Das Uinta-Streifenhörnchen (Tamias umbrinus, Syn.: Neotamias umbrinus) ist eine Hörnchenart aus der Gattung der Streifenhörnchen (Tamias). Es kommt in mehreren amerikanischen Bundesstaaten von Kalifornien bis Wyoming und Colorado vor.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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AllesfresserAls Allesfresser, Omnivore oder Pantophage werden Tiere bezeichnet, deren Nahrung sich aus verschiedenartiger Kost aus Pflanzen und Tieren zusammen...
Pflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Ba
BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
Ne
NesthockerBe
BehausungViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Po
PolygynandriePolygynandrie ist ein Paarungssystem, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen während einer Brutsaison mehrere Paarungspartner haben.
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SolitärWi
WinterschlafAls Winterschlaf oder Hibernation bezeichnet man einen lang währenden Ruhezustand, in den bestimmte homoiotherme Tiere – manche Säugetiere und weni...
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Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
U
beginnt mitDas Uinta-Streifenhörnchen erreicht eine durchschnittliche Kopf-Rumpf-Länge von etwa 12,0 bis 12,5 Zentimetern, die Schwanzlänge beträgt etwa 8,9 bis 11,9 Zentimeter und das Gewicht etwa 51 bis 74 Gramm. Die Rückenfarbe ist Braun und wie bei anderen Arten der Gattung befinden sich auf dem Rücken mehrere dunkle Rückenstreifen, die durch weiße Streifen getrennt und gegenüber den Körperseiten abgegrenzt sind. Im Gesicht befinden sich ebenfalls zwei weiße Streifen, dazwischen zieht sich ein brauner bis zimtbrauner Streifen über das Auge. Die Körperseiten sind zimtbraun bis gelblich-orange oder hellbraun. Die Kopfoberseite ist gräulich und hinter den Ohren befindet sich im Nacken ein weißer bis cremeweißer Postaurikularfleck. Die Bauchseite ist weiß bis cremeweiß. Der Schwanz ist an der Unterseite orange- bis rotbraun und oberseits gräulich.
Das Uinta-Streifenhörnchen kommt in den Vereinigten Staaten vom östlich-zentralen Kalifornien über Teile von Nevada und den extremen Südwesten von Montana bis in das nordwestliche und südöstliche Wyoming, das östliche Idaho und das nördliche Colorado sowie den äußersten Norden von Arizona vor.
Uinta-Streifenhörnchen leben vor allem in Nadelwald-Gebieten, d. h. in Kiefern-, Fichten- und Tannen-Mischwäldern. In Regionen, in denen auch andere Streifenhörnchen vorkommen, leben die Uinta-Hörnchen in den höheren Berglagen.
Das Uinta-Streifenhörnchen ist tagaktiv und besonders in der Tagesmitte zu beobachten. Es lebt sowohl am Boden wie auch häufig kletternd in den Bäumen. Die Tiere ernähren sich vorwiegend herbivor von den Nadelbaumsamen, die sie in den Backentaschen sammeln. Hinzu kommen andere Pflanzenteile, Pilze, Insekten, Vogeleier und kleine Wirbeltiere. Die Tiere legen Vorratslager für den Winter an. Sie überwintern meistens nicht und können das gesamte Jahr aktiv sein, einzelne Individuen bleiben bei schlechtem Wetter allerdings im Nest und können auch eine kurze Winterruhe machen. Die Nester bauen die Tiere unterirdisch zwischen und unter Steinen, in Baumhöhlen, sowie in älteren Nestern anderer Tiere im Geäst der Bäume. Die Tiere sind territorial und sie verteidigen ihre Territorien aggressiv gegen Artgenossen und andere Streifenhörnchen. Die Kommunikation erfolgt vorwiegend zur Abgrenzung der Territorien und als hochfrequente Alarmrufe.
Die Paarungszeit liegt bei dieser Art im Frühjahr. Im größten Teil des Verbreitungsgebietes kommt die Art sympatrisch mit anderen Streifenhörnchen vor. Die Überlebensrate der Tiere ist im Winter teilweise sehr gering und es kommt lokal auch zum temporären Aussterben von Populationen. Aufgrund der Größe der Tiere kommen als Prädatoren verschiedene Greifvögel, Marder, Katzen und Hunde in Frage, bei Bedrohung verstecken sich die Uinta-Streifenhörnchen in der Vegetation.
Als Allesfresser verzehren Uinta-Streifenhörnchen eine Vielzahl von Nahrungsmitteln wie Obst, Nadelbaummast, Ahornsamen, Wacholder und Aronia und ergänzen diese Ernährung mit Pollen, Knospen, Insektenlarven, Eiern verschiedener Vögel sowie Pilzen, die sie durch Graben finden.
Es gibt nur wenige Informationen über die Paarungsgewohnheiten und das Verhalten dieser Art. Man nimmt jedoch an, dass Uinta-Streifenhörnchen polygyn (promiskuitiv) sind, was bedeutet, dass Individuen beider Geschlechter mehrere Partner haben. Die Paarungszeit beginnt Ende April bis Anfang Juni, wenn diese Nagetiere aus ihrem Winterschlaf erwachen. Die Weibchen produzieren einen einzigen Wurf pro Jahr. Die Trächtigkeit dauert 30 Tage und bringt 4 - 5 Jungtiere hervor, die in den ersten 1 - 2 Monaten ihres Lebens von der Mutter gesäugt werden, während der Vater sich nicht an der Aufzucht des Nachwuchses beteiligt. Die Jungtiere zerstreuen sich vor dem Winter und sind in der Lage, im darauffolgenden Frühjahr eigene Nachkommen zu zeugen.
Die Population dieser Art ist im Allgemeinen nicht ernsthaft bedroht, obwohl die Fütterung von Wildtieren in den Nationalparks der USA, in denen Uinta-Streifenhörnchen von Menschen mit der Hand gefüttert werden, ein großes Problem zu sein scheint.
Laut IUCN ist das Uinta-Streifenhörnchen in seinem gesamten Verbreitungsgebiet lokal häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Heute ist der Bestand dieser Art stabil und sie wird auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.
Uinta-Streifenhörnchen sind wichtige Samenverbreiter, da sie ihre Nahrung zu ihren Behausungen tragen und dabei einiges auf dem Weg verlieren. Darüber hinaus tragen sie durch ihre Behausung zur Durchlüftung des Bodens bei.