Schwarzbrust-schneehöschen
Der Schwarzbauch-Höschenkolibri (Eriocnemis nigrivestis) oder manchmal auch Schwarzbrust-Schneehöschen ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art ist endemisch in Ecuador. Der Bestand wird von der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ (Critically Endangered) eingeschätzt.
Jules Bourcier und Étienne Mulsant beschrieben den Schwarzbauch-Höschenkolibri unter dem Namen Trochilus nigrivestis. Das Typusexemplar stammte aus Tumbaco. 1849 führte Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach die neue Gattung Eriocnemis ein, der erst später auch der Schwarzbauch-Höschenkolibri zugeordnet wurde. Dieser Name leitet sich von den griechischen Worten »erion ἔριον« für »Wolle« und »knēmis κνημίς« für »Manschette, Beinschiene« ab. Der Artname setzt sich aus den lateinischen Worten »niger« für »schwarz« und »vestis« für »Gewand« zusammen.
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beginnt mitDer Schwarzbauch-Höschenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 9 cm, wobei der kurze gerade schwarze Schnabel 1,5 cm und der leicht gegabelte dunkel stahlblaue Schwanz 3,5 cm lang ist. Die Männchen haben eine schwärzliche Unterseite mit violettblauer Kehle und Unterschwanzdecken. An den Füßen befinden sich weiße Bäusche. Die Oberseite der Weibchen schimmert bronzegrün, was an Bürzel und Oberschwanzdecken in eine bläulich grüne Färbung übergeht. Die Unterseite ist goldengrün mit einem blassen Blau am Kinn. Die Unterschwanzdecken und Beinbüschel sind wie beim Männchen.
Sie bewegen sich an grasbedeckten Hängen mit verkrüppelten Bergwäldern mit Blaubeergestrüpp und Heidekräutern. Die Männchen ziehen außerhalb der Brutsaison in höhere Lagen. Die Art kommt in Höhenlagen zwischen 2440 und 3700 Metern vor. Sie sind nur sehr begrenzt am Pichincha und Atacazo und eventuell am Imbabura vor. Es gibt nur wenige Berichte über das Vorkommen in den zu den Vulkanen angrenzenden Berggebieten.
Zur Nahrungsaufnahme suchen sie vorzugsweise die zu den Rötegewächsen gehörenden Art Palicourea amethystina auf, doch gehören auch die Blüten von Gebüsch, Kräutern und Reben zu ihren Nahrungsquellen. Bei einer Studie zur Ökologie der Art flogen sie die zu den Heidekrautgewächsen gehörende Art Macleania macrantha, Thibaudia floribunda, Disterigma acuminatum, die zu den Myrtenartigen gehörende Art Miconia hymenanthera, die zu den Fuchsien gehörende Art Fuchsia sylvatica und Arten der Gattung Rubus an. Zu den angeflogenen Reben gehörten die zu den Gesneriengewächsen gehörende Art Heppiella ampla, die zu den Rötegewächsen gehörende Art Manettia recurva, die zu den Glockenblumengewächsen gehörende Gattung Burmeistera und die zu den Kapuzinerkressen gehörende Art Tropaeolum pubescens. Außerdem wurden sie an Miconia corymbiformis und an der zu den Brechsträucher gehörenden Art Psychotria uliginosa beobachtet. Meist holen sie sich ihren Nektar direkt über den Eingang der Blüten. Die Blüten sind etwa so lange wie der Schnabel des Schwarzbauch-Höschenkolibris. Gelegentlich bohren sie die Blüten an oder nutzen Löcher, die der Stahlhakenschnabel (Diglossa lafresnayii) bereits gemacht hat.
In der Brutzeit führt das Männchen kurze Schauflüge vor dem Weibchen durch. Die Art ist nicht monogam und die Männchen können sich in der gleichen Brutsaison mit mehreren Weibchen paaren. Der Bau des Nestes, die Inkubation und die Pflege der Küken liegen in der Verantwortung des Weibchens. Das Nest besteht aus Moos und Fasern, zusammen mit etwas Tierfell und Federn. Einige Nester werden mit Spinnweben und anderen klebrigen Materialien gebaut, die es dem Nest ermöglichen, sich auf das Doppelte seiner ursprünglichen Größe auszudehnen, wenn die Küken wachsen. Es wird normalerweise auf niedrigen horizontalen Ästen angebracht.
Normalerweise werden zwei weiße Eier bebrütet. Die Mutter füttert sie (durch Erbrechen) hauptsächlich mit Insekten, da Nektar nicht genügend Proteine enthält, um das Wachstum der Küken zu unterstützen. Ein nistendes Weibchen kann bis zu 2.000 Insekten pro Tag fangen. Die Küken verlassen das Nest nach 20 Tagen. Die Vögel sind Höhenwandernde, die zwischen April und September in der Regel in Höhen von 2850-3500 m anzutreffen sind, während der Brutzeit von November bis Februar aber über 3100 m bleiben.