamerikas. Er ist ein Langstreckenzieher, der über Zentral-Nordamerika hinweg in den Süden Südamerikas zieht. Sein Hauptüberwinterungsgebiet liegt in Argentinien, insgesamt erstreckt sich das Winterquartier über das Zentrum Südamerikas und reicht vom Süden Bolivien bis in den Norden Argentiniens. Während des Durchzugs findet er sich auf Trockenrasen, Weideflächen, kurzrasigen Prärien, Golfplätzen, Flughäfen, Rieselfeldern und Brachäckern ein.

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Der Grasläufer wird als sogenannter Irrgast regelmäßig in Europa beobachtet, meist in Großbritannien. Hier vor allem in Schottland und Irland. Er tritt in Europa gelegentlich sogar in kleinen Schwärmen auf.

Der Grasläufer hält sich gerne auf frisch gepflügten Feldern auf. Er ist gegenüber dem Menschen verhältnismäßig zutraulich und außerhalb der Brutzeit beispielsweise auch auf Golfplätzen oder Flugplätzen zu beobachten. Seine Nahrung sind Insekten. Der Grasläufer brütet am Boden. Ein Gelege umfasst durchschnittlich vier Eier.

Der Bestand war zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr niedrig. Er hat sich mittlerweile jedoch stabilisiert und wird von der IUCN mit gering gefährdet angegeben.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Referenzen

1. Grasläufer artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Grasl%C3%A4ufer
2. Grasläufer auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22693447/111804064
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/48603

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