Rusa
Der Mähnenhirsch oder Rusa (Cervus timorensis, Syn.: Rusa timorensis) ist eine in der südostasiatischen Inselwelt lebende Säugetierart aus der Familie der Hirsche (Cervidae).
Dieser Hirsch ist eng mit dem Sambar verwandt, aber deutlich kleiner. Er erreicht eine Kopfrumpflänge von 140 bis 185 Zentimeter, eine Schulterhöhe von 83 bis 110 Zentimeter und ein Gewicht von 50 bis 115 Kilogramm, wobei die Männchen deutlich schwerer werden als die Weibchen. Sein Fell ist graubraun gefärbt und erweckt einen zotteligen Eindruck. Das Geweih, das wie bei fast allen Hirscharten nur die Männchen tragen, ist relativ dick und weist pro Stange drei Enden auf.
Mähnenhirsche sind auf zahlreichen indonesischen Inseln verbreitet, ihr natürliches Verbreitungsgebiet dürfte aber nur die Inseln Java und Bali umfassen. Durch den Menschen wurde er aber schon frühzeitig in prähistorischer Zeit auf anderen Inseln wie Sulawesi, Timor und einigen Molukkeninseln eingebürgert. In jüngerer Zeit wurde er dann auch in Australien, Neuseeland und Neukaledonien sowie auf Madagaskar und Mauritius heimisch gemacht.
Sie bewohnen eine Reihe von Lebensräumen und finden sich sowohl in Wäldern und Grasländern als auch auf Plantagengebieten.
Mähnenhirsche sind vorwiegend nachtaktiv, begeben sich aber manchmal auch am Tag auf Nahrungssuche. Sie leben in nach Geschlechtern getrennten Gruppen, nur während der Paarungszeit finden sich auch gemischte Verbände.
Diese Tiere sind Pflanzenfresser, die sich von Gräsern und Kräutern ernähren. Es gibt auch Berichte, wonach sie manchmal im Meer schwimmen und Wasserpflanzen verzehren sollen.
Auf der osttimoresischen Insel Jaco haben sich die Mähnenhirsche, mangels Süßwassers auf der Insel, daran gewöhnt Salzwasser zu trinken.
Mähnenhirsche sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von Gras, Blättern und Fallobst. Diese Hirsche trinken kein Wasser, sondern nehmen die gesamte benötigte Flüssigkeit über ihre Nahrung auf.
Die Paarung kann das ganze Jahr über erfolgen, die Hauptpaarungszeit liegt jedoch zwischen Juni und August. Nach einer rund acht- bis neunmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Diese werden mit sieben bis acht Monaten entwöhnt und erreichen mit ein bis zwei Jahren die Geschlechtsreife.
Mähnenhirsche sind durch die Zerstörung ihres Lebensraums, illegale Jagd und auch durch die Ausweitung der Landwirtschaft auf Java bedroht. Diese Hirsche werden mit Gewehren, Schlingen und Hunden gewildert. Rusa-Hirsche werden in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet wegen ihres Fleisches, ihrer medizinischen Produkte, ihrer handwerklichen Erzeugnisse und als Haustiere gejagt.
Laut der Roten Liste der IUCN liegt die Gesamtgröße der einheimischen Population des Mähnenhirsches bei weniger als 10.000 geschlechtsreifen Individuen. Es gibt geschätzte Populationen dieser Art außerhalb ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets: Neukaledonien - 120.000 Hirsche; Mauritius - 60.000 Hirsche; Wasur National Park, Indonesien - über 8.000 Hirsche; New South Wales, Australien - 5.000 bis 10.000 Hirsche; Victoria, New South Wales und Queensland - weniger als 100 Hirsche. Derzeit werden die Mähnenhirsche auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet (VU) eingestuft, und ihre Zahl ist heute abnehmend.