Axishirsch
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Axis axis
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
9-11 years
Höchstgeschwindigkeit
65
40
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
25-75
55-165
kglbs
kg lbs 
Höhe
70-90
27.6-35.4
cminch
cm inch 
Länge
2
6
mft
m ft 

Der Axishirsch oder Chital (Axis axis) ist ein in Indien, Nepal und Sri Lanka verbreiteter Hirsch. Wie alle Mitglieder der Gattung der Axishirsche weist auch diese Art ganzjährig eine auffällige, gefleckte Fellzeichnung auf. Der Kontrast zwischen den weißen Flecken und dem ansonsten rotbraunen Fell ist jedoch stärker, als dies bei anderen Hirschen der Fall ist.

Aussehen

Wie auch der Damhirsch und der Sikahirsch trägt der Axishirsch ein Leben lang ein Fleckenkleid. Die weißen Flecken stehen bei ihm in besonders scharfem Kontrast zum rotbraunen Fell. Bauch und Beine sind weiß gefärbt. Mit einer Kopfrumpflänge von 140 cm, einer Körperhöhe von 80 cm und einem Gewicht von 100 kg ist er etwas kleiner als ein Damhirsch und viel kleiner als ein Rothirsch, aber größer als ein Reh. Die Beine und der Körperbau sind schlank, die Widerristhöhe beträgt etwa 95 cm, die Schwanzlänge rund 25 cm. Auf Grund des tropischen Lebensraumes entwickeln Axishirsche kein Winterhaarkleid mit einer abweichenden Fellfarbe. Allerdings ist das Haarkleid im Winterhalbjahr glänzender, dicker und etwas dunkler als im Sommer.

Mehr anzeigen

Das Geweih ist wie bei allen Axishirschen verhältnismäßig einzigartig. Es hat drei Enden, die Geweihstange biegen sich erst nach hinten und dann wieder nach vorne. Aug- und Mittelsprosse entspringen der Geweihstange in einem Winkel von 90 Grad und ist an der Spitze senkrecht nach oben gebogen. Bei ihm misst die Geweihstange 76 und 96 Zentimeter. Da es sich beim Axishirsch um eine tropische Hirschart handelt, ist der Zeitraum des Geweihabwurfs und des Geweihwachstums nicht präzise eingrenzbar. Hirsche desselben Lebensraumes weisen Geweihe in unterschiedlichen Wachstumsphasen auf.

Der Axishirsch ist ausgesprochen ruffreudig. Zum Lautrepertoire gehören raue Belllaute sowie ein kehliges aber hohes Knurren. Die Schrecklaute des Weibchens sind ebenfalls bellende Laute. Sie sind auch dann zu vernehmen, wenn sie das Männchen während der Brunftzeit treibt.

Weniger anzeigen

Video

Verteilung

Erdkunde

Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst Indien, den Süden Nepals und die Insel Sri Lanka. Hier lebt der Axishirsch in offenem Gelände und baumbestandenem Buschland, meidet aber dichte Wälder.

Mehr anzeigen

Der Axishirsch ist in seinem Bestand nicht gefährdet.

Durch den Menschen wurde der Axishirsch außerdem in zahlreiche Regionen der Welt eingeführt, in denen er ursprünglich nicht heimisch war, so im Süden der USA, auf Hawaii, in Südamerika, in Kroatien und auf den Andamanen. Auch in Neuseeland, wo der Mensch insgesamt sieben Hirscharten zu Jagdzwecken eingebürgert hat, wurde er einst heimisch gemacht, ist aber inzwischen offensichtlich wieder ausgestorben. Einbürgerungsversuche in England und Deutschland scheiterten stets daran, dass der Axishirsch das kalte Klima nicht verträgt.

Weniger anzeigen
Axishirsch Lebensraum-Karte

Klimazonen

Axishirsch Lebensraum-Karte
Axishirsch
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Axishirsche leben in Gruppen von fünf bis zehn Tieren. Unter günstigen Bedingungen bilden sich große Herden, die über hundert Individuen umfassen können. Die Zusammensetzung der Herden ist in ständigem Wechsel. Männchen, Weibchen und Jungtiere schließen sich diesen Gruppen an. Selbst zur Paarungszeit, wenn bei anderen Hirscharten Männchen ein hoch aggressives Verhalten an den Tag legen, dulden die männlichen Axishirsche, dass sich Geschlechtsgenossen in den Herden aufhalten. Sie verteidigen allerdings ein Weibchen, mit dem sie sich paaren wollen, gegen andere Männchen.

