Land

Schweden

1088 Spezies

Das Königreich Schweden ist eine parlamentarische Monarchie in Nordeuropa, genauer in Skandinavien.

Geografie

Schweden grenzt an die Staaten Norwegen und Finnland sowie die Ostsee, das Kattegat und das Skagerrak (östlichster Teil der Nordsee), seit der Inbetriebnahme der Öresundbrücke im Jahr 2000 besteht zudem eine direkte Landverbindung zu Dänemark. Zu Schweden gehören etwa 221.800 Inseln, Gotland (2994 km²) und Öland (1347 km², beide in der Ostsee) sowie Orust (346 km², nördlich von Göteborg) sind die drei größten. Die längste Ausdehnung von Norden nach Süden beträgt 1572 km, von Osten nach Westen 499 km. Die Landgrenze zu Norwegen ist 1619 km lang, die zu Finnland 586 km.

Während weite Teile des Landes flach bis hügelig sind, steigen entlang der norwegischen Grenze die Gebirgsmassive der Skanden bis auf über 2000 m Höhe an. Der höchste Gipfel ist der Kebnekaise mit etwa 2100 m Meereshöhe. Über das Land verteilt gibt es 30 Nationalparks. Die flächenmäßig größten befinden sich im Nordwesten des Landes.

Klima

Schwedens Klima ist für seine geographische Lage ziemlich mild. Es wird vor allem durch die Nähe zum Atlantik mit dem warmen Golfstrom bestimmt. Große Teile Schwedens haben daher ein feuchtes Klima mit reichlich Niederschlag und relativ geringen Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter. Kontinental beeinflusstes Klima mit geringeren Niederschlägen und höheren Temperaturunterschieden findet man im Inneren des Südschwedischen Hochlandes und in einigen Teilen des Vorlandes des Skandinavischen Gebirges. Polares Klima kommt nur im nördlichen Hochgebirge vor. Die Durchschnittstemperatur für den Januar beträgt 0 °C bis −2 °C im Süden und −12 °C bis −14 °C im Norden (ausgenommen das Hochgebirge), die Durchschnittstemperatur für den Juli beträgt 16 °C bis 18 °C im Süden und 12 °C bis 14 °C im Norden. Kälterekorde wurden am 2. Februar 1966 in Vuoggatjålme, Gemeinde Arjeplog mit −52,6 °C, beziehungsweise am 13. Dezember 1941 in Malgovik, Gemeinde Vilhelmina mit −53 °C gemessen. Ein Wärmerekord wurde am 29. Juni 1947 in Målilla mit 38 °C gemessen.

Da sich Schweden zwischen dem 55. und 69. Breitengrad erstreckt und ein Teil nördlich des Polarkreises liegt, ist der Unterschied zwischen dem langen Tageslicht im Sommer und der langen Dunkelheit im Winter beträchtlich.

Flora und Fauna

In Nordschweden prägen die ausgedehnten borealen Nadelwälder das Bild. Von Süden nach Norden werden die Baumsilhouetten als Folge der Anpassung an die längeren Winter mit tiefstehender Sonne immer schmaler. Zudem steigt der Anteil der Birken, die den Übergang zum baumlosen Fjäll der Skanden und des äußersten Nordens bilden. Je südlicher man kommt, desto häufiger gibt es Mischwälder. Reine Laubwälder kommen nur in Südschweden vor. Viele von ihnen mussten allerdings dem Ackerbau Platz machen oder wurden wegen des schnelleren Wachstums durch Nadelwälder ersetzt. Als markanter Grenzraum für Flora und Fauna gilt der sogenannte limes norrlandicus.

Auf den Inseln Gotland und Öland findet man, bedingt durch das Klima und die geologischen Voraussetzungen, eine besonders artenreiche Flora vor. Hier gibt es eine einzigartige Mischung, unter anderem mit Pflanzen, die sonst in Europa nur im Balkanraum vorkommen. Besonders erwähnenswert sind die zahlreichen Orchideenarten.

