Land

Bosnien und Herzegowina

707 Spezies

Bosnien und Herzegowina ist ein südosteuropäischer Bundesstaat.

Geographie

Bosnien und Herzegowina liegt im westlichen Teil der Balkanhalbinsel und ist in weiten Teilen durch eine bewaldete Mittelgebirgslandschaft geprägt, wobei die höchsten Berge Höhen von fast 2400 Metern über dem Meeresspiegel erreichen. Ein Teil des Berglandes, insbesondere in den westlichen Landesteilen und der Herzegowina, ist verkarstet. Das hier anfallende Oberflächenwasser gelangt nicht in die großen Flusssysteme, sondern versickert größtenteils. Im Süden sowie in der nördlich gelegenen Save-Niederung gibt es auch flachere Regionen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Ebenfalls im Süden befindet sich die 20 Kilometer lange Adria-Küste bei Neum.

Klima

Bosnien und Herzegowina liegt im Übergangsgebiet zwischen mediterranem und kontinentalem Klima. Die Winter können sehr kalt werden und Temperaturen bis zu −20 Grad Celsius sind keine Seltenheit. Die Sommer sind aufgrund der Lage des Landes überwiegend sehr heiß und trocken.

Gewässer

Die wichtigsten Flüsse des Landes sind Save und Drina, die Bosnien und Herzegowina im Norden und Osten begrenzen, sowie die Bosna, welche im Landesinneren entspringt und in die Save mündet. Fast das gesamte Gebiet Bosniens gehört zum Einzugsgebiet der Save bzw. des Schwarzen Meeres, während die Flüsse der Herzegowina – zum Teil unterirdisch – in die Adria entwässern.

Die Täler der größeren Flüsse Bosniens erstrecken sich fast ausschließlich in Nord-Süd-Richtung, was für die Siedlungs- und Verkehrsgeschichte des Landes von Bedeutung ist. Zu den größeren Flüssen zählen die Una und Sana, der Vrbas und die Neretva. Abgesehen von der Save an der Grenze zu Kroatien ist kein Fluss in Bosnien und Herzegowina schiffbar.

Bosnien und Herzegowina liegt im Blauen Herz Europas.

Bosnien und Herzegowina hat wenige bedeutende Seen. Die meisten großen Stillgewässer wurden künstlich angestaut. Große Stauseen gibt es an Drina (z. B. Zvorniksee), Neretva (Jablaničko jezero), Vrbas und Trebišnjica (Bilećko jezero). Auch der Modračko jezero bei Lukavac im Kanton Tuzla ist ein Stausee.

Flora und Fauna

Die Tier- und Pflanzenwelt des Landes ist artenreich und vielfältig. Die Flora und Fauna des Landes profitiert von der geringen Bevölkerungsdichte und den unbewohnten Landstrichen. Um die 60 Prozent der Fläche von Bosnien und Herzegowina sind bewaldet, besonders das Gebirge ist sehr waldreich. Durch die schwere Zugänglichkeit ist die Natur auch wenig bedroht. So konnte der Lebensraum vieler seltener Tiere und Pflanzen erhalten werden.

Flora

Viele bedrohte Pflanzenarten haben in den Hochgebirgen des Landes einen Lebensraum. Im Nationalpark Sutjeska am gleichnamigen Fluss befindet sich der Perućica-Urwald – einer der größten, die noch in Europa erhalten sind. Im Bereich des Dinarischen Gebirges gilt eine Höhe von 500 bis 1000 Metern als Niedrigzone. In diesem Bereich sind Eichen- und Buchenbewaldung typisch. In der Höhe von 1500 Metern kommt eine Buchen-, Fichten-, Tannen- und Kieferbewaldung vor. Ein Baum, der in fast allen Gebirgen des Landes vorkommt, ist die Waldkiefer. Eine Mischung aller dieser Baumarten findet man vor, wenn bewaldete Bereiche schon in niedriger Höhe beginnen und sich nach oben fortsetzen. In diesem Falle spricht man von einer Illyrischen Florenprovinz.