Mehr anzeigen

Sie äsen überwiegend auf Grasland, das direkt an Wald grenzt und in das sie flüchten können, wenn sie gestört werden. Axishirsche profitieren davon, wenn Hausrinder auf ihren Äsplätzen anwesend sind, da Rinder die raueren, längeren Gräser fressen, während Axishirsche die jungen und zarteren Triebe bevorzugen. Daneben fressen sie auch landwirtschaftliche Anbauprodukte, herabgefallene Früchte und Blüten. Axishirsche richten erhebliche Waldschäden an, da die Männchen Bäume markieren, indem sie die äußere Rinde von den Baumstämmen durch das Fegen der Geweihe abschlagen und dabei die weiße, innere Rinde freilegen. In den an die Äsflächen angrenzenden Waldgebieten entfernen Axishirsche die Rinde fast an jedem Baum ab. Dies führt sehr häufig dazu, dass die Bäume absterben. Axishirsche verhindern damit, dass ihre Äsflächen verbuschen und in Wald übergehen.

Weniger anzeigen
Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Axishirsche sind Pflanzenfresser (Graminivoren, Blattfresser). Ihre Ernährung besteht normalerweise aus Gräsern, Blumen und Früchten, die von den Bäumen fallen. Wenn die Monsunzeit kommt, werden Gräser und Seggen zur Hauptnahrungsquelle für diese Tiere. Sie bevorzugen auch Pilze, die reich an Proteinen und Nährstoffen sind. Außerdem können die Axishirsche bei Bedarf nach Verbiss suchen.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Der Nachwuchs kommt durchschnittlich nach einer Tragzeit von 230 Tagen zur Welt, wobei die Paarungszeiten nicht witterungsabhängig sind. Bei den meisten Axishirschen kommt lediglich ein Jungtier zur Welt, Zwillinge sind ein seltenes Ereignis. Das gefleckte Fell weisen die Hirschkälber bereits von Geburt an auf. Sie wachsen sehr schnell heran und die weiblichen Jungtiere sind bereits empfängnisbereit, wenn sie ein Lebensalter von 12 Monaten erreicht haben.

POPULATION

Populationsgefährdung

Eine der größten Bedrohungen für den Bestand der Axishirsche sind natürliche Prädatoren wie Leoparden und Wildhunde. Andererseits führen auch die Abholzung der Wälder und der damit verbundene Verlust von Lebensraum zum Rückgang der Population.

Populationszahl

Nach Angaben der IUCN ist der Axishirsch in seinem gesamten Verbreitungsgebiet weit verbreitet, aber es gibt keine Schätzung der Gesamtpopulation. In der Roten Liste der IUCN wird der Axishirsch jedoch als "nicht gefährdet" (LC) eingestuft.

Ökologische Nische

Diese Tiere sind wichtige Konsumenten in dem Ökosystem ihres Lebensraums. Da sie Pflanzenfresser sind, können sie sogar als Primärkonsumenten betrachtet werden. Andererseits werden sie selbst zur Nahrung für die Prädatoren in der Umgebung. Da sich die Axishirsche von Pflanzen ernähren, werden in einigen Wäldern Grünpflanzen von diesen Tieren in Schach gehalten. Ohne die Hirsche im Ökosystem könnten sich einige Pflanzen übermäßig vermehren, während die Population bestimmter Tierarten, die sich hauptsächlich von den Hirschen ernähren, ohne eine wichtige Nahrungsquelle abnehmen würde.

Lustige Fakten für Kinder

  • Die Axishirsche grasen oft in der Nähe von Bäumen, in denen Languren leben. Einer der Gründe dafür ist, dass Languren manchmal Früchte fallen lassen, von denen sich die Axishirsche ernähren. Ein anderer Grund ist, dass die Languren aufgrund ihrer höheren Position die Axishirsche vor herannahenden Prädatoren warnen können.
  • Die Zähne der Axishirsche sind perfekt für das Abgrasen ausgelegt.
  • Sie lecken und fressen auch ihr abgeworfenes Geweih, das Nährstoffe enthält.
  • Wenn sie zusammen grasen, sind diese Tiere normalerweise lautlos. Die Männchen versuchen, auf ihren Hinterbeinen stehend, hohe Äste zu erreichen.
  • Axishirsche können auf die Alarmrufe verschiedener Tiere reagieren, wie z.B. der Hirtenmaina und Languren.

Referenzen

1. Axishirsch artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Axishirsch
2. Axishirsch auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/41783/0

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen