Japanische hase
Der Japanische Hase (Lepus brachyurus, japanisch (日本)野兎 (Nihon) Nousagi, deutsch ‚(Japanischer) Feldhase‘) ist eine Säugetierart aus der Gattung der Echten Hasen innerhalb der Hasenartigen. Er ist auf den japanischen Inseln endemisch.
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Temporaler SpezialistAls temporaler Spezialist wird eine Tierart bezeichnet, die in Bezug auf den circadian genannten, vierundzwanzigstündigen Rhythmus von Tag- und Nac...
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
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BlattfresserIn der Zoologie ist ein Blattfresser ein Pflanzenfresser, der sich auf das Fressen von Blättern spezialisiert hat. Reife Blätter enthalten einen ho...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Sp
SpringendSpringen ist das Abschnellen des Körpers vom Boden, wobei ein oder mehr Füße eingesetzt werden, um Höhe, Weite oder Tiefe zu überwinden. Kleine Sp...
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NestflüchterWe
WeidegängerWeidegang ist eine Fütterungsmethode, bei der ein Pflanzenfresser Pflanzen wie Gräser oder andere mehrzellige Organismen wie Algen frisst. In der L...
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InselendemischViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
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PolygynandriePolygynandrie ist ein Paarungssystem, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen während einer Brutsaison mehrere Paarungspartner haben.
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SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitDer Japanische Hase ist eine relativ kleine Hasenart mit einem Körpergewicht von maximal 2,5 Kilogramm. In seiner Gestalt ähnelt er vor allem dem Schneehasen (L. timidus). Die Körperfärbung ist sehr variabel und reicht von einem hellen Rotbraun bis zu einem dunklen Braungrau mit variablen Anteilen von Weiß auf dem Kopf und an den Beinen. Die nördlichen Unterarten besitzen einen Saisondimorphismus und wechseln ihre Fellfarbe im Winter über mehrere Farbphasen zu einem weißen Fell.
Das Verbreitungsgebiet des Japanischen Hasen ist auf die japanischen Inseln Honshū, Shikoku, Kyushu, Sado, die Oki-Inseln, Awaji-shima, Shōdoshima, die Gotō-Inseln und die Amakusa-Inseln beschränkt. Auf Hokkaidō kommt die Art nicht vor.
Als Lebensräume besiedelt der Japanische Hase verschiedene Habitate von Grasland bis zu offenen Waldgebieten und kommt sowohl im Flachland wie in subalpinen Regionen bis in Höhen von 2.700 Metern vor.
Der Japanische Hase ist nachtaktiv und ruht den gesamten Tag. Er ernährt sich im Sommer vor allem von Gräsern, die 48 % der Nahrung ausmachen, Kräutern sowie Feldfrüchten. Im Winter frisst er zudem Blätter und Rinden von jungen Bäumen, vor allem der Sicheltanne (Cryptomeria japonica), des Japanischen Ahorn (Acer japonicum), Paulownien, Acanthopanax, Aralia und verschiedener Leguminosen.
Die Paarungszeit reicht von Februar bis Juli und die Weibchen bringen von April bis August drei- bis fünfmal im Jahr Jungtiere zur Welt. Dabei besteht ein Wurf aus einem bis vier Jungtieren mit einem Gewicht von jeweils etwa 130 Gramm. Die Weibchen erreichen ihre Geschlechtsreife nach etwa 10 Monaten.
Japanische Hasen sind Pflanzenfresser und ernähren sich von Gräsern, Sträuchern und Büschen. Diese Hasen fressen auch die Rinde von Bäumen. In Asien fressen sie manchmal auch die Rinde von Bonsai-Bäumen.
Japanische Hasen sind polygyn (promiskuitiv), was bedeutet, dass sowohl Männchen als auch Weibchen während der Paarungszeit mehrere Partner haben. Während dieser Zeit treffen sich Männchen und Weibchen und die Männchen können sich aggressiv verhalten und boxen, um um Partner zu werben. Die Brutzeit dauert das ganze Jahr über an. Die Weibchen bringen mehrere Würfe pro Jahr hervor, die jeweils 1-6 Jungtiere enthalten. Die Trächtigkeitsdauer beträgt etwa 43-45 Tage. Über die elterliche Fürsorge bei Japanischen Hasen ist wenig bekannt. Das Alter der Geschlechtsreife ist ungewiss, aber es wird angenommen, dass die Weibchen wahrscheinlich innerhalb eines Jahres nach der Geburt brüten.
Der Japanische Hase ist in seinem gesamten Verbreitungsgebiet häufig, in den letzten Jahren nahm die Siedlungsdichte jedoch ab. Die Gesamtgröße des Bestandes ist unbekannt, verglichen mit der Dichte in den 1970er und 1980er Jahren ist diese jedoch zurückgegangen. Dabei wurde festgestellt, dass sie vor allem in jungen Waldbeständen mit Kräuterbewuchs größer ist als in älteren Waldbeständen. Vor allem auf Sado gehen die Bestände aufgrund der Jagd und des dort eingeführten Japanischen Marders (Martes melampus) zurück.
Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund der Bestandsgröße als nicht gefährdet (least concern) eingestuft.
Laut der Roten Liste der IUCN ist die Gesamtgröße der Population des Japanischen Hasen unbekannt. Es gibt jedoch eine geschätzte Population der Art in der Präfektur Niigata mit 140.000 Hasen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.
Japanische Hasen sind als Beutetiere für einheimische Prädatoren von großer Bedeutung. Sie haben auch Auswirkungen auf die Vegetation, die sie fressen. Diese Art ist einer der wenigen Hasen, die die Rinde von Bäumen fressen. Sie tun dies gelegentlich und können dabei großen Schaden an Bäumen und Wäldern anrichten.