Das Wondiwoi-Baumkänguru (Dendrolagus mayri) ist eine kaum erforschte Baumkänguruart. Das Artepitheton ehrt Ernst Mayr, der diese Art entdeckt hatte. Die Art galt 90 Jahre als verschollen.
Das Typusexemplar ist ein erwachsenes Männchen, das eine Kopf-Rumpf-Länge von 63,5 cm, eine Schwanzlänge von 57 cm und ein Gewicht von 9,25 kg aufweist. Der Rücken ist dunkelbraun, der Bauch goldfarben. Die Pelzhaare sind durch silbrig-gelbe Spitzen charakterisiert. Die dunklen schwarzen Ohren kontrastieren scharf mit dem übrigen Körper. Der Steiß und die Gliedmaßen sind rötlich. Der Schwanz ist nahezu weiß.
Das Wondiwoi-Baumkänguru ist im Wondiwoi-Gebirge auf der Wandammenhalbinsel in Westneuguinea endemisch.
Bis 2018 war das Wondiwoi-Baumkänguru nur von einem einzigen Exemplar bekannt, das 1928 gesammelt wurde, so dass nur wenige Informationen über die Gewohnheiten dieser Art bekannt sind. Im Allgemeinen sind Baumkängurus Baumbewohner und auf dem Boden langsam und unbeholfen. Sie bewegen sich ungefähr im menschlichen Schritttempo und hüpfen unbeholfen, wobei sie ihren Körper weit nach vorne lehnen, um den schweren Schwanz auszubalancieren. In den Bäumen sind sie jedoch kühn und wendig. Sie klettern, indem sie sich mit den Vorderbeinen um den Stamm eines Baumes wickeln und, während sie die Vorderbeine gleiten lassen, mit ihren kräftigen Hinterbeinen den Baum hinaufhüpfen.
Wondiwoi-Baumkängurus sind Pflanzenfresser und ernähren sich von pflanzlichen Stoffen.
Baumkängurus gehören zur Familie der Kängurus und tragen ihre Jungen wie andere Beuteltiere in einem Beutel aus.
Wondiwoi-Baumkängurus sind wahrscheinlich durch den Jagddruck bedroht.
Laut der Roten Liste der IUCN ist der Bestand des Wondiwoi-Baumkängurus unbekannt. Die Schwarzes Baumkänguru Conservation Alliance schätzt, dass die Population, falls es die Art noch gibt, wahrscheinlich bei 50 oder weniger Individuen liegt. Dies beruht auf der sehr begrenzten Verbreitung seines wahrscheinlichen Lebensraumes. Es ist durchaus möglich, dass die Art ausgestorben ist. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als "vom Aussterben bedroht" (CR) eingestuft.