Das Wildschwein ist im südlichen Schweden inzwischen wieder stark verbreitet, obwohl es im 18. Jahrhundert vollständig ausgerottet worden war. Es konnte sich jedoch nach Ausbrüchen von Wildschweinen aus in den 1940er Jahren angelegten Wildgehegen in den 1970er Jahren wieder eine lebensfähige wilde Population entwickeln, die 2022 etwa 200.000 bis 300.000 Tiere umfasst. Die Population wuchs seit den 1990er Jahren um jährlich 13 % an und nimmt weiterhin noch zu. Zudem findet nach wie vor eine Ausbreitung in Richtung Norden statt, und so kommt das Wildschwein auch in Dalarna und Hälsingland vor. Inzwischen werden in Schweden jährlich rund 25.000 Wildschweine erlegt.

Wie das Wildschwein ist auch der Rothirsch in Schweden vornehmlich in der südlichen Landeshälfte verbreitet. Er kommt vor allem in Götaland vor, isolierte Populationen gibt es aber auch in Dalarna, Jämtland und sogar Västerbotten. Die meisten Bestände beruhen auf gezielten Aussetzungen, nur in Schonen gibt es noch einen ursprünglichen Bestand. Das Reh ist im Vergleich zum Rothirsch etwas weiter verbreitet und kommt nordwärts bis Dalarna flächendeckend und zahlreich vor. Gebiete weiter nördlich sind nur äußerst spärlich vom Reh besiedelt.

Besonders bekannt ist Schweden für die größte Zahl an Elchen in Europa. Sie stellen eine recht große Gefahr im Straßenverkehr dar – 2006 wurden 4957 Verkehrsunfälle mit Elchen gezählt. Die Elche richten auch großen Schaden in Waldpflanzungen an. In der Jagdsaison im Herbst wird bis zu einem Viertel des Elchbestands erlegt. Der Bestand ist durch die hohe Reproduktionsrate nicht gefährdet.

Raubtiere wie Braunbären, Wölfe, Luchse und Vielfraße sind in den letzten Jahren dank strenger Umweltbestimmungen wieder auf dem Vormarsch. Die vielen Seen und langen Küsten bieten viel Lebensraum für Wassertiere: Süß- und Salzwasserfische gibt es reichlich, und auch Biber, Fischotter und Robben sind häufig anzutreffen.

In Schweden kommen insgesamt 52 Süßwasserfischarten vor, wobei die Wassertemperatur die natürliche Ausbreitung begrenzt. Die schwedische Fluss- und Seenlandschaft ist international bekannt für ihren hervorragenden Salmonidenbestand. Die vorherrschenden Arten sind Bachforelle, Regenbogenforelle, Seeforelle, Lachs, Meerforelle, Bach- und Seesaibling. Die Mörrum in Südschweden hat einen international bekannten Ruf als einer der besten Lachsflüsse Europas. Des Weiteren gibt es in den sauerstoffreichen und schnellfließenden Waldflüssen Mittelschwedens zahlreiche europäische Äschen und arktische Äschen. Raubfische wie Hecht, Barsch, Zander, Rapfen nehmen unter Sportfischern, welche in Schweden einen Breitensport ausüben, die größte Rolle ein. Das Land gilt mit seinen 90.000 Seen, zahlreichen Bächen, Flüssen und seiner 3.200 Kilometer langen Küstenlinie als „Anglerparadies“. Hechte (auf Schwedisch Gäddor) wachsen im Schärengarten der Ostsee zu starken Gewichten an. Stinte suchen auf ihrer Laichwanderung in großer Zahl Flussmündungen auf. In den größeren Seen wie dem Vänern findet man große Schwärme von Maränen. Friedfische wie Karpfen, Schleie, Brasse, Rotauge, Rotfeder und Aland kommen je nach Wärmebedürfnis überwiegend in Südschweden vor.

Schweden richtete 1909 als erstes Land in Europa Nationalparks ein. Mittlerweile sind knapp 15 % des Landes durch Naturschutzgebiete oder -reservate sowie 30 Nationalparks geschützt. Sollte die Einrichtung von elf neuen Nationalparks und die Erweiterung von sieben bereits bestehenden beschlossen werden, würde der Anteil der geschützten Fläche auf 15,5 % steigen.

Klimapolitik

Am 1. Januar 2018 trat das Klimaschutzgesetz in Kraft.Die Regierung muss jährlich einen Klimabericht und alle vier Jahre einen Aktionsplan vorlegen. Emissionen werden bepreist (Energiesteuer, CO2-Steuer und andere). Schweden setzt auf den Ausbau von Windenergie und Solarenergie.

