Die Südostiberische Geburtshelferkröte (Alytes dickhilleni) ist eine seltene und stark gefährdete Amphibien-Art aus der Familie Alytidae. Der deutsche Name bezieht sich auf das Verbreitungsgebiet und die Fortpflanzungsbiologie (vergleiche: Gemeine Geburtshelferkröte); das Epitheton dickhilleni ehrt den niederländischen Herpetologen Dick Hillenius (1927–1987).
Nachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Als ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
Springen ist das Abschnellen des Körpers vom Boden, wobei ein oder mehr Füße eingesetzt werden, um Höhe, Weite oder Tiefe zu überwinden. Kleine Sp...
B
beginnt mitDie Südostiberische Geburtshelferkröte wird bis zu 55 Millimeter lang. Ihr Körper ist gedrungen gebaut. Die Oberseite ist grau-braun oder weißlich-beigefarben. Es sind unregelmäßige dunkelbraune Flecken vorhanden, welche zum Teil zusammenfließen. Die Rückenhaut weist keine orangen oder rötlichen Warzen auf, sie ist nur granuliert. Die Finger sind breit und kurz. Der erste und vierte Finger sind ungefähr gleich lang. Auf der Unterseite der Hände befinden sich drei Ballen. Die Paarungsrufe ähneln denen von Alytes obstetricans. Die Schwanzsäume der Kaulquappen sind grob gefleckt. Ein kräftiges, dunkles Pigmentband befindet sich an der Oberkante der Schwanzmuskulatur im vorderen Bereich.
Das Verbreitungsgebiet von Alytes dickhilleni umfasst das östliche Andalusien und die östlich davon gelegenen Bergregionen. Es reicht bis zur Sierra Nevada im Süden und bis zur Sierra de Alcaraz im Norden. Das Areal überschneidet sich nicht mit dem anderer Alytes-Arten. Die Art lebt in Höhenlagen von 340 bis 2100 Meter über NN in Pinien- und Eichenwäldern. Außerdem ist sie in offener Felslandschaft zu finden, deren Untergrund sich aus Schiefern oder Kalkgestein zusammensetzt.
Mit Ausnahme der Hochlagen der Gebirge, wo eine Überwinterung stattfindet, ist die Art ganzjährig aktiv. Die Fortpflanzungszeit dauert vom Dezember bis zum Sommer des Folgejahres. Die Larven werden von den Männchen in saubere und klare Bergbäche oder in anthropogen entstandene, ausreichend lange gefüllte Wasserreservoire abgesetzt. In der Regel verbringen sie einen Winter im Gewässer, bevor sie sich in kleine Geburtshelferkröten umwandeln. Junge und adulte Tiere ernähren sich von Spinnen, Ameisen und Käfern. Ein wichtiger Fressfeind ist die Vipernatter.
Die IUCN stuft diese Kröte als"gefährdet" ein, da ihr Bestand offenbar rückläufig ist. Die größten Bedrohungen für sie sind die Abnahme der Anzahl geeigneter Brutplätze aufgrund von Dürre, Wasserentnahme und Veränderungen in der Landwirtschaft. Er ist auch durch die Pilzkrankheit Chytridiomykose gefährdet.
Am 21. Januar 2008 hat Helen Meredith, die Leiterin von EDGE (Evolutionarily Distinct and Globally Endangered), die seltsamsten, wunderbarsten und gefährdetsten Amphibien der Natur identifiziert: "Die EDGE-Amphibien gehören zu den bemerkenswertesten und ungewöhnlichsten Arten auf dem Planeten, und dennoch erhalten alarmierende 85% der Top 100 nur wenig oder gar keine Aufmerksamkeit für den Naturschutz." Zu den Top 10 der gefährdeten Arten (in dieser Liste der gefährdeten Tierarten) gehören: der Chinesische Riesensalamander, ein entfernter Verwandter des Molchs, der winzige Gardiner's Seychellen-Frosch, der gliederlose Sagalla-Caecilian, südafrikanische Geisterfrösche, lungenlose mexikanische Salamander, der madagassische Regenbogenfrosch, der Rhinoderma darwiniis-Frosch aus Chile und die Südostiberische Geburtshelferkröte.