Berg

Ruwenzori-Gebirge

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Das Ruwenzori-Gebirge ist mit bis zu 5109 m das dritthöchste Gebirge Afrikas. Es liegt in Ostafrika auf der Grenze zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Uganda und gehört zu den drei einzigen Gebirgen Afrikas,die Vergletscherungen aufweisen. Wegen seiner hohen ökologischen Bedeutung ist es Teil des UNESCO-Weltnaturerbes.

Klima

Das Klima im Ruwenzori-Gebirge zeichnet sich durch sehr hohe Luftfeuchtigkeit (bis zu 100 %) und große Niederschlagsmengen in nahezu allen Klima- bzw. Vegetationszonen aus. Berghänge verwandeln sich oftmals in tückische Schlammrutschbahnen. Weil es an rund 300 Tagen pro Jahr regnet und die Verdunstung bedingt durch die warmen Aufwinde sehr stark ausfällt, ist das Gebirge zumeist von Wolken umhüllt. Feucht-warme bis -heiße Witterung herrscht in den tieferen Gebieten vor und eher eisig-feuchte Kälte auf den Gipfeln.

Von April bis Oktober dominieren hier südöstliche Winde, die den Monsun bringen. Von Oktober bis März hingegen ist Nordost die Hauptwindrichtung. Die Windgeschwindigkeit ist meist nur schwach. Besonders die Ostflanke des Gebirges verzeichnet mit bis zu 2500 Millimetern Niederschlag pro Jahr Spitzenwerte, wobei diese Mengen von der Regenwaldzone am Fuß der Berge bis in die Gipfelregion erreicht werden. Die Ebenen um das Gebirge sind im Vergleich dazu wesentlich trockener und erreichen nur etwa ein Drittel dieser Menge.

Die Temperaturen liegen während der Regenzeit aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung etwas geringer als in der Trockenzeit, die Unterschiede sind jedoch klein. Auch die Tagesschwankungen sind sehr gering. So schwankt die Temperatur etwa auf der Bujukuhütte (3915 m) ständig zwischen −1 °C und 10 °C. Ab 4000 m tritt fast jede Nacht Frost auf. Die durchschnittliche Temperatur nimmt mit 100 Metern Höhe um etwa 0,65 °C ab. Die Null-Grad-Grenze liegt dabei bei etwa 4400 m bis 4900 m.

Flora und Fauna

Das Ruwenzori-Gebirge stellt für die afrikanische Flora und Fauna einen wichtigen, üppigen und artenreichen Lebensraum dar. Mehrere Arten sind hier endemisch. Darüber hinaus sind mehrere andernorts sehr gefährdete Arten hier zu finden. Es wird damit gerechnet, dass viele Spezies des Ruwenzori noch gar nicht entdeckt worden sind.

Einige Pflanzengesellschaften des Ruwenzori ähneln denen der Anden in Südamerika.

Flora

Die Identifikation deutlich abgegrenzter Höhenstufen ist im Ruwenzorigebiet kaum möglich, da sich die Vegetation bestimmter Höhenlagen je nach Exposition stark unterscheiden kann und sich die einzelnen Pflanzengesellschaften stark überlappen.

Das Tiefland rund um das Ruwenzorigebirge ist hauptsächlich von Grasland geprägt, das bis in eine Höhe von etwa 2000 m hinaufreicht. Während der Trockenzeit kommt es hier zu zahlreichen Bränden, die große Teile des Gebiets zerstören und gefährliche Ausmaße annehmen können. Solche Feuer ziehen häufig auch höhere Vegetationszonen in Mitleidenschaft. Das dicht wachsende Napiergras aus der Gattung der Lampenputzergräser ist eine typische Pflanze der Täler dieser Höhenstufe, an den Hügeln wachsen kürzere Gräser und viele Blütenpflanzen, als Bäume sind die Schirmakazien zu nennen. In dieser Zone wird Landwirtschaft betrieben, unter anderem werden Maniok, Kochbananen, Bohnen, Süßkartoffeln und Taro angebaut.

Der Bergwald, der bis etwa 2500 m hinaufreicht, ist nicht besonders dicht und weist ein lückenhaftes Kronendach auf. Die meisten Bäume erreichen etwa 30 Meter, darunter sind etwa Steineiben, Baumfarne der Gattung Cyathea, Bananengewächse der Gattung Ensete und zahlreiche Kletterpflanzen, die ein nur schwer durchdringliches Gestrüpp bilden. Der Bedeckungsgrad des Bodens mit Pflanzen ist hier sehr hoch.

Bis etwa 3000 m sind Bambus, Akanthusgewächse und die Canarina-Art Canarina eminii charakteristische Pflanzen. Ein Hindernis für Wanderer sind in dieser Höhenstufe die zahlreichen Brennnesseln.

Die Baumgrenze liegt erst in einer Höhe von bis zu 4000 m. Hier vorkommende Bäume sind etwa der Kosobaum, Rapanea rhododendroides oder Hypericum lanceolaticum aus der Gattung der Johanniskräuter. Hypericum bequaertii kommt nur am Ruwenzori vor, ebenso die Strahlenaralie Schefflera polysciadia. Auch Greiskräuter erreichen hier Baumhöhe. Besonders häufig sind hier auch Heidekräuter und Pflanzen der Gattung Rapanea. Als Charakterpflanzen des Ruwenzori gelten jedoch die Lobelien, die hier besonders hoch wachsen können, so kann etwa Lobelia lanuriensis bis zu acht Meter hoch werden.

Zwischen 4000 m und 5000 m liegt die alpine Zone, in der die Temperatur in der Nacht regelmäßig unter den Gefrierpunkt sinkt. Strohblumen wachsen hier bis zu eineinhalb Meter hoch, auch Frauenmantelgewächse sind hier zu finden. Lobelia wollastonii ist die bekannteste Lobelienart, die bis in diese Höhen vorstößt.

Fauna

In den tieferen Regionen des Ruwenzori leben mehrere Affenarten wie Schimpanse, Angola-Stummelaffe und Diademmeerkatze. Auch der Buschbock und der Afrikanische Büffel kommen hier vor, wobei letzterer selten ist. An den südlichen Ausläufern des Ruwenzori-Gebirges wurde Ende des 19. Jahrhunderts das Okapi entdeckt. Der Schwarzstirnducker und das Riesenwaldschwein kommen bis zu 3000 m häufig vor, sind manchmal aber auch bis zur Baumgrenze hinauf zu finden. Auch der Afrikanische Elefant ist in tieferen Lagen häufiger, wandert jedoch besonders auf der kongolesischen Westseite manchmal bis in Höhen von 4000 m hinauf. Bis in diese Höhe kommt auch der Baumschliefer häufig vor, er dringt aber auch noch höher vor, ebenso wie der Leopard.

Die Vogelfauna ist durch den endemischen Ruwenzori-Turako, Edelfrankolin, Oliventaube und mehrere Arten der Nektarvögel, beispielsweise den Lobelien-Nektarvogel vertreten. Letzterer kommt ebenso wie die Schwarzente und der Alpensegler häufig in der alpinen Zone vor. Geierrabe und Bergbussard sind in allen Höhenlagen bis in die Gipfelregionen zu finden.

Als Vertreter der Amphibien ist der endemische Frosch Africana ruwenzorica zu erwähnen. Auch zwei Chamäleonarten, Chamaeleo adolfi-friederici und Chamaeleo ituriensis kommen nur hier vor.

Nationalparks und Naturschutz

Das Gebiet auf ugandischer Seite ist Bestandteil des 1994 ausgerufenen Rwenzori-Mountains-Nationalparks. Dieser umfasst den zentralen Teil des Ruwenzori-Gebirges, zu dem unter anderen dessen üppige Bergregenwälder gehören. Zweck des 996 km² großen Nationalparks ist es, das Landschaftsbild und die Flora und Fauna zu schützen und für die Zukunft zu bewahren. Geleitet wird das Schutzgebiet heute von der Uganda Wildlife Authority (UWA), die auch die Besucherzahlen reglementiert.

Der kongolesische Teil des Ruwenzori steht als Bestandteil des Nationalparks Virunga (1925 als Parc National Albert, auch Parc National Albert de Kivu gegründet, seit 1969 Virunga-Nationalpark) bereits seit 1929 unter Schutz.

1994 wurde ein großer Teil des Ruwenzori von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

Die Kontrolle des Gebietes erwies sich bereits öfters als schwierig, insbesondere in Zeiten der politischen Instabilität wurden Schutzmaßnahmen im Ruwenzori fast unmöglich. Dies war etwa von 1997 bis 2001 aufgrund des Kongokrieges der Fall. Rebellengruppen nutzten das Gebirge als Rückzugsgebiet und verübten Attentate, darüber hinaus kam es zu illegalen Abholzungen und Wilderei. Insbesondere Schimpansen und Büffel wurden durch die Jagd nach Bushmeat in Mitleidenschaft gezogen, letztere wurden nahezu ausgerottet.

Ein weiteres Problem ist die zunehmende Bevölkerungsdichte im Umland des Parks und die damit verbundene Übernutzung des Landes, die unter anderem eine erhöhte Erosion mit sich bringt.

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Das Ruwenzori-Gebirge ist mit bis zu 5109 m das dritthöchste Gebirge Afrikas. Es liegt in Ostafrika auf der Grenze zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Uganda und gehört zu den drei einzigen Gebirgen Afrikas,die Vergletscherungen aufweisen. Wegen seiner hohen ökologischen Bedeutung ist es Teil des UNESCO-Weltnaturerbes.

Klima

Das Klima im Ruwenzori-Gebirge zeichnet sich durch sehr hohe Luftfeuchtigkeit (bis zu 100 %) und große Niederschlagsmengen in nahezu allen Klima- bzw. Vegetationszonen aus. Berghänge verwandeln sich oftmals in tückische Schlammrutschbahnen. Weil es an rund 300 Tagen pro Jahr regnet und die Verdunstung bedingt durch die warmen Aufwinde sehr stark ausfällt, ist das Gebirge zumeist von Wolken umhüllt. Feucht-warme bis -heiße Witterung herrscht in den tieferen Gebieten vor und eher eisig-feuchte Kälte auf den Gipfeln.

Von April bis Oktober dominieren hier südöstliche Winde, die den Monsun bringen. Von Oktober bis März hingegen ist Nordost die Hauptwindrichtung. Die Windgeschwindigkeit ist meist nur schwach. Besonders die Ostflanke des Gebirges verzeichnet mit bis zu 2500 Millimetern Niederschlag pro Jahr Spitzenwerte, wobei diese Mengen von der Regenwaldzone am Fuß der Berge bis in die Gipfelregion erreicht werden. Die Ebenen um das Gebirge sind im Vergleich dazu wesentlich trockener und erreichen nur etwa ein Drittel dieser Menge.

Die Temperaturen liegen während der Regenzeit aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung etwas geringer als in der Trockenzeit, die Unterschiede sind jedoch klein. Auch die Tagesschwankungen sind sehr gering. So schwankt die Temperatur etwa auf der Bujukuhütte (3915 m) ständig zwischen −1 °C und 10 °C. Ab 4000 m tritt fast jede Nacht Frost auf. Die durchschnittliche Temperatur nimmt mit 100 Metern Höhe um etwa 0,65 °C ab. Die Null-Grad-Grenze liegt dabei bei etwa 4400 m bis 4900 m.

Flora und Fauna

Das Ruwenzori-Gebirge stellt für die afrikanische Flora und Fauna einen wichtigen, üppigen und artenreichen Lebensraum dar. Mehrere Arten sind hier endemisch. Darüber hinaus sind mehrere andernorts sehr gefährdete Arten hier zu finden. Es wird damit gerechnet, dass viele Spezies des Ruwenzori noch gar nicht entdeckt worden sind.

Einige Pflanzengesellschaften des Ruwenzori ähneln denen der Anden in Südamerika.

Flora

Die Identifikation deutlich abgegrenzter Höhenstufen ist im Ruwenzorigebiet kaum möglich, da sich die Vegetation bestimmter Höhenlagen je nach Exposition stark unterscheiden kann und sich die einzelnen Pflanzengesellschaften stark überlappen.

Das Tiefland rund um das Ruwenzorigebirge ist hauptsächlich von Grasland geprägt, das bis in eine Höhe von etwa 2000 m hinaufreicht. Während der Trockenzeit kommt es hier zu zahlreichen Bränden, die große Teile des Gebiets zerstören und gefährliche Ausmaße annehmen können. Solche Feuer ziehen häufig auch höhere Vegetationszonen in Mitleidenschaft. Das dicht wachsende Napiergras aus der Gattung der Lampenputzergräser ist eine typische Pflanze der Täler dieser Höhenstufe, an den Hügeln wachsen kürzere Gräser und viele Blütenpflanzen, als Bäume sind die Schirmakazien zu nennen. In dieser Zone wird Landwirtschaft betrieben, unter anderem werden Maniok, Kochbananen, Bohnen, Süßkartoffeln und Taro angebaut.

Der Bergwald, der bis etwa 2500 m hinaufreicht, ist nicht besonders dicht und weist ein lückenhaftes Kronendach auf. Die meisten Bäume erreichen etwa 30 Meter, darunter sind etwa Steineiben, Baumfarne der Gattung Cyathea, Bananengewächse der Gattung Ensete und zahlreiche Kletterpflanzen, die ein nur schwer durchdringliches Gestrüpp bilden. Der Bedeckungsgrad des Bodens mit Pflanzen ist hier sehr hoch.

Bis etwa 3000 m sind Bambus, Akanthusgewächse und die Canarina-Art Canarina eminii charakteristische Pflanzen. Ein Hindernis für Wanderer sind in dieser Höhenstufe die zahlreichen Brennnesseln.

Die Baumgrenze liegt erst in einer Höhe von bis zu 4000 m. Hier vorkommende Bäume sind etwa der Kosobaum, Rapanea rhododendroides oder Hypericum lanceolaticum aus der Gattung der Johanniskräuter. Hypericum bequaertii kommt nur am Ruwenzori vor, ebenso die Strahlenaralie Schefflera polysciadia. Auch Greiskräuter erreichen hier Baumhöhe. Besonders häufig sind hier auch Heidekräuter und Pflanzen der Gattung Rapanea. Als Charakterpflanzen des Ruwenzori gelten jedoch die Lobelien, die hier besonders hoch wachsen können, so kann etwa Lobelia lanuriensis bis zu acht Meter hoch werden.

Zwischen 4000 m und 5000 m liegt die alpine Zone, in der die Temperatur in der Nacht regelmäßig unter den Gefrierpunkt sinkt. Strohblumen wachsen hier bis zu eineinhalb Meter hoch, auch Frauenmantelgewächse sind hier zu finden. Lobelia wollastonii ist die bekannteste Lobelienart, die bis in diese Höhen vorstößt.

Fauna

In den tieferen Regionen des Ruwenzori leben mehrere Affenarten wie Schimpanse, Angola-Stummelaffe und Diademmeerkatze. Auch der Buschbock und der Afrikanische Büffel kommen hier vor, wobei letzterer selten ist. An den südlichen Ausläufern des Ruwenzori-Gebirges wurde Ende des 19. Jahrhunderts das Okapi entdeckt. Der Schwarzstirnducker und das Riesenwaldschwein kommen bis zu 3000 m häufig vor, sind manchmal aber auch bis zur Baumgrenze hinauf zu finden. Auch der Afrikanische Elefant ist in tieferen Lagen häufiger, wandert jedoch besonders auf der kongolesischen Westseite manchmal bis in Höhen von 4000 m hinauf. Bis in diese Höhe kommt auch der Baumschliefer häufig vor, er dringt aber auch noch höher vor, ebenso wie der Leopard.

Die Vogelfauna ist durch den endemischen Ruwenzori-Turako, Edelfrankolin, Oliventaube und mehrere Arten der Nektarvögel, beispielsweise den Lobelien-Nektarvogel vertreten. Letzterer kommt ebenso wie die Schwarzente und der Alpensegler häufig in der alpinen Zone vor. Geierrabe und Bergbussard sind in allen Höhenlagen bis in die Gipfelregionen zu finden.

Als Vertreter der Amphibien ist der endemische Frosch Africana ruwenzorica zu erwähnen. Auch zwei Chamäleonarten, Chamaeleo adolfi-friederici und Chamaeleo ituriensis kommen nur hier vor.

Nationalparks und Naturschutz

Das Gebiet auf ugandischer Seite ist Bestandteil des 1994 ausgerufenen Rwenzori-Mountains-Nationalparks. Dieser umfasst den zentralen Teil des Ruwenzori-Gebirges, zu dem unter anderen dessen üppige Bergregenwälder gehören. Zweck des 996 km² großen Nationalparks ist es, das Landschaftsbild und die Flora und Fauna zu schützen und für die Zukunft zu bewahren. Geleitet wird das Schutzgebiet heute von der Uganda Wildlife Authority (UWA), die auch die Besucherzahlen reglementiert.

Der kongolesische Teil des Ruwenzori steht als Bestandteil des Nationalparks Virunga (1925 als Parc National Albert, auch Parc National Albert de Kivu gegründet, seit 1969 Virunga-Nationalpark) bereits seit 1929 unter Schutz.

1994 wurde ein großer Teil des Ruwenzori von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

Die Kontrolle des Gebietes erwies sich bereits öfters als schwierig, insbesondere in Zeiten der politischen Instabilität wurden Schutzmaßnahmen im Ruwenzori fast unmöglich. Dies war etwa von 1997 bis 2001 aufgrund des Kongokrieges der Fall. Rebellengruppen nutzten das Gebirge als Rückzugsgebiet und verübten Attentate, darüber hinaus kam es zu illegalen Abholzungen und Wilderei. Insbesondere Schimpansen und Büffel wurden durch die Jagd nach Bushmeat in Mitleidenschaft gezogen, letztere wurden nahezu ausgerottet.

Ein weiteres Problem ist die zunehmende Bevölkerungsdichte im Umland des Parks und die damit verbundene Übernutzung des Landes, die unter anderem eine erhöhte Erosion mit sich bringt.

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