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Das Königreich Schweden ist eine parlamentarische Monarchie in Nordeuropa, genauer in Skandinavien.

Geografie

Schweden grenzt an die Staaten Norwegen und Finnland sowie die Ostsee, das Kattegat und das Skagerrak (östlichster Teil der Nordsee), seit der Inbetriebnahme der Öresundbrücke im Jahr 2000 besteht zudem eine direkte Landverbindung zu Dänemark. Zu Schweden gehören etwa 221.800 Inseln, Gotland (2994 km²) und Öland (1347 km², beide in der Ostsee) sowie Orust (346 km², nördlich von Göteborg) sind die drei größten. Die längste Ausdehnung von Norden nach Süden beträgt 1572 km, von Osten nach Westen 499 km. Die Landgrenze zu Norwegen ist 1619 km lang, die zu Finnland 586 km.

Während weite Teile des Landes flach bis hügelig sind, steigen entlang der norwegischen Grenze die Gebirgsmassive der Skanden bis auf über 2000 m Höhe an. Der höchste Gipfel ist der Kebnekaise mit etwa 2100 m Meereshöhe. Über das Land verteilt gibt es 30 Nationalparks. Die flächenmäßig größten befinden sich im Nordwesten des Landes.

Klima

Schwedens Klima ist für seine geographische Lage ziemlich mild. Es wird vor allem durch die Nähe zum Atlantik mit dem warmen Golfstrom bestimmt. Große Teile Schwedens haben daher ein feuchtes Klima mit reichlich Niederschlag und relativ geringen Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter. Kontinental beeinflusstes Klima mit geringeren Niederschlägen und höheren Temperaturunterschieden findet man im Inneren des Südschwedischen Hochlandes und in einigen Teilen des Vorlandes des Skandinavischen Gebirges. Polares Klima kommt nur im nördlichen Hochgebirge vor. Die Durchschnittstemperatur für den Januar beträgt 0 °C bis −2 °C im Süden und −12 °C bis −14 °C im Norden (ausgenommen das Hochgebirge), die Durchschnittstemperatur für den Juli beträgt 16 °C bis 18 °C im Süden und 12 °C bis 14 °C im Norden. Kälterekorde wurden am 2. Februar 1966 in Vuoggatjålme, Gemeinde Arjeplog mit −52,6 °C, beziehungsweise am 13. Dezember 1941 in Malgovik, Gemeinde Vilhelmina mit −53 °C gemessen. Ein Wärmerekord wurde am 29. Juni 1947 in Målilla mit 38 °C gemessen.

Da sich Schweden zwischen dem 55. und 69. Breitengrad erstreckt und ein Teil nördlich des Polarkreises liegt, ist der Unterschied zwischen dem langen Tageslicht im Sommer und der langen Dunkelheit im Winter beträchtlich.

Flora und Fauna

In Nordschweden prägen die ausgedehnten borealen Nadelwälder das Bild. Von Süden nach Norden werden die Baumsilhouetten als Folge der Anpassung an die längeren Winter mit tiefstehender Sonne immer schmaler. Zudem steigt der Anteil der Birken, die den Übergang zum baumlosen Fjäll der Skanden und des äußersten Nordens bilden. Je südlicher man kommt, desto häufiger gibt es Mischwälder. Reine Laubwälder kommen nur in Südschweden vor. Viele von ihnen mussten allerdings dem Ackerbau Platz machen oder wurden wegen des schnelleren Wachstums durch Nadelwälder ersetzt. Als markanter Grenzraum für Flora und Fauna gilt der sogenannte limes norrlandicus.

Auf den Inseln Gotland und Öland findet man, bedingt durch das Klima und die geologischen Voraussetzungen, eine besonders artenreiche Flora vor. Hier gibt es eine einzigartige Mischung, unter anderem mit Pflanzen, die sonst in Europa nur im Balkanraum vorkommen. Besonders erwähnenswert sind die zahlreichen Orchideenarten.

