Gelbgebänderte krait
Der Gelbgebänderte Krait (Bungarus fasciatus) ist eine giftige Schlangenart und zählt innerhalb der Familie der Giftnattern zur Gattung der Kraits. Die Art wurde schon im Jahre 1801 durch den deutschen Naturwissenschaftler Johann Gottlob Theaenus Schneider beschrieben.
Na
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Fl
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Ge
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So
SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
B
beginnt mitMännliche Gelbgebänderte Krait können eine Gesamtlänge von 2,25 Meter erreichen, bleiben für gewöhnlich aber kleiner. Weibchen sind für gewöhnlich kleiner als die Männchen. Der Körper ist im Querschnitt dreieckig. Auf dem Rücken finden sich 15 Schuppenreihen, die Anzahl der Bauchschuppen liegt bei 200 bis 234, die der immer ungeteilten Subcaudalia bei 23 bis 41. Die Analschuppe ist ebenfalls ungeteilt. Vor dem Auge findet sich eine Präoculare, dahinter zwei Postocularia. Entlang der Oberkieferkante der Mundöffnung liegen sieben Oberlippenschilde, wobei der dritte und vierte das Auge berühren und der sechste am größten ist.
Die Schlange ist mit gleich breiten, sich abwechselnden schwarzen und gelben Bändern gemustert, die Zeichnung reicht bis auf die Bauchseite, die aber mit hellgelben und grauschwarzen Bandabschnitten insgesamt heller ist. Der Kopf und die Oberseite des Nackens sind schwarz, die Lippenschuppen und die Kehle sind gelb.
Wie alle Giftnattern besitzt Bungarus fasciatus zu Giftdrüsen umgebildete Speicheldrüsen, welche über einen Giftkanal mit im vorderen Oberkiefer befindlichen, nicht beweglichen Giftzähnen verbunden sind (proteroglyphe Zahnstellung).
Das Verbreitungsgebiet des Gelbgebänderten Kraits reicht von Nepal und Bhutan über Bangladesch, Nordostindien, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam, Südchina, die Malaiische Halbinsel, Singapur, Sumatra und Borneo bis nach Java.
Der Gelbgebänderte Krait lebt vor allem im Flach- und Hügelland, seltener in den Bergen bis in Höhen von 2300 Metern. Er kommt vor allem in offenem Gelände, auf Feldern, in Graslandschaften, in lichten Wäldern und deren Ränder und selten in Sümpfen und Flussdeltas vor. Die Art meidet das Sonnenlicht. Dem Sonnenlicht ausgesetzt versucht sie stets ins Dunkle zu flüchten oder sie versteckt ihren Kopf unter den verschlungenen Körper. Tagsüber ist sie beißfaul, in der Nacht aber sehr gefährlich. Sie ernährt sich von anderen Schlangen (Ophiophagie), außerdem werden Fische, Frösche und Echsen gefressen. Die Weibchen legen pro Gelege 5 bis 15 Eier. Die frisch geschlüpften Jungschlangen haben eine Länge von 25 bis 35 cm.
Das Gift des Gelbgebänderten Kraits enthält hauptsächlich Neurotoxine (prä- und postsynaptische Neurotoxine). Die abgegebene Giftmenge liegt im Durchschnitt bei 20-114 mg. Zu den wichtigsten klinischen Wirkungen, die das Gift dieser Art hervorruft, gehören Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und Schwindelgefühl. Eine schwere Vergiftung kann zu Atemstillstand führen und der Tod kann durch Ersticken eintreten. Das Gift des Gelbgebänderten Kraits kann die Nieren schädigen, wenn es injiziert wird. Eine klinisch-toxikologische Studie gibt eine unbehandelte Sterblichkeitsrate von 1-10% an. Dies mag daran liegen, dass der Kontakt mit Menschen selten ist und wenn es doch zu Bissen kommt, ist die Rate der Vergiftungen bei Verteidigungsbissen vermutlich sehr gering. Derzeit sind in Indien und Indonesien polyvalente Antivenome verfügbar.
Gelbgebänderte Kraits sind Fleischfresser und ernähren sich hauptsächlich von anderen Schlangen wie z.B. der Südlichen Schwimmnatter, der Regenbogen-Schlammnatter, der Rotschwanz-Pfeifennatter, der Indochinesischen Rattennatter, der Katzenschlange und anderen. Sie können jedoch auch Fische, Frösche, Skinke und Schlangeneier fressen.
Über die Brutgewohnheiten der Gelbgebänderten Kraits ist wenig bekannt. Die Weibchen legen etwa 4-14 Eier, die sie ausbrüten und bewachen, bis sie schlüpfen. Man geht davon aus, dass diese Schlangen im dritten Lebensjahr erwachsen werden, mit einer Länge von etwa 914 mm.
Die Hauptbedrohungen für den Gelbgebänderten Krait sind Verfolgung und Straßensterben.
Laut IUCN ist der Gelbgebänderte Krait in seinem gesamten Verbreitungsgebiet lokal häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.
Gelbgebänderte Kraits sind oft in der Nähe menschlicher Siedlungen anzutreffen, da sie Ratten, Mäuse und andere Nagetiere aufspüren und helfen, deren Populationen zu kontrollieren. Davon profitieren auch die Bauern.