Armeniermöwe
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SPEZIES
Larus armenicus

Die Armeniermöwe (Larus armenicus) ist eine Vogelart innerhalb der Möwen (Laridae). Sie wird von manchen Autoren als Unterart der Mittelmeermöwe angesehen, mit der sie lokal hybridisiert. Aufgrund von Untersuchungen der mitochondrialen DNA sowie von Verhaltens- und Gefiedermerkmalen billigen ihr aber seit Ende der 1990er Jahre zahlreiche andere Autoren Artstatus zu. Die Brutkolonien der Armeniermöwe liegen an Bergseen in Kleinasien und im Kaukasus, wo die Art in den Ländern Armenien, Türkei, Iran und möglicherweise in Georgien vorkommt. Die Überwinterungsgebiete liegen im Osten des Mittelmeers, im äußersten Norden des Rotes Meeres und vielleicht auch am Persischen Golf.

Aussehen

Die Armeniermöwe gehört mit einer Körperlänge von 52–60 cm und einer Flügelspannweite von 120–140 cm zu den mittelgroßen Larus-Arten. Sie ist der nahe verwandten Mittelmeermöwe sehr ähnlich, insgesamt aber etwas kleiner und oberseits dunkler. Das Auge ist oft dunkler und der zwischen 41 und 57 mm lange Schnabel wirkt relativ kurz und stumpf.

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Adulte Vögel im Brutkleid haben einen schmutziggelben bis orangegelben Schnabel mit einem roten Gonysfleck und schwarzen Markierungen vor der Schnabelspitze, die oft (auch im Brutkleid) als subterminales Band ausgeprägt sein können. Die Schnabelspitze ist oft etwas aufgehellt, so dass der Schnabel vierfarbig wirkt. Im Winterkleid wird der rote Gonysfleck von der schwarzen Ringzeichnung meist weitgehend verdeckt. Die Iris ist recht variabel. Bei einem überwiegenden Teil der Vögel ist sie dunkel oder dunkel gefleckt, ein geringerer Prozentsatz zeigt eine helle Iris. Im Winterkleid ist sie dunkler und nur bei wenigen Vögeln gelb. Der Orbitalring ist rot. Die Beine sind sowohl im Brut- als auch im Winterkleid gelb, im Winter eher ins grünliche spielend, im Sommer oft eher orangegelb.

Das Kopf-, Brust- und Unterseitengefieder ist im Brutkleid weiß. Im Winterkleid ist der Kopf fein, Nacken und Brustseiten sind etwas kräftiger braun gestrichelt. Die Oberseite ist mittelgrau, der Flügelhinterrand weiß und auf dem Armflügel relativ breit. Der Handflügel zeigt eine relativ kompakte, oft dreieckig wirkende, schwarze Spitze, die bis auf die äußeren Handdecken reichen kann. Ein weißes Subterminalfeld ist meist nur auf der äußeren, zehnten Handschwinge ausgeprägt und die weißen Handschwingenspitzen sind relativ schmal, so dass sie im Sommer bisweilen nahezu ganz abgetragen sind. Der Schwanz ist komplett weiß.

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet der Armeniermöwe in Kleinasien und im Kaukasus erstreckt sich über Teile der Länder Armenien, Türkei und Iran, möglicherweise kommt die Art auch in Georgien vor. Der Gesamtbestand wird auf 23.000 bis 25.000 Brutpaare beziffert. 98 % des Bestands brüten in vier Kolonien. Die größte mit 11.000–13.000 Paaren befindet sich am Sewansee in Armenien. Eine weitere am Arpilich-Reservoir war ehemals bedeutend, umfasste aber 1999 – vermutlich aufgrund störender Aktivitäten und Absammeln der Eier – nur noch 15 Brutpaare. In der Türkei kommt die Art mit 2000 Brutpaaren auf der Insel Çarpanak Adası im Van Gölü (Vansee) vor, 500 Paare brüten zudem am Tuz Gölü in Zentralanatolien und 40–50 am Beyşehir Gölü. Der iranische Bestand umfasst etwa 4000–5000 Paare, die nur an einem See brüten. Der Bestandstrend war zwischen 1930 und 1960 negativ, darauf folgte ein starkes Ansteigen sowie lokal ein starker Einbruch in jüngerer Zeit.

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Die Armeniermöwe kommt außerhalb der Brutzeit an Küsten und Binnengewässern vor, brütet aber ausschließlich an Bergseen bis in 1900 m Höhe. Die Kolonien liegen dort in Schilfbeständen, auf steinigen oder grasbewachsenen Uferflächen oder in landwirtschaftlich genutzten Bereichen.

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Armeniermöwe Lebensraum-Karte
Armeniermöwe Lebensraum-Karte
Armeniermöwe
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Das Nest ist ein auf dem Boden auf einer Insel oder am Seeufer errichteter Pflanzenhügel. Es werden drei Eier gelegt, hauptsächlich Ende April. Die Kolonien sind sehr dicht und die Nester liegen dicht beieinander. Revierkämpfe sind an der Tagesordnung.

POPULATION

Referenzen

1. Armeniermöwe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Armenierm%C3%B6we
2. Armeniermöwe auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22694357/155575591
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/135048

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