Wieners astrild, Sansibarfink
Der Wienerastrild (Pytilia afra), auch Wieners Astrild oder Sansibarfink genannt, ist eine afrikanische Art in der Familie der Prachtfinken. Es sind keine Unterarten beschrieben. Wienerastrilde werden in Europa gelegentlich als Ziervogel gehalten.
Der Wienerastrild erreicht eine Körperlänge von zwölf Zentimeter. Der Sexualdimorphismus ist gering ausgeprägt. Die Männchen haben eine scharlachrote Stirn und Augengegend. Auch die Kopfseiten und die obere Kehle sind scharlachrot. Rücken und Flügel sind olivgelb, der Bürzel und die Oberschwanzdecken karmesinrot. Die Flügeldecken und die Schwingen sind, von der innersten olivgelb gefärbten Schwinge abgesehen, braun. Die mittleren Schwanzfedern sind ebenfalls braun, während die übrigen dunkelbraun und nur auf der Außenfahne rot sind. Die äußerste Schwanzfeder ist durchgängig braun. Die Körperunterseite ist gelblich olivbraun und fein quergewellt. Der Schnabel und die Augen sind rot. Das Weibchen, dem das Rot an Kopf, Stirn und Scheitel fehlt, ist im Vergleich zum Männchen insgesamt matter gefärbt.
Der Wienerastrild lebt paarweise oder in kleinen Familienverbänden. Nach der Brutzeit sieht man ihn gelegentlich in Gesellschaft mit anderen Prachtfinken, wie beispielsweise Buntastrilden und Blauastrilden. Die Nahrung besteht aus Grassamen, die überwiegend vom Boden aufgenommen werden. Die Fortpflanzungszeit fällt in die zweite Hälfte der Regenzeit und variiert je nach Verbreitungsgebiet. Das Gelege besteht aus drei bis vier weißen Eiern. Beide Elternvögel brüten. Der Brutparasit des Wienerastrilds ist vermutlich die Breitschwanzparadieswitwe.
Der Wienerastrild kommt in Ostafrika einschließlich der Insel Sansibar vor. In Ostafrika erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet vom Süden Äthiopiens bis zum Transvaal und in westlicher Richtung bis nach Angola. Er ist häufig im Süden des Sudan und in Kenia, eher selten in Uganda.
Seine Lebensräume sind buschdurchsetztes Grasland, lichte Wälder und die Ränder von Galeriewäldern. Er fehlt im Regenwald und der völlig offenen Savanne.
Das Wienerastrild ist in kleinen Schwärmen anzutreffen und kann größere, lockere Schwärme bilden, wenn es nicht brütet. Er ernährt sich auf dem Boden und frisst Samen und wahrscheinlich auch Insekten. In der Nichtbrutzeit kann er große Entfernungen zurücklegen, um Nahrung zu finden. Sein Ruf ist seee, und sein Gesang besteht aus schnell wiederholten Pfiffen. Das Wienerastrild wird von der Vidua obtusa parasitiert, die seine Rufe imitiert. Die Brutzeit der Wienerastrilde ist April bis Mai im südöstlichen Kongobecken, Januar bis Mai in Sambia und Simbabwe, März bis Juni in Malawi und April bis Juni in Tansania. Die Eier wiegen ungefähr 1,42 g (0,050 oz), und die des Brutparasiten wiegen mit 1,64 g (0,058 oz) etwa 15% mehr. Die Inkubationszeit der Streifenastrilde beträgt 12 bis 13 Tage, und die Nestlingszeit beträgt 21 Tage.
Da die Art ein großes Verbreitungsgebiet und einen stabilen Populationstrend aufweist, hat die IUCN die Art als wenig gefährdet eingestuft. Sie kann gefangen und als Käfigvogel verwendet werden.