Gattung

Elch

5 Spezies

Der Elch (Alces alces) ist die größte heute vorkommende Art der Hirsche. Sein Lebensraum erstreckt sich über Nordeuropa, Nordasien und Nordamerika. Der Elch wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ eingestuft.

Als Bewohner des nördlichen borealen Waldes und der Taigagebiete kommt der Elch in Europa , Asien und Nordamerika vor. Besiedelt werden in Asien unter anderem die Mongolei und die Mandschurei. Er fehlt auf Sachalin und auf den Kurilen , ansonsten stellt der Pazifik die Ostgrenze des asiatischen Verbreitungsgebietes dar.

In Nordamerika kommt der Elch vor allem in Kanada vor, im zentralen und westlichen Alaska , in großen Teilen von Neuengland und New York , in den oberen Rocky Mountains , Nordost-Minnesota , Michigan auf der Oberen Halbinsel und der Isle Royale im Lake Superior. Isolierte Elch-Populationen wurden auch weiter südlich, in den Bergen von Utah und Colorado gesichtet.

Größere europäische Elchpopulationen finden sich in Norwegen , Schweden , Finnland und den baltischen Staaten; weit verbreitet sind sie auch in Russland , kleine Ansiedlungen gibt es in Polen , Belarus und Tschechien . In Schweden etwa werden pro Jahr rund 80.000 Elche erlegt, was die dortige Population jedoch nicht gefährdet. In historischer Zeit kam der Elch auch in Westeuropa mit Ausnahme des Südens, des Südostens und Westens vor. Um die Zeitenwende war der Elch in ganz Germanien, das damals ein sehr dünn besiedeltes Waldland war, verbreitet. Überreste der ältesten Jagdfallen für Elche wurden in Nordeuropa bereits auf 3.700 vor Christus datiert. Mit dem Verschwinden der Wälder und Ausweitung des Kulturraumes ging der Elchbestand zurück. Bis zum Zweiten Weltkrieg kam der Elch in Deutschland in Mecklenburg, Teilen Ost-Brandenburgs und Schlesiens und vor allem aber in Ostpreußen auf der Kurischen Nehrung und in den Niederungen am Ostufer des Kurischen Haffs vor. Der kleine Bestand in Mecklenburg und Neuvorpommern verschwand mit den Kriegswirren. Der Bestand im ehemaligen Ostpreußen konnte sich jedoch bis heute halten. In jüngster Zeit kehrt neben dem Wolf auch der Elch zurück und breitet sich in Deutschland unter anderem in Brandenburg aus.

Das Verbreitungsgebiet des Elches ist sehr dynamisch. Im europäischen Russland kam es beispielsweise in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer drastischen Arealverminderung, bei der sich die südliche Verbreitungsgrenze um fast 1000 Kilometer nach Norden verschob. Die Ursachen dafür sind unklar, da es in diesem Zeitraum zu keinem starken Rückgang der Waldzone kam. Eine starke Bejagung ist aber möglicherweise einer der Einflussfaktoren, da ab Anfang des 18. Jahrhunderts Teile der russischen Armee mit Uniformen aus Elchleder ausgerüstet wurden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die Verwendung von Elchleder für die russische Uniformenschneiderei nahezu vollständig eingestellt wurde, kam es zu einer weitgehenden Wiederbesiedelung des verlorengegangenen Areals. Dabei verschob sich die südliche Verbreitungsgrenze in wenigen Jahrzehnten wieder um 500 bis 600 Kilometer nach Süden. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts besiedelte der Elch auch den Kaukasus wieder, wo er seit Beginn des 19. Jahrhunderts ausgestorben war. Dies ist aus zoogeographischem Gesichtspunkt interessant, weil Elche dabei die Steppen des Kaukasusvorlands überwanden, die vollständig kultiviert und dicht besiedelt sind. Offenbar sind Elche in der Lage, für ihre Lebensraumanforderungen ungeeignete Gebiete schnell zu durchqueren, um geeignete Lebensräume zu erreichen.

Die Ausbreitungsdynamik des Elchs zeigt sich auch in Mitteleuropa. In den letzten Jahren wurden Einzeltiere über längere Zeiträume in Sachsen-Anhalt,Brandenburg, Hessen und Thüringen gesichtet, fallweise (zuletzt im August 2014 im Stadtgebiet von Dresden) auch in Sachsen. In Bayern wurde wegen der zunehmenden Einwanderung der Tiere aus Tschechien sogar ein „Elchplan“ entwickelt. Elch, wie auch Wolf , werden somit als wieder in Deutschland heimisch gewordene Wildtiere bezeichnet. Auch im österreichischen Thayatal, Böhmerwald sowie bis zum südlichen Waldviertel wie auch im Mühlviertel wurden aus Tschechien zugewanderte Elche beobachtet.

Im Jahr 1904 wurden Elche in Neufundland erfolgreich eingeführt; sie sind dort inzwischen die beherrschenden Huftiere. Zehn Elche wurden 1910 an den Ufern des Tamatea / Dusky Sound in Fiordland in Neuseeland ausgesetzt. Die letzte bestätigte Sichtung eines Elchs in Fiordland war 1952, eine großangelegte Suchaktion 1972 konnte Hinweise auf eine bestehende Elchpopulation finden, es gelang jedoch keine Sichtung. Die Population gilt mittlerweile als ausgestorben. Seit 2015 findet ein Auswilderungsprojekt auch in Dänemark statt (Lille Vildmose).

Der Elch ist in seinen Lebensraumansprüchen anpassungsfähig, bevorzugt aber unebenes, schwergängiges Gelände. Flache und hindernislose Steppe , Tundra oder Prärie wird von ihm selten genutzt. Er ist relativ ortstreu und hält sich in der Regel in einem Gebiet auf, das ihm vertraut ist. Beides ist auf das Fluchtverhalten der Elche zurückzuführen. Elche fliehen vor ihren Fressfeinden wie Wölfen oder Bären , da sie mit ihren langen Beinen Hindernisse im Trott überwinden können, die von ihren Verfolgern mit größerem Körpereinsatz übersprungen werden müssen. Dieses Verhalten setzt jedoch auch voraus, dass der Elch sich in einem Gebiet aufhält, das ihm vertraut ist. Elche nutzen ganzjährig ein Territorium von bis zu 1500 Hektar. Sie halten sich saisonal jedoch in einem deutlich kleineren Gebiet auf. Nach nordamerikanischen Untersuchungen betragen diese saisonalen Territorien zwischen 200 und 400 Hektar.

Elche sind in baumloser Arktis, alpinen Matten, Prärie und Sumpfwäldern zu finden. Regionen mit hohen Schneelagen werden von ihnen gemieden. In Regionen, in denen viel Schnee fällt, halten sie sich meist an Stellen mit einem Bestand an Nadelbäumen und immergrünen Sträuchern auf, die verhindern, dass sich am Boden hoher Schnee bilden kann. In Schweden verlassen Elche ihre Sommerreviere und suchen niedrigere Höhenlagen auf, sobald die Schneehöhe mehr als 42 Zentimeter beträgt.

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Der Elch (Alces alces) ist die größte heute vorkommende Art der Hirsche. Sein Lebensraum erstreckt sich über Nordeuropa, Nordasien und Nordamerika. Der Elch wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ eingestuft.

Als Bewohner des nördlichen borealen Waldes und der Taigagebiete kommt der Elch in Europa , Asien und Nordamerika vor. Besiedelt werden in Asien unter anderem die Mongolei und die Mandschurei. Er fehlt auf Sachalin und auf den Kurilen , ansonsten stellt der Pazifik die Ostgrenze des asiatischen Verbreitungsgebietes dar.

In Nordamerika kommt der Elch vor allem in Kanada vor, im zentralen und westlichen Alaska , in großen Teilen von Neuengland und New York , in den oberen Rocky Mountains , Nordost-Minnesota , Michigan auf der Oberen Halbinsel und der Isle Royale im Lake Superior. Isolierte Elch-Populationen wurden auch weiter südlich, in den Bergen von Utah und Colorado gesichtet.

Größere europäische Elchpopulationen finden sich in Norwegen , Schweden , Finnland und den baltischen Staaten; weit verbreitet sind sie auch in Russland , kleine Ansiedlungen gibt es in Polen , Belarus und Tschechien . In Schweden etwa werden pro Jahr rund 80.000 Elche erlegt, was die dortige Population jedoch nicht gefährdet. In historischer Zeit kam der Elch auch in Westeuropa mit Ausnahme des Südens, des Südostens und Westens vor. Um die Zeitenwende war der Elch in ganz Germanien, das damals ein sehr dünn besiedeltes Waldland war, verbreitet. Überreste der ältesten Jagdfallen für Elche wurden in Nordeuropa bereits auf 3.700 vor Christus datiert. Mit dem Verschwinden der Wälder und Ausweitung des Kulturraumes ging der Elchbestand zurück. Bis zum Zweiten Weltkrieg kam der Elch in Deutschland in Mecklenburg, Teilen Ost-Brandenburgs und Schlesiens und vor allem aber in Ostpreußen auf der Kurischen Nehrung und in den Niederungen am Ostufer des Kurischen Haffs vor. Der kleine Bestand in Mecklenburg und Neuvorpommern verschwand mit den Kriegswirren. Der Bestand im ehemaligen Ostpreußen konnte sich jedoch bis heute halten. In jüngster Zeit kehrt neben dem Wolf auch der Elch zurück und breitet sich in Deutschland unter anderem in Brandenburg aus.

Das Verbreitungsgebiet des Elches ist sehr dynamisch. Im europäischen Russland kam es beispielsweise in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer drastischen Arealverminderung, bei der sich die südliche Verbreitungsgrenze um fast 1000 Kilometer nach Norden verschob. Die Ursachen dafür sind unklar, da es in diesem Zeitraum zu keinem starken Rückgang der Waldzone kam. Eine starke Bejagung ist aber möglicherweise einer der Einflussfaktoren, da ab Anfang des 18. Jahrhunderts Teile der russischen Armee mit Uniformen aus Elchleder ausgerüstet wurden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die Verwendung von Elchleder für die russische Uniformenschneiderei nahezu vollständig eingestellt wurde, kam es zu einer weitgehenden Wiederbesiedelung des verlorengegangenen Areals. Dabei verschob sich die südliche Verbreitungsgrenze in wenigen Jahrzehnten wieder um 500 bis 600 Kilometer nach Süden. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts besiedelte der Elch auch den Kaukasus wieder, wo er seit Beginn des 19. Jahrhunderts ausgestorben war. Dies ist aus zoogeographischem Gesichtspunkt interessant, weil Elche dabei die Steppen des Kaukasusvorlands überwanden, die vollständig kultiviert und dicht besiedelt sind. Offenbar sind Elche in der Lage, für ihre Lebensraumanforderungen ungeeignete Gebiete schnell zu durchqueren, um geeignete Lebensräume zu erreichen.

Die Ausbreitungsdynamik des Elchs zeigt sich auch in Mitteleuropa. In den letzten Jahren wurden Einzeltiere über längere Zeiträume in Sachsen-Anhalt,Brandenburg, Hessen und Thüringen gesichtet, fallweise (zuletzt im August 2014 im Stadtgebiet von Dresden) auch in Sachsen. In Bayern wurde wegen der zunehmenden Einwanderung der Tiere aus Tschechien sogar ein „Elchplan“ entwickelt. Elch, wie auch Wolf , werden somit als wieder in Deutschland heimisch gewordene Wildtiere bezeichnet. Auch im österreichischen Thayatal, Böhmerwald sowie bis zum südlichen Waldviertel wie auch im Mühlviertel wurden aus Tschechien zugewanderte Elche beobachtet.

Im Jahr 1904 wurden Elche in Neufundland erfolgreich eingeführt; sie sind dort inzwischen die beherrschenden Huftiere. Zehn Elche wurden 1910 an den Ufern des Tamatea / Dusky Sound in Fiordland in Neuseeland ausgesetzt. Die letzte bestätigte Sichtung eines Elchs in Fiordland war 1952, eine großangelegte Suchaktion 1972 konnte Hinweise auf eine bestehende Elchpopulation finden, es gelang jedoch keine Sichtung. Die Population gilt mittlerweile als ausgestorben. Seit 2015 findet ein Auswilderungsprojekt auch in Dänemark statt (Lille Vildmose).

Der Elch ist in seinen Lebensraumansprüchen anpassungsfähig, bevorzugt aber unebenes, schwergängiges Gelände. Flache und hindernislose Steppe , Tundra oder Prärie wird von ihm selten genutzt. Er ist relativ ortstreu und hält sich in der Regel in einem Gebiet auf, das ihm vertraut ist. Beides ist auf das Fluchtverhalten der Elche zurückzuführen. Elche fliehen vor ihren Fressfeinden wie Wölfen oder Bären , da sie mit ihren langen Beinen Hindernisse im Trott überwinden können, die von ihren Verfolgern mit größerem Körpereinsatz übersprungen werden müssen. Dieses Verhalten setzt jedoch auch voraus, dass der Elch sich in einem Gebiet aufhält, das ihm vertraut ist. Elche nutzen ganzjährig ein Territorium von bis zu 1500 Hektar. Sie halten sich saisonal jedoch in einem deutlich kleineren Gebiet auf. Nach nordamerikanischen Untersuchungen betragen diese saisonalen Territorien zwischen 200 und 400 Hektar.

Elche sind in baumloser Arktis, alpinen Matten, Prärie und Sumpfwäldern zu finden. Regionen mit hohen Schneelagen werden von ihnen gemieden. In Regionen, in denen viel Schnee fällt, halten sie sich meist an Stellen mit einem Bestand an Nadelbäumen und immergrünen Sträuchern auf, die verhindern, dass sich am Boden hoher Schnee bilden kann. In Schweden verlassen Elche ihre Sommerreviere und suchen niedrigere Höhenlagen auf, sobald die Schneehöhe mehr als 42 Zentimeter beträgt.

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