Man kann in allen Bereichen der Hochzone Gebirgsgewächse wie beispielsweise Windröschen, Thymian und Katzenkraut antreffen. Sie sind wie die klassische Alpenflora auf Bergen des Landes zu finden. Eine Besonderheit sind die durch Höhleneinbrüche entstandenen Dolinen. Auf den großen Flächen der Dolinen findet man typische Pflanzen einer kälteren Gebirgslandschaft, während auf den Rändern mittelmeertypische Pflanzen wachsen. Ein gutes Beispiel für die Flora des Landes ist das Gebirge Bjelašnica. Man trifft am Fuße des Berges verschiedene Laubbaumarten wie Eichen, Trauben- bzw. Wintereichen, Weißdorn und Schwarzbuchen an. In den höheren Regionen herrscht ein Mischwald mit Buchen und Tannen.

Der Walnussbaum ist in Südosteuropa heimisch und in der Niedrigzone weit verbreitet. Die Hochgebirge weisen überwiegend Wacholder auf, welcher außerordentlich widerstandsfähig gegen Kälte ist. Im Frühling kann man eine große Zahl an Blumen finden. Typische Vertreter sind Veilchen, Enziane, Narzissen, Kamille, Bärlauch, duftende Schlüsselblumen, Natternköpfe und Stiefmütterchen. Viele bereits weiträumig ausgestorbene Blumen haben sich in Bosnien und Herzegowina eingebürgert, wie beispielsweise die Orchideengewächse am Prokoškosee. Manche kalkhaltige Böden bieten ideale Bedingungen für Orchideengewächse wie z. B. für das Rote Waldvöglein oder die Berghyazinthe. Wegen des warmen Klimas gedeihen in dieser Region auch Liliengewächse. Zum Beispiel wachsen in Bosnien und Herzegowina einige seltene Vertreter der Gattung Tulipa, wie z. B. die Tulipa biflora, die von Kroatien bis Albanien verbreitet ist oder die Tulipa orphanidea, welche eine Seltenheit ist und von der unberührten Natur profitiert.

Zudem weist das Land eine beachtliche Anzahl an Endemiten auf. Das Lilium carniolicum var. bosniacum ist im zentralen Bosnien auf kalkhaltigen Böden endemisch. Lange war seine Klassifikation unklar, was dazu führte, dass man es als Unterart bzw. Varietät zu den Pyrenäen-Lilien oder als Synonym zu den Lilia chalcedonica zählte. Erst nach molekulargenetischen Untersuchungen wurde es schließlich der Krainer Lilie zugeordnet. Eine Pflanze, die auch lange ohne eindeutige Zuordnung war und in Bosnien gedeiht, ist Lilium jankae. Das Vorkommen reicht bis hin zu den Rhodopen.

Fauna

Aale kann man z. B. in Hutovo Blato antreffen. Hutovo Blato ist ein Naturpark, zu dem viele kleine Seen und Sümpfe gehören. Auch eine große Anzahl anderer Wassertierarten, besonders zahlreiche Krebsarten, kommen vor.

Von vielen verschiedenen Schlangenarten, die man in Bosnien und Herzegowina antreffen kann, sind zwei giftig. Zu den giftigen gehören die Europäische Hornotter und die Kreuzotter. Die Vierstreifennatter ist eine der ungiftigen Arten. Neben Schlangen lebt auch eine große Anzahl anderer Reptilien wie z. B. Echsen in Bosnien und Herzegowina.

Die faszinierende Vogelwelt hat sich in den bosnischen Gebirgen gut erhalten. Der Grünspecht ist in den Laubwäldern und der Schwarzspecht in den Nadelwäldern des Landes heimisch. Gänsegeier sind in einigen Bergen wie z. B. der Bjelašnica beheimatet. Zu den wichtigsten Greifvögeln des Landes gehören die Steinadler sowie die Falkenarten. Der Steinadler ist in Küstennähe und in den vielen vorkommenden Gebirgen beheimatet. Der Turmfalke ist in ganz Bosnien und Herzegowina anzutreffen. Der Lannerfalke kommt in einigen wenigen Brutpaaren in Herzegowina vor. Auch sind unzählige Insekten- und Käfergattungen im Land vertreten.

Das größte Tier des Landes ist der vom Aussterben bedrohte Braunbär, von dem rund 2800 Exemplare in Bosnien und Herzegowina leben.

