Ordnung

Rüsseltiere

16 Spezies

Die Rüsseltiere (Proboscidea) sind eine Ordnung der Säugetiere, der heute nur noch die Familie der Elefanten angehört. Diese vereint mit dem Afrikanischen Elefanten, dem Waldelefanten und dem Asiatischen Elefanten drei Arten. Benannt wurde die Ordnung nach ihrem Rüssel als auffälligstem äußerem Merkmal. Weitere Charakteristika finden sich bei den heutigen Vertretern in dem generell großen und massiven Körperbau mit säulenförmigen Beinen, dem voluminösen Kopf und kurzen Hals sowie den Stoßzähnen, die aus den vergrößerten oberen Schneidezähnen entstanden. Die rezenten Elefanten sind in den tropischen Regionen Afrikas südlich der Sahara, in Süd- und Südostasien wie auch in Teilen Ostasiens verbreitet und nutzen eine Vielzahl unterschiedlicher Landschaftsräume. Sie leben in komplexen Sozialverbänden mit Herden aus Mutter- und Jungtieren sowie einzelgängerischen männlichen Tieren, die mitunter aber auch Junggesellenverbände bilden können. Zwischen den einzelnen Individuen findet eine komplexe Kommunikation statt. Die Nahrung besteht überwiegend aus Pflanzen, hierbei sowohl Gräser als auch Blätter, Früchte und Ähnliches. Die genaue Zusammensetzung variiert mit den Jahreszeiten. In der Regel wird in einem Abstand von mehreren Jahren ein Junges geboren, das in der Herde aufwächst.

Der Ursprung der Ordnung reicht bis in das Paläozän vor rund 60 Millionen Jahren zurück. Die ältesten Formen sind aus dem nördlichen Afrika bekannt. Hierbei handelt es sich um noch relativ kleine, teils aquatisch lebende Tiere ohne Rüssel und Stoßzähne. Beide Merkmale bildeten sich erst später heraus. Es entstanden im Laufe der Stammesgeschichte verschiedene Familien, von denen die Deinotheriidae, die Mammutidae, die Gomphotheriidae und die Stegodontidae die bekanntesten sind. Die Familien und deren Mitglieder spiegeln die Vielgestaltigkeit der Rüsseltiere wider. Spätestens vor rund 20 Millionen Jahren erreichten die Rüsseltiere über eine Landbrücke Eurasien und breiteten sich dort aus. Einige Vertreter wanderten bis nach Amerika, sodass die Rüsseltiere eine fast weltweite Verbreitung aufwiesen, ausgenommen waren Australien, Antarktika und die meisten weit vom Festland entfernten Inseln. Dabei passten sich die Tiere unterschiedlichsten Lebensräumen an, die von den tropischen und waldreichen Ursprungsgebieten bis hin zu Hochgebirgslandschaften und arktischen Offenlanden reichen. Die Elefanten stellen das jüngste Glied der stammesgeschichtlichen Entwicklung dar und traten erstmals vor rund 7 Millionen Jahren im Oberen Miozän in Erscheinung. Zum Ende des Pleistozäns starb ein Großteil der Rüsseltiere aus.

Die wissenschaftliche Bezeichnung der Rüsseltiere als Proboscidea stammt aus dem Jahr 1811. Anfänglich wurde die Gruppe mit den unterschiedlichsten Huftieren assoziiert. Eine angenommene nähere verwandtschaftliche Beziehung zu den Seekühen und den Schliefern kam erstmals in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf. Diese Gemeinschaft, später unter der Bezeichnung Paenungulata bekannt, konnte in der Folgezeit sowohl skelettanatomisch als auch genetisch und biochemisch untermauert werden. Vor allem die Molekulargenetik stellte im Übergang vom 20. zum 21. Jahrhundert heraus, dass die Rüsseltiere näher mit anderen originär afrikanischen Tieren in Beziehung stehen. Die sich daraus ergebende Verwandtschaftsgruppe, der neben den Paenungulata auch verschiedene insektenfressende Tiere wie die Rüsselspringer, die Tenrekartigen und das Erdferkel angehören, wurde daher mit Afrotheria benannt. Herausragende Arbeit bei der Erforschung der Rüsseltiere leistete im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts Henry Fairfield Osborn.

Die heutigen Elefanten sind in den weitgehend tropisch geprägten Landschaften Afrikas südlich der Sahara und Süd- , Südost- und Ostasiens verbreitet. Ihr Lebensraum ist vielgestaltig und umfasst je nach Art dichte tropische Wälder , offene Savannen - und Buschgebiete sowie wüstenartige Regionen. Der Ursprung der Gruppe liegt höchstwahrscheinlich in Afrika, wo sie erstmals im Paläozän vor rund 60 Millionen Jahren nachweisbar ist. Zum damaligen Zeitpunkt bildete der Kontinent eine gemeinsame Landmasse mit der Arabischen Halbinsel, war aber noch nicht über Landbrücken mit anderen Erdteilen verbunden. Solche Landbrücken entstanden erst im Unteren Miozän vor mehr als 20 Millionen Jahren, als sich der nördlich gelegene Tethys-Ozean schloss und so eine Verbindung zum heutigen Eurasien entstand. Zu den ersten Auswanderern gehörten die Mammutidae und die Gomphotheriidae, die erstmals eurasischen Boden betraten. Einige Vertreter, wie zum Beispiel Zygolophodon oder Gomphotherium, erreichten über Nordasien auch den nordamerikanischen Kontinent, wo sich dann eigenständige Entwicklungslinien herausbildeten. Den ersten Auswanderern folgten die Deinotheriidae, allerdings verbreiteten sie sich nicht so weit, wie die Mammutidae und Gomphotheriidae, sondern blieben auf Eurasien beschränkt. Die erste Auswanderungswelle ging vor rund 20 bis 22 Millionen Jahren vonstatten. Das Auftreten der Rüsseltiere außerhalb Afrikas wird als Proboscidean datum event bezeichnet, wobei dieses ursprünglich als singulär angesehene Ereignis nach neueren Untersuchungen aus mindestens einem halben Dutzend einzelnen Phasen bestand. In Nordamerika sind Rüsseltiere seit dem Mittleren Miozän vor gut 16 Millionen Jahren belegt. Im Zuge der Bildung des Isthmus von Panama und der Entstehung einer geschlossenen amerikanischen Landmasse im Pliozän vor 3 Millionen Jahren kam es zum Großen Amerikanischen Faunenaustausch, in dessen Folge einige Vertreter der Gomphotheriidae auch Südamerika besiedelten.

Die Rüsseltiere waren somit einst über einen Großteil der Alten und Neuen Welt verbreitet, lediglich den australischen und antarktischen Kontinent sowie die meisten weit vom Festland entfernten Inseln, wie Madagaskar und Neuguinea haben sie niemals erreicht. Dabei umfasste ihr Lebensraum nicht nur die tropisch geprägten Landschaftsräume wie bei den heutigen Vertretern, er erstreckte sich vor allem im Pleistozän weit nach Norden bis in den arktischen Bereich hinein. In der Regel nutzten die verschiedenen Rüsseltiere Tiefländer als Habitate, einige Angehörige wie Cuvieronius hatten zusätzlich auch gebirgiges Hochland erschlossen. Einige küstennahe Inseln wurden ebenfalls erreicht, wo die Rüsseltiere dann typische Zwergformen ausbildeten. Noch bis ins späte Pleistozän waren die Rüsseltiere mit mehreren Familien über Amerika, Eurasien und Afrika verbreitet. Heute findet man sie nur noch mit einer Familie in Afrika und Südasien in Form der Elefanten.

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Die Rüsseltiere (Proboscidea) sind eine Ordnung der Säugetiere, der heute nur noch die Familie der Elefanten angehört. Diese vereint mit dem Afrikanischen Elefanten, dem Waldelefanten und dem Asiatischen Elefanten drei Arten. Benannt wurde die Ordnung nach ihrem Rüssel als auffälligstem äußerem Merkmal. Weitere Charakteristika finden sich bei den heutigen Vertretern in dem generell großen und massiven Körperbau mit säulenförmigen Beinen, dem voluminösen Kopf und kurzen Hals sowie den Stoßzähnen, die aus den vergrößerten oberen Schneidezähnen entstanden. Die rezenten Elefanten sind in den tropischen Regionen Afrikas südlich der Sahara, in Süd- und Südostasien wie auch in Teilen Ostasiens verbreitet und nutzen eine Vielzahl unterschiedlicher Landschaftsräume. Sie leben in komplexen Sozialverbänden mit Herden aus Mutter- und Jungtieren sowie einzelgängerischen männlichen Tieren, die mitunter aber auch Junggesellenverbände bilden können. Zwischen den einzelnen Individuen findet eine komplexe Kommunikation statt. Die Nahrung besteht überwiegend aus Pflanzen, hierbei sowohl Gräser als auch Blätter, Früchte und Ähnliches. Die genaue Zusammensetzung variiert mit den Jahreszeiten. In der Regel wird in einem Abstand von mehreren Jahren ein Junges geboren, das in der Herde aufwächst.

Der Ursprung der Ordnung reicht bis in das Paläozän vor rund 60 Millionen Jahren zurück. Die ältesten Formen sind aus dem nördlichen Afrika bekannt. Hierbei handelt es sich um noch relativ kleine, teils aquatisch lebende Tiere ohne Rüssel und Stoßzähne. Beide Merkmale bildeten sich erst später heraus. Es entstanden im Laufe der Stammesgeschichte verschiedene Familien, von denen die Deinotheriidae, die Mammutidae, die Gomphotheriidae und die Stegodontidae die bekanntesten sind. Die Familien und deren Mitglieder spiegeln die Vielgestaltigkeit der Rüsseltiere wider. Spätestens vor rund 20 Millionen Jahren erreichten die Rüsseltiere über eine Landbrücke Eurasien und breiteten sich dort aus. Einige Vertreter wanderten bis nach Amerika, sodass die Rüsseltiere eine fast weltweite Verbreitung aufwiesen, ausgenommen waren Australien, Antarktika und die meisten weit vom Festland entfernten Inseln. Dabei passten sich die Tiere unterschiedlichsten Lebensräumen an, die von den tropischen und waldreichen Ursprungsgebieten bis hin zu Hochgebirgslandschaften und arktischen Offenlanden reichen. Die Elefanten stellen das jüngste Glied der stammesgeschichtlichen Entwicklung dar und traten erstmals vor rund 7 Millionen Jahren im Oberen Miozän in Erscheinung. Zum Ende des Pleistozäns starb ein Großteil der Rüsseltiere aus.

Die wissenschaftliche Bezeichnung der Rüsseltiere als Proboscidea stammt aus dem Jahr 1811. Anfänglich wurde die Gruppe mit den unterschiedlichsten Huftieren assoziiert. Eine angenommene nähere verwandtschaftliche Beziehung zu den Seekühen und den Schliefern kam erstmals in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf. Diese Gemeinschaft, später unter der Bezeichnung Paenungulata bekannt, konnte in der Folgezeit sowohl skelettanatomisch als auch genetisch und biochemisch untermauert werden. Vor allem die Molekulargenetik stellte im Übergang vom 20. zum 21. Jahrhundert heraus, dass die Rüsseltiere näher mit anderen originär afrikanischen Tieren in Beziehung stehen. Die sich daraus ergebende Verwandtschaftsgruppe, der neben den Paenungulata auch verschiedene insektenfressende Tiere wie die Rüsselspringer, die Tenrekartigen und das Erdferkel angehören, wurde daher mit Afrotheria benannt. Herausragende Arbeit bei der Erforschung der Rüsseltiere leistete im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts Henry Fairfield Osborn.

Die heutigen Elefanten sind in den weitgehend tropisch geprägten Landschaften Afrikas südlich der Sahara und Süd- , Südost- und Ostasiens verbreitet. Ihr Lebensraum ist vielgestaltig und umfasst je nach Art dichte tropische Wälder , offene Savannen - und Buschgebiete sowie wüstenartige Regionen. Der Ursprung der Gruppe liegt höchstwahrscheinlich in Afrika, wo sie erstmals im Paläozän vor rund 60 Millionen Jahren nachweisbar ist. Zum damaligen Zeitpunkt bildete der Kontinent eine gemeinsame Landmasse mit der Arabischen Halbinsel, war aber noch nicht über Landbrücken mit anderen Erdteilen verbunden. Solche Landbrücken entstanden erst im Unteren Miozän vor mehr als 20 Millionen Jahren, als sich der nördlich gelegene Tethys-Ozean schloss und so eine Verbindung zum heutigen Eurasien entstand. Zu den ersten Auswanderern gehörten die Mammutidae und die Gomphotheriidae, die erstmals eurasischen Boden betraten. Einige Vertreter, wie zum Beispiel Zygolophodon oder Gomphotherium, erreichten über Nordasien auch den nordamerikanischen Kontinent, wo sich dann eigenständige Entwicklungslinien herausbildeten. Den ersten Auswanderern folgten die Deinotheriidae, allerdings verbreiteten sie sich nicht so weit, wie die Mammutidae und Gomphotheriidae, sondern blieben auf Eurasien beschränkt. Die erste Auswanderungswelle ging vor rund 20 bis 22 Millionen Jahren vonstatten. Das Auftreten der Rüsseltiere außerhalb Afrikas wird als Proboscidean datum event bezeichnet, wobei dieses ursprünglich als singulär angesehene Ereignis nach neueren Untersuchungen aus mindestens einem halben Dutzend einzelnen Phasen bestand. In Nordamerika sind Rüsseltiere seit dem Mittleren Miozän vor gut 16 Millionen Jahren belegt. Im Zuge der Bildung des Isthmus von Panama und der Entstehung einer geschlossenen amerikanischen Landmasse im Pliozän vor 3 Millionen Jahren kam es zum Großen Amerikanischen Faunenaustausch, in dessen Folge einige Vertreter der Gomphotheriidae auch Südamerika besiedelten.

Die Rüsseltiere waren somit einst über einen Großteil der Alten und Neuen Welt verbreitet, lediglich den australischen und antarktischen Kontinent sowie die meisten weit vom Festland entfernten Inseln, wie Madagaskar und Neuguinea haben sie niemals erreicht. Dabei umfasste ihr Lebensraum nicht nur die tropisch geprägten Landschaftsräume wie bei den heutigen Vertretern, er erstreckte sich vor allem im Pleistozän weit nach Norden bis in den arktischen Bereich hinein. In der Regel nutzten die verschiedenen Rüsseltiere Tiefländer als Habitate, einige Angehörige wie Cuvieronius hatten zusätzlich auch gebirgiges Hochland erschlossen. Einige küstennahe Inseln wurden ebenfalls erreicht, wo die Rüsseltiere dann typische Zwergformen ausbildeten. Noch bis ins späte Pleistozän waren die Rüsseltiere mit mehreren Familien über Amerika, Eurasien und Afrika verbreitet. Heute findet man sie nur noch mit einer Familie in Afrika und Südasien in Form der Elefanten.

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