Sambar
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Rusa unicolor
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
20-26 years
Gewicht
100-350
220-770
kglbs
kg lbs 
Höhe
102-160
40.2-63
cminch
cm inch 
Länge
1.6-2.7
5.3-8.9
mft
m ft 

Der Sambar oder Pferdehirsch (Cervus unicolor, Syn.: Rusa unicolor) ist ein in Süd- und Südostasien verbreiteter Hirsch.

Na

Nachtaktiv

Te

Temporaler Spezialist

Pf

Pflanzenfresser

Te

Terrestrisch

La

Lauf

Zo

Zoochorie

No

Nomade

Re

Revier

Vi

Viviparie

Ve

Verbiss

We

Weidegänger

Po

Polygynie

So

Sozial

He

Herde

Ke

Keine Tierwanderung

S

beginnt mit

Ge

Getarnte Tiere
(Sammlung)

Aussehen

Der Sambar ist ein sehr großer Hirsch mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 160 bis 250 Zentimetern und einer Schulterhöhe von 100 bis 160 cm. Das Gewicht beträgt 110 bis 260 Kilogramm. Männliche Sambars sind deutlich größer und schwerer als weibliche. Die Körpergröße nimmt innerhalb des Verbreitungsgebiets von Westen nach Osten ab, so dass die größten Sambars in Indien und die kleinsten in Südostasien zu finden sind. Das Fell ist stets einfarbig, in der Färbung aber zwischen den Individuen variabel. Die Fellfarbe reicht von Gelbbraun bis Dunkelbraun, selten gibt es auch fast schwarze oder graue Sambars. Weibchen und Jungtiere sind in der Regel heller als Männchen, und die Jungtiere sind stets ungefleckt.

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Der Schwanz hat eine Länge von 25 bis 30 cm und ist damit für Hirsche recht lang. Seine Unterseite ist weiß. Diese Signalfarbe wird deutlich sichtbar, wenn der Sambar flieht und seinen Schwanz aufstellt. Das Fell des Sambars ist in der Regel kurz; in Gegenden mit klimatisch wechselnden Jahreszeiten wird es im Winter dichter und länger.

Kennzeichnend ist das große Geweih des Männchens, dessen Stangen fast immer dreiendig sind. Die nach vorn gerichtete Augsprosse erreicht etwa 50 % der Länge der Stange. Die Stange gabelt sich weiter, wobei das vordere Ende in der Regel länger als das hintere ist. Bei 10 % der Männchen gibt es ein viertes Ende durch eine weitere Gabelung der Stange, selten auch der Augsprosse. Die durchschnittliche Länge des Geweihs beträgt 110 cm. Übertroffen wird dies unter den Hirschen nur vom Elch, vom Rothirsch und vom Rentier. Bei dieser tropischen Hirschart ist das Geweihwachstum nicht synchronisiert; im selben Lebensraum kommen männliche Tiere vor, die gerade ihr Geweih schieben, und solche, die ihr Geweih bereits von der nährenden und schützenden Basthaut befreit haben.

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet des Sambar reicht von Indien und dem Süden Chinas bis zur Malaiischen Halbinsel und umfasst zusätzlich die Inseln Sri Lanka, Sumatra, Borneo, Taiwan und Hainan. Sein Lebensraum sind vorwiegend Wälder, die frei von Störungen durch den Menschen sind. In gebirgigen Gegenden ist er bis in Höhen von 3500 Metern zu finden.

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Sambars wurden auch in Australien, Neuseeland, Südafrika sowie in den US-Bundesstaaten Kalifornien, Texas und Florida eingeführt. Dagegen ist eine Einführung auf Tasmanien und in Brasilien gescheitert. In Australien und Neuseeland wurde außerdem der verwandte Philippinenhirsch eingeführt. Da sich beide Arten miteinander vermischt haben, sind viele der dortigen Populationen keine reinen Sambars mehr.

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Sambar Lebensraum-Karte
Sambar Lebensraum-Karte
Sambar
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Sambars sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere, die zudem sehr scheu und somit selten zu sehen sind. Die Nachtaktivität mag aber durch den Menschen verursacht sein, denn in Gegenden ohne menschliche Störungen finden sich auch tagaktive Populationen.

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Weibchen und deren Junge bilden kleine Gruppen. In der Regel umfassen diese nur ein Muttertier mit seinem Kalb des aktuellen Jahres und eventuell einem weiblichen Kalb des Vorjahres. Gelegentlich schließen sich zwei oder mehr Weibchen zusammen. Auch junge Männchen unter sechs Jahren bilden kleine Gruppen. Männchen über sechs Jahren sind Einzelgänger.

Als Aktionsraum wurden in Indien 1500 Hektar bei Männchen und 300 Hektar bei Weibchen festgestellt.

Ob Sambars in kleinen Familiengruppen oder Rudeln leben ist vom jeweiligen Lebensraum bestimmt. In Waldgebieten überwiegen kleine Familiengruppen, während ältere Männchen überwiegend einzelgängerisch sind oder sehr kleine Gruppen von zwei oder drei Individuen bilden. Dort, wo sie offenere Lebensräume besiedeln, kommen Rudel vor, die bis zu fünfzig Individuen umfassen. Auch hier halten sich die adulten Männchen eher am Rand des Rudels auf.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Sambars sind bei der Wahl ihrer pflanzlichen Nahrung Generalisten. Sie fressen Gräser, Kräuter, Blätter und Früchte, wobei von Sträuchern und Bäumen gewonnene Nahrung einen höheren Anteil als vom Boden aufgenommene Pflanzen ausmachen. In Indien steht beim Sambar eine größere Anzahl von Pflanzenarten auf dem Speiseplan als bei jedem anderen Huftier. In Gegenden mit klimatisch wechselnden Jahreszeiten, beispielsweise an den Hängen des Himalaya, werden im Winter Farne, Bambus und Baumrinde genommen. Sambars müssen regelmäßig trinken und entfernen sich daher niemals allzu weit vom Wasser.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Männliche Sambars errichten während der Brunft Reviere, die sie gegen Artgenossen des gleichen Geschlechts erbittert verteidigen. In dieser Phase schwellen ihre Hälse an, die Voraugendrüsen sind vergrößert, sie verströmen einen strengen Geruch und sind außerordentlich aggressiv. Vermehrt wälzen sie sich im Schlamm, so dass das Fell oft von Schlamm bedeckt ist. Sie reiben ihre Voraugendrüsen an Bäumen und bespritzen mit ihrem beweglichen Penis alle Teile des Körpers einschließlich des Gesichts mit Urin. In Kämpfen unter den Männchen stellen sich Sambars oft auf die Hinterbeine und schlagen dann von oben mit dem Geweih auf den Konkurrenten – ein unter Hirschen einmaliges und eher an Ziegen erinnerndes Verhalten. Durch die spitze, vorstehende Augsprosse kommt es bei diesen Kämpfen regelmäßig zu schweren Verletzungen, die auch tödlich ausgehen können.

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Weibchen lösen sich von ihren Gruppen, suchen die brünftigen Männchen auf und kopulieren mit diesen. Eine bevorzugte Jahreszeit scheint es hierfür nicht zu geben; Kopulationen und Geburten finden über das ganze Jahr verteilt statt. Zwischen zwei Geburten liegen 330 bis 370 Tage. Die Tragzeit beträgt acht Monate. In der Regel kommt ein Junges zur Welt, Zwillingsgeburten sind sehr selten. Jungtiere bleiben mindestens ein Jahr beim Muttertier; männliche Junge gehen dann ihrer Wege, während weibliche Junge auch ein weiteres Jahr bleiben können.

In Gefangenschaft erreichten Sambars ein Alter von 28 Jahren und fünf Monaten. In freier Wildbahn werden sie selten älter als zwölf Jahre. Untersuchungen in Indien zeigten, dass 50 % der Sambars vor dem Vollenden des ersten Lebensjahres sterben.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Die Jagd und das Eindringen in den Lebensraum sind die größten Bedrohungen. Sambars haben als Reaktion auf die Jagd durch den Menschen, der sie für den Handel und als Nahrung jagt, ein eher nachtaktives Verhaltensmuster entwickelt. Natürliche Prädatoren sind Leoparden, Tiger, Rothunde, Wölfe und Krokodile. Manchmal werden sie für Zoos gefangen.

Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen enthalten keine Angaben zur Größe der Gesamtpopulation des Sambars. Nach Angaben der University of Michigan (Museum of Zoology) übersteigt die Populationsgröße dieser Art in Indien 50.000 Individuen, und in Australien gibt es mehr als 5.000 Sambars. Insgesamt werden die Sambar-Hirsche derzeit auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet (VU) eingestuft, und ihre Zahl ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Diese Hirsche spielen eine wichtige Rolle in dem Ökosystem, in dem sie leben, indem sie die Samen in ihrem Heimatgebiet verbreiten.

Lustige Fakten für Kinder

  • Sambar-Hirsche sind sehr wachsam und leise und erstarren sofort, wenn sie gestört werden.
  • Ihre einzigartigen Flecken sind nicht von Geburt an vorhanden, wie bei so vielen anderen Hirscharten. Stattdessen erscheinen sie erst nach und nach, wenn das Tier erwachsen ist.
  • Sambarhirsche sind regelmäßige Weidegänger, da ihre Zähne perfekt dafür ausgelegt sind.
  • Die Männchen dieser Art nutzen ihr Geweih, während die Weibchen sich mit ihren Füßen gegen Prädatoren verteidigen.
  • Sambarhirsche haben einen ausgezeichneten Hör- und Geruchssinn, der vor allem zum Aufspüren von Prädatoren eingesetzt wird.

Referenzen

1. Sambar artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Sambar
2. Sambar auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/41790/0

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