Blauflecken-Querzahnmolch

Blauflecken-Querzahnmolch

Blaufleck-querzahnmolch, Blaupunktsalamander

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Gattung
SPEZIES
Ambystoma laterale

Der Blauflecken-Querzahnmolch (Ambystoma laterale), auch Blaufleck-Querzahnmolch oder Blaupunktsalamander genannt, ist ein im östlichen Nordamerika verbreiteter Schwanzlurch aus der Familie der Querzahnmolche (Ambystomatidae). Im Osten Nordamerikas ist es die am nördlichsten vorkommende Art aus der Familie und kann noch in Gebieten von bis zu 55° nördlicher Breite vorkommen.

Aussehen

Erwachsene Tiere erreichen eine Gesamtlänge von 7 bis 14 Zentimetern, wobei etwa 40–50 % auf den langen Schwanz entfallen. Die Männchen bleiben im Durchschnitt etwas kleiner als die Weibchen und haben einen etwas längeren Schwanz in Relation zum Rumpf. Der Rumpf selbst wird durch 12–14 Rippenfurchen segmentiert.

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Die Grundfärbung am Rücken ist schwarz bis grauschwarz, am Bauch etwas heller. Rücken, Bauch und vor allem die unteren Bereiche der Flanken zeigen eine Vielzahl an bläulich-weißen Flecken. Die auffällige Zeichnung der Flanken brachte dem Blauflecken-Querzahnmolch auch seinen wissenschaftlichen Artzusatz laterale (nach dem lateinischen lateralis – „seitlich“) ein.

Die Weibchen der triploiden Hybridform Ambystoma tremblayi werden mit einer Gesamtlänge von bis zu 16 Zentimetern etwas größer als die Weibchen der diploiden Form. Die Grundfärbung ist etwas heller und wird als dunkelgrau bis grauschwarz beschrieben. Die bläuliche Farbzeichnung ist weniger stark ausgeprägt und diffus.

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Klimazonen

Blauflecken-Querzahnmolch Lebensraum-Karte
Blauflecken-Querzahnmolch
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Gewohnheiten und Lebensstil

Der Blauflecken-Querzahnmolch kommt in nordöstlichen Staaten der Vereinigten Staaten rund um die Großen Seen (Minnesota, Michigan, Wisconsin, Indiana, Illinois, Ohio, New York), in Iowa und New Jersey und den Neuenglandstaaten New Hampshire, Connecticut, Maine, Massachusetts und Vermont vor. Im südöstlichen Kanada erstreckt sich das Verbreitungsgebiet über die Provinzen Ontario, Québec, die Seeprovinzen Prince Edward Island, Nova Scotia und New Brunswick sowie die Teilprovinz Labrador. Im Süden überlappt das Verbreitungsgebiet mit dem des Jefferson-Querzahnmolches. Hier dominieren die Hybriden der beiden Arten.

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Die Populationen befinden sich vorwiegend nördlich der sogenannten Wisconsin-Glaziallinie (Vergletscherungsgrenze der letzten Kaltzeit; die Wisconsin-Kaltzeit entspricht der Würm-Kaltzeit im europäischen Alpenraum und der Weichsel-Kaltzeit in Nord- und nördlichem Mitteleuropa). Es kann dementsprechend davon ausgegangen werden, dass der Blauflecken-Querzahnmolch sein heutiges Verbreitungsgebiet erst nach Ende der letzten Kaltzeit besiedelt hat.

Als Landlebensräume werden feuchte Laub- und Mischwälder und sumpfiges Buschland bevorzugt. Tagsüber verbergen sich die Tiere in Nagetrierbauten, unter Totholz, Falllaub oder Felsen, um in der Abenddämmerung und nachts auf Nahrungssuche nach Insekten, Würmern und Schnecken zu gehen. Die Überwinterung findet in frostsicheren Unterschlüpfen an Land statt. Als Fortpflanzungsgewässer dienen zeitweise wasserführende Kleingewässer wie Tümpel und Gräben innerhalb von Wäldern, die nicht zu früh austrocknen dürfen, um die Larvenentwicklung zu gewährleisten.

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Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Die Paarungszeit beginnt im Frühjahr, unmittelbar nach Ende der Frostperiode. Ausgelöst durch die ersten Frühjahrsregenfälle wandern die Blauflecken-Querzahnmolche zu ihren Laichgewässern. Innerhalb weniger Tage findet dann das Laichgeschehen statt („Explosivlaichen“; vergleiche beispielsweise Grasfrosch). Die Paarung erfolgt unter Wasser und beginnt mit dem gegenseitigen Erkennen eines Partners. Dies erfolgt einerseits durch Abgabe chemischer Lockstoffe und andererseits durch Anstupsen im Bereich der Flanken und der Kloakenregion. Wurde eine paarungsbereite Partnerin erkannt, umklammert das Männchen das Weibchen vom Rücken her mit den Vorderbeinen im Bereich des Schultergürtels (dorsaler Amplexus). In weiterer Folge entlässt das Männchen das Weibchen wieder aus der Umklammerung, bewegt sich weiter nach vorne und deponiert eine oder mehrere Spermatophoren am Substrat, die vom Weibchen aufgenommen werden.

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Die Eiablage erfolgt innerhalb von zwei Tagen nach der Paarung. Ein Weibchen produziert 120 bis 300 (im Durchschnitt 216) gallertumhüllte Eier je Saison. Die Eier werden meist einzeln oder in kleinen Klumpen von zwei bis vier Stück an Wasserpflanzen oder Pflanzenresten im Wasser abgelegt.

Nach drei bis vier Wochen schlüpfen die Larven und beginnen nun eine aquatile Lebensweise. Dabei ernähren sie sich vor allem von Kleinkrebsen (Daphnien, Ostrakoden) und Mückenlarven. Zwei bis drei Monate nach dem Schlupf erfolgt die Metamorphose; das weitere Leben findet an Land statt. Nach zwei Jahren werden die Tiere schließlich geschlechtsreif. Männchen weisen zu diesem Zeitpunkt eine Kopf-Rumpf-Länge von mindestens 42 mm auf. Geschlechtsreife Weibchen sind mit einer Kopf-Rumpf-Länge von mindestens 51 mm etwas größer.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Der Gesamtbestand dieser Art wird derzeit nicht als bedroht angesehen. In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion wird der Blauflecken-Querzahnmolch daher als „nicht gefährdet“ („least concern“) geführt. In einzelnen Staaten im Nordosten der USA wird der Status der Art dagegen als „besorgniserregend“ („special concern“), „bedroht“ („threatened“) oder „gefährdet“ („endangered“) eingestuft. Gründe sind unter anderem der Verlust von naturnahen Wäldern und Waldgewässern, Kahlschlag in Forsten sowie saurer Regen, der den pH-Wert in den Larvenhabitaten unter eine kritische Grenze (etwa pH 4,5 bis 5) herabsetzt. Auch die Konkurrenz mit eingeschlechtlichen Populationen (siehe oben) könnte lokale „Normalbestände“ in ihrer Ausbreitung hemmen.

Referenzen

1. Blauflecken-Querzahnmolch artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Blauflecken-Querzahnmolch
2. Blauflecken-Querzahnmolch auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/59060/56459409

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