Weniger anzeigen

Bosnien und Herzegowina ist ein südosteuropäischer Bundesstaat.

Geographie

Bosnien und Herzegowina liegt im westlichen Teil der Balkanhalbinsel und ist in weiten Teilen durch eine bewaldete Mittelgebirgslandschaft geprägt, wobei die höchsten Berge Höhen von fast 2400 Metern über dem Meeresspiegel erreichen. Ein Teil des Berglandes, insbesondere in den westlichen Landesteilen und der Herzegowina, ist verkarstet. Das hier anfallende Oberflächenwasser gelangt nicht in die großen Flusssysteme, sondern versickert größtenteils. Im Süden sowie in der nördlich gelegenen Save-Niederung gibt es auch flachere Regionen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Ebenfalls im Süden befindet sich die 20 Kilometer lange Adria-Küste bei Neum.

Klima

Bosnien und Herzegowina liegt im Übergangsgebiet zwischen mediterranem und kontinentalem Klima. Die Winter können sehr kalt werden und Temperaturen bis zu −20 Grad Celsius sind keine Seltenheit. Die Sommer sind aufgrund der Lage des Landes überwiegend sehr heiß und trocken.

Gewässer

Die wichtigsten Flüsse des Landes sind Save und Drina, die Bosnien und Herzegowina im Norden und Osten begrenzen, sowie die Bosna, welche im Landesinneren entspringt und in die Save mündet. Fast das gesamte Gebiet Bosniens gehört zum Einzugsgebiet der Save bzw. des Schwarzen Meeres, während die Flüsse der Herzegowina – zum Teil unterirdisch – in die Adria entwässern.

Die Täler der größeren Flüsse Bosniens erstrecken sich fast ausschließlich in Nord-Süd-Richtung, was für die Siedlungs- und Verkehrsgeschichte des Landes von Bedeutung ist. Zu den größeren Flüssen zählen die Una und Sana, der Vrbas und die Neretva. Abgesehen von der Save an der Grenze zu Kroatien ist kein Fluss in Bosnien und Herzegowina schiffbar.

Bosnien und Herzegowina liegt im Blauen Herz Europas.

Bosnien und Herzegowina hat wenige bedeutende Seen. Die meisten großen Stillgewässer wurden künstlich angestaut. Große Stauseen gibt es an Drina (z. B. Zvorniksee), Neretva (Jablaničko jezero), Vrbas und Trebišnjica (Bilećko jezero). Auch der Modračko jezero bei Lukavac im Kanton Tuzla ist ein Stausee.

Flora und Fauna

Die Tier- und Pflanzenwelt des Landes ist artenreich und vielfältig. Die Flora und Fauna des Landes profitiert von der geringen Bevölkerungsdichte und den unbewohnten Landstrichen. Um die 60 Prozent der Fläche von Bosnien und Herzegowina sind bewaldet, besonders das Gebirge ist sehr waldreich. Durch die schwere Zugänglichkeit ist die Natur auch wenig bedroht. So konnte der Lebensraum vieler seltener Tiere und Pflanzen erhalten werden.

Flora

Viele bedrohte Pflanzenarten haben in den Hochgebirgen des Landes einen Lebensraum. Im Nationalpark Sutjeska am gleichnamigen Fluss befindet sich der Perućica-Urwald – einer der größten, die noch in Europa erhalten sind. Im Bereich des Dinarischen Gebirges gilt eine Höhe von 500 bis 1000 Metern als Niedrigzone. In diesem Bereich sind Eichen- und Buchenbewaldung typisch. In der Höhe von 1500 Metern kommt eine Buchen-, Fichten-, Tannen- und Kieferbewaldung vor. Ein Baum, der in fast allen Gebirgen des Landes vorkommt, ist die Waldkiefer. Eine Mischung aller dieser Baumarten findet man vor, wenn bewaldete Bereiche schon in niedriger Höhe beginnen und sich nach oben fortsetzen. In diesem Falle spricht man von einer Illyrischen Florenprovinz.

