Familie

Gürteltiere

7 Spezies

Die Gürteltiere (Dasypoda) bilden die einzige überlebende Säugetiergruppe der Gepanzerten Nebengelenktiere (Cingulata). Sie werden heute in zwei Familien mit insgesamt rund 20 gegenwärtig vorkommenden Arten unterschieden, darüber hinaus sind zahlreiche weitere, ausgestorbene Vertreter bekannt. Die Gruppe ist über den südamerikanischen Kontinent und die südöstlichen Teile Nordamerikas verbreitet; ein Großteil der heutigen Arten konzentriert sich im zentralen und nördlichen Südamerika.

Als einzige bekannte Säugetiergruppe der heutigen Zeit verfügen die Gürteltiere über eine knöcherne äußere Panzerbildung. Die mit Hornschuppen gepanzerten Schuppentiere galten früher irrtümlich als nahe mit ihnen verwandt. Gürteltiere treten weitgehend einzelgängerisch auf und leben in unterschiedlichem Maße unterirdisch in Erdbauen, wobei sie an diese grabende Lebensweise durch mehrere Skelettmodifikationen angepasst sind. Als Hauptnahrung werden verschiedenste Insekten konsumiert, einige Arten verzehren aber auch pflanzliche Nahrung oder vertilgen kleinere Wirbeltiere. Die Lebensgewohnheiten der Gürteltiere sind nicht in allen Fällen gut untersucht, vor allem was die Fortpflanzung betrifft.

Das Fleisch wird von Menschen teilweise als Nahrungsressource genutzt, manche Skelettteile werden lokal auch als handwerkliche Rohstoffe verwendet. Einige Arten gelten aufgrund ihrer bodenwühlenden Aktivitäten als Landplage. In Europa bekannt wurden die Gürteltiere erstmals am Anfang des 16. Jahrhunderts, die heute anerkannte Erstbeschreibung der Gruppe der Dasypoda stammt aus dem Jahr 1885/1886.

Die über Fossilfunde belegte stammesgeschichtliche Entwicklung kann bis in das Paläozän vor mehr als 56 Millionen Jahren zurückverfolgt werden. Die gegenwärtig bestehenden Arten traten jedoch erst relativ spät in Erscheinung. Die nächsten Verwandten der Gürteltiere sind die Ameisenbären und Faultiere. Alle drei Gruppen weisen besondere Skelettbildungen an der Wirbelsäule auf, die sie gemeinsam die Überordnung der Nebengelenktiere (Xenarthra) formen lassen, einer der vier großen Hauptlinien der Höheren Säugetiere.

Gürteltiere leben ausschließlich auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Das Vorkommen der meisten Arten ist auf Südamerika beschränkt, wo sie aber über den größten Teil der Landfläche verbreitet sind. Hier ist auch der Ursprung der Gürteltiere anzusiedeln, der bis in das ausgehende Paläozän vor rund 58 Millionen Jahre zurückreicht. In Mittelamerika finden sich lediglich zwei Arten, darunter die bekannteste Gürteltierart, das Neunbinden-Gürteltier (Dasypus novemcinctus), das große Teile von Süd - und Mittelamerika bis einschließlich der südöstlichen USA bewohnt. Die Vorfahren der nord- und mittelamerikanischen Arten sind vermutlich erst nach dem Entstehen der Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika am Isthmus von Panama und dem damit verbundenen Großen Amerikanischen Faunenaustausch im Pliozän vor rund 3 Millionen Jahren aus Südamerika eingewandert.

Zahlreiche Gürteltierarten bevorzugen trockene und offene Lebensräume wie Halbwüsten, Savannen und Steppen mit dorniger Gebüschvegetation oder Trockenwäldern und benötigen zudem einen lockeren Untergrund zum Anlegen ihrer Baue. Dadurch sind viele Vertreter im Gran Chaco, aber auch in den Pampa-Gebieten des zentralen Südamerikas vom südlichen Brasilien über Bolivien und Paraguay bis ins nördliche Argentinien anzutreffen; allein in Paraguay sind 12 der 21 heute noch lebenden Arten nachgewiesen. Einige Arten leben aber auch im tropischen Regenwald , in den Yungas-Wäldern der Hochgebirgsflanken oder in Feuchtgebieten wie dem Pantanal. Die direkten Hochlagen der Anden haben aber nur einzelne Gürteltierarten erschlossen, etwa das Kleine Borstengürteltier („Andenborstengürteltier“; Chaetophractus vellerosus).

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Die Gürteltiere (Dasypoda) bilden die einzige überlebende Säugetiergruppe der Gepanzerten Nebengelenktiere (Cingulata). Sie werden heute in zwei Familien mit insgesamt rund 20 gegenwärtig vorkommenden Arten unterschieden, darüber hinaus sind zahlreiche weitere, ausgestorbene Vertreter bekannt. Die Gruppe ist über den südamerikanischen Kontinent und die südöstlichen Teile Nordamerikas verbreitet; ein Großteil der heutigen Arten konzentriert sich im zentralen und nördlichen Südamerika.

Als einzige bekannte Säugetiergruppe der heutigen Zeit verfügen die Gürteltiere über eine knöcherne äußere Panzerbildung. Die mit Hornschuppen gepanzerten Schuppentiere galten früher irrtümlich als nahe mit ihnen verwandt. Gürteltiere treten weitgehend einzelgängerisch auf und leben in unterschiedlichem Maße unterirdisch in Erdbauen, wobei sie an diese grabende Lebensweise durch mehrere Skelettmodifikationen angepasst sind. Als Hauptnahrung werden verschiedenste Insekten konsumiert, einige Arten verzehren aber auch pflanzliche Nahrung oder vertilgen kleinere Wirbeltiere. Die Lebensgewohnheiten der Gürteltiere sind nicht in allen Fällen gut untersucht, vor allem was die Fortpflanzung betrifft.

Das Fleisch wird von Menschen teilweise als Nahrungsressource genutzt, manche Skelettteile werden lokal auch als handwerkliche Rohstoffe verwendet. Einige Arten gelten aufgrund ihrer bodenwühlenden Aktivitäten als Landplage. In Europa bekannt wurden die Gürteltiere erstmals am Anfang des 16. Jahrhunderts, die heute anerkannte Erstbeschreibung der Gruppe der Dasypoda stammt aus dem Jahr 1885/1886.

Die über Fossilfunde belegte stammesgeschichtliche Entwicklung kann bis in das Paläozän vor mehr als 56 Millionen Jahren zurückverfolgt werden. Die gegenwärtig bestehenden Arten traten jedoch erst relativ spät in Erscheinung. Die nächsten Verwandten der Gürteltiere sind die Ameisenbären und Faultiere. Alle drei Gruppen weisen besondere Skelettbildungen an der Wirbelsäule auf, die sie gemeinsam die Überordnung der Nebengelenktiere (Xenarthra) formen lassen, einer der vier großen Hauptlinien der Höheren Säugetiere.

Gürteltiere leben ausschließlich auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Das Vorkommen der meisten Arten ist auf Südamerika beschränkt, wo sie aber über den größten Teil der Landfläche verbreitet sind. Hier ist auch der Ursprung der Gürteltiere anzusiedeln, der bis in das ausgehende Paläozän vor rund 58 Millionen Jahre zurückreicht. In Mittelamerika finden sich lediglich zwei Arten, darunter die bekannteste Gürteltierart, das Neunbinden-Gürteltier (Dasypus novemcinctus), das große Teile von Süd - und Mittelamerika bis einschließlich der südöstlichen USA bewohnt. Die Vorfahren der nord- und mittelamerikanischen Arten sind vermutlich erst nach dem Entstehen der Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika am Isthmus von Panama und dem damit verbundenen Großen Amerikanischen Faunenaustausch im Pliozän vor rund 3 Millionen Jahren aus Südamerika eingewandert.

Zahlreiche Gürteltierarten bevorzugen trockene und offene Lebensräume wie Halbwüsten, Savannen und Steppen mit dorniger Gebüschvegetation oder Trockenwäldern und benötigen zudem einen lockeren Untergrund zum Anlegen ihrer Baue. Dadurch sind viele Vertreter im Gran Chaco, aber auch in den Pampa-Gebieten des zentralen Südamerikas vom südlichen Brasilien über Bolivien und Paraguay bis ins nördliche Argentinien anzutreffen; allein in Paraguay sind 12 der 21 heute noch lebenden Arten nachgewiesen. Einige Arten leben aber auch im tropischen Regenwald , in den Yungas-Wäldern der Hochgebirgsflanken oder in Feuchtgebieten wie dem Pantanal. Die direkten Hochlagen der Anden haben aber nur einzelne Gürteltierarten erschlossen, etwa das Kleine Borstengürteltier („Andenborstengürteltier“; Chaetophractus vellerosus).

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