Gewöhnliche krait, Indischer krait
Der Gewöhnliche Krait (Bungarus caeruleus), auch als Indischer Krait bezeichnet, ist eine giftige Schlangenart aus der Familie der Giftnattern und zählt zur Gattung der Kraits. Bungarus caeruleus ist die Typusart der Gattung Bungarus und wurde wissenschaftlich erstmals im Jahre 1801 durch den deutschen Naturforscher Johann Gottlob Schneider beschrieben.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Pr
PrädatorPrädatoren sind Tiere, die andere Organismen, ihre Beute, töten und fressen. Raubtiere können aktiv nach Beute suchen oder sie verfolgen oder auf s...
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OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
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NestflüchterGe
GefährlichGefährliche Tiere zeigen Aggression und eine Neigung, Menschen oder andere Tiere ohne Provokation anzugreifen oder zu belästigen.
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Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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Gefährliche TiereDer Gewöhnliche Krait erreicht eine Länge von 100 bis 120 cm, selten über 150 cm. Der im Querschnitt dreieckig bis oval geformte Körper ist schlank, aber dennoch kräftig gebaut. Zur Rückenmitte hin läuft der Körper weniger spitz zu als bei anderen Bungarus-Arten. Der Kopf ist kurz, flach und setzt sich kaum vom Hals ab. Das mäßig große Auge weist eine runde Pupille auf. Die Lippenschilde sind weiß. Es sind sechs Unterlippenschilde (Scutum sublabiale) und sieben Oberlippenschilde (Scutum supralabiale) vorhanden. Der dritte und vierte Unterlippenschild stoßen an den Unterrand des Auges. Körperunterseits zeigen sich bei pakistanischen Populationen 202 bis 213 Bauchschilde (Scutum ventrale) und 40 bis 55 Unterschwanzschilde (Scutum subcaudale), bei indischen Populationen 194 bis 234 Bauchschilde und 42 bis 52 Unterschwanzschilde. Die Körperoberseite wird von 15 bis 17 Reihen glatter Schuppen bedeckt. Kopf und Körper weisen eine glänzend blau-schwarze Grundfärbung auf. Entlang des Körpers zeigen sich 40 bis 46 weiße Querbinden. Diese werden zum Schwanz hin deutlicher und können am Vorderkörper bei älteren Tieren verblassen. Die Bauchseite ist einfarbig weiß. Bei Jungtieren sind vor und hinter dem Auge je ein weißer Fleck erkennbar.
Wie alle Giftnattern besitzt Bungarus caeruleus zu Giftdrüsen umgebildete Speicheldrüsen, welche über einen Giftkanal mit im vorderen Oberkiefer befindlichen, nicht beweglichen Giftzähnen verbunden sind (proteroglyphe Zahnstellung).
Bungarus caeruleus kommt in Höhen von bis zu 1800 m über dem Meeresspiegel vor. Die besiedelten Lebensräume sind Wälder, Dickichte, Felder und offene Ebenen. Die jeweiligen Biotope sind zumeist feucht und zeichnen sich durch Gewässernähe aus. Als Verstecke dienen beispielsweise Baumwurzeln, Totholz, Erdlöcher oder Termitenhügel. Bungarus caeruleus ist eine häufig anzutreffende Schlangenart, die die Nähe zum Menschen nicht scheut. Gelegentlich dringt sie in menschliche Behausungen ein.
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Afghanistan, Pakistan, Indien, Sri Lanka, Bangladesch und Nepal.
Der Gewöhnliche Krait führt eine nachtaktive Lebensweise, besonders in feuchten und niederschlagsreichen Nächten geht er aktiv auf Nahrungssuche. Zum Beutespektrum der Art zählen in erster Linie andere Schlangen. Gelegentlich werden Echsen, Amphibien und Knochenfische oder kleine Säugetiere gefressen. Die Fortpflanzung erfolgt durch Oviparie, die Art ist also eierlegend. Das Gelege umfasst 6 bis 10 Eier. Die Jungschlangen messen beim Schlupf 26 bis 28 cm.
Das Toxingemisch von Bungarus caeruleus weist vor allem neurotoxische Polypeptide auf, die zusammenfassend als Bungarotoxine (α-, β-, γ- und κ-Bungarotoxine) bezeichnet werden und ihre Wirkung im peripheren Nervensystems entfalten. α-Bungarotoxin (ein Drei-Finger-Toxin) hat hohe Affinität zu den postsynaptischen Acetylcholinrezeptoren der motorischen Endplatte und blockiert diese als Antagonist nahezu irreversibel. β-Bungarotoxine, eine Gruppe verschiedener Polypeptide mit Phospholipase A2-Aktivität, wirken über eine präsynaptische Hemmung der Freisetzung von Acetylcholin in den synaptischen Spalt (motorische Endplatte). Die Wirkung tritt in Relation zu α- und κ-Bungarotoxinen zeitverzögert ein.
Mit einem Giftbiss können 8 bis 20 mg Gift (Trockengewicht) abgegeben werden. Unbehandelt verlaufen 70 bis 80 Prozent der Vergiftungsfälle tödlich. Nach einem Biss beim Menschen können unspezifische Allgemeinsymptome (z. B. Kopfschmerz, Übelkeit, Emesis, Abdominalschmerzen, Diarrhoe, Schwindel, Schock, Krämpfe) auftreten. Die Neurotoxine bewirken eine fortschreitende Lähmung, die sich anfänglich durch Ptosis bemerkbar macht und bis zur vollständigen Paralyse führen kann. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein. Betroffene sind ggf. künstlich zu beatmen. Weiterhin stehen zur Therapie wirksame Antivenine zur Verfügung.
Gewöhnliche Kraits sind Fleischfresser, die sich hauptsächlich von anderen Schlangen ernähren, darunter: "Blindschleichen" und andere Kraits, einschließlich ihrer Jungen. Sie ernähren sich auch von kleinen Säugetieren, Eidechsen und Fröschen. Es ist bekannt, dass die Jungtiere Arthropoden fressen.
Gewöhnliche Kraits sind Oviparie-Schlangen. Die Weibchen legen bis zu 12-14 Eier und bewachen ihr Gelege, bis die Jungen schlüpfen.
Derzeit sind keine Bedrohungen für Gewöhnliche Kraits bekannt.
Derzeit ist der Gewöhnliche Krait nicht in der Roten Liste der IUCN aufgeführt und sein Erhaltungszustand wurde nicht bewertet.