Mojave-Ziesel
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Unterfamilie
SPEZIES
Xerospermophilus mohavensis
Populationsgrösse
over 100,000
Lebensdauer
5-7.8 years
Gewicht
85-130
3-4.6
goz
g oz 
Länge
210-230
8.3-9.1
mminch
mm inch 

Der Mojave-Ziesel (Xerospermophilus mohavensis, Syn.: Spermophilus mohavensis) ist eine Hörnchenart aus der Gattung Xerospermophilus. Er lebt ausschließlich in der nordwestlichen Mojave-Wüste und dem Owens Valley im südlichen Kalifornien.

Ta

Tagaktiv

Pf

Pflanzenfresser

Bl

Blattfresser

Körnerfresser

Te

Terrestrisch

Ne

Nesthocker

Zo

Zoochorie

Re

Revier

Po

Polygynie

So

Solitär

Do

Dominanzhierarchie

So

Sommerruhe

Wi

Winterschlaf

Ke

Keine Tierwanderung

M

beginnt mit

Aussehen

Der Mojave-Ziesel erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 21,0 bis 23,0 Zentimetern bei einem Gewicht von 70 bis 300 Gramm. Der Schwanz wird etwa 57 bis 72 Millimeter lang und ist damit deutlich kürzer als der restliche Körper. Ein Sexualdimorphismus kommt nicht vor, die Weibchen und Männchen unterscheiden sich weder in Größe noch in Färbung. Die Rückenfärbung der Tiere ist einfarbig hellbraun bis graubraun ohne eine Musterung oder Punktierung. Im Bereich des Kopfes haben sie häufig eine zimtfarbene Einwaschung. Die Bauchseite ist weiß bis cremeweiß, die Füße blass sandfarben bis zimtfarben. Der Schwanz ist breit und sehr kurz. Die Oberseite des Schwanzes ist rötlich-braun, die Unterseite weiß bis cremeweiß, und der gesamte Schwanz ist weißlich gefrostet.

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Innerhalb des gesamten Verbreitungsgebietes kommt neben dem Mojave-Ziesel nur der Weißschwanz-Antilopenziesel (Ammospermophilus leucurus) vor, der sich jedoch aufgrund der auffälligen Streifenfärbung deutlich vom Mojave-Ziesel unterscheidet. Angrenzend und in schmalen Bereichen überlappend ist das Verbreitungsgebiet des nahe verwandten Rundschwanzziesels (Xerospermophilus tereticaudus). Das Hauptunterscheidungsmerkmal gegenüber diesem ist der kürzere und breitere Schwanz mit der weißen Unterseite, die beim Rundschwanzziesel sandbraun ist. Zudem sind die Klauen kürzer und stumpfer und die Wangen sind bräunlich statt weißlich. Ebenfalls überlappend ist das Verbreitungsgebiet des Kalifornischen Ziesels (Otospermophilus beecheyi), der jedoch deutlich größer als der Mojave-Ziesel und der Rundschwanzziesel ist und ein geflecktes Fell aufweist.

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Verteilung

Erdkunde

Der Mojave-Ziesel ist endemisch im südlichen Kalifornien in der nordwestlichen Mojave-Wüste und dem Owens Valley. Er kommt in diesem etwas kühleren Bereich der Wüste fleckenhaft vor, abhängig von der verfügbaren Vegetation und dem Klima. Die einzelnen Verbreitungsgebiete liegen im südwestlichen Inyo County, dem östlichen Kern County, dem äußersten nordöstlichen Teil des Los Angeles County und dem nordwestlichen San Bernardino County, von Olancha im Inyo County bis Victorville im San Bernardino County sowie von den Tehachapi Mountains im Kern County bis zu den Granite Mountains im San Bernardino County. Die südliche Verbreitungsgrenze stellt der Mojave River dar, historisch kam die Art jedoch auch östlich des Flusses im Lucerne Valley vor. Die Höhenverbreitung reicht von 610 bis 1800 Metern Höhe.

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Mojave-Ziesel ist tagaktiv und lebt in trockenen Wüstengebieten mit ausreichender Vegetation auf sandigen bis kiesig-krümeligen Böden. Bestände von Kreosotbüschen (Larrea tridentata) und den entsprechenden vergesellschafteten Pflanzen werden bevorzugt genutzt. Sie sind omnivor und die Nahrung besteht vor allem aus Vegetationsteilen wie Blättern, Blüten und Sprossen sowie verfügbaren Samen von Gräsern, Kräutern, Büschen, Kakteen und Yuccas. Hinzu kommen vergleichsweise große Mengen an Insekten und anderer tierlicher Nahrung. Die Nahrung wird in den Backentaschen gesammelt und in der Regel auf einem etwas prominenter aufragenden Stein als Beobachtungsposten gefressen.

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Die Tiere leben wie andere Erdhörnchen am Boden und in unterirdischen Bauen. Diese befinden sich in der Regel am Rand der Reviere in einem Abstand von bis zu 250 Meter von deren Zentrum und einzelne Tiere bewohnen mehrere Baue, die sie als Verstecke, zur Jungenaufzucht und zur Überwinterung nutzen. Abends werden die Übernachtungsbaue verschlossen, um das Eindringen von Fressfeinden zu verhindern. Die Aktivität der Tiere reicht vom Frühjahr, in der Regel Februar oder März, bis zum Sommer im August. Vom August bis zum Frühjahr überwintern die Tiere in ihren Bauen und leben in dieser Zeit von ihren Fettreserven. Die Männchen erwachen in der Regel etwa zwei Wochen vor den Weibchen und verlassen ihre Baue. Danach beginnen sie damit, Reviere festzulegen. Abseits der Paarungszeit sind die Tiere Einzelgänger und sie verteidigen ihre Reviere, indem sie Eindringlinge aggressiv verjagen. Dabei sind die Reviere der männlichen Tiere deutlich größer als die der weiblichen, im Mittel nutzen Männchen 6,74 ha und Weibchen 0,73 ha.

Die Paarungszeit beginnt direkt nach dem Erwachen der Weibchen in den Bauen im Februar bis März. Nach einer Tragzeit von 29 bis 30 Tagen gebären die Weibchen im späten März bis April einen Wurf von vier bis neun Jungtieren. In Jahren mit sehr starker Trockenheit werden keine Nachkommen geboren, dabei können die Tiere regional auch vollständig verschwinden. Nachdem die Jungtiere das Nest verlassen, suchen sie sich eigene Reviere und können sich dabei bis zu mehr als sechs Kilometer vom Brutbau entfernen. Die durchschnittliche Entfernung liegt bei den Männchen bei 1,5, bei den Weibchen bei 0,5 Kilometer Abstand vom Brutbau.

Die wichtigsten Fressfeinde für den Mojave-Ziegel stellen Greifvögel, Schlangen, Silberdachse (Taxidea taxus), Kojoten (Canis latrans) und Rotluchse (Lynx rufus) dar. Die Tiere sind wenig scheu gegenüber Menschen und bei Bedrohung fliehen sie in der Regel nicht, sondern drücken sich auf den Boden und vertrauen auf ihre Tarnung. Ihre Alarmrufe bestehen aus einem lauten und hohen rauen Piepsen.

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Fressverhalten und Ernährung

Der Allesfresser Mojave-Ziesel ernährt sich hauptsächlich von Samen, Pilzen, Kräutern und Früchten; manchmal fressen sie auch Raupen.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Mojave-Ziesel sind polygam. Die Männchen erwachen bis zu zwei Wochen vor den Weibchen aus dem Winterschlaf und können ein Revier beanspruchen und verteidigen, um sich mit mehreren Weibchen zu paaren. Die Paarungszeit findet im Februar und März statt. Die Trächtigkeit dauert etwa einen Monat und die Geburten finden im Allgemeinen Ende März oder Anfang April statt. Die Anzahl der Würfe kann 4 bis 9 Babys betragen. Die Jungtiere sind bei der Geburt in der Regel blind und können auch nicht hören und haben nur Haare auf dem Kopf. Sie werden in der Regel mit etwa 32 Tagen entwöhnt. Die Weibchen sind im Alter von 1 Jahr geschlechtsreif (wenn die Bedingungen es zulassen), die Männchen in der Regel erst im Alter von zwei Jahren.

POPULATION

Populationsgefährdung

Das Mojave-Ziesel ist durch den Verlust und die Verschlechterung seines Lebensraums infolge der städtischen und vorstädtischen Entwicklung, aber auch der ländlichen Entwicklung, der Landwirtschaft, der Weidegänger, der militärischen Aktivitäten, der Energieentwicklung und der Geländewagen bedroht. Der Klimawandel wird die Mohave-Wüste noch heißer und trockener machen, was eine weitere Bedrohung darstellen könnte. Der Joshua-Baum zum Beispiel, dessen Samen einen wichtigen Teil der Ernährung dieses Eichhörnchens ausmachen, könnte als Reaktion auf den Klimawandel sein Verbreitungsgebiet verlagern.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN ist die Gesamtgröße der erwachsenen Population des Mojave-Ziesels unbekannt, könnte aber 100.000 Individuen übersteigen. Derzeit ist diese Art als "Near Threatened" (NT) eingestuft und ihre Zahl ist abnehmend.

Ökologische Nische

Über die Ökosystemleistungen, die Mojave-Ziesel erbringen, gibt es nicht viele Informationen. Möglicherweise sorgen sie für die Verbreitung von Samen, insbesondere für Joshua-Bäume. Die von ihnen angelegten Behausungen könnten zur Durchlüftung des Bodens beitragen, da Rundschwanzziesel ähnliche Praktiken anwenden.

Lustige Fakten für Kinder

  • Obwohl es normalerweise leise ist, kann das Mojave-Ziesel einen tiefen, schrillen Pfiff und ein hohes 'Piepsen' von sich geben, und die Jungtiere können ein hohes Quietschen von sich geben, das wahrscheinlich mit der Nahrungsaufnahme zusammenhängt.
  • Diese Eichhörnchen bewohnen drei verschiedene Arten von Behausungen: eine Wohnhöhle, in der sie während ihrer aktiven Perioden schlafen, eine Nebenhöhle für die Thermoregulation und soziale Interaktionen und eine Sommerruhe, in der sie sechs oder sieben Monate lang Winterruhe halten.
  • Die Behausungen des Mojave-Ziesel sind typischerweise etwa 1 Meter tief und 5,5 Meter lang.
  • Das Eichhörnchen ist für die amerikanischen Ureinwohner ein Symbol für Vorbereitung, Sparsamkeit und Vertrauen.
  • "Eichhörnchen" kommt vom griechischen "skiouros", was "Schattenschwanz" bedeutet.
  • Die vier Vorderzähne eines Eichhörnchens hören nie auf zu wachsen. Sie werden abgenutzt, wenn das Eichhörnchen Nüsse und Baumrinde kaut.

Referenzen

1. Mojave-Ziesel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Mojave-Ziesel
2. Mojave-Ziesel auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/20474/0

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