Das Wildschwein ist im südlichen Schweden inzwischen wieder stark verbreitet, obwohl es im 18. Jahrhundert vollständig ausgerottet worden war. Es konnte sich jedoch nach Ausbrüchen von Wildschweinen aus in den 1940er Jahren angelegten Wildgehegen in den 1970er Jahren wieder eine lebensfähige wilde Population entwickeln, die 2022 etwa 200.000 bis 300.000 Tiere umfasst. Die Population wuchs seit den 1990er Jahren um jährlich 13 % an und nimmt weiterhin noch zu. Zudem findet nach wie vor eine Ausbreitung in Richtung Norden statt, und so kommt das Wildschwein auch in Dalarna und Hälsingland vor. Inzwischen werden in Schweden jährlich rund 25.000 Wildschweine erlegt.

Wie das Wildschwein ist auch der Rothirsch in Schweden vornehmlich in der südlichen Landeshälfte verbreitet. Er kommt vor allem in Götaland vor, isolierte Populationen gibt es aber auch in Dalarna, Jämtland und sogar Västerbotten. Die meisten Bestände beruhen auf gezielten Aussetzungen, nur in Schonen gibt es noch einen ursprünglichen Bestand. Das Reh ist im Vergleich zum Rothirsch etwas weiter verbreitet und kommt nordwärts bis Dalarna flächendeckend und zahlreich vor. Gebiete weiter nördlich sind nur äußerst spärlich vom Reh besiedelt.

Besonders bekannt ist Schweden für die größte Zahl an Elchen in Europa. Sie stellen eine recht große Gefahr im Straßenverkehr dar – 2006 wurden 4957 Verkehrsunfälle mit Elchen gezählt. Die Elche richten auch großen Schaden in Waldpflanzungen an. In der Jagdsaison im Herbst wird bis zu einem Viertel des Elchbestands erlegt. Der Bestand ist durch die hohe Reproduktionsrate nicht gefährdet.

Raubtiere wie Braunbären, Wölfe, Luchse und Vielfraße sind in den letzten Jahren dank strenger Umweltbestimmungen wieder auf dem Vormarsch. Die vielen Seen und langen Küsten bieten viel Lebensraum für Wassertiere: Süß- und Salzwasserfische gibt es reichlich, und auch Biber, Fischotter und Robben sind häufig anzutreffen.

In Schweden kommen insgesamt 52 Süßwasserfischarten vor, wobei die Wassertemperatur die natürliche Ausbreitung begrenzt. Die schwedische Fluss- und Seenlandschaft ist international bekannt für ihren hervorragenden Salmonidenbestand. Die vorherrschenden Arten sind Bachforelle, Regenbogenforelle, Seeforelle, Lachs, Meerforelle, Bach- und Seesaibling. Die Mörrum in Südschweden hat einen international bekannten Ruf als einer der besten Lachsflüsse Europas. Des Weiteren gibt es in den sauerstoffreichen und schnellfließenden Waldflüssen Mittelschwedens zahlreiche europäische Äschen und arktische Äschen. Raubfische wie Hecht, Barsch, Zander, Rapfen nehmen unter Sportfischern, welche in Schweden einen Breitensport ausüben, die größte Rolle ein. Das Land gilt mit seinen 90.000 Seen, zahlreichen Bächen, Flüssen und seiner 3.200 Kilometer langen Küstenlinie als „Anglerparadies“. Hechte (auf Schwedisch Gäddor) wachsen im Schärengarten der Ostsee zu starken Gewichten an. Stinte suchen auf ihrer Laichwanderung in großer Zahl Flussmündungen auf. In den größeren Seen wie dem Vänern findet man große Schwärme von Maränen. Friedfische wie Karpfen, Schleie, Brasse, Rotauge, Rotfeder und Aland kommen je nach Wärmebedürfnis überwiegend in Südschweden vor.

Schweden richtete 1909 als erstes Land in Europa Nationalparks ein. Mittlerweile sind knapp 15 % des Landes durch Naturschutzgebiete oder -reservate sowie 30 Nationalparks geschützt. Sollte die Einrichtung von elf neuen Nationalparks und die Erweiterung von sieben bereits bestehenden beschlossen werden, würde der Anteil der geschützten Fläche auf 15,5 % steigen.

Klimapolitik

Am 1. Januar 2018 trat das Klimaschutzgesetz in Kraft.Die Regierung muss jährlich einen Klimabericht und alle vier Jahre einen Aktionsplan vorlegen. Emissionen werden bepreist (Energiesteuer, CO2-Steuer und andere). Schweden setzt auf den Ausbau von Windenergie und Solarenergie.

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