Das Finkenfälkchen (Microhierax fringillarius) lebt in Südostasien und ist die kleinste Falkenart der Welt.
Dies ist ein winziger, würgerartiger Falke mit einem quadratischen Schwanz, der häufig gespreizt ist. Das erwachsene Männchen ist oben glänzend schwarz und hat einen weißen Streifen auf der Stirn, der sich um die schwarzen Wangen wölbt. Die Kehle ist weiß oder rötlich gefärbt, die Brust ist weiß und geht in einen rötlichen Bauch über. Seine Oberschenkel und Flanken sind schwarz, ebenso wie sein Maul und seine Beine. Im Flug hat das Männchen auf der Unterseite weiße Flügel mit schwarzen Streifen auf den primären und sekundären Flugfedern und einer hellen Streifung auf den Unterflügeldecken. Das erwachsene Weibchen ähnelt dem erwachsenen Männchen, nur dass der Schwanz länger ist. Die Jungvögel ähneln den erwachsenen Vögeln, außer dass die weißen Bereiche des Kopfes rötlich sind. Die Stimme ist ein harter, hoher Schrei shiew und ein schnell wiederholtes kli-kli-kli-kli.
Der typische Lebensraum ist Wald, Waldrand und bewaldetes Freigelände. Das Finkenfälkchen ist auch häufig in der Nähe von landwirtschaftlichen Flächen, Dörfern und in der Nähe aktiver Brandrodungen zu finden, ebenso an Flüssen bzw. Bächen und Reisfeldern. Die Besiedlung von Brandrodungen zeigt, dass die Art Habitatzerstörungen toleriert. Sie lebt meist unterhalb von 1.500 m Höhe.
Dieser Falke ernährt sich hauptsächlich von Insekten, darunter Motten, Schmetterlinge, Libellen, alate Termiten und Zikaden, gelegentlich kleine Vögel und Eidechsen. Das Fütterungsverhalten scheint oft sozial zu sein, wobei Fütterungsgruppen von bis zu zehn Personen beobachtet wurden. Ein Großteil der Beute wird in schnellen Flügen von einer Sitzstange aus erbeutet.
Diese Falkenart ist in der Regel sozial und gesellig. Sie ist oft in lockeren Paaren oder Gruppen von zehn oder mehr Falken anzutreffen. Die Brutzeit der Art variiert je nach Standort. Populationen nördlich des Äquators brüten vor allem im Zeitraum von Februar bis Juni; südlich des Äquators wird die Eiablage in Java im November und Dezember registriert. Die Falken brüten meist in verlassenen Bruthöhlen von Barbetvogelarten, gelegentlich auch in alten Spechthöhlen und in Felslöchern. Außer Insektenresten findet man in den Bruthöhlen keine anderen Tierreste. Die Gelegegröße liegt zwischen 2 und 5 Eiern. Die Länge der Eibebrütungszeit bis zum Schlupf ist unbekannt. Die Nisthöhle kann das ganze Jahr über von Altvögeln als Schlafplatz genutzt werden.