Asiatischer Laubholzbockkäfer

Asiatischer Laubholzbockkäfer

Asiatische laubholzbockkäfer

Reich
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Anoplophora glabripennis

Der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis, gelegentlich abgekürzt ALB) ist eine in Ostasien heimische Bockkäfer-Art. Er wurde mit Bau- und Verpackungsholz eingeschleppt, kommt seit 1992 auch in den USA und in Mitteleuropa als Neozoon vor und ist ein Holzschädling.

Aussehen

Das Aussehen des asiatischen Laubholzbockkäfer ist schwarz mit rund zwanzig über den Körper verteilten hellen Flecken. Der Körper ist ohne Fühler 2,5 bis 4 cm lang, wobei die weiblichen Tiere etwas länger werden. Die auf blauem Untergrund schwarz-weiß geringelten elfsegmentigen Fühler sind beim Männchen ca. 2,5 mal, beim Weibchen ca. 1,3 mal länger als der Körper. Die Larven sind schmutzig weiß, haben eine hellbraune Stirnplatte und zeigen eine an Zinnen erinnernde Brustzeichnung. Durch fehlende Körnung des Prothorax kann man sie leicht von anderen Larven unterscheiden. Sie werden bis zu fünf Zentimeter lang und bis zu einem Zentimeter dick.

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Der Käfer ähnelt mehreren einheimischen, teils seltenen bis streng geschützten Bockkäferarten. Umweltorganisationen empfehlen daher, Exemplare keinesfalls sofort zu töten, sondern von Fachstellen bestimmen zu lassen.

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Klimazonen

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Käfer legen ihre Eier an den Stämmen unter die Rinde. Hierfür frisst das Weibchen einen Eitrichter meist an Schwachstellen wie z. B. in Astgabeln und legt jeweils ein Ei unter die Rinde. Das nächste Ei wird gewöhnlich einige Zentimeter oberhalb abgelegt. Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet geschieht dies vor allem an Weiden und Pappeln. Besonders in Ländern, in denen die Art eingewandert ist, werden auch andere Laubbäume wie etwa Ahorne und Obstbäume befallen. Nach ein bis zwei Wochen schlüpft aus dem Ei eine Larve, die nach elf Stadien fünf Zentimeter lang und einen Zentimeter dick wird. Die ersten Stadien fressen zunächst im Bereich des Kambiums, wodurch sich Rindennekrosen bilden können. Durch den verursachten Saftfluss werden häufig Wespen und ganz speziell Hornissen angelockt.

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Erst nach dem dritten Larvenstadium bohrt sich die Larve in das Holz ein. Sie legt einen bis zu 20 cm langen, hakenförmigen Larvengang an. Nach der Verpuppung bohren sich die Käfer durch ein etwa 10 mm dickes, kreisrundes Ausbohrloch aus. Die Käfer legen die nächste Brut normalerweise in unmittelbarer Nähe des Ausflugs ab, häufig sogar am Brutbaum selbst, solange dieser noch intakt ist.

Die Entwicklungsdauer beträgt im ursprünglichen Verbreitungsgebiet ein bis zwei Jahre, in Europa durchschnittlich zwei Jahre. Je kühler das Klima ist, desto länger dauert die Entwicklung.

Indizien für einen Befall sind das Auffinden lebender Käfer zwischen Mai und Oktober, runde Bohrlöcher mit einem Durchmesser von mehr als einem Zentimeter im Stammholz oder an stärkeren Ästen von Bäumen sowie kleinere, ovale Löcher im Bereich von Astgabeln sowie grobes Bohrmehl unterhalb der Löcher. Zum Aufspüren werden auch Spürhunde eingesetzt.

Eingeschleppt wurde der Asiatische Laubholzbockkäfer hauptsächlich mit Verpackungsholz. Eine geringere Rolle bei der Verbreitung spielen andere Holzprodukte und lebende Pflanzen.Da die Art stark polyphag ist, befällt sie auch Baumarten, die häufig auch wirtschaftlich genutzt werden und zu den häufigsten der jeweiligen Ökosysteme zählen. Der Käfer wird in der Global Invasive Species Database zu den hundert schädlichsten invasiven Neobiota weltweit gezählt.

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Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

POPULATION

Ökologische Nische

Schäden entstehen

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  • durch den Larvenfraß der ersten Stadien im Kambium, das in diesem Bereich abstirbt.
  • durch den Larvenfraß ab dem dritten Stadium im Holz, das den Baum statisch schwächt, was bis zum Abbrechen von Kronenteilen führen kann und ein Problem für die Verkehrssicherung der betroffenen Bäume darstellt.
  • durch das Eindringen von Sekundärschädlingen.

In seiner Ursprungsregion in China tritt der Käfer seit den 1980er Jahren als Schädling auf. Großflächige Aufforstungen mit einer heimischen Pappelart zur Bekämpfung der Desertifikation begünstigten seine Ausbreitung. Die Schäden, die der Käfer in China verursacht, werden auf rund 1,5 Mrd. US-Dollar jährlich geschätzt.

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Relationship with Humans

Seit Juni 2015 gilt in der Europäischen Union der „Durchführungsbeschluss über Maßnahmen zum Schutz der Union gegen die Einschleppung und Ausbreitung von Anoplophora glabripennis (MOTSCHULSKY)“. Darin sind die erforderlichen Maßnahmen geregelt. Gleichzeitig stellt dieser Beschluss die Rechtsgrundlage für die Durchführung der Maßnahmen dar.

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Im Wesentlichen und vereinfacht dargestellt besteht die Bekämpfung aus zwei Teilen:

In einer Befallszone mit einem Radius von 100 Metern um die Pflanzen, an denen Befall festgestellt wurde, werden sämtliche Wirtspflanzen ab einer bestimmten Größe (Wurzelhalsdurchmesser) gefällt, untersucht und unschädlich beseitigt (gehäckselt und verbrannt) mit dem Ziel, sämtliche Individuen zu vernichten.

In einer Pufferzone, deren Radius ein bis zwei Kilometer umfasst, müssen Maßnahmen an Wirtsarten (Fällungen, Baumschnitt) angemeldet werden. Das anfallende Holz wird untersucht. Innerhalb der Quarantänezone darf Holz der Wirtsarten nicht bzw. nur unter strengen Auflagen bewegt werden. Außerdem werden Lockstofffallen aufgestellt, um festzustellen, ob sich weitere Käfer in der Nähe aufhalten. Ziel ist, eventuell weitere Individuen zu finden und die weitere Ausbreitung zu verhindern.

Dieser Bekämpfungsstrategie liegt zu Grunde, dass der Käfer sehr flugträge ist und sich aus eigener Kraft nicht weit von seinem Schlupfort entfernt. Zudem wird davon ausgegangen, dass es bisher so wenige Befälle gibt, dass die Ausrottung des Käfers in Europa noch aussichtsreich ist.

In China werden natürliche Antagonisten für ein integriertes Pflanzenschutzkonzept eingesetzt. Es wird also nur versucht, die Schäden zu vermindern und den Schädling als Bestandteil des Ökosystems zu managen. In Europa liegt das Ziel in der Ausrottung des Käfers, da das chinesische Bekämpfungskonzept hier nicht aussichtsreich ist. Zudem könnte der Einsatz von Antagonisten heimische Arten schädigen.

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Referenzen

1. Asiatischer Laubholzbockkäfer artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Asiatischer_Laubholzbockk%C3%A4fer

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