Sado-Maulwurf
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Mogera tokudae

Der Sado-Maulwurf (Mogera tokudae) ist eine Säugetierart aus der Gattung der Ostasiatischen Maulwürfe innerhalb der Maulwürfe (Talpidae). Er kommt nur auf der zu Japan gehörenden Insel Sado vor, die vor der Westküste Honshūs liegt. Die Tiere bewohnen verschiedene Lebensräume, sind aber häufig an Überflutungsebenen mit mächtigen, lockeren Böden gebunden. Es handelt sich um einen großen Vertreter der Ostasiatischen Maulwürfe. Wie diese wird er durch einen zylindrischen Körper mit kurzem Hals und grabschaufelartigen Vorderbeinen gekennzeichnet. Das Fell ist überwiegend dunkelbraun. Über die Lebensweise liegen kaum Informationen vor. Die Art lebt unterirdisch und ernährt sich von Regenwürmern und Insekten. Sie wurde im Jahr 1940 eingeführt. Teilweise schloss sie auch den Echigo-Maulwurf mit ein, der aber Anfang der 1990er Jahre als eigenständig eingestuft wurde. Der Bestand des Sado-Maulwurfs ist möglicherweise gefährdet.

Aussehen

Der Sado-Maulwurf ist ein großer Vertreter der Ostasiatischen Maulwürfe, der aber nicht ganz die Ausmaße des nahe verwandten Echigo-Maulwurfs (Mogera etigo) erreicht. Die Kopf-Rumpf-Länge liegt bei 13,2 bis 16,3 cm, die Schwanzlänge bei 2,3 bis 2,8 cm. Der Schwanz entspricht damit etwa 14,1 bis 20,9 % der Länge des übrigen Körpers. Er ist damit verhältnismäßig gleich lang wie beim Echigo-Maulwurf, aber etwas länger als beim Japanischen Maulwurf (Mogera wogura). Das Gewicht variiert von 82,5 bis 120,5 g. Entsprechend den anderen Angehörigen der Gattung besitzt auch der Sado-Maulwurf einen zylindrischen Körper mit kurzem Hals und grabschaufelartigen Vorderbeinen. Die Länge der Hände reicht von 1,8 bis 2,0 cm, die Breite bei 2,1 bis 2,3 cm. Die Hinterfüße werden 2,1 bis 2,2 cm lang. Das Rückenfell weist eine rötlich braune bis nelkenbraune Farbgebung auf. Der Rücken ist etwas dunkler als die Unterseite, die zimtfarben erscheint.

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Der Schädel ist im Durchschnitt 38,9 mm lang und somit relativ groß, der Hirnschädel hebt sich durch seine kurze, aber weite Form hervor. Die Zwischenaugenregion wirkt relativ breit, im Mittel misst der Schädel dort 8,4 mm. Das Rostrum wiederum ist schmal. Seine Weite an den Molaren beläuft sich auf 10,7 mm, an den Eckzähnen auf 5,1 mm. Die Unterkieferlänge beträgt 25,6 mm. Das Gebiss umfasst insgesamt 42 Zähne, die folgende Zahnformel ergeben: Es lässt sich aber ein recht hoher Anteil an Individuen von 17,5 % ausmachen, die Zahnanomalien aufweisen. Diese betreffen weitgehend die Prämolaren im Ober - und Unterkiefer, wobei im überwiegenden Fall die jeweils zweiten, selten auch der obere erste betroffen sind. Meist handelt es sich um fehlende Zähne. Die oberen Schneidezähne stehen in einer V-förmigen Anordnung, sie nehmen vom ersten zum letzten an Größe ab. Die unteren Schneidezähne ragen schräg nach vorn. Die Länge der oberen Zahnreihe beläuft sich auf 17,3 mm, die der unteren auf 16,4 mm.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Regionen
Biogeografische Bereiche

Der Sado-Maulwurf ist lediglich auf der zu Japan gehörenden Insel Sado anzutreffen. Die Insel ist rund 855 km² groß und befindet sich etwa 60 km vor der Westküste der Hauptinsel Honshū, die höchste Erhebung wird mit etwa 1172 m erreicht. Auf der Insel bewohnt die Art eine größere Anzahl von unterschiedlichen Lebensräumen in nahezu allen Höhenlagen. Sie reichen von Wäldern in gemäßigten Lagen über Buschlandschaften bis hin zu Wiesen und Ackerflächen. Meist sind aber Überflutungsflächen mit tiefgründigen Böden aus lockeren Substraten Voraussetzung für die Anwesenheit der Tiere. Ursprünglich wurden auch die Bestände großer Maulwürfe der Echigo-Ebenen in der Präfektur Niigata auf Honshū zum Sado-Maulwurf gezählt, doch gehören diese seit Anfang der 1990er Jahre dem Echigo-Maulwurf (Mogera etigo) als eigene Art an.

Sado-Maulwurf Lebensraum-Karte
Sado-Maulwurf Lebensraum-Karte
Sado-Maulwurf

Gewohnheiten und Lebensstil

Über die Lebensweise des Sado-Maulwurfs ist nur wenig bekannt. Er lebt unterirdisch in selbst gegrabenen Gängen und Tunneln. Weitere Informationen zu Aktivitäten, Wanderungen oder Sozialverhalten liegen nicht vor. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Regenwürmern und Insekten. Erstere nehmen rund 75 % der aufgenommenen Nahrungsmenge ein, als Hauptbeute finden sich Angehörige der Gattung Pheretima. Letztere sind mit gut 22 % vertreten, hier haben Heuschrecken wie Gryllotalpa oder Käfer wie Laufkäfer beziehungsweise Blatthornkäfer sowie Larven von Schmetterlingen eine größere Bedeutung. Der Wurf eines Weibchens umfasst 2 bis 3 Jungtiere. An inneren Parasiten wurden überwiegend Fadenwürmer festgestellt. Hierzu gehören Tricholinstowia, Ascarops und Capillaria.

Lebensstil

POPULATION

Populationsgefährdung

Der Sado-Maulwurf kommt endemisch auf der Insel Sado vor, wo er als häufig gilt. Allerdings ist das Verbreitungsgebiet dadurch recht klein und die Population anfällig für Landschaftsveränderungen. Dies betrifft vor allem die von der Art bevorzugten Überflutungsflächen, die wiederum für den Ackerbau genutzt werden. Der Bestand des Sado-Maulwurfs erfuhr daher in der Vergangenheit einen deutlichen Rückgang. Dieser ist nach Einschätzung der IUCN derzeit abgemildert. Die Naturschutzorganisation führt die Art daher in der Kategorie „potentiell gefährdet“ (near threatened). Die Tiere treten nicht in Schutzgebieten auf.

Referenzen

1. Sado-Maulwurf artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Sado-Maulwurf
2. Sado-Maulwurf auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/13603/115115846

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