Man kann in allen Bereichen der Hochzone Gebirgsgewächse wie beispielsweise Windröschen, Thymian und Katzenkraut antreffen. Sie sind wie die klassische Alpenflora auf Bergen des Landes zu finden. Eine Besonderheit sind die durch Höhleneinbrüche entstandenen Dolinen. Auf den großen Flächen der Dolinen findet man typische Pflanzen einer kälteren Gebirgslandschaft, während auf den Rändern mittelmeertypische Pflanzen wachsen. Ein gutes Beispiel für die Flora des Landes ist das Gebirge Bjelašnica. Man trifft am Fuße des Berges verschiedene Laubbaumarten wie Eichen, Trauben- bzw. Wintereichen, Weißdorn und Schwarzbuchen an. In den höheren Regionen herrscht ein Mischwald mit Buchen und Tannen.

Der Walnussbaum ist in Südosteuropa heimisch und in der Niedrigzone weit verbreitet. Die Hochgebirge weisen überwiegend Wacholder auf, welcher außerordentlich widerstandsfähig gegen Kälte ist. Im Frühling kann man eine große Zahl an Blumen finden. Typische Vertreter sind Veilchen, Enziane, Narzissen, Kamille, Bärlauch, duftende Schlüsselblumen, Natternköpfe und Stiefmütterchen. Viele bereits weiträumig ausgestorbene Blumen haben sich in Bosnien und Herzegowina eingebürgert, wie beispielsweise die Orchideengewächse am Prokoškosee. Manche kalkhaltige Böden bieten ideale Bedingungen für Orchideengewächse wie z. B. für das Rote Waldvöglein oder die Berghyazinthe. Wegen des warmen Klimas gedeihen in dieser Region auch Liliengewächse. Zum Beispiel wachsen in Bosnien und Herzegowina einige seltene Vertreter der Gattung Tulipa, wie z. B. die Tulipa biflora, die von Kroatien bis Albanien verbreitet ist oder die Tulipa orphanidea, welche eine Seltenheit ist und von der unberührten Natur profitiert.

Zudem weist das Land eine beachtliche Anzahl an Endemiten auf. Das Lilium carniolicum var. bosniacum ist im zentralen Bosnien auf kalkhaltigen Böden endemisch. Lange war seine Klassifikation unklar, was dazu führte, dass man es als Unterart bzw. Varietät zu den Pyrenäen-Lilien oder als Synonym zu den Lilia chalcedonica zählte. Erst nach molekulargenetischen Untersuchungen wurde es schließlich der Krainer Lilie zugeordnet. Eine Pflanze, die auch lange ohne eindeutige Zuordnung war und in Bosnien gedeiht, ist Lilium jankae. Das Vorkommen reicht bis hin zu den Rhodopen.

Fauna

Aale kann man z. B. in Hutovo Blato antreffen. Hutovo Blato ist ein Naturpark, zu dem viele kleine Seen und Sümpfe gehören. Auch eine große Anzahl anderer Wassertierarten, besonders zahlreiche Krebsarten, kommen vor.

Von vielen verschiedenen Schlangenarten, die man in Bosnien und Herzegowina antreffen kann, sind zwei giftig. Zu den giftigen gehören die Europäische Hornotter und die Kreuzotter. Die Vierstreifennatter ist eine der ungiftigen Arten. Neben Schlangen lebt auch eine große Anzahl anderer Reptilien wie z. B. Echsen in Bosnien und Herzegowina.

Die faszinierende Vogelwelt hat sich in den bosnischen Gebirgen gut erhalten. Der Grünspecht ist in den Laubwäldern und der Schwarzspecht in den Nadelwäldern des Landes heimisch. Gänsegeier sind in einigen Bergen wie z. B. der Bjelašnica beheimatet. Zu den wichtigsten Greifvögeln des Landes gehören die Steinadler sowie die Falkenarten. Der Steinadler ist in Küstennähe und in den vielen vorkommenden Gebirgen beheimatet. Der Turmfalke ist in ganz Bosnien und Herzegowina anzutreffen. Der Lannerfalke kommt in einigen wenigen Brutpaaren in Herzegowina vor. Auch sind unzählige Insekten- und Käfergattungen im Land vertreten.

Das größte Tier des Landes ist der vom Aussterben bedrohte Braunbär, von dem rund 2800 Exemplare in Bosnien und Herzegowina leben.

Weniger anzeigen