Pelzgürteltier
Reich
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Klasse
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SPEZIES
Dasypus pilosus

Das Pelzgürteltier (Dasypus pilosus) ist eine Art der Langnasengürteltiere und verfügt als einziger Vertreter dieser Gattung über ein dichtes, den Rückenpanzer bedeckendes Fell aus borstenartigen Haaren. Es kommt endemisch in Peru vor, wo es ein kleines Verbreitungsgebiet in den Nebelwäldern der Anden besiedelt. Über die Lebensweise der Gürteltierart ist kaum etwas bekannt. Ihr Bestand wird als gefährdet angesehen, genaue Daten liegen aber nicht vor.

Aussehen

Das Pelzgürteltier weist eine Gesamtlänge von 59,3 bis 75 cm auf, der Schwanz nimmt davon 24,5 bis 26,8 cm ein und erreicht somit 65 bis 76 % der Länge des restlichen Körpers. Die Kopf-Rumpf-Länge wird mit 40 bis 44 cm angegeben. Das Gewicht variiert von 1,4 bis 2,3 kg. Männchen sind durchschnittlich etwas Größer als Weibchen. Die Gürteltierart ist somit vergleichbar zu mittelgroßen Vertretern der Langnasengürteltiere. Der Kopf ist wesentlich größer als bei diesen und wird 11,2 bis 12,5 cm lang. Er besitzt eine in der Seitenansicht eiförmige Gestalt mit einer lang herausgezogenen und walzenförmigen Schnauze. Die Augen sind klein, die Ohren werden 3,5 bis 5 cm lang und sind damit sehr groß. Sie haben eine löffelartig breite Gestalt und stehen dicht beieinander. Die Stirn wird von einem Kopfschild aus unregelmäßigen, vieleckigen, regellos angeordneten Knochenplättchen bedeckt. Er ist langgestreckt und rhombisch im Umriss, hinten endet er spitz. Der Rumpf hat eine eher niedrige und gestreckt-walzenförmige Gestalt. Der typische Körperpanzer besitzt einen festeren Schulter- und Beckenteil, wobei letzterer länger ist als ersterer. Zwischen diesen beiden festen Schilden befinden sich acht bis zwölf, häufig elf bewegliche Bänder, von denen die vordersten vier jedoch stärker miteinander verankert sind. Insgesamt besteht der Panzer aus mehreren Reihen von kleinen Knochenplättchen, am Schulterpanzer sind es etwa 18, wobei jene des festen Panzers eine eher rundliche Form aufweisen, die der beweglichen Bänder dagegen eine viereckige. Die Oberflächengestaltung der einzelnen Plättchen weicht von den sonstigen Langnasengürteltieren ab. Sie zeichnet sich durch fehlende Furchen aus, dafür sind zahlreiche rundliche Öffnungen (Foramina) ausgebildet, die an den Knochenplättchen der festen Panzerteile zirkulär eine zentrale Musterung umgeben. Jedes Plättchen besitzt 30 bis 35 dieser Foramina. An den Schildchen der beweglichen Bänder sind die Öffnungen eher länglich angeordnet. Der Panzer ist gelblich-weiß gefärbt und wird von einem dichten, rötlich bis gelbbraun gefärbten Fellkleid bedeckt, so dass dieser nur im vordersten Bereich sichtbar ist. Die einzelnen Haare entspringen dabei den kleinen Öffnungen der Knochenplättchen. Eine deutliche Behaarung kommt ansonsten bei Langnasengürteltieren nicht vor und ist hier auch ausgeprägter als bei den Borstengürteltieren. Die Länge der Haare beträgt ungefähr 5 cm. Die Bauchseite, die von sechseckigen Knochenplättchen bedeckt wird, und die Vorderseiten der Beine, weisen eine weniger dichte Behaarung auf, ebenso die Wangen. Der lange Schwanz wird wiederum in den vorderen zwei Dritteln von 7 bis 11 wirtelförmigen Knochenringen umschlossen, jeder bestehend aus zwei Reihen von Knochenplättchen. Aus den hinteren Enden der jeweiligen Ringe sprießen spärlich verteilte, kurze Haare. Die Gliedmaßen sind kurz und enden vorne in vier, hinten in fünf Strahlen. Alle Zehen besitzen Krallen in Kegelform, nur die mittleren der Vorderfüße sind lang und schmal. Die Hinterfußlänge schwankt von 7,1 bis 8 cm.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Das Verbreitungsgebiet des Pelzgürteltiers umfasst einen nur schmalen Streifen entlang der Anden im Westen und Norden von Peru, wo es in Höhen von 500 bis 3000 m, überwiegend aber von 2600 bis 3400 m über dem Meeresspiegel vorkommt. Die Ausdehnung des Gebietes ist sehr begrenzt und wird mit 53.000 Quadratkilometern angegeben, wobei insgesamt nur fünf Lokalitäten aus verschiedenen Departamentos des Landes bekannt sind, an denen die Art in den letzten Jahren beobachtet wurde. An einer weiteren wurden einzelne Tiere im Jahr 2016 mittels Kamerafallen aufgespürt. Alle bisher beobachteten Individuen befanden sich in der Nähe von Wasserstellen. Frühere Annahmen über eine weit nach Süden reichende Verbreitung erwiesen sich als falsch, sie beruhten vor allem auf fehlerhaften Kartierungen der 1980er Jahre. Wie groß das Verbreitungsgebiet in historischer Zeit war, ist unbekannt, Berichten aus dem 18. und 19. Jahrhundert zufolge kam das Tier möglicherweise in Chile und Ecuador vor. Angaben zur Größe der Population liegen nicht vor. Das bevorzugte Habitat stellen die Yunga-Wälder der Andenhänge dar, subtropische bis tropische Bergwälder und Bergnebelwälder. Dabei findet man das Pelzgürteltier in Gebieten mit dichter Untergrundvegetation und kalksteinreichem Untergrund.

Pelzgürteltier Lebensraum-Karte

Biom

Pelzgürteltier Lebensraum-Karte
Pelzgürteltier
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Gewohnheiten und Lebensstil

Da das Pelzgürteltier aufgrund des seltenen und begrenzten Vorkommens nur schwer zu beobachten ist, gibt es praktisch keine Informationen zur Lebensweise. Die verlängerte Schnauze lässt eine stärker auf Insekten basierende Ernährung annehmen. Bei einem weiblichen Museumsexemplar wurden vier Embryos in der Gebärmutter nachgewiesen, ein weiteres wies eine Zecke der Gattung Ixodes im Fell auf.

Lebensstil

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Populationsgefährdung

Das Pelzgürteltier wird lokal gejagt, es gibt aber keine Informationen über die Intensität und den Grad der daraus entstehenden Bedrohung für den Artbestand. Weiterhin sind die Abholzung der Regenwälder und das dadurch bedingte Verschwinden der natürlichen Lebensräume gefährdend für das Tier. Die IUCN stufte die Gürteltierart anfänglich als „gefährdet“ (vulnerable) ein, aufgrund fehlender Informationen zur exakten Verbreitung, zur Größe der möglichen Bedrohung und zur Population allgemein wird sie seit 2014 unter „unzureichende Datenlage“ (data deficient) geführt. Bedeutendstes Vorkommen des Pelzgürteltiers ist jenes vom Río-Abiseo-Nationalpark in Peru.

Referenzen

1. Pelzgürteltier artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Pelzg%C3%BCrteltier
2. Pelzgürteltier auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/6291/47441122

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