Die Hufeisennatter (Hemorrhois hippocrepis, Syn.: Coluber hippocrepis) ist eine Schlangenart aus der Familie der Nattern. Sie wurde früher aufgrund ihrer Aggressivität zu den Zornnattern gezählt. Die Hufeisennatter ist nicht giftig.
Die bis 1,75 Meter lange Natter besitzt als besonderes Kennzeichnen eine Reihe kleiner Schildchen, die das Auge von den Oberlippenschildern trennen. Ihre Oberseite ist schwarz und schimmert bläulich. Zahlreiche regelmäßig angeordnete gelbe oder kastanienbraune Fleckchen bilden ein Kettenmuster rauten- oder eiförmiger schwarzer Makeln, die nach hinten zu einer Längsbinde zusammenfließen.
Auf dem Kopf befinden sich zwei schwarze Querbinden, eine zwischen den Augen und eine hufeisenförmige dahinter, von der diese Art ihren Namen hat. Die Bauchseite ist gelblich oder orangefarben mit je einer Reihe schwarzer Flecken an der Seite und manchmal einer weiteren in der Mitte.
Die Hufeisennatter bewohnt die Iberische Halbinsel mit Ausnahme der nördlichen Gebiete, ferner die Inseln Sardinien und Pantelleria sowie Marokko, Algerien und Tunesien. Eingeschleppt wurde sie auf Mallorca und Ibiza. Zu ihrem Vorkommen auf Lampedusa gibt es unterschiedliche Angaben.
Sie lebt hauptsächlich in trockenem, felsigem und spärlich bewachsenem Hügelland. Oft klettert sie auf Gesträuch und Bäume. Jungtiere leben vorwiegend von Eidechsen, Adulte auch von Mäusen und Vögeln. Die Hufeisennatter gilt als leicht reizbar und bissig.
Hufeisennattern sind scheue, sich sehr schnell bewegende Schlangen. Sie können sowohl während des Tages als auch in der Nacht aktiv sein. Sie leben auf dem Boden, sind aber gute Kletterer und können auf der Suche nach Beute auf niedrige Büsche oder entlang von Steinmauern klettern. In den kalten Monaten des Jahres ziehen sich Hufeisennattern zum Winterschlaf zurück.
Hufeisennattern sind Fleischfresser. Ihre Ernährung umfasst kleine Säugetiere, Eidechsen und Vögel.
Diese Schlangen sind Oviparie und es ist bekannt, dass die Weibchen bis zu 11 Eier legen können. Die Inkubationszeit dauert etwa 2 Monate. Junge Weibchen werden im Alter von 8 Jahren geschlechtsreif, während die Männchen ihre Geschlechtsreife im Alter von 5 Jahren erreichen.
Zu den größten Bedrohungen für Hufeisennattern gehören Zusammenstöße mit dem Straßenverkehr, Vergiftungen durch Chemikalien in der Landwirtschaft und das Einfangen für den Gebrauch durch lokale Schlangenbeschwörer.
Laut der Roten Liste der IUCN ist die Hufeisennatter in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet lokal verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.