Der Kleinziesel (Spermophilus pygmaeus) ist eine Hörnchenart aus der Gattung der Ziesel (Spermophilus). Er kommt von der östlichen Ukraine über Teile Russlands (mit Dagestan) bis Zentral-Kasachstan vor.
Tagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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beginnt mitDer Kleinziesel erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 17,5 bis 26,0 Zentimetern und gehört damit zu den kleineren Arten der Gattung. Der Schwanz wird etwa 2,5 bis 5,0 Zentimeter lang und ist wie bei allen Zieseln deutlich kürzer als der restliche Körper. Die Rückenfarbe ist variabel und reicht von einem blassen Grau mit strohgelber Einwaschung bis zu einem bräunlichen Grau. Der Rücken besitzt undeutliche Flecken, die jedoch sehr zurückgenommen sind oder auch fehlen können. Der Kopf ist breit, häufig breiter als der Körper. Oberhalb des Auges befindet sich ein roter Fleck. Die Körperseiten sind blass strohgelb mit grauer Einwaschung. Die Füße sind weiß bis strohgelb. Der Schwanz variiert stark in der Färbung und kann weiß, sandfarben, braun oder auch schwarz sein.
Die Art besitzt wie alle Arten der Gattung im Oberkiefer pro Hälfte einen zu einem Nagezahn ausgebildeten Schneidezahn (Incisivus), dem eine Zahnlücke (Diastema) folgt. Hierauf folgen zwei Prämolare und drei Molare. Im Unterkiefer besitzen die Tiere dagegen nur einen Prämolar. Insgesamt verfügen die Tiere damit über ein Gebiss aus 22 Zähnen.
Der Kleinziesel kommt in den Steppen- und Halbwüstengebieten der Dnepr und der Krim in der Ukraine über die Wolga-Region und den südlichen Ural Russlands und Dagestan bis Zentralasien östlich des Aralsees in Kasachstan vor. Im Zuge des Klimawandels mit einer Vermehrung der Regenfälle und feuchten Jahren in der Region verkleinerte sich das Verbreitungsgebiet in den letzten Jahren zunehmend. Die Art lebt im Flachland in Höhen bis 400 oder 500 Metern.
Der Kleinziesel ist ein tagaktives Erdhörnchen. Es lebt vor allem in Steppen und Halbwüstenregionen im Flachland. Es ernährt sich überwiegend von Pflanzenteilen, insbesondere Blättern, Knospen und Samen von Gräsern und Kräutern sowie unterirdisch von Wurzeln und Knollen. In landwirtschaftlich genutzten Flächen frisst der Kleinziesel zudem Anbaufrüchte und Getreide. Die Tiere leben in Kolonien, in denen sie ihre Territorien gegenüber Nachbarn verteidigen. Die Männchen haben größere Territorien, die mit denen mehrerer Weibchen überlappen, sie versuchen andere Männchen auf Abstand zu halten und Weibchen an sich zu binden. Auch die Weibchen verteidigen ihr Revier gegenüber Artgenossinnen. Der Bau ist in der Regel einfach mit einem Eingang und einer oder mehrerer Nestkammern, er hat eine Länge und Tiefe von etwa einem Meter. Daneben werden flache Fluchtbaue angelegt, in die sich die Tiere bei Gefahr begeben können.
Die Tiere verbringen den Winter, wie andere Ziesel, in einem langen Winterschlaf, der ab August, bei Jungtieren und Weibchen etwas später, beginnt. Er dauert 5 bis 8 Monate, die Tiere erwachen etwa im März bis April des Folgejahres. Die Fortpflanzungszeit beginnt im Frühjahr direkt nach der Überwinterung. Die sechs bis acht Jungtiere kommen nach einer Tragzeit von 25 bis 26 Tagen im unterirdischen Nest zur Welt und verlassen dieses zum Ende des Frühjahrs. Aufgrund des sehr heißen Sommers verfallen die Tiere im Hochsommer in einen Topor und bleiben in ihren Bauen, dieser kann mit kurzer Unterbrechung vor allem bei den Männchen direkt in den Winterschlaf übergehen.
Die Hauptfressfeinde der Tiere stellen Greifvögel und Füchse dar, auf deren Anwesenheit die Tiere mit kurzen, hohen Alarmrufen und Flucht reagieren.
Der Kleinziesel wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (Least concern) eingeordnet. Begründet wird dies mit der großen Bestandszahl und dem großen Verbreitungsgebiet der Tiere. Obwohl es regional zu Bestandsverringerungen und auch zum Verschwinden von Kolonien kommt, ist der Gesamtbestand nicht gefährdet. Die Hauptgründe für einen Rückgang der Bestände und eine Verkleinerung des Verbreitungsgebietes vor allem in der südlichen Wolgaregion sind die Veränderung der Witterung und die Zunahme von Niederschlägen im Zuge der globalen Klimaveränderungen. Hinzu kommt die Bedrohung durch die Landwirtschaft mit dem Einsatz von Pestiziden, Bewässerung der Felder, Überweidung von Weideflächen und die Verfolgung der Ziesel als potenzielle Getreideschädlinge, die sich auf die Bestandszahlen